Bioethik-Tage der Jahrgangsstufe 11: 27.–29.06.2017

Die Forschung verrät immer mehr über die genetische Disposition eines Menschen und über die Gesundheit oder Fehlentwicklung eines Embryos. Welche Chancen und Risiken bergen solche Erkenntnisse? Die Bioethik beschäftigt sich mit diesen grundsätzlichen Fragen des Seins. Unser Biologie- und Philosophielehrer Joachim Harting hat dazu eine dreitägige, fächerübergreifende, außerunterrichtliche Veranstaltung der Fächer Biologie, Religion und Philosophie konzipiert, die jedes Jahr am Gymnasium Schloss Hagerhof für die gesamte Jahrgangsstufe 11 stattfindet.

Ziel der Bioethiktage ist die Auseinandersetzung mit biologischen Themen ethischer Relevanz (genetischer Fingerabdruck, humangenetische Beratung, pränatale Diagnostik, Präimplantationsdiagnostik), die nicht nur allesamt relevant sind für das Zentralabitur NRW in Biologie, sondern die auch als Beispiel für ethische Analysen dienen und ein Kennenlernen  ethischer Argumentationsrichtungen beinhalten.

Dabei sind die Bioethiktage entsprechend unserem Schulkonzept auf hohe Schüleraktivität ausgerichtet: Ein Experimentierservice der Uni Bonn lässt die Schüler den genetischen Fingerabdruck incl. Gelelektrophorese selbst durchführen, die Schüler spielen (nach einem Einführungsvortrag von Frau Dr. Kreiss-Nachtsheim vom Humangenetischen Institut in Bonn) selbst humangenetische Berater und führen entsprechende ethische Analysen an Fallbeispielen durch.

Die Bioethiktage (an denen die Schüler vom sonstigen Unterricht befreit sind) münden in der Erstellung eines Portfolios (siehe Anhang) durch die Schüler und führen bei erfolgreicher Teilnahme zum Erwerb eines entsprechenden Zertifikates, welches auch die Benotung des Portfolios enthält.

 

Fokus:

  • Humangenetische Beratung (Pränatale Diagnose und Beratung bei monogenen Erbkrankheiten auf der Basis klassischer Genetik)
  • Genetischer Fingerabdruck (Schülerversuch mit DNA, Restriktionsenzymen, Gelelektrophorese in Gelkammern)
  • Pränatale Diagnostik, Präimplantationsdiagnostik (Film, ethische Analyse von Fallbeispielen; Identifikation von ethischen Argumentationstypen)

 

Ablauf

 

Dienstag, den 27.06.17 in der neuen Aula

8.30 Uhr: Vorbereitung der für das Verständnis der Vorträge und Versuche notwendigen biologischen Grundkenntnisse; Information in Arbeitsgruppen durch „Experten“ aus dem Biologie Leistungskurs. Die Veranstaltung betrifft alle Schüler.

Arbeitskatalog:

  • DNA – Aufbau
  • Was ist ein Restriktionsenzym ?
  • Chromosomen des Menschen
  • Chromosomenanomalien / Mutationen
  • Monogene Erbkrankheiten
  • Erbgänge (autosomal, x – chromosomal, dominant, rezessiv)

10.30 Uhr: Vortrag von Frau Dr. Kreiss vom Humangenetischen Institut in Bonn zur Praxis der Humangenetischen Beratung (Fallbeispiele: Diagnose und Beratung bei monogenen Erbkrankheiten, Pränatale Diagnostik; Diskussion)

12.30 Uhr: Ende der Veranstaltung; Betreuender Lehrer: Herr Harting

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13.15 bis 17.00 Uhr: Schülerversuche zum genetischen Fingerabdruck (Experimentierservice) im Chemieraum, 22 Schüler (Gruppe A), Betreuender Lehrer: Herr  Rapreger

 

Mittwoch, den 28.06.17

8.30 bis 13.00 Uhr: Schülerversuche zum Genetischen Fingerabdruck (Experimentierservice) im Chemieraum, 22 Schüler (Gruppe B), Betreuender Lehrer: Herr Rapreger

Parallel dazu:

8.30 bis 12.00 Uhr: Auswertung der Gele und Ethik I (Film „Babies aus dem Genlabor“, Diskussion) in Raum 101, 22 Schüler (Gruppe A), Betreuender Lehrer: Herr Rapreger

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13.15 bis 17.00 Uhr: Schülerversuche zum Genetischen Fingerabdruck (Experimentierservice) im Chemieraum, 22 Schüler (Gruppe C), Betreuender Lehrer: Herr Harting

Parallel dazu:

13.45 bis 16.15 Uhr: Ethik I (Film „Babies aus dem Genlabor“, Diskussion) in Raum 101, 22 Schüler (Gruppe B), Betreuender Lehrer: Herr Bachmann

 

Donnerstag, den 29.06.17

8.30 bis 12.00 Uhr: Ethik II (Ethische Analyse von Fallbeispielen zur  PD und PID, Identifikation von Argumentationstypen, Diskussion)

Ort: Raum 103, 22 Schüler (Gruppe A), Betreuender Lehrer: Herr Badziong

Parallel dazu:

8.30 bis 12.00 Uhr: Ethik I und Gelauswertung (Film „Babies aus dem Genlabor“, Diskussion)

Ort: Raum 101, 22 Schüler (Gruppe C), Betreuender Lehrer: Frau Bohnau

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13.15 bis 16.30 Uhr: Ethik II (Ethische Analyse von Fallbeispielen zur PD und PID, Identifikation von Argumentationstypen, Diskussion)

Ort: Raum 103 , 22 Schüler (Gruppe C), Betreuender Lehrer: Frau Schwarz

Parallel dazu:

13.15 bis 17.00 Uhr: Auswertung der Gele und Ethik II (Ethische Analyse von Fallbeispielen zur PD und PID, Identifikation von Argumentationstypen, Diskussion)

Ort: Raum 111, 22 Schüler (Gruppe B), Betreuender Lehrer: Herr Harting

Hinweis zu den Gruppen: Gruppe A entspricht dem sp1-Kurs (Ba) zuzüglich Flake, Gerdes, Kessler, Gruppe B dem sp2-Kurs (Lu) zuzüglich Korthaus, Marquardt und Richter und Gruppe C entspricht dem sp 3-Kurs (Wl) zuzüglich Schmidt und Siebert. Der Wechsel von einer Gruppe in eine andere ist bei vorheriger Information von Herr Harting (bis spätestens Di, 8.30 Uhr) mit Tauschpartner ohne Probleme möglich.

 

Inhaltliche Aufarbeitung

Die weitere Behandlung der ethischen Problematik erfolgt im Philosophie- /Religionsunterricht. Es bietet sich z. B. die inhaltliche Füllung der erarbeiteten Argumentationsmuster in Form einer bestimmten Moraltheorie an. Von dieser Basis aus kann auch auf andere Problemfelder der Bioethik (z. B. Embryonenforschung, Klonen) übergegriffen werden.

Der Biologieunterricht kann vom vorliegenden Modellversuch ausgehend die Methode des Fingerprinting vertiefen oder weiter die verschiedenen Methoden der Gentechnik (DNA – Sequenzierung / Übertragung u.ä.) behandeln.

Diese Anregungen gelten auch für die individuelle Vertiefung der Dokumentation der Bioethikwoche im anzufertigenden Portfolio.

Hinweis an die SchülerInnen: Bitte denkt daran, euch bei allen Veranstaltungen Notizen zu machen und Unterlagen mit-zunehmen, damit das Portfolio auch vollständig erstellt werden kann. Informationen dazu im Brief zur Bioethikwoche oder beim entsprechenden Fachlehrer (Bio LK / Bio Gk / Philosophie oder Religion).

Elternbrief zu den Bioethik-Tagen