Februar 2017: Schulfinale „Jugend debattiert“ – die Ergebnisse

Vor einem Publikum von rund 100 Schülern und Schülerinnen und einer vierköpfigen Lehrer-Schüler-Jury erstritten sich folgende Mitglieder des diesjährigen Debattier-Projektkurses die ersten drei Plätze und nehmen damit am Regionalverbundfinale von „Jugend debattiert“ teil: 1. Marco Sänger, 2. Sophie Varga und 3. Julius Clausen.

Man hat schon hitzigere Wortgefechte erlebt – vielleicht lag es daran, dass die Zugehörigkeit zur Pro- und zur Contra-Partei nicht unbedingt den eigenen Standpunkt der Debattanten widerspiegelte, sondern ausgelost wurde, oder daran, dass im gesamten Projektkurs eine Meinung zu dem Thema vorherrschte: „Soll für die Nutzung von sozialen Medien eine Klarnamenpflicht eingeführt werden?“

Einige gute Gründe wurden von den Finalisten Marco Sänger und Caroline Gerling gegen den Zwang zur Angabe des echten Namens bei der Anmeldung in Internet-Foren oder -Netzwerken aufgezählt. Ihre Widerstreiter Sophie Varga und Julius Clausen führten für die Klarnamenpflicht insbesondere die besseren Strafverfolgungsmöglichkeiten im Falle von beleidigenden und rassistischen Hasskommentaren etc. ins Feld.

Insgesamt riss die Debatte jedoch nicht gerade durch leidenschaftlich vorgetragene Redebeiträge mit; sie hob sich aber von vielen Diskussionen, die zur Zeit in der Öffentlichkeit geführt werden, durch Sachlichkeit der Argumente und aufmerksames Zuhören der Gegner ab. Die Jury-Mitglieder Olaf Dörr, Sven Neufert, Madeleine Noe und Marie Winggen beurteilten schließlich Sachkenntnis, Ausdrucksvermögen, Gesprächsführung und Überzeugungskraft sowie die Einhaltung der Regeln inkl. Zeitvorgaben.

Während der Beratung der Jury wurde die Diskussion im Plenum wiederaufgenommen, auch befeuert durch neue Argumente, u.a. aus der Lehrerschaft: eine Klarnamenspflicht setze insgesamt die Bereitschaft zu Hasskommentaren herab und mindere die Gefahr der Verbreitung von Social Bots (= Computerprogramme, die menschliches Kommunikationsverhalten simulieren und auf diese Weise Werbung und Propaganda verbreiten). Übrigens machte Marco Sänger auch hier, beim Moderieren der Publikumsbeiträge, eine gute Figur – ebenso wie einige Schüler aus den jüngeren Jahrgängen, die sich eloquent und mit beeindruckenden Kenntnissen einbrachten. Hier wächst der Nachwuchs heran, den Sven Neufert als Leiter des Projektkurses und als Initiator der Teilnahme am Wettbewerb „Jugend debattiert“ schon einmal als potenzielle Mitglieder des künftigen Projektkurses anwarb: „Wenn ihr eine Meinung habt und sowieso nicht die Klappe halten könnt, seid ihr bei uns richtig. Es sind aber ebenso gerade diejenigen willkommen, die sich beim Reden unsicher fühlen und dies durch Training verbessern möchten. Man wächst ja an den Aufgaben, die man sich stellt.“

In diesem Sinne herzlichen Glückwunsch an unsere Schulsieger und viel Erfolg beim Regionalverbundfinale am 21.02.2017 in Niederkassel!

Fotos von oben nach unten:

1. Sven Neufert stellt das Thema des Schulfinales vor.

2. Es treten gegeneinander an: Marco Sänger und Caroline Gerling (contra Klarnamenpflicht) und …

3. … Sophie Varga und Julius Clausen (pro Klarnamenpflicht)

4. Die kritische Jury

5. Der Projektkurs „Jugend debattiert“