November 2016: „Wir und die Meere“ – Projekt der Klassen 7

k-kursaal-foyer-ausstellung_6Das Meer, artenreichstes Ökosystem der Erde, hat wenig Platz im Unterricht. Doch die Meere sind von immenser Bedeutung u.a. als unerschöpfliche Nahrungsquelle von Mensch und Tier. Unter dem Titel „Wir und die Meere“ beschäftigten wir uns in den Fächern Biologie, Erdkunde und Kunst mit einer Vielfalt von Themen, die unsere alltäglichen Beziehungen zu diesem gewaltigen Lebensraum deutlich machen.

71 Prozent der Erde sind von Wasser bedeckt. Viele Tier- und Pflanzenarten haben dort ihren Lebensraum, den es zu schützen und zu bewahren gilt. Ein Großteil der Nahrung, die Menschen aufnehmen, stammt aus dem Meer. Die industrielle Fischerei ist heute nicht mehr wegzudenken. Dennoch gehen wir mit der uns anvertrauten Lebenswelt, und dazu gehört auch das Meer, nicht gut um. Dem Ökosystem Meer sind Grenzen gesetzt, die der Mensch durch sein Handeln positiv beeinflussen kann. Die Ressourcen sind nicht unerschöpflich und viele Fischbestände vom Aussterben bedroht. Diese Fakten sind eine Steilvorlage für den fächerverbindenden Projektunterricht in den Klassen 7 in diesem Jahr.

k-kursaal-schueler-mit-frau-westerhoff-und-baron-kerkerinck-zu-borgMit Unterstützung des Lions Club Bad Honnef hatten wir in diesem Jahr die Möglichkeit, einen hochinteressanten Aktivisten für den weltweiten Schutz von Haien als Partner für das Projekt zu gewinnen. Josef Baron Kerckerinck zur Borg ist überzeugt: Haie fressen keine Menschen und müssen geschützt werden. Regelmäßig taucht der 70-Jährige mit Haien und Orcas und berichtet in öffentlichen Vorträgen über diese Tauchgänge und sein Programm „sharkprotect“.

Im Rahmen einer Fragestunde auf Schloss Hagerhof konnte der Umweltschützer am 2.11.2016 vormittags die Schüler der drei 7. Klassen für den Erhalt der Meere und ihrer Lebenswelt begeistern. Gleich zu Beginn lockerte der Baron aus Münster die Atmosphäre auf mit der Aufforderung und Frage: „Nennt mich Jupp, was wollt ihr über Haie wissen?“ Wir erfuhren unter anderem, dass Haie ein gutes Gedächtnis auch für Menschen haben, die Erinnerungen an einzelne Personen jedoch nur auf ein Jahr begrenzt bewahren können. So hatte unser Referent eine lange Zeit fortlaufende, friedliche und harmonische Begegnungen mit einem Tigerhai-Weibchen, welches ihn Jahr für Jahr in ihrem Heimatriff freundlich begrüßte. Als er jedoch mehr als ein Jahr lang dem Riff keinen Besuch mehr abgestattet hatte, erkannte ihn „Emma“ beim darauf folgenden Tauchgang nicht mehr. Sie blieb friedlich, hatte aber offenbar keine Erinnerung mehr an den tauchenden Baron.

k-kursaal-foyer-ausstellung k-kursaal-foyer-ausstellung_4Am Abend unterstützten dann die Schüler von Schloss Hagerhof das Hai-Schutzprojekt des Barons durch eine tolle Ausstellung im Foyer des Bad Honnefer Kursaals. Hier wurden die spannenden Arbeitsergebnisse der Schüler aus dem Meeres-Projekt den Besuchern des abendlichen Vortrages im Kursaal vorgestellt. Viele unterschiedliche Sachthemen, wie z.B. die Vermüllung der Meere, das Leben von Haien, Walen und Schildkröten, die Entstehung und verheerende Wirkung von Tsunamis, sowie die Verdriftung von Tier- und Pflanzenarten durch den weltweiten Schiffsverkehr wurde in all seinen Facetten gezeigt.

kusaal_an-schwebende-quallen kursaal_an6_oelkreide-quallenHinzu kamen wunderschöne Beiträge aus dem Kunstunterricht. Unter Anleitung von Anke Noreike hatten die Schüler bezaubernde Zeichnungen von Quallen mit Pastellkreide angefertigt und bunte Quallen gebastelt, die frei im Raum schwebten. Als besonderer Höhepunkt war im Kunstunterricht das Modell eines jungen Schwertwals angefertigt worden, der angefüllt mit Plastikmüll den Zusammenhang von im Meer treibenden Unrat und der Bedrohung der Meerestiere drastisch deutlich machte.

kursaal_an3-orca-kehrseiteAuf der Bühne stellten die Schüler abends auch die Ergebnisse ihrer systematischen Müllsammelaktion am Honnefer Rheinufer vor. An Tag im September hatten zwei Schulklassen mit ihren Lehrern Martin Lehnert und Eva Harbecke auf einer Uferlinie von ca. 100 m innerhalb einer Stunde einen Zentner Müll gesammelt. Die Schüler fanden dabei überwiegend Glassplitter, die insbesondere spielende Kinder und Hunde am Rhein gefährden, sowie diverse Plastikteile, die der Rhein mit der Zeit immer weiter Richtung Nordsee transportiert und die damit zur weltweiten Vermüllung der Meere beitragen.

Musikalisch begleitet wurde das Bühnenprogramm durch drei Beiträge von Schülerinnen und Schülern unserer Musicalschule unter der Leitung von Mariana Ilgauds-Preuten und Gerhard Preuten, u.a. mit einer Eigenkomposition unserer Schülerin Nele Westrick.

Das Projekt hat viele interessante Ergebnisse geliefert und uns allen gezeigt, dass wir eine Verantwortung für den Lebensraum Meer tragen und unseren Beitrag zum Schutz des Blauen Planeten leisten können und müssen.

Martin Lehnert