7. Februar 2020: „Dicker-Pulli-Tag“ – Wir machen mit!

Am 7. Februar beteiligt sich Schloss Hagerhof an einer besonderen Aktion zum Klimaschutz: Dicker-Pulli-Tag. Dieser wird in diesem Jahr nicht nur in Bonn und Umgebung begangen, sondern hat sich mittlerweile zu einer internationalen Bewegung gemausert, die z.B. in Belgien und Kanada aktiv ist.

Worum geht es?

Alle Klassen werden an diesem Tag die Heizung um mindestens 1°C reduzieren. Das ist kaum merklich, insbesondere, wenn man an diesem Tag besagten „dicken Pulli“ trägt. Energetisch und damit auch bezüglich der Klima-Emissionen bedeutet diese Reduzierung der Raumtemperatur um 1°C jedoch erstaunliche 6% Energieersparnis,  so dass diese Aktion ein Anlass sein kann, unsere normale Konsumhaltung zusammen mit den Schülerinnen und Schülern zu reflektieren.

Die Umweltbeauftragten der Klassen, die für die Mülltrennung und den sorgsamen Umgang mit Energie zuständig sind, werden aktiv in das Geschehen integriert, z.B. indem sie die Wirkungsweise eines Thermostatventils erklären. Vielen ist nämlich nicht bekannt, dass eine höhere Stufe am Ventil nicht zu einer schnelleren Erwärmung des Raums führt, sondern nur zu einer höheren Endtemperatur, die vielfach dann durch Öffnen der Fenster wieder korrigiert wird.

Auch das „richtige“ Lüften kann thematisiert werden, nämlich die Stoß- anstelle der Kipplüftung.

Vorab wurden in allen Räumen Thermometer fest aufgehängt, so dass die Temperatursenkung auch quantitativ festgestellt werden kann.

Die Aktion wird in den Klassen auch Anlass sein, sich über die eigene Rolle beim Klimaschutz Gedanken zu machen und Zuversicht zu verbreiten, dass der Beitrag eines jeden Einzelnen zählt, oder, wie Greta Thunberg es formuliert hat: „Nobody is to small to make a difference.“

Der Hintergrund

Immerhin ein Viertel der Energie wird in Deutschland für den privaten Bereich verbraucht; das waren im letzten Jahr ca. 650 Milliarden kWh! Und während die CO2 – Emissionen  der Stromerzeugung seit 1990 dank der erneuerbaren Quellen deutlich gesunken sind, konnten im Haushalt lediglich dürftige 1,5% eingespart werden. Oft kommt es nämlich zu den berüchtigten Rebound-Effekten: Kaufe ich mir z.B. für das ganze Haus LED-Beleuchtung, lasse ich anschließend das Licht viel länger leuchten, „weil es ja so billig und sparsam ist!“

Im übrigen ist es auch nicht das Licht, welches zwar augenfällig Energieverbrauch signalisiert, jedoch mit unter 6% am häuslichen Energieverbrauch fast keine Rolle spielt, sondern gerade die Heizung, die mit knapp 70% den Löwenanteil an unserer Energierechnung darstellt. Hinzu kommt die Bereitung von warmen Wasser mit 15%, wie das Umweltbundesamt vorrechnet. Leider liegt dabei der Anteil erneuerbarer Energien im Bereich der Wohngebäudeheizung nur bei mageren 12%: dies ist also (neben Flügen) eine Hauptquelle für unseren privaten CO2-Fußabdruck.

Da bekommen die 6% Einsparung pro Grad Raumtemperatursenkung einen ganz anderen Stellenwert: Würde jeder Haushalt in Deutschland seine Raumtemperatur permanent in allen Räumen von 21 auf 20°C senken, würden pro Jahr etwa 24 Mrd. Kilowattstunden weniger verbraucht. Dies entspricht einer Menge von gut 12 Mio. Tonnen CO2

Selber aktiv werden

Vielleicht sind Sie ja neugierig geworden auf die Aktion und ihr Anliegen? Es kostet nicht viel Mühe, sich selbst daran zu beteiligen. Und vielleicht stellt man fest, dass es möglich ist, bei nur geringem Komfort-Verlust die Umwelt zu entlasten und dabei auch noch den Geldbeutel spürbar zu schonen!

Dr. Dirk Krämer

Der Hagerhof: Platz 7 der Top-Schulen in Deutschland!

Seit einigen Monaten sind die Ergebnisse von „Deutschlands größtem Schulvergleich“ auf „schulen.de“ online. Die frohe Botschaft gleich vorneweg: Von allen 3.800 Schulen Deutschlands, die zum Abitur führen, liegt Schloss Hagerhof auf Platz 7, bei den Internaten sogar auf Platz 3!

2005 landeten wir schon einmal auf einem Spitzenplatz: Beim Schulvergleich des Wirtschaftsmagazins Capital erreichten wir Platz 10 von 575 überprüften Schulen in ganz Deutschland! Damals wurden Schülerbetreuung, Ausstattung, Kursangebot und Kommunikation untersucht.

Wie funktioniert das aktuelle bundesweite Ranking? Welche Kriterien hat man dabei angelegt? Das Startup schulen.de, gegründet von den drei Schwestern Clara, Annika und Marie Lehmann in Heidelberg, hat einen höchst umfangreichen Fragebogen zu Ausstattung und Angeboten der Schulen erstellt. Dabei werden allgemeine Kriterien (Klassengrößen, Abiturdurchschnitt, Leistungskurse etc.) und acht spezielle Bewertungsbereiche – MINT, Fremdsprachen, Sport, Kunst, Musik, Deutsch und Gesellschaftswissenschaften, Digitale Schule und individuelle Förderung – abgefragt. Für jede Eintragung gibt es Punkte, z. B. für Teilnahme an Wettbewerben, AG-Angebote, Studienreisen, digitale Infrastruktur usw., die zu einem Gesamtergebnis aufsummiert werden und in einer Fünf-Sterne-Bewertung münden. Sämtliche Einzelangaben sind online aufgeführt und damit überprüfbar.

Bei der Gesamtwertung wurde Schloss Hagerhof als „Allrounder“ in die Top Seven aufgenommen; bei einer Einzelbewertung der unterschiedlichen Kriterien sieht das Bild realitätsgemäß differenzierter aus: Bei Kunst & Kreativ etwa landen wir auf Platz 1 von allen Internaten Deutschlands – dank der vielgestaltigen Angebote unserer fantastischen Kunstlehrer und des Engagements in fächerverbindenden Projekten wie z. B. „It’s so nice in paradise (s. S. 5). Exotische Fremdsprachen dagegen haben wir nicht im Angebot; dafür punkten wir mit unseren interkulturellen Schüleraustauschprogrammen und Bildung für nachhaltige Entwicklung. Das hervorragende Ergebnis macht uns froh und stolz.

Dies umso mehr als die Kriterien transparent und messbar sind. Wichtiger aber noch als einzelne Kriterien sind unserer Meinung nach das pädagogische Gesamtkonzept und das Schulklima, an dem wir im Sinne der Kindorientierung stets arbeiten.

Welche Kriterien sind Ihnen wichtig? Warum haben Sie sich in der Familie für den Hagerhof entschieden? Ihre Meinung interessiert uns!

Auf Ihre Antworten freut sich Martina Rohfleisch (rohfleisch@hagerhof.de)

Fair Trade – Schülerladen Klimbim

Im April 2020 feiern wir Geburtstag: zehn Jahre Schülerladen Klimbim im Foyer. Seit April 2010 führen Schülerinnen und Schüler aus den Jahrgängen 8 bis 12 unser Schülercafé und -laden in den neuen Räumen der Pausenhalle. Sie verkaufen in den Pausen, an Schulfesten und Elternsprechtagen diverse Fairtrade-Produkte (z.B. Kaffee, Tee, Schokoriegel, Kekse und sogar Limonaden), aber auch konventionelle Ware sowie Recycling-Schreibwaren. Auch Lehrer und die Internatsküche verwenden nur noch fair gehandelten Kaffee.

Die Schülerinnen und Schüler sind selbständig für alle Belange und die Bewirtschaftung des Ladens verantwortlich: Sie bestellen die Ware, setzen Preise fest, verkaufen, füllen neue Ware auf, halten den Laden sauber, lernen diverse Verkaufsstrategien und den gepflegten Umgang mit Kunden. Die Führung des Schülerladens fördert die Selbstständigkeit und Teambereitschaft, schult das Verantwortungsbewusstsein und die Kommunikationsfähigkeit der SchülerInnen, so auch ihr Durchsetzungsvermögen. SchülerInnen werden auf diese Weise zu offiziellen MitarbeiterInnen von Schloss Hagerhof.

Die nachhaltige Neuausrichtung des Schülerladens als 10. „faire“ Verkaufsstelle innerhalb von Bad Honnef führte übrigens ebenfalls bereits Anfang 2010 zur Anerkennung der Stadt als „Fair Trade Town“.

WDR-Kinderreporter: Wie lebt es sich im Internat Schloss Hagerhof?

Um zu erkunden, wie der Alltag in einem Internat aussieht, hat der WDR sein bestes Team zu uns geschickt – die Kinderreporter. Souverän machen sich die kleinen Knirpse ans Werk und betrachten erst einmal die hoch aufragenden Mauern und Türme des historischen Schlosses. „Als wir ankamen, dachten wir noch, wir wissen genau, wie das da läuft. Hanni und Nanni. Zaubern wie bei Harry Potter. Wir checken mal, wie es wirklich ist.“

Unsere Internatssprecher Nicki und Konrad, unsere Basketballerin Isabella, unser Erzieher Daniel Föhrig und unser Küchenchef Ralf Raakow stehen den Grundschulkindern Rede und Antwort: „Seit wann lebst du im Internat? Hast du schon einmal Heimweh? Gibt es auch Strafen?“ Und ganz wichtig: „Was gibt’s zum Abendessen? Was musst du da kochen?“

Die ganze Woche ohne Eltern leben – das kommt den Kinderreportern nicht ganz geheuer vor. Konrad erklärt es ihnen so: „Das ist wie in einer Familie, man wird immer aufgefangen. Man hat immer jemanden, zu dem man gehen kann. Das ist voll das schöne Gefühl.“

Etwas Nervenkitzel gibt es aber doch. Bei einer Frage stockt dem sonst so gelassenen Nicki der Atem, obwohl die junge Enthüllungsjournalistin sie mit ausgesuchter Höflichkeit an ihn heranträgt: „Wäre es okay für euch, wenn wir mal euer Zimmer sehen dürfen?“

Die ganze WDR-Reportage „Kleine Anfrage: Wie lebt es sich im Internat?“, ob mit oder ohne Mitternachtsparty und Schlossgespenst, sehen Sie hier, aber nur bis zum 13. Januar 2020.

(Martina Rohfleisch)