Hagerhof-Tennis-Camps 2020

Liebe Eltern, liebe Schülerinnen und Schüler,

unsere Tennistrainerin Violeta Rankic (DTB A-Trainerin) bietet dieses Jahr für unsere Schülerinnen und Schüler in den Sommerferien in der Zeit vom 06.07.–10.07.2020 Tenniscamps für Anfänger und Fortgeschrittene auf unseren Tennisplätzen an. Die Spielerinnen und Spieler werden von zwei Trainern auf zwei Plätzen trainiert.

Tenniscamp I für Frühaufsteher    Mo–Fr,   jeweils   9:00–11:00 Uhr

Tenniscamp II                                        Mo–Fr,   jeweils 11:00–13:00 Uhr

Anfänger benötigen Sportkleidung und Tennisschuhe. Tennisschläger können zur Verfügung gestellt werden. Getränke und Snacks müssen selbst mitgebracht werden. Bitte auch immer an Sonnenschutz und Kappe denken. Eine Unterbringung im Internat ist leider nicht möglich.

Die Teilnehmergebühr beträgt 60,- € pro Person.

Die formlose Anmeldung ist ab sofort per Mail unter rankic@hagerhof.de möglich. Bitte geben Sie bei der Anmeldung den vollständigen Namen, das Geburtsjahr und die Spielstärke an. Nach erfolgter Anmeldung bekommen Sie eine Teilnahmebestätigung. Die Teilnehmerzahl ist aus Platzgründen auf acht Spieler pro Camp begrenzt. Bei starker Nachfrage können weitere Termine angeboten werden.

Freundliche Grüße und schöne Ferien

Dr. Sven Neufert / Schulleiter

Matthias Sieber / Koordinator Leistungssport Tennis

Schloss Hagerhof in Zeiten von Corona – ein Resümee / Interview mit Schulleiter Dr. Sven Neufert / Schülererfahrungen

Gut drei Monate – und der Schulalltag hat sich stärker verändert als in den 30 Jahren zuvor. Kurz vor den Sommerferien ist es Zeit, einmal innezuhalten und Bilanz zu ziehen: Wie hat Schloss Hagerhof bisher die Corona-Krise gemeistert?

Rückblick: Am 5. März ist das Corona-Virus auch in unserer Region angekommen. Der erste Elternbrief informiert allgemein über das Vorgehen bei grippeähnlichen Symptomen. Etwa Woche später müssen wir bereits die landesweite Schließung der Schulen und unseres Internats ab dem 16. März ankündigen.

Übers Wochenende stellen wir für die folgende Zeit eine Notbetreuung für Kinder auf die Beine. Das Kollegium trifft sich am Montag zunächst im Freien, um in zwei Tagen das weitere Vorgehen zu besprechen und in einem Crashkurs den Umgang mit den wichtigsten Instrumenten des geplanten Online-Unterrichts wie Zoom (Videokonferenz) und One Drive (Cloudspeicher) einzuüben. Bereits ab Mittwoch erhalten unsere Schüler/innen digitale Arbeitspläne und -materialien – zur „digitalen Heimarbeit“.

Nun erweisen sich einmal mehr die Vorteile des temporeichen Digitalisierungsprozesses im letzten Schuljahr. Schloss Hagerhof gehört ja zu den bislang noch wenigen Schulen landesweit, die aufgrund eines überzeugenden Medienbildungskonzeptes bei der Anschaffung von Geräten und des Netzausbaus durch den Digitalpakt gefördert wurden. Seit einem Jahr nutzen unsere Schüler/innen täglich zum Beispiel ihr eigenes iPad als individuellen Lernbegleiter – allerdings im Ganztagsunterricht. Wie werden sie damit zu Hause zurechtkommen?

Die Tücken des Remote-Unterrichts zeigen sich alsbald. Insbesondere die schwachen Internetverbindungen ermöglichen nicht immer einen zufriedenstellenden Ablauf der Zoom-Meetings, und die jeweils sehr unterschiedliche Motivationslage der Kinder und Jugendlichen ebenfalls. Die Achtklässlerin Can schildert ihre Erfahrungen anschaulich: „An manchen Tagen habe ich mehr gemacht und an manchen weniger. Mal habe ich ein Zoom-Meeting verschlafen, oft sind Lehrer und Schüler auf Grund des WLANs rausgeflogen, manchmal haben die Meetings auch gar nicht erst stattgefunden. Alles irgendwie kompliziert.“

Während einige Schüler/innen mit ihrem neuen Alltag locker klarkommen – wie z. B. eine Siebtklässlerin lässig beschreibt: „Ich habe meine Aufgaben immer montags und dienstags fertig gemacht, sodass ich die restlichen Tage der Woche sozusagen frei hatte.“ -, erleben andere, insbesondere in den oberen Jahrgängen, den Alltag als recht fordernd. Oberstufenschüler Felix sagt: „Manchmal habe ich mich durch die ganzen Aufgaben während des Zoom-Unterrichts etwas überfordert gefühlt. Es war nicht unglaublich viel, aber sehr unübersichtlich, sodass es einen schnell begraben hat.“

Viele Schüler/innen erkennen nun für sich den Wert eines guten Präsenzunterrichts, z. B. unser Schülersprecher Jakob: „Die ersten Wochen zu Hause fand ich ganz gut, aber nach ein paar Wochen fand ich es schon ätzend, immer mit Zoom zu arbeiten. Man hat dann nicht die Verbindung zum Lehrer, wie man sie in der Schule hat. Man kann zwar per Zoom Fragen stellen; aber wenn man gerade bei den Aufgaben dran ist, hat man keine Lehrperson, die einem gerade helfen kann.“

Das Kollegium macht ebenfalls Erfahrungen mit den Grenzen des Online-Unterrichts: „Es gibt immer wieder Schüler/innen, die unvorbereitet oder zerstreut im Zoom-Unterricht sitzen, wie beim normalen Unterricht natürlich auch. Aber jetzt ist es noch schwieriger als im Klassenraum, alle Kinder und Jugendlichen auf dem Bildschirm wirklich im Blick zu haben und ihnen gerecht zu werden. Im Präsenzunterricht kann man auch nonverbal einen Kontakt zu einem abgelenkten oder aufgeregten Schüler herstellen, ihn anschauen, zu ihm hingehen, mit einer Geste kommunizieren – das geht bei Zoom natürlich nicht“, bedauert eine Kollegin. „Ich merke nur, dass sich so mancher zurückzieht und ich frage mich, was da gerade los ist. Geht es ihm schlecht, ist er einfach nur unausgeschlafen oder zockt er während unseres Meetings?“ Manche lassen sich über Tage oder sogar Wochen online gar nicht blicken – wie die Kollegen bestürzt beim Austausch feststellen.

Nun gut, der Online-Unterricht wird in ganz NRW nur als Angebot und nicht als Verpflichtung verstanden. Kein Schüler soll durch schlechte Leistungen im Homeschooling Nachteile erfahren. Das hat gute Gründe, dessen sind sich die Kollegen bewusst. Auch wenn wir – im Gegensatz zu einigen anderen Schulen – unsere Schüler/innen zu Hause in guten Händen wissen, kann die Belastung der jungen Menschen durch die Pandemie und den Lockdown sehr hoch sein. Da fehlen die Freunde und die Hobbies, da steht vielleicht der Arbeitsplatz der Eltern auf dem Spiel oder die Gesundheit von vorerkrankten Familienangehörigen; kein Wunder, wenn dann die Leistungen nachlassen. Und doch – oder besser gerade deshalb machen sich auch viele Lehrer und Lehrerinnen große Sorgen um einzelne Schüler/innen: „Sie entgleiten uns – wir verlieren sie. Es fehlt die Nähe.“

So macht sich auch in den Osterferien keine Urlaubsstimmung breit, zumal auch das Unternehmen Schloss Hagerhof mit den Folgen der Pandemie zu kämpfen hat. Unsere beliebten Basketballcamps dürfen erstmals seit 25 Jahren nicht stattfinden; langjährige Erzieher/innen und Verwaltungsangestellte müssen in Kurzarbeit geschickt werden – wie wird es weitergehen? Was uns in dieser Situation wirklich den Rücken stärkt, sind viele Zuschriften der Eltern, die uns unterstützen und ihren Dank für unsere Arbeit aussprechen.

Am 23. April kann aufgrund gesunkener Infektionszahlen vorsichtig der Unterricht wiederaufgenommen werden, zunächst von unseren Abschlussjahrgängen in Realschule und Gymnasium, ab dem 4. Mai auch von den anderen Jahrgangsstufen. Das geht nur mit einem ausgeklügelten Hygienekonzept und einem detaillierten Regelwerk. Die Klassen werden in kleinere Lerngruppen geteilt, das Sitzmobiliar wird in weiten Abständen zueinander gestellt, ein Einbahnstraßensystem im Schulgebäude eingeführt, Pausen- und Essenszeiten gegeneinander verschoben, so dass sich immer möglichst wenige Schüler/innen begegnen.

Lob gibt es dafür auch von Schülerseite. Felix Geiser führt differenziert aus: „Ich finde die Maßnahmen am Hagerhof erstaunlich innovativ und schnell durchgesetzt, die meisten Schulen in der Umgebung machen ja immer noch nur Online-Unterricht. Durch den schnellen Wiedereinstieg haben wir, glaube ich, weniger Zeit und Stoff verloren als andere.“

Die Maßnahmen werden kaum kritisiert. Unser zweiter Schülersprecher Sebastian Ronken: „Ich finde es sehr gut, dass wir alle Masken tragen müssen, in jedem Raum Seife und Papiertücher verfügbar sind und auch eine Einbahnstraße im Gebäude eingerichtet wurde.“ Aber natürlich werden die Regeln nicht immer und überall eingehalten, von Kinder und Jugendlichen wie auch von Erwachsenen, wie die Schüler/innen sehr aufmerksam registrieren. Hier fordern viele Konsequenzen ein, nicht nur Sebastian: „Aber ich finde nicht so gut, dass das Lehrpersonal nicht konsequent war, wenn es um die Maskenpflicht ging und die angedrohten Maßnahmen bei Regelübertretung nicht durchgeführt wurden. Am meisten stört mich, wenn sich auch manche Lehrer nicht an die Einbahnstraßen-Regelung halten, uns Schüler aber dafür anmotzen.“

Was man vielleicht früher nicht für möglich gehalten hätte: Die meisten Schüler/innen freuen sich darüber, endlich wieder in die Schule gehen zu können. Unsere Schülerin Can findet für diese besondere Lernerfahrung lebendige Worte: „Mein Gefühl und meine Gedanken für die Schule änderten sich. Alle Dinge, die mich früher in der Schule genervt haben, fing ich plötzlich an wertzuschätzen und zu vermissen! Das hätte ich niemals gedacht! Man wollte wieder zurück in die Schule! Für mich war es der Wahnsinn, als die Nachricht kam, dass die Schulen wieder öffnen! Ich habe mich tierisch gefreut, den Schulalltag ansatzweise normal werden zu lassen …“

Auch Felix Geiser aus der Jahrgangsstufe 11 betont die Kostbarkeit der wiedergefundenen Nähe – trotz gebührenden Abstands: „Ich fand außerdem die Pausen teilweise sehr schön, weil wir mit einem Großteil unserer Stufe oft draußen saßen, geredet und gelacht haben und auch Dinge gemacht haben, die wir sonst in den Pausen nicht machen würden. So kamen wir zum Beispiel auf die spontane Idee, mit acht Leuten zusammen Hacky Sack zu spielen. So kamen auch viele sehr schöne Momente zusammen, weil man durch die Langeweile und auch das lange Fehlen der sozialen Kontakte zusammen aktiv war.“

Und wie soll es nach den Sommerferien weitergehen? Carlotta (Klasse 9) spricht offenbar vielen Schüler/innen aus der Seele: „Wenn ich mir etwas wünschen könnte, würde ich nach den Sommerferien gerne wieder jeden Tag Schule haben.“

 

Interview mit unserem Schulleiter Dr. Sven Neufert

  1. Wo waren die größten Probleme, mit welchen unerwarteten Hürden mussten wir während der Corona-Krise an unserer Schule umgehen?

Das größte Problem ist immer noch die instabile Internetverbindung. Hier müssen wir noch auf das Glasfaserkabel warten, das uns für das Frühjahr 2021 in Aussicht gestellt wurde. Erst dann wird die Verbindung ohne Wenn und Aber stabil sein. Unsere dann folgenden Hürden waren nicht unerwartet; eher war unerwartet, wie schnell sich viele Hürden aus dem Weg räumen lassen, wenn alle Beteiligten wollen.

  1. Wie sind wir insgesamt durch die Krise gekommen? Wo waren wir gut, was können wir noch verbessern?

Ich denke, wir sind sehr gut durch die Krise gekommen. Erstens sind wir über die iPads als digitalen Lernbegleiter, dienstliche iPads für das Kollegium, unsere interaktiven Boards und Office 365 schon sehr weitgehend digitalisiert. Zweitens und noch wichtiger aber ist, dass wir ab dem 11. 5. wieder deutlich mehr Präsenzunterricht anbieten konnten als die meisten anderen Schulen der Region. So musste etwa eine Schule in unserer Nachbarschaft ganz auf Zoom umstellen. Videochat ist aber ungeeignet für ganze Schultage; wir haben immer nur Hauptfächer und ausgewählte andere Fächer abgedeckt über Zoom abgedeckt, so dass der Videochat-Unterricht dem Tag Struktur geben konnte, ihn aber nicht ausfüllte. Eine weitere Stärke liegt auch in der Flexibilität unseres Vorgehens, so dass wir nach Schulöffnung zu einer hybriden Digital-Analog-Lösung gefunden haben: In Teilgruppen wurden die Klassen an alternierenden Tagen unterrichtet; immer dann, wenn der Schüler einen Zuhause- und keinen Schultag hatte, konnte er sich ja auch per Zoom in den Unterricht dazuschalten. Das war nicht verpflichtend, aber eine gute Möglichkeit, um Kontinuität und Zugehörigkeitsgefühl zu erzeugen.

Wir sind jetzt dabei, jenseits von One Drive alle Funktionen von Office 365 für digitalen Unterricht nutzbar zu machen. So wollen wir im nächsten Schuljahr verstärkt die Arbeit mit Klassen und Kursen über Teams und One Note organisieren. Das ist dann auch eine gute Zukunftsperspektive für das neue Schuljahr, egal ob wir weitgehend in den Regelbetrieb gehen können – wie wir es augenblicklich planen –  oder aufgrund einer zweiten Welle wieder hybriden Digital-Analog-Unterricht anbieten müssen. Wenn man unseren bisherigen Unterricht und die Verbesserungen, die wir augenblicklich vornehmen, zusammendenkt, können wir auch im Fall einer zweiten Welle guten Unterricht bieten.

  1. Was haben wir gelernt, welche Lösungen haben wir gefunden?

Wir haben gelernt während der Krise, dass Präsenz unerlässlich ist, wir haben weniger die Bedeutung von Digitalisierung als die Bedeutung von menschlicher Nähe festgestellt, denn auch bei uns war es so, dass wir nicht mehr auf jeden den Zugriff hatten, wie wir uns das gewünscht hätten. Pädagogisch, menschlich war es unheimlich wichtig, dass wir trotz der guten und starken Digitalisierung sehr schnell wieder in einen regelmäßigen Rhythmus eines Präsenzunterrichts gegangen sind. Kinder sind vor Zoom doch häufig zur Passivität verurteilt, haben die Klassenkameraden und Menschen nicht um sich. Ein Lachen, ein kurzes Augenzwinkern, Körpersprache, die Atmosphäre im Raum, die sinnliche Arbeit mit Materialien innerhalb einer vorbereiteten Umgebung – all das fehlt digital doch weitgehend und ist so unglaublich wichtig für erfolgreiches Lernen und die Persönlichkeitsentwicklung in einer sozialen Gemeinschaft.

  1. Was würden Sie sich für die Zeit nach den Sommerferien wünschen?

Für die Zeit nach den Sommerferien wünsche ich mir, dass wir wieder in den Regelbetrieb übergehen können. Ich wünsche mir, dass wir noch stärker darüber nachdenken, wie wir digitale Instrumente nicht nur nutzen für die Informationsweitergabe und für einen anschaulichen Frontalunterricht (nichts anderes bieten ja „Erklärvideos“ z. B.), sondern wie wir diese Medien auch für die konsequente Individualisierung des Lernens nutzen. Im Sinne des SAMR-Modells möchten wir mehr hinkommen zu neuen und anregenden Formaten und Aufgabenstellungen. Digitalisierung ist dann nicht nur eine Substitution, z. B. ein Arbeitsblatt digitalisieren und hin- und herschicken, oder eine bloße Augmentation. Wir sollten stattdessen überlegen, welches innovative Potential digitale Medien für Lernen bieten. Z. B. könnten wir mit unserer englischen Austauschschule eine Projektarbeit verabreden, die über digitale Plattformen organisiert wird und sich junge englische und deutsche Schüler regelmäßig austauschen können. Kollaboratives Arbeiten zusammen mit Muttersprachlern, die Sprachvorbild sind, und mit denen man vielleicht auch über den Unterricht hinaus in Kontakt bleibt. Auch Padlets sind ein gutes Instrument um Formen offenen Unterrichts zu organisieren. Ich würde mir wünschen, dass wir uns als Kollegium hier mit den didaktischen Möglichkeiten von Digitalisierung noch vertieft auseinandersetzen – und diese aber immer nur als einen Aspekt erfolgreicher Entwicklung, erfolgreichen Lernens begreifen. Montessori-Material, Schulgarten, bürgerschaftliches Engagement vor Ort in der Kommune, das alles ist analog und auch wichtig. Unheimlich stolz bin ich auf unser Team in den letzten Monaten. Ich wünsche mir, dass wir diesen Team-Spirit der letzten Monate aufrechterhalten können und weiterhin mit so viel Freude zusammenarbeiten.

ANHANG

Erfahrungen unserer Schülerinnen und Schülern mit den Coronaschutzmaßnahmen an unserer Schule

Anstrengend, aber sicher – Nina, Klasse 7

Während der Wochen, in denen ich zu Hause war, habe ich nicht wirklich viel unternommen. Jeden Sonntag oder Montag haben wir von den Lehrern (hauptsächlich der Hauptfächer) unsere Aufgaben für die Woche bekommen, die wir, falls wir Fragen hatten, in unseren Zoom-Meetings zusammen besprochen haben. Ich habe meine Aufgaben immer montags und dienstags fertig gemacht, sodass ich die restlichen Tage der Woche sozusagen frei hatte.

An sich, finde ich, handelt der Hagerhof in dieser Situation sehr gut! Ich habe zum Beispiel auch von meinen Freundinnen, die auf anderen Schulen sind, mitbekommen, dass es bei ihnen ganz anders war, da sie kein einziges Zoom-Meeting hatten und somit auf sich alleine gestellt waren. Wenn man sich gut strukturiert hat, dann hat man seine Aufgaben für die Schule ohne Probleme schaffen können.

Ich fand es gar nicht so schlimm zu Hause zu lernen, jedoch finde ich es um Welten besser, in der Schule zu sein! Auch wenn ich nur jeden zweiten Tag dort bin, lernt man meiner Meinung nach in Anwesenheit der Lehrer viel besser.

Seit ein paar Wochen sind wir ja wieder in der Schule … Also jedenfalls die eine Hälfte der Schüler, im Wechsel mit der anderen Hälfte. Ich glaube, jeder merkt, dass es im Moment anders als vor einem halben Jahr ist, aber damit muss man im Moment halt klarkommen!

Ich bin der Meinung, dass es an unserer Schule ziemlich sicher ist, da man (außer auf seinem Sitzplatz) immer eine Maske auf hat, es Einbahnstraßen auf den Fluren gibt, man sich jedes Mal, bevor man die Klasse verlässt, die Hände wäscht und es am Eingang zur Schule Desinfektionsmittel gibt.

Jedoch ist es manchmal sehr anstrengend, wegen der Einbahnstraße durchs ganze Schulgebäude zu laufen, das muss ich zugeben. Wenn man einmal irgendwo vorbeiläuft und es erst nach ein paar Metern merkt, dann muss man einmal wieder durchs ganze Gebäude laufen, was mich manchmal ganz schön aus der Puste bringt! Aber das ist nicht schlimm, denn so ist das Risiko, dass man vielen Leuten auf einmal begegnet, geringer! Ich hoffe allerdings, dass nach den Sommerferien wieder ganz normal die Schule weitergeht, denn fast alle meine Freunde sind in der anderen Gruppe der Klasse. L

 

Erfahrungen des Schulsprechers – Jakob Krupp, Klasse 7

Die ersten Wochen zu Hause fand ich ganz gut, aber nach ein paar Wochen fand ich es schon ätzend, immer mit Zoom zu arbeiten. Man hat dann nicht die Verbindung zum Lehrer, wie man sie in der Schule hat. Man kann zwar per Zoom Fragen stellen; aber wenn man gerade bei den Aufgaben dran ist, hat man keine Lehrperson, die einem gerade helfen kann. Ich habe auf jeden Fall meine Mitschüler vermisst und meine Freunde, generell den Rummel und den Ablauf in der Schule.

Das Lernen komplett zu Hause war in den ersten Wochen gut, aber dann hat man irgendwie die Lust verloren, weil man keinen in real life gesehen hat. Jetzt im Wechsel, jeden zweiten Tag in der Schule, das finde ich viel besser, denn an einem Tag kann man Fragen stellen und man sieht die Leute, und am anderen Tag kann man zu Hause arbeiten und an den Unterrichtsstunden teilnehmen. Diese Regelung finde ich schon viel, viel besser. Klar, ist noch nicht das Ideal. Der Hagerhof hat sehr viele Maßnahmen getroffen, es gibt ja auch viele Auflagen, diese ganzen Maßnahmen finde ich gut. Aber ich finde es eigentlich nicht so gut, dass wieder alle Schulen geöffnet sind, denn meiner Meinung nach können die Schulen die Hauptinfektionsherde sein. Wenn ich hier so übers Schulgelände gehe, sehe ich, dass ganz viele Schüler diese Regeln nicht richtig einhalten. Ein bisschen doof finde ich auch, dass wir in manchen Fächern Gruppenarbeit gemacht haben, obwohl es heißt, dass es jetzt keine Gruppenarbeit gibt. Da sind wir uns auch näher gekommen als 1,50 Meter. Klar, wir hatten die Masken an. Also insgesamt finde ich die Maßnahmen gut, aber ein paar könnte man noch ausbauen. Nicht so gut finde ich, dass auf den Jungs-Toiletten nicht genügend Papiertücher sind, dabei sind in jeder Klasse Papiertuchspender. Das spricht die SV auch noch einmal an.

Zur Maskenregel: Viele haben mich darauf angesprochen: Was hältst du davon, dass die Maskenregel jetzt auch auf dem Schulhof gilt? Ich sage ganz ehrlich, ich finde es gut, wenn man in Gruppen auf den Schulhof geht, Maske tragen muss. Aber wenn man sich in der ersten Pause ein Brötchen holt, zieht man sie natürlich zum Essen doch aus. Und wenn ich mal ein bisschen Luft schnappen will in der Pause, ziehe ich sie auch für ein paar Sekunden aus. Aber viele Schüler halten sich gar nicht daran, das finde ich dann nicht so gut. Generell finde ich aber die Maßnahmen am Hagerhof sinnvoll.

Ich wünsche mir, dass es nach den Sommerferien mit dem Wechsel zwischen Präsenzunterricht und Homeschooling weitergeht, aber dass man mehr Struktur reinbringt. Wir haben jetzt wirklich viel Lernstoff durchgenommen, das war ein bisschen viel. Es sollte weniger Lernstoff sein, den man sich selbst beibringen muss. Ich wäre dafür, dass wir diesen Lernstoff zu Beginn des neuen Schuljahrs erst einmal wiederholen würden.

Ich schätze, dass nach den Ferien das Thema Corona immer noch aktuell ist und die Maßnahmen noch andauern. Ich würde dann die Konsequenzen verschärfen und einem Schüler, der die Maske im Flur auszieht, einen Elternbrief mitgeben, damit die Schüler sich besser daran halten.  

 

Meine Zeit während der Corona- Schulschließung – Can Liv Radetzky, Klasse 8

Für mich war es der Wahnsinn, als die Nachricht kam, dass die Schulen wieder öffnen! Ich habe mich tierisch gefreut, den Schulalltag ansatzweise normal werden zu lassen, da ich mit dem Homeschooling nicht so gut zurechtkam. Ich weiß noch genau, als ich die Nachricht erhielt, dass die Schulen schließen; doch schon nach ein paar Tagen fing ich an, den normalen Schulalltag ziemlich zu vermissen. Damals wusste ich noch nicht, dass es sich noch so lange ziehen würde. 

Ich habe versucht, den normalen Stundenplan zu Hause weiterzuführen, da wir in allen Fächern sehr viel zu tun hatten, doch das hat leider nicht ganz so gut geklappt.

Ich habe für mich selbst einfach schon immer eine klare Grenze zwischen der Zeit in der Schule und der zu Hause gezogen. Früher war ich immer froh, wenn ich meinen Kram in der Schule fertig machen konnte, damit ich’s mir dann zu Hause aus dem Kopf streichen kann. In der Schule kriegt man oft gar nicht mit, dass man etwas lernt. Das Zur-Schule-Gehen und das Lernen dort wird zu einer Nebensache, da es für uns einfach ganz normaler Alltag ist, und man muss sich nicht so auf das Lernen fokussieren. Zu Hause ist das ganz anders! Den Ort, an dem man oft seine Freizeit verbringt, zur Ruhe kommen kann und den Ort, an dem man sich meistens am wohlsten fühlt, zum neuen Lernort zu machen ist nicht einfach. Ich bin eine Person, die gerne persönlich mit Menschen spricht und gerne Personen um sich hat. Zoom war genau das Gegenteil, jedoch die einzig mögliche Weise, mit dem Stoff mithalten zu können! 

An manchen Tagen habe ich mehr gemacht und an manchen weniger. Mal habe ich ein Zoom-Meeting verschlafen, oft sind Lehrer und Schüler auf Grund des WLANs rausgeflogen, manchmal haben die Meetings auch gar nicht erst stattgefunden. Alles irgendwie kompliziert. 

Doch niemand hätte etwas besser machen können, also kann man sich auch nicht beschweren. Jeder hat versucht das Beste zu geben und sich durchzusetzen. Lehrer sowie Schüler. Wir können froh sein, dass es eine Verbindung wie Zoom gibt, sonst wäre der Unterricht ganz ausgefallen und man hätte den ganzen Tag Funkstille. Niemand hätte also andere oder bessere Maßnahmen treffen können. Doch mein Gefühl und meine Gedanken für die Schule änderten sich. Alle Dinge, die mich früher in der Schule genervt haben, fing ich plötzlich an wertzuschätzen und zu vermissen! Das hätte ich niemals gedacht! Man wollte wieder zurück in die Schule! Am meisten habe ich meine Freunde und Klassenkameraden vermisst, mit denen man sich in den Pausen oder während des Unterrichts über den Stand der Dinge austauschen kann! Auch das Treffen an den Wochenenden war zur Anfangszeit ja noch schwierig. 

Nun hat sich alles deutlich verbessert. Das Tragen eines Mundschutzes ist nun mal Pflicht und das wird auch noch lange so bleiben. Am Schultisch kann ich ihn jedoch ausziehen, was auch viele davon abhält so viel durch die Klasse zu laufen — ein positiver Aspekt. Sonst ist es echt heiß unter der Maske! Ich glaube, dass wir das alle zusammen sehr gut durchziehen werden und ich weiß, dass sich in kleinen Schritten der normale Alltag nähert. 

Diese Zeit ist für uns alle ungewohnt also heißt es: durchbeißen!

 

Produktive und weniger produktive Tage – Carlotta, 15 Jahre

Ich habe die Zeit zu Hause neben den Aufgaben für die Schule vor allem mit Lesen und Spaziergängen verbracht. Vor allem habe ich den Kontakt zu Mitschülern vermisst. Das Lernen zu Hause war okay. Es gab produktive und weniger produktive Tage. Insgesamt fand ich es von der Schule ganz gut gelöst. Jetzt mit dem Wechsel finde ich es sehr schwierig, zu Hause wirklich zu arbeiten. Es fehlt dort halt der Rahmen.

Ich finde die Maßnahmen am Hagerhof ziemlich gut. Das Einbahnstraßensystem war am Anfang ziemlich anstrengend. Ich finde, man hätte es noch besser ausschildern können. Die Zeiten finde ich komisch. Meine Mittagspause geht 20 min. Es ist unmöglich, in dieser Zeit zu essen.

Wenn ich mir etwas wünschen könnte, würde ich nach den Sommerferien gerne wieder jeden Tag Schule haben, da ich dann einfach produktiver bin und mehr Sinn hinter dem Lernen sehe.

 

Erfahrungen eines Internatsschülers – Matti, 9. Klasse

Also zu Hause habe ich eigentlich nicht viel gemacht, hauptsächlich zu Hause gesessen und Fernsehen geguckt. Das Lernen zu Hause fand ich eher schwierig, da man keinen strukturieren Zeitplan hatte und mit dem Online-Ordner alles sehr unübersichtlich war. Mit dem Wechsel zum normalen Unterricht kam ich ganz gut klar, allerdings ist die Kommunikation mit den Lehrern, die noch nicht in der Schule sind wegen Vorerkrankungen o. ä. sehr schlecht.

Ich bin im Internat und auch hier gelten natürlich einige Regeln. Zum Beispiel dürfen wir keine Freunde mehr in ihren Zimmern besuchen und auf den Fluren müssen wir natürlich einen Mundschutz tragen. Natürlich sind die Maßnahmen teilweise sehr nervig, aber größtenteils eben notwendig. Eine Regel, die ich nicht verstehen kann, ist zum Beispiel, dass wir, wenn wir uns Essen nachholen, einen neuen Teller brauchen. Also wenn ich frei entscheiden könnte, würde ich nach den Ferien die Maskenpflicht abschaffen, da diese wirklich sehr nervig ist und wenn man immer 1,5 Meter Abstand hält, auch meiner Meinung nach kaum notwendig.

 

Wechsel von Remote-Lernen und Präsenzunterricht – Anna, 15 Jahre

Zu Hause habe ich erst ein paar Tage gebraucht, um mir eine neue Routine festzulegen und damit klarzukommen, aber das ging doch recht schnell. Meistens sah es so aus, dass ich auch zu den normalen Schulzeiten an den Aufgaben gearbeitet habe, also etwa sechs oder sieben Stunden. Mein größtes Problem die Aufgaben betreffend war die Menge an Aufgaben, die wir bekommen haben, auch bis vor ein paar Tagen noch. Obwohl ich ganz okay zurechtgekommen bin, habe ich dennoch einige Freunde vermisst. Die momentane Form des Unterrichts, also Remote-Lernen und Präsenzunterricht im Wechsel finde ich prinzipiell gut, aber ich habe dennoch ein Problem mit der konstant wechselnden Lernumgebung. Da ich mehr zu Hause bin als in der Schule und damit auch einen Großteil der Woche einen anderen Rhythmus habe, fällt es mir oft schwer, mich in der Schule zu konzentrieren, aber das wird langsam besser. Zudem brauchen natürlich alle Lehrer noch Noten von uns, weshalb ich persönlich etwas gestresst war. An unserer Schule fand ich die Maßnahmen tatsächlich noch recht organisiert, auch da ich teilweise mitgekommen habe, wie es anders laufen kann. Dennoch gab es einige unkooperative Schüler, die das Lernen teilweise erschwert haben. Ansonsten war nur manchmal die Ungewissheit über das weitere Vorgehen ein Problem.

 

Das E-Learning zu Hause ist entspannter als in der Schule – Sebastian Ronken, SV, Jgst. 11

Ich habe zu Hause die Zeit für die Schule gearbeitet und meinen Eltern viel geholfen. An sich habe ich nichts vermisst; ich habe mich gut gefühlt und hatte auch keine Probleme.

Das E-Learning fand ich super und entspannter als in der Schule. Als die ersten Schultage waren, muss ich sagen, wurde das Lernen schwerer und ich hatte manchmal sehr viele Freistunden dazwischen , was dazu geführt hat, dass ich um 8:30 Uhr wieder nach Hause gefahren bin, weil ich teilweise 6 bis 8 Stunden frei hatte.

Ich muss sagen, dass die Maßnahmen an sich nicht schlecht sind. Ich finde es sehr gut, dass wir alle Masken tragen müssen, in jedem Raum Seife und Papiertücher verfügbar sind und auch eine Einbahnstraße im Gebäude eingerichtet wurde. Aber ich finde nicht so gut, dass das Lehrpersonal nicht konsequent war, wenn es um die Maskenpflicht ging. Am meisten gestört hat mich, dass Lehrer sich nicht an die Einbahnstraßen-Regelung gehalten, uns Schüler aber dafür angemotzt haben.

Wenn ich es mir wünschen könnte, würde ich mir den Online-Unterricht zurückwünschen, weil der am entspanntesten und auch flexibler war. Man konnte Stunden verschieben oder früher beenden. Desweiteren muss man nicht in die Schule fahren und kann bei der Familie sein.

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Differenziertes Resümee eines Oberstufenschülers – Felix Geiser, Jgst. 11

Zuhause habe ich die Zeit etwas ruhiger, aber nicht so anders als sonst verbracht. Fußballtraining und Theaterproben fielen für mich weg und mit Freunden treffen war so eine Sache, aber das konnte man aushalten, finde ich zumindest. Manchmal habe ich mich durch die ganzen Aufgaben während des Zoom-Unterrichts etwas überfordert gefühlt. Es war nicht unglaublich viel, aber sehr unübersichtlich, sodass es einen schnell begraben hat.

Vermisst habe ich den normalen Umgang in der Schule, Unterricht, in dem man viel redet und wenig schreiben muss und natürlich, alle Menschen zu sehen – in echt. Das Lernen zu Hause war für mich relativ schwierig, vor allen Dingen bei Hausaufgaben u. ä., da man sich erst einmal selbst dazu motivieren muss. Man hat den Tag über Zoomunterricht und sitzt die ganze Zeit am PC oder iPad und soll danach noch weiter davor sitzen und arbeiten. Meist Aufgaben, die man sich selbst erklären muss und die nicht unbedingt Spaß machen.

Der Wechsel in die Schule ist meines Erachtens nach ziemlich gut verlaufen, die A-B-Wochenregel hat natürlich auch Schwächen (A-Woche bei mir nur eine Stunde LK Geschichte in der 0. Stunde), aber funktioniert doch relativ gut.

Es gab einige technische Schwierigkeiten durch die Aufgaben im Onedrive-Ordner, ich persönlich halte Teams für deutlich besser (aber bisher hat nur Q1 Word 365) Man hat natürlich durch Corona schon Stoff verpasst oder nur flüchtig durchgenommen. Bei mir persönlich hängt es sehr von meinem Interesse am Thema ab, ob ich etwas behalten habe bzw. noch außerhalb des Unterrichts damit beschäftigt habe, um es wirklich zu verstehen. In Fächern wie Mathe fand ich das Selbst-Beibringen am schwersten, weil man ja wirklich komplett neue Dinge lernt, die man schlicht und ergreifend oft nicht versteht. Da fehlt der Dialog mit dem Lehrer dann sehr.

Ich fand die Maßnahmen am Hagerhof erstaunlich innovativ und schnell durchgesetzt, die meisten Schulen in der Umgebung machen ja immer noch nur Online-Unterricht. Durch den schnellen Wiedereinstieg haben wir, glaube ich, weniger Zeit und Stoff verloren als andere. Die Qualität des Unterrichts, vor allem in Zoom, aber auch im Wochenmodell, hing jedoch sehr stark von der Affinität und Qualität der Lehrperson ab.

Ich fand außerdem die Pausen teilweise sehr schön, weil wir mit einem Großteil unserer Stufe oft draußen saßen, geredet und gelacht haben und auch Dinge gemacht haben, die wir sonst in den Pausen nicht machen würden. So kamen wir zum Beispiel auf die spontane Idee, mit acht Leuten zusammen Hacky Sack zu spielen. So kamen auch viele sehr schöne Momente zusammen, weil man durch die Langeweile und auch das lange Fehlen der sozialen Kontakte viel zusammen gemacht hat und aktiv war.

Die Maßnahmen des Hagerhofs wurden leider unterschiedlich ernst genommen, so machten manche Lehrer aus einer Fliege einen Elefanten und verhielten sich leicht reizbar, während andere Dinge wie z. B. die Einbahnstraße durchs Gebäude schlicht und ergreifend nicht ernst- oder wahrgenommen wurden.

Nach den Ferien hätte ich dann, glaube ich, am liebsten wieder normalen Unterricht, weil ich gerne wieder einen normalen Alltag hätte. Ansonsten würde ich auch das jetzige Modell weiterhin sehr gut verkraften, einen erneuten Wechsel während des nächsten Schuljahres fände ich allerdings sehr problematisch. Dass Dinge, wie z. B. unsere Kursfahrten oder die Praktika nicht stattfinden können, finde ich sehr schade, aber natürlich nachvollziehbar. Ich würde mich allerdings freuen, wenn zumindest die Kursfahrten nachgeholt werden würden, da es eine letzte gemeinsame Erfahrung mit der Stufe ist, die einem sonst genommen würde. Unser Abitur ist nicht mehr so weit in der Ferne, davor hätte ich so etwas mit meinen Mitschüler/innen gerne noch einmal. Auch Praktika empfinde ich als sehr wichtig, vielleicht kann man alle Praktika ab der jetzigen 8. Stufe einfach um ein Jahr verschieben. Die digitalen Kompetenzen, die unsere Schule offenbar tatsächlich hat, würde ich gerne auch in die Zeit nach Corona mitnehmen. Dinge wie Microsoft Teams können den Schulalltag unglaublich vereinfachen, von Terminen für Klausuren, Abgabeterminen, Hausaufgaben, E-Mails bis hin zu durch den Lehrer geleitete dezentrale Gruppenarbeiten.

Unsere Abiturientia und Realschulabsolvent/innen 2020

Rauschende Feste zum Schulabschluss fallen in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie fast überall auf der Welt aus. Schloss Hagerhof hat einen Weg gefunden, die Leistungen seiner Abiturienten und Realschulabsolvent/innen dennoch „gebührend zu würdigen“.

In zwei „dienstlichen Veranstaltungen“ nahmen im strahlend schön renovierten und Corona-bedingt sparsam bestuhlten Kursaal der Stadt Bad Honnef unsere Abiturienten und Realschulabsolvent/innen unter strengen Hygienevorschriften im Beisein ihrer Eltern ihr Abschlusszeugnis entgegen.

Für einen festlichen Rahmen und gemeinsame emotionale Augenblicke sorgten die Schülerinnen und Schüler unserer Musik- und Musicalschule – ein kleiner Trost angesichts der ausgefallenen Musical-Jubiläumsaufführungen: Mark Braun und Natalia Kazakova (Violoncello), Chamu Lee und Isabel Anhäuser (Violine), Rebecca Achenbach, Joseline Albayrak, Petra Frisch und Ronja Hähr (Gesang).

„Ihr seid die Generation Corona, ob ihr das wollt oder nicht …“ – mit diesen Worten sprach Schulleiter Dr. Sven Neufert unsere Absolventinnen und Absolventen und zitierte Studienergebnisse der Uni Erfurt: „Es ist eine Generation, die sich belastet fühlt. Und zwar deutlich belasteter als die ältere Generation, die sogenannte Risikogruppe: Nur 25% der 65- bis 74-Jährigen fühlen sich augenblicklich belastet, während dies immerhin 45% der 18- bis 29-Jährigen augenblicklich sagen, im März lag der Wert dort sogar bei 56%. Dieses Gefühl der Belastung hängt wahrscheinlich mit einer Zukunftsangst derjenigen zusammen, die noch mehr Zukunft haben. Ihr habt noch viel mehr Zukunft als wir Älteren hier im Raum.“

Mit den bundesweiten Schulschließungen sind trotz des gut funktionierenden Online-Unterrichts am Schloss Hagerhof soziale Folgen verbunden: „Was die psychischen Belastungen gerade von Familien mit Kindern  unter Anderem zeigen: Schule ist wichtig. Als ein Raum des Entdeckens, Forschens, Lernens, Denkens, aber auch und vor allem als ein Raum des sozialen Miteinanders. Dieser Raum bricht von einem Tag auf den anderen weg – und die zentrale Erkenntnis des Distanzlernens – eures „Zoom-Unterrichts“ – ist gerade nicht die Bedeutung von Digitalisierung, sondern die Bedeutung von Nähe. Nähe zuallererst zu den Freunden, zur Gemeinschaft der Klasse, zu den Lehrerinnen und Lehrern.“

Der unerwartete Verlust von Sicherheit und Freiheit, den gerade diese junge Generation besonders stark erlebt, birgt wie jede tiefgreifende Krise eine Chance und damit eine Hoffnung, wie Dr. Sven Neufert betont:

„Die Generation Corona ist diejenige, die begreift: Es geht eben nicht immer einfach weiter so. Wir lebten allzu lange nach dem TINA-Prinzip. TINA: There is No Alternative. Der Ausnahmezustand zeigt: Das TINA-Prinzip kann durchbrochen werden. Ich hoffe: Wir befinden uns in dieser Tiefenkrise wirklich an einer Weggabelung: Der eine Weg ist der des „Weiter so“, des TINA-Prinzips.

Wir müssen aber den anderen Weg gehen, um Sicherheit und Freiheit für alle Menschen auf diesem Planeten langfristig zu erringen. Ohne euch – die Generation Corona – werden wir das nicht schaffen, werden wir Älteren wieder Ausreden dafür finden, warum unsere Art der Fortbewegung, der Energiegewinnung, des Ressourcenabbaus, der Marktwirtschaft, des Konsums, der Eigentumsverhältnisse, des Geschlechterverhältnisses, des subtilen Rassismus eben hinzunehmen oder nur durch Mini-Schritte zu verändern sei.

Empört euch! Beschreitet den anderen Weg! Sucht nach Alternativen!“

In diesem Jahr gibt es leider auch keine Gruppenbilder, deshalb hier zwei Collagen unserer Abschlussjahrgänge (Fotos Abiturienten: Heinz-Willi Faßbender, Fotos Realschulabsolvent/innen: Kelubia Ekoemeye).

Unsere Abiturientia:

Von 60 Schülerinnen und Schülern des Abitur-Jahrgangs haben 57 die Allgemeine Hochschulreife, 3 die Fachhochschulreife erlangt; 24 Abiturienten haben mit einer Eins vor dem Komma abgeschnitten, davon 4 mit einer 1,0. Der Durchschnitt des Jahrgangs liegt damit bei 2,13 und wie beim vorherigen Abiturjahrgang wieder weit über dem NRW-Landesdurchschnitt, der traditionell um 2,4 liegt.

Wir gratulieren Frederic von Altrock, Tim Béla Bauer, Matthias Baukmann (1,0), Teresa Berg, Sanne Berkel, Franziska Botz , Annika Broich, Linda Brückner, Nika Carstens, Robin Danes, Lina Donauer (1,0), Julia Ellermann, Luca Fajfar, Tim Fischer, Lucas Flöer, Fintan Frey, Jan Jasper Fuchs, Lara Funke, Maxime Geller, Niklas Götz, Anno Habbich, Caroline Hangen, Emelie Harbo, Elena Hauschild, Winston Heberer, Lara-Antonia Heenes, Jens Hillen, Janine Alexa Höcherl, Tom Jacobs, Melanie Jeschke, Flinn Joswig, Caspar Jung, Bertha Jürges, Esther Kaltwasser, Lasse Kock, Hannah Kückenhoff, Tessa Küster (1,0), Lotte Mahal, Remy Marcello, Christoph Meischt, Justus Peters, Estelle Philipp, Julius Ramlau, Anton Rosenau, Laurence Rüssel, Paul Scharbach, Alina Schluch, Isabella Selker, Tessa Solzbacher, Maya Stahmer (1,0), Fabian Tietmeyer, Niklas Weber, Charlotte Weiß-Margis, Sophie Welzel, Aaron Wichartz, Vivien Wiese und Leon Wirtz.

Unsere Realschulabsolventinnen und -absolventen:

39 Realschülerinnen und -schüler haben den Mittleren Schulabschluss (die „Mittlere Reife“) und damit die Fachoberschulreife erreicht, davon 23 mit der Qualifikation für den Besuch der gymnasialen Oberstufe.

Wir gratulieren Noah Azrak, Justus Bersem, Friedrich Beth, Simon Petrus Birkelbach, Lea Sophie Bloeck, Cedric Coppeneur, Veit Thorben Engler, Lyuboslava Evdokimova, Sanja Marie Eymael, Eric Federholzner, Ismael Fofana, Nina Gauglitz, Jana Marie Grimberg, Dominik Happe, Alister Heinzen, Nels Hemicker, Viktoria Hillebrand, Frederik Hoefer-Janker, Katharina Hölscher, Lea Jähnig, Pau Jung, Bengi Kedik, Philine Joel Klüsener, Victoria Lammerich, Michael Leicher, Lasse Linden, Vincenz Manns, Matthias Meischt, Luis Petschik, Raul Ramershoven, Nico Saal, Moritz van Sambeck, Luiz-Johannes Schmitz, Zoe Sontag, Benjamin Wehdeking, Florian Winkens, Justin Wissel und Merle Ziegler.

Unsere herzlichsten Glückwünsche an euch alle – wir sind wahnsinnig stolz auf euch und wünschen euch alles Gute! Kommt uns bitte bald wieder besuchen!

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Hier die gesamte Rede unseres Schulleiters Dr. Sven Neufert:

Ihr seid die Generation Corona

Herzlich willkommen zur Zeugnisverleihung, liebe Absolventinnen und Absolventen, liebe Eltern, liebe Kolleginnen und Kollegen – namentlich willkommen heißen möchte ich Herrn Laufer, den Geschäftsführer unseres Schulträgers, unseren Elternpflegschaftsvorsitzenden Herrn Kessler und nicht zuletzt Frau und Herr Solzbacher als Vertreter unserer Gesellschafter – und dieses Jahr zugleich stolze Eltern einer Abiturientin.

Wir sind der Stadt Bad Honnef dankbar, dass unsere Zeugnisausgabe eine der ersten Veranstaltungen überhaupt in diesem wunderschönen, soeben frisch renovierten Jugendstil-Saal sein darf, um diesen wichtigen Einschnitt in eurem Leben, liebe Abiturientinnen und Abiturienten, wenigstens in einem gebührenden Rahmen würdigen zu können – das Wort „feiern“ wage ich ja gar nicht in den Mund zu nehmen.

Wenn Sie es noch nicht wissen sollten: Sie befinden sich augenblicklich bei einer dienstlichen Veranstaltung – so hat das Ministerium Zeugnisverleihungen definiert. Das ist neben dem Infektionsschutz einer der Gründe, warum die Korken dann erst zuhause oder in den von Ihnen gebuchten Restaurationen knallen dürfen.

Grund genug zum Feiern gibt es allemal, denn ihr könnt stolz sein, liebe Abiturientinnen und Abiturienten. Von 60 Schülerinnen und Schülern eures Jahrgangs haben 57 das Abitur, 3 die Fachhochschulreife geholt. 24 Abiturienten haben mit einer Eins vor dem Komma abgeschnitten, davon 4 mit einer 1,0. Der Durchschnitt eures Jahrgangs liegt damit bei 2,13 und wie beim vorherigen Abiturjahrgang wieder weit über dem NRW-Landesdurchschnitt, der traditionell um 2,4 liegt.

Von den 39 Absolventinnen und Absolventen der Realschule haben 23 die Qualifikation für den Besuch der gymnasialen Oberstufe.

Herzlichen Glückwunsch euch zu dieser tollen Leistung!

Dieser Erfolg wäre nicht möglich gewesen, wenn es bei den meisten von euch nicht doch im Laufe der letzten Schuljahre Klick gemacht hätte: Viele haben bei uns am Schloss gelernt, eigenverantwortlich und selbstorganisiert zu lernen.

Dabei hattet ihr Hilfe.

Dank sagen möchte ich allen voran euren verschiedenen Klassenlehrern der Sekundarstufe I, darunter Frau Schultes, Herrn Reinschmidt und Herrn Stehr sowie Frau Harbecke, letztere auch in ihrer Funktion als Realschulkoordinatorin, …

… den Fachkolleginnen und -kollegen eurer letzten Oberstufenjahre, euren Erzieherinnen und Erziehern, euren Tutoren Herrn Solzbacher und Herrn Harting, …

… meinem Stellvertreter und kommissarischen Oberstufenkoordinator Herrn Sieber, der uns allen unermüdlich einen sicheren Organisationspfad durch den Corona-Dschungel geschlagen hat; Frau Schmidt, die mir stets mit viel Humor einen guten Einblick in das gibt, was euch Internatler gerade bewegt, und die sich immer mit Augenmaß für euch eingesetzt hat; unsere Schulsekretärin Frau Nerger, die fast immer für euch zu sprechen war; den Hausmeistern – und nicht zuletzt Frau Sieg, die für euch Internen noch mal die Extramaschine Wäsche anstellte, den Nudelauflauf machte oder einfach nur ein offenes Ohr für eure Nöte hatte.

Ihr seid die Generation Corona. Ob ihr das wollt oder nicht. Ob ihr mit dem Etikett etwas anfangen könnt oder nicht. Ob die Corona-Pandemie euch beschäftigt oder euch das alles eher wenig juckt.

Ihr seid die Generation Corona. Was das aber wirklich bedeutet, das weiß noch keiner der sich streitenden Jugendforscher, Soziologen, Psychologen und Pädagogen – und ihr wisst es wahrscheinlich auch noch nicht so genau.

Generation Corona – eines ist klar mit Blick auf die Zahlen, die seit Anfang März von der Uni Erfurt zur psychologischen Lage der deutschen Bevölkerung in der Pandemie erhoben werden: Es ist eine Generation, die sich belastet fühlt. Und zwar deutlich belasteter als die ältere Generation, die sogenannte Risikogruppe: Nur 25% der 65- bis 74-Jährigen fühlen sich augenblicklich belastet, während dies immerhin 45% der 18- bis 29-Jährigen augenblicklich sagen, im März lag der Wert dort sogar bei 56%. Dieses Gefühl der Belastung hängt wahrscheinlich mit einer Zukunftsangst derjenigen zusammen, die noch mehr Zukunft haben. Ihr habt noch viel mehr Zukunft als wir Älteren hier im Raum, liebe Abiturientinnen und Abiturienten.

Eines verbindet meine und eure Generation sicherlich, obwohl ich meine Mittlere Reife 1996 und mein Abitur 1999 gemacht habe: Ein Gefühl der Sicherheit.

Mein Grundgefühl über lange Jahre: Ich lebe in einem Staat, der für einen guten Rahmen sorgt. Ich kann mich um mich, meine Freunde, meine Familie, also: mein Leben, kümmern. Das heißt z. B. um hier einige wichtige Dinge lose aufzureihen: Dinosaurier-Forschung, Fossilien-Sammlung, BMX, Mountainbiken, Bolzen auf dem Fußballplatz, Budenbauen, Dart-Club; ernste Schriftstellerversuche auf der Triumph-Adler-Schreibmaschine (maschinell!) meines Vaters, lange Abende mit Brettspielen, Game Boy, Super-Nintendo, Frickeln am 1. PC. Urlaubsreisen mit den Eltern in ganz Europa. Erste Praktika, Überlegungen, wohin die Reise beruflich gehen könnte. Entscheidung fürs Lehramt als Schüler in der Oberstufe. Studium der brotlosen Künste Germanistik und Geschichte. Endlose Diskussionen in der Studenten-WG über Big Lebowski, Gender Studies, Günter Grass, meist kombiniert mit schlechtem Rotwein. – Ich breche die Aufzählung ab. Sicherlich war ich, genauso wenig wie ihr egozentrisch, habe mich engagiert, auch politisch.

Das Grundgefühl blieb aber immer: Ich bin sicher, ich bin frei, meinen Eltern geht es gut, mir geht es gut, uns wird es in Zukunft noch besser gehen.

Und geht es mal nicht so, wie „wir“ es wollen, so ist der Schuldige schnell ausgemacht. 1991 hängen wir an unserer Realschule Transparente auf: „Kein Blut für Öl.“ Wir demonstrieren gegen den Irak-Krieg, wobei ich eher im Schlepptau älterer SV-Schüler mitlaufe; von großer Politik verstehe ich noch nichts, weiß aber: Die Amerikaner wollen Öl, nur deswegen kämpfen sie gegen den Irak, deswegen müssen Menschen sterben. – Beim Terroranschlag vom 11. September 2001 sind die Bösen dann im ersten Moment die Islamisten und dann doch wieder auch die USA, die den Kampf gegen den Terror für ihre Zwecke nutzen. In der Finanzkrise 2008/09 sind die Banken und Börsen, der unkontrollierte Finanzkapitalismus, die Bösen.

Das Grundgefühl bleibt in allen Krisen aber immer: Ich bin sicher, ich bin frei, meinen Eltern geht es gut, mir geht es gut, uns wird es in Zukunft noch besser gehen.

Und nun das: In Weltwirtschaft, Transport und Verkehr lassen sich im Frühjahr 2020 innerhalb kurzer Zeit massive globale Reduktionen von über 80 Prozent des Volumens beobachten; Kultur, Bildung und ein großer Teil des gesellschaftlichen Lebens kommen abrupt zum Erliegen. Unsere beschleunigte Gesellschaft entschleunigt sich, kommt fast zum Stillstand. Der Schuldige lässt sich diesmal nicht so leicht finden. Der Feind ein Virus, über das wir immer noch erschreckend wenig wissen. Zwischenzeitlich das Gefühl, Staat, Behörden, Wissenschaft könnten überfordert sein. Die Maßnahmen gegen die Krise werden schnell drastisch, schränken mich, mein Umfeld ein.

Ich fühle mich unsicher, ich fühle mich nicht mehr frei, die Nächte enden immer häufiger für mich früh. Wird es uns in Zukunft besser gehen? Gewiss ist erst einmal nur die Schulschließung am 13. März 2020.

Was die psychischen Belastungen gerade von Familien mit Kindern – und diese werden durch die Erhebungen der Uni Erfurt eindrucksvoll belegt – unter Anderem zeigen: Schule ist wichtig. Als ein Raum des Entdeckens, Forschens, Lernens, Denkens, aber auch und vor allem als ein Raum des sozialen Miteinanders. Dieser Raum bricht von einem Tag auf den anderen weg – und die zentrale Erkenntnis des Distanzlernens – Eures „Zoom-Unterrichts“ – ist gerade nicht die Bedeutung von Digitalisierung, sondern die Bedeutung von Nähe. Nähe zuallererst zu den Freunden, zur Gemeinschaft der Klasse, zu den Lehrerinnen und Lehrern.

Schule ist eben für euch am Schloss Hagerhof und zum Glück auch an vielen staatlichen Schulen kein Exil mehr. Maria Montessori schrieb 1936 in ihrem Buch „Kinder sind anders“: Schule sei „jenes Exil, in dem der Erwachsene das Kind so lange hält, bis es imstande ist, in der Erwachsenenwelt zu leben, ohne zu stören.“

Ihr seid die Generation Corona. Ob ihr das wollt oder nicht. Ob ihr mit dem Etikett etwas anfangen könnt oder nicht. Ob die Corona-Pandemie euch beschäftigt oder euch das alles eher wenig juckt.

Ihr seid die Generation Corona. Was das aber wirklich bedeutet, das weiß noch keiner der sich streitenden Jugendforscher, Soziologen, Psychologen und Pädagogen – und ihr wisst es wahrscheinlich auch noch nicht so genau.

Meine Hoffnung ist:

Die Generation Corona ist diejenige, deren Grundgefühl ist: Sicherheit ist verletzlich, ja geradezu trügerisch; Freiheit ist nicht selbstverständlich.

Meine Hoffnung ist:

Die Generation Corona ist diejenige, die begreift: Es geht eben nicht immer einfach weiter so. Wir lebten allzu lange nach dem TINA-Prinzip. TINA: There is No Alternative. Der Ausnahmezustand zeigt: Das TINA-Prinzip kann durchbrochen werden. Und zwar von der Politik. Diese Beobachtung des Soziologen Hartmut Rosa halte ich für besonders wichtig: Es war die Politik, die gegen die „Eigenlogik der Finanzmärkte, der großen Konzerne, der Geschäftsinteressen“ an Handlungsmacht gewonnen hat. Wie Rosa zu Recht sagt, kontrastiert diese Erfahrung scharf mit der Ohnmachtserfahrung angesichts der Klimakrise und schreiend ungleicher Vermögens- und Verteilungsverhältnisse, in denen wir leben. Das zuletzt beschlossene Klimapaket der Bundesregierung wirkte für viele junge Menschen – die Fridays-for-Future-Bewegung – eher wie eine Kapitulation der Politik. Zentrale Botschaft dieses Pakets war: There is No Alternative. TINA.

Ich hoffe: Wir befinden uns in dieser Tiefenkrise wirklich an einer „Bifurkation“, so nämlich nennen Soziologen reichlich hochtrabend eine Weggabelung: Der eine Weg ist der des „Weiter so“, des TINA-Prinzips.

Wir müssen aber den anderen Weg gehen, um Sicherheit und Freiheit für alle Menschen auf diesem Planeten langfristig zu erringen. Ohne euch – die Generation Corona – werden wir das nicht schaffen, werden wir Älteren wieder Ausreden dafür finden, warum unsere Art der Fortbewegung, der Energiegewinnung, des Ressourcenabbaus, der Marktwirtschaft, des Konsums, der Eigentumsverhältnisse, des Geschlechterverhältnisses, des subtilen Rassismus eben hinzunehmen oder nur durch Mini-Schritte zu verändern sei.

Empört euch! Beschreitet den anderen Weg! Sucht nach Alternativen!

Und: Vergesst uns nicht an Schloss Hagerhof! Macht’s gut!

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Und hier noch Auszüge aus der Rede unseres Schulleiters an die Realschulabsolventen:

Ihr seid ein Jahrgang, der häufig Alternativen gesucht hat, zu dem, was wir ihm angeboten haben. Etwa die Hälfe von euch habe ich auch unterrichtet. Gut erinnere ich mich noch an den Deutschunterricht von der 5. bis zur 7. Klasse. Sehr oft wolltet ihr etwas anderes als ich. In der Rückschau würde ich sagen: Ich hatte damals nicht den Mut, euch noch mehr gerahmte Freiheit zu geben.

War größerer Freiraum da und Kreativität gefragt, konnte es mit euch wunderbar laufen. So erinnere ich mich noch gut an unser Thema „Werbung“ in der 7. Klasse. Ihr solltet eigene Werbeplakate gestalten und in Präsentationen erläutern. Da wart ihr mit einer unheimlichen Energie und Entschlossenheit bei der Sache – alle von euch schon damals kleine Verkäufer einer eigenen Ideenwelt, auch wenn es vielleicht nicht jedes Produkt bis zur Serienreife gebracht hat.

Florian etwa bewarb einen Zauberstab mit dem Slogan „Heute schon gewünscht?“ Sein Werbeplakat erklärte er in seiner Power-Point-Präsentation so:

„Meine Hintergrundbilder sind einmal ein Traumhaus und dann noch ein Ferrari-Fuhrpark. Ich habe einen Zauberstab darauf, der den Kunden schon einmal sagen soll, dass man sich damit so etwas erzaubern kann.“

Ihr könnt also, wenn ihr wollt. Und ihr wollt eben nicht immer so, wie wir Älteren das wollen. Wir werden wahrscheinlich auch in Zukunft keinen Zauberstab haben, aber wir haben euch.

Bleibt eine Herausforderung – egal ob ihr jetzt bei uns in der gymnasialen Oberstufe weitergeht, auf eine andere Schule wechselt oder eine Ausbildung beginnt. Hört genau zu, was die Älteren/ Erfahreneren in Schule und Betrieb euch zu sagen haben. Nicht jedes Rad muss neu erfunden werden. Stellt Routinen aber auch in Frage, sucht nach sinnvollen Alternativen, bleibt unbequem.

Wir vom Schloss Hagerhof wünschen euch alles Gute auf eurem weiteren Weg!

 

Arbeiten für Kinder und Jugendliche in Burkina Faso am Montag, 22.6.2020

Wie in jedem Jahr findet während der Zeugniskonferenzen kein Unterricht statt; die Schülerinnen und Schüler sind stattdessen dazu aufgerufen, einen Tag lang im familiären Umfeld oder einem Unternehmen zu arbeiten und ihren Lohn für Kinder und Jugendliche in Burkina Faso zu spenden. Seit vielen Jahren finanzieren unsere Schüler/innen mit ihrer Arbeit das tägliche warme Mittagessen von Gleichaltrigen in unseren Partnerprojekten in Burkina Faso (Westafrika). In diesem Jahr läuft alles coronabedingt anders. Doch unsere afrikanischen Partner sind auf unsere Hilfe mehr denn je angewiesen. Jürgen Berg informiert Sie und euch, wie die alljährliche Aktion doch durchgeführt und ihr Ziel erreichen kann.

Liebe Eltern,

die Corona-Pandemie hat nicht nur unseren Alltag in Schule, Beruf und Familie gravierend verändert, besonders hart trifft die Pandemie die Ärmsten der Armen. Während wir in Europa durch unsere ausgebauten Gesundheitssysteme wahrscheinlich noch glimpflich davonkommen, sieht das bei unseren Projektpartnern in Burkina Faso ganz anders aus. Die Schulen sind geschlossen; wer das Haus nicht verlassen darf, um zu arbeiten, dessen Existenz ist schnell bedroht. Durch Kontaktverbote verlieren viele Familien ihre kleinen Einkommensquellen.

Ein ganz großes Problem ist die Ernährungssituation. In Burkina Faso sind die Wandermärkte geschlossen, die die Mehrzahl der Bevölkerung am Leben erhalten. Die meisten Menschen in Burkina Faso können nur von der Hand in den Mund leben. Es gibt keinerlei finanzielle Hilfe vom Staat für Schülerinnen und Schüler, für Lehrerinnen und Lehrer.

Dazu kommt noch, dass Ende Mai Burkina Faso unter sehr großer Hitze leidet. Man wartet auf die beginnende Regenzeit, um anbauen zu können. Die Vorräte sind verbraucht, Dengue-Fieber und andere Infektionen machen sich breit. Deshalb darf der Arbeitstag für Kinder und Jugendliche in Burkina Faso in diesem Jahr nicht ausfallen.

Schloss Hagerhof pflegt seit 1996 eine Entwicklungspartnerschaft mit dem Dorf Kienfangue in Burkina Faso. Dort werden die Kinder und Jugendlichen in den beiden Volksschulen nachhaltig unterstützt. Schul- und Unterrichtsmaterialien müssen immer wieder angeschafft werden. Die Behandlung der Schulkinder in der kommunalen Gesundheitsstation wird seit Jahren durch die Arbeit unserer Schülerinnen und Schüler am Arbeitstag für Kinder und Jugendliche in Burkina Faso
finanziert.

Ganz wichtig ist den Menschen in Kienfangue die Schulküche: Sie braucht finanzielle Unterstützung, damit die Kinder auch im nächsten Schuljahr wieder täglich eine warme Mahlzeit am Tag bekommen. Denkbar sind z.B. auch kleine Lebensmittelpakete, die die Kinder in der Schule abholen können, solange kein Unterricht stattfindet.

Darüber hinaus möchte die AG Entwicklungspolitik ein Projekt unserer Supervisorin, Frau Rakieta Poyga, weiter unterstützen. Sie führt auch in diesem Jahr den Betrieb eines Jugendausbildungszentrums in der nahen Hauptstadt weiter. Dort werden Jugendliche, Waisen und Halbwaisen, die vom Land in die Stadt gekommen sind, auf ein selbständiges und gesichertes Leben vorbereitet. Sie bekommen eine Berufsausbildung und beim Abschluss eine Grundausstattung für den Berufsstart.

Wie funktioniert „Arbeiten für Kinder und Jugendliche in Burkina Faso“?

  • Am Montag, 22.6.2020, das ist der Montag der vorletzten Schulwoche vor den Sommerferien, arbeiten alle Schülerinnen und Schüler von Schloss Hagerhof für unser Partnerdorf Kienfangue in Burkina Faso.
  • Der Unterricht fällt an diesem Tag aus (Zeugniskonferenz).
  • Wir raten in diesem Jahr dazu, die Kinder im familiären Rahmen zu beschäftigen, z.B. mit Gartenarbeiten, Säuberungsaktionen, wie Fensterputzen etc., sie dafür ordentlich zu entlohnen und diesen Arbeitslohn dann zu spenden.
  • Versichert sind die Kinder über die Schule.
  • Bitte füllen Sie dieses Formular aus und schicken es per Mail zurück an Berg@hagerhof.de.

Kontoverbindung:
Empfänger: Förderverein Schloss Hagerhof
Stichwort: „Burkina Faso + Name des Schülers + Klasse“.
IBAN: DE11 3806 0186 5302 9220 14
BIC: GENODED1BRS (Volksbank Bonn Rhein-Sieg eG)

Herzlichen Dank für Ihre treue und großherzige Unterstützung unserer Projektpartnerschaft!

Dr. Sven Neufert, Schulleiter und Jürgen Berg, Projektleiter, AG: ENTWICKLUNGSPOLITIK
Schloss Hagerhof

Tag der Umwelt 2020: Der Hagerhof, ein Refugium für Flora und Fauna

Botanische Raritäten und große Vielfalt – Schloss Hagerhof zieht Résumé am Tag der Umwelt 

Seit der ersten Weltumweltkonferenz 1972 in Stockholm begeht man auf der ganzen Erde jedes Jahr am 5. Juni den World Environment Day, also den Tag der Umwelt. Das Bundesumweltministerium ruft dazu in diesem Jahr unter dem Motto natur:verbunden jedermann zum Mitmachen auf. Eine gute Gelegenheit, den Hagerhof hinsichtlich dieses wichtigen Themas zu betrachten.

Ein besonderes Kleinod am Teich ist die seltene Blauflügel-Prachtlibelle.

Natur und Umweltaktivitäten haben eine lange Tradition an unserer Schule. So wurde bereits in den 90er Jahren erste Amphibienschutzprojekte mit den Schülerinnen und Schülern durchgeführt. Auch die über zehn Jahre lang aktive Umwelt-AG und später der Ganztagsunterricht hat sich immer wieder in kleinen und großen Projekten mit der ökologischen Untersuchung und Aufwertung  des Hagerhofgeländes befasst.

Aus diesem Zeitraum liegen die ersten unsystematischen Aufzeichnungen über die Tier- und Pflanzenwelt der Schule vor. Seither wurden die Bemühungen um die Erfassung und Dokumentation von Flora und Fauna durch Schüler*Innen und Lehrer intensiviert. So kam es z.B. durch das jährliche Amphibienprojekt der Klassen 7 zu einem ersten quantitativen Bestandsmonitoring der Frosch- und Krötenpopulation im Hagerhof-Weiher über mehrere Jahre.

Die wildlebende Flora und Fauna des Parkgeländes inklusive der zum Schloss gehörenden Wiesen wurde ebenfalls näher untersucht, so dass zur Zeit etwa 250 Tierarten nachgewiesen worden sind, darunter um die 100 verschiedene Insektenarten sowie fast 100 Vogelarten, die von unserm Schüler Caspar Jung in seinem Buch Von der Amsel bis zum Zilpzalp beschrieben wurden. Auch botanisch zeigt sich das Areal mit seinen zahlreichen ökologischen Nischen als äußerst artenreich: Um die 220 Wildpflanzen- und an die 60 Pilzarten wurden festgehalten. Dass der Bereich um den Menzenberg ein botanischer ‚Hotspot‘ darstellt, bekunden Untersuchungen der Universität Bonn aus den 90er Jahren sowie eine Studie zum Arteninventar der Region aus dem Jahre 2015, die zahlreich Raritäten in unserem Gebiet ausweist.

Die große Artenzahl ist der Vielfalt spezieller Teilbiotopen, wie z.B. alten Mauern, dem Weiher oder der Streuobstwiese zu verdanken. Hier lohnt es sich auch, über mögliche Maßnahmen nachzudenken, die Zahl der Nischen für die einheimische Lebewelt zu erhöhen bzw. die bestehenden Biotope attraktiver zu gestalten. Dies stellt einen idealen Ansatzpunkt dar, Nutzen für den Naturschutz mit praktischer Umweltbildung vor Ort zu verknüpfen.

Die Kuckuckslichtnelke findet man auf dem feuchten Wiesensaum im Park.

Der südliche Randbereich der Parkwiese parallel zum Waldsaum ist in der regenreichen Zeit sehr feucht bis nass und wird daher seit einigen Jahren als einschürige Feuchtwiese weiter entwickelt. Es haben sich daraufhin einige charakteristische Arten wie Kuckuckslichtnelke oder Pfennigkraut eingefunden; auch handelt es sich insbesondere für unsere jungen Amphibien um ein interessantes Areal.

Die von Schüler*Innen angelegte Streuobstwiese wird nur noch zweimal im Jahr gemäht und zeigte bereits im ersten Jahr eine beachtliche Artenvielfalt. So konnten viele typische Arten einer frischen, nährstoff- und basenreichen Wiese wie Wiesenbocksbart oder Taumel-Kälberkropf nachgewiesen werden. Die Vielfalt wird durch eine graduelle Änderung der Bedingungen vom feuchten hinteren Randbereich zum trockenen Straßenbereich  (u. a. mit kriechendem Fingerkraut) erhöht.

Hinter der Sporthalle hat sich im Laufe weniger Jahre eine artenreiche Spontanvegetation eingestellt, die an die dort herrschenden trocken-warmen Bedingungen angepasst ist. Daher wurde dort auch eine Reptilienmauer und ein Nisthaufen für unsere Ringelnattern angelegt, bei denen bereits mehrfach Nachwuchs nachgewiesen wurde.

Bereits mehrfach hatten unsere Ringelnattern Nachwuchs. (Foto: Matthias Sieber)

Im Bereich des Weiherablaufs liegt ein Stück Laubwald, welches von Buchen dominiert wird. Unter diesen finden wir im Frühling eine Reihe typischer Frühjahrsarten, so z.B. das Buschwindröschen, das Scharbockskraut  oder den recht seltenen gefingerten Lerchensporn. Auch dieses Areal eignet sich  hervorragend für den naturnahen Biologieunterricht.

Das Buschwindröschen verzaubert mit zahlreichen Blütenkelchen unseren Frühlingswald.

Das stark frequentierte Parkgelände besteht aus einer großen Wiesenfläche, der einzelne Baumgruppen eingestreut sind. Die mächtigen Stämme zweier alter Eichen verrotten seit geraumer Zeit auf dem Gelände und dienen so Holz bewohnenden Insektenarten, z.B. dem Hirschkäfer, als Habitat.

Die Larven des mächtigen Hirschkäfers sind auf alte Eichenstämme angewiesen.

Unter den Bäumen finden sich auch einige bemerkenswerte Spezies, allen voran die breitblättrige Stendelwurz, eine geschützte Orchidee, die jedes Jahr zerstreut um das Schloss auftritt, oder der Wald-Gelbstern, eine relativ seltene Lilie, die in anderen Landesteilen bereits auf der Roten Liste vermerkt ist.

Die breitblättrige Stendelwurz im Park ist als einheimische Orchidee streng geschützt.

Als historisches Gebäude besitzt Schloss Hagerhof eine Reihe von Natursteinmauern aus verschiedenen Gesteinen. Je nach Besonnung hat sich auf der Mauerkrone, in den Fugen oder auch am Mauerfuß eine charakteristische Mauervegetation wie der Streifenfarn oder das Zymbelkraut eingefunden.  In Mauerspalten tritt der echte Weinbergslauch auf, der sicherlich ein Relikt aus der ‚Weinzeit‘ des Menzenbergs darstellt und unbedingt erhalten werden muss.

Nicht zuletzt besitzen wir als Kleinod einen ca. 2500 qm großen Weiher, in den zur Renaturierung vor einigen Jahren Moderlieschen eingesetzt worden sind, die sich gut vermehrt haben und als Nahrungsgrundlage vieler Arten dienen, allen voran für die seltene Ringelnatter, aber auch Graureiher und Eisvögel wissen das Angebot zu schätzen. Der größte Teil des Sees ist im Sommer mit  Teichmummeln bedeckt, einer geschützten und bedrohten Art.

Die geschützte Teichmummel überwuchert im Sommer unseren Weiher.

Eine reichhaltige Insektenfauna hat sich hier eingefunden, so z.B. auch die Blauflügel-Prachtlibelle, auch diese laut der Roten Liste in NRW gefährdet. Die Amphibien- und Reptilienfauna ist mit zur Zeit acht nachgewiesenen Arten sehr hoch – wobei weitere Entdeckungen nicht unwahrscheinlich sind – und dokumentiert die Wichtigkeit dieses Gewässers für die lokalen Populationen.

Diese für ein Schulgelände beeindruckende Biodiversität ist natürlich der besonderen Lage und Ausstattung des Schulgeländes geschuldet, sollte aber als Verpflichtung zu weiteren Anstrengungen zur Erkundung und Pflege des Artenreichtums verstanden werden. Die reichhaltige Ausstattung ermöglicht in idealer Weise die originäre Begegnung der Heranwachsenden mit konkreten Naturelementen und bietet die Chance auf echte Naturschutzarbeit sowie die Heranführung der Jugendlichen an einen nachhaltigen Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen und einer respektvollen Akzeptanz des Rechts auf Leben und Entwicklung der uns umgebenden Lebewelt.

Der Fischreiher ist regelmäßiger Gast am Hagerhof-Weiher.

Bei allen Bestrebungen zum Schutz der Natur muss man sich jedoch stets vor Augen halten, dass der größte Teil des Geländes dem Schulbetrieb und den Sport- und Pausenaktivitäten der Jugendlichen dient. Dieses ausgelassene Toben und Spielen in freier Natur, welches ausdrücklich gewollt und gefördert wird und selbst ein Teil der Naturerfahrung darstellt, kann natürlicherweise in Konflikt geraten mit Zielen des Naturschutzes, z.B. bei Störung von Brutgeschäften, sollte aber in einem konstruktiven Dialog mit den Jugendlichen aktiv angegangen werden.

Die im Rahmen von Unterrichtsprojekten gemachten Naturerfahrungen helfen dabei, die Jugendlichen für die Belange des Naturschutzes zu sensibilisieren. Es wächst in den Jugendlichen die Erkenntnis, dass Umweltschutz ‚vor der Haustür‘ anfangen muss und sich ein lokales Engagement lohnt. Auch die Akzeptanz, dass die globale Entwicklung mit den bekannten Problemen künftige unattraktive Maßnahmen nötig machen könnte, wird dadurch gefördert und erhöht die Chancen auf eine demokratische Durchsetzbarkeit.

Daher ist es wichtig, alle Schülerinnen und Schülern mit dieser konkreten Art von Nachhaltigkeitsbildung zu erreichen.

(Text und fast alle Fotos: Dr. Dirk Krämer)

Siehe auch unser Beitrag Schloss Hagerhof – Gütesiegel „Schule der Zukunft“ 2020