Wenn nicht wir, wer dann? Hagerhof-Projekt gewinnt Förderpreis der Aktiven Bürgerschaft

Privates Engagement für das Gemeinwohl soll staatlichem Handeln vorausgehen. Das hat sich die Stiftung Aktive Bürgerschaft auf ihre Fahnen geschrieben. Hehres Ziel: Eine gerechte und leistungsfähige Bürgergesellschaft. Deshalb will die Stiftung bürgerschaftliches Engagement und gemeinnützige Organisationen nachhaltig stärken und dem Thema zu öffentlicher Aufmerksamkeit verhelfen.

Mit viel Engagement ist in den vergangenen Jahren Lebensraum für Insekten entstanden.

Damit dies geschieht, schreibt die Organisation seit 1998 den Förderpreis Aktive Bürgerschaft aus, für den sich Bürgerstiftungen, Genossenschaftsbanken, Schulen und Journalist:innen bewerben können. „Gemeinwohl, Einsatzbereitschaft und Bildung sind Grundpfeiler unseres Zusammenlebens“, sagt Dr. Cornelius Riese, Vorsitzender des Stiftungsrates. Der Preis „rückt herausragende Projekte in den Mittelpunkt, die in besonders innovativer Weise Antworten auf die Herausforderungen unserer Zeit finden.“

Das ließ Hagerhof-Lehrer Dr. Dirk Krämer natürlich aufhorchen. Wenn nicht wir, wer dann? Seit einigen Jahren existiert das Hagerhof-Projekt zum Wildbienenschutz auf dem eigenen Schulgelände, das von unseren Schüler:innen maßgeblich geplant und gestaltet wurde und 2018 in der Gründung der Kampagne „Bad Honnef summt“ mündete. Mit dem begonnenem öffentlichen Bienenweg lernen einerseits die Schüler:innen viel zum Thema Nachhaltigkeit in Theorie und Praxis, andererseits die Öffentlichkeit Wichtiges zum Thema Biodiversitätskrise. Ein Projekt, das bereits den #beebetter-Award 2020 gewonnen hat und nun auch den Förderpreis der Aktiven Bürgerstiftung. Besonders würdigte die Jury die „geschickte Vernetzung mit unterschiedlichen Kooperationspartnern in der Kommune sowie den dauerhaften Mehrwert, der durch den Bienenweg entsteht.“

Der Storchschnabel lockt Wildbienen an.

Wir gratulieren Dr. Dirk Krämer und allen beteiligten Schüler:innen und Lehrer:innen zu diesem beachtlichen Erfolg! Und wer weiß? Vielleicht hat das Hagerhof-Projekt ja sogar Chancen auf einen von drei Hauptpreisen, die mit je 5.000 Euro dotiert sind und am 7. Mai durch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn verkündet werden…

Schloss Hagerhof wurde ausgezeichnet mit dem Förderpreis Aktive Bürgerschaft 2021.

Text: Claudia Hennerkes, Fotos: Schloss Hagerhof

Mehr zum Thema Umwelt und soziales Engagement am Hagerhof

Dr. Neufert unterschreibt

Klimaschutz am Hagerhof  1999 bis 2021 – Ein Resümee  

Mit der öffentlichen Selbstverpflichtung unseres Geschäftsführers Michael Laufer aus dem Jahre 2017,  das Klimaschutzziel der Bundesrepublik von minus 40 Prozent CO2 bezogen auf 1990 bis zum Jahre 2020 zu erreichen, wurde eine langfristige Strategie zum Klimaschutz am Hagerhof publik.

Hagerhof-Geschäftsführer Michael Laufer erklärt öffentlich unsere Klimaschutz-Ziele

Im letzten Jahr konnten wir stolz verkünden, dass dieses Ziel für die unmittelbaren Emissionen aus Energie- und Wärmeversorgung erreicht und sogar übertroffen worden ist. Dabei sah es zunächst gar nicht so rosig aus: Im Winterhalbjahr 2019 stand unser Blockheizkraftwerk wegen eines Betriebsschadens längere Zeit still, so dass wir in dieser Zeit keinen eigenen elektrischen Strom produzieren konnten und für die Wärmegewinnung auf unseren zweiten, konventionellen Gasbrenner angewiesen waren. Was die Bilanz jedoch nachhaltig verbesserte, war der Wechsel unserer Stromversorgung vom konventionellen Strommix hin zu einem Tarif mit 100 Prozent zertifiziertem Ökostrom, so dass nun nur noch die Emissionen durch die Verbrennung des Erdgases zu Buche schlagen.

Den Energieverbrauch im abgelaufenen Jahr vergleichend zu betrachten, ist mehr als unfair: Galt es doch, den Unterricht möglichst bei geöffnetem Fenster und stets gut gelüftet zu bestreiten; da musste der Energiespargedanke, sonst ein wichtiges Anliegen, hintenanstehen.

Nachdem unsere Emissionen 2014 schon einmal die Minus-40-Prozent-Marke unterschritten hatten, gab es in den Folgejahren aufgrund steigender Schülerzahlen und vor allem durch die fortschreitende Digitalisierung der Schule erneut einen leichten Anstieg, der nun erfolgreich gestoppt wurde.

Auch in Unterrichtsexperimenten konnten die Schüler:innen die Wirkung einer Dämmung klar nachweisen

Doch schauen wir einige Jahre zurück:

Nicht erst seit der Klimakonferenz in Paris 2015 wird deutlich: Die Menschheit steht an der Schwelle einer tiefgreifenden Transformation ihrer Zivilisation, deren Gelingen ein Anliegen der Schule im besonderen Maße darstellt. Es herrscht am Hagerhof Konsens darüber, dass wir in diesen Fragen nicht abseits stehen können, sondern auch aktiv werden müssen. Das Ziel einer nachhaltigen, gerechten Gesellschaft, verstanden im lokalen und im globalen Sinn, aber auch über Generationen gedacht, ist nur durch das Engagement und den Willen zur Veränderung eines jeden Einzelnen zu erreichen und eine vordringliche Aufgabe einer Schule der Zukunft.

Im Unterricht werden Versuche zum Thema Klimaschutz gemacht.

Auf diesem Weg hat der Hagerhof in der Vergangenheit nicht nur in seiner schulischen Arbeit – Agenda-Schule seit 2003 – sondern auch in Form von Investitionen in klimaschützende Maßnahmen viel erreicht:

  • Seit dem Jahre 2000 betreiben wir ein eigenes, über Contracting finanziertes Blockheizkraftwerk, das auf Initiative der Umwelt-AG im Keller der Schule installiert wurde. Durch die kombinierte Erzeugung von Strom und Wärme für die Schule erzielte es 150 Kilowatt bei einem Wirkungsgrad von 91 Prozent. Überschüssiger Strom wurde ins lokale Netz eingespeist. Die Wärme wurde in einem 5000-Liter-Tank gepuffert und an die Küche, die Raumheizung und die Duschen des Internats verteilt. Inzwischen wurde die Anlage durch eine modernere mit erhöhtem Wirkungsgrad ersetzt.
  • Alle Erweiterungen und Renovierungen der Gebäude seitdem, wie zum Beispiel in der Remise oder der Dachausbau des Internats, wurden mit hervorragendem Wärmeschutz ausgeführt.
  • Im denkmalgeschützten Schloss wurden die alten Fenster durch handgefertigte Nachbauten mit hoher Dämmung ausgetauscht.
  • Der Bund der Energieverbraucher unterstützte uns mit Energiemessgeräten und einer Infrarotkamera, um Wärmelecks der Bauhülle und Energieverschwendung aufzuspüren.
  • Ein hydraulischer Abgleich der Heizung sorgte für geringere Brennstoffkosten.
  • Neue Elektrogeräte, wie zum Beispiel Kühlschränke, werden nur noch in der höchsten Energiesparklasse A+++ angeschafft.
  • Sukzessive werden alle Beleuchtungen durch moderne LED-Systeme ersetzt, was alleine für den Austausch der Quecksilberdampflampen in der Turnhalle mit ihren fast 7.000 Watt eine Ersparnis von knapp 14 Tonnen CO2 jährlich bedeutet.
  • Zusätzliche kleininvestive Maßnahmen wie Bewegungssensoren an der Beleuchtung, Thermostat-Ventile oder der Austausch von Dusch- und Wascharmaturen trugen zu weiteren Einsparungen bei.
  • Auf der schulischen Seite ist es vor allem die Tätigkeit der Umweltbeauftragen in den Klassen, die Thematisierung der Problematik im Fach- und Projektunterricht und die AGs, die ihren Beitrag zu diesen Sparzielen leisten.

Natürlich werden wir auch künftig angesichts der dramatischen Klimaveränderungen weltweit in den Bestrebungen, unseren  CO2 – Footprint weiter zu verringern, nicht nachlassen. Ein aktueller Blick auf die berühmte Keeling-Kurve, also die Konzentration von Kohlendioxid in der Atmosphäre, lässt die Dramatik unserer Situation erkennen: Die Corona-bedingte Reduktion des Flug- und Autoverkehrs oder der Kreuzfahrten haben keine nennenswerte Trendwende veranlasst; im Gegenteil, auch in diesem Jahr strebt die Kurve von Rekord zu Rekord. Das Zeitfenster zum nachhaltigen Handeln zur Vermeidung einer Klimakatastrophe schließt sich schnell innerhalb dieses Jahrzehnts. Dies ist wahrlich auch eine gewaltige Herausforderung und Aufgabe für die Schule.

Weitere Schritte zur Einsparung von Treibhausgas müssen folgen und sind bereits angedacht. So sollen zunehmend auch die Emissionen des täglichen Handelns in der Schule und die Mobilität Beachtung finden. Dabei können uns Kampagnen wie Schools4Future des Wuppertal-Instituts für Klima und Umwelt weiter helfen. Dass vieles machbar ist, zeigen die Daten.

Text: Dr. Dirk Krämer, Fotos: Schloss Hagerhof

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Dr. Neufert unterschreibt

Von einem Mädchen, das auszog, den Menschen zu helfen

Was für ein Mädchen! Abhilasha Lempa, Hagerhof-Schülerin aus dem 11. Jahrgang, könnte hoch erhobenen Hauptes durch die Gegend stolzieren. Tut sie aber nicht und will sie auch gar nicht. Sie will nur eines: helfen. Ein wenig demütig weiß sie: „Da ich aus Indien adoptiert wurde, hätte ich genau in der gleichen Situation sein können, wie diese Kinder… ums Überleben kämpfen, arbeiten und nicht zur Schule gehen.“

Abhilasha mit einer älteren Dame, die sie über die Organisation kennengelernt hat.

Abhilasha Lempa hilft Kindern in Tansania und wird nun für dieses ehrenamtliche Engagement von den beiden Bonner ZONTA Clubs, Bonn und Bonn-Rheinaue, mit dem Young Women in Public Affairs Award (YWPA) ausgezeichnet.

Dabei kann der Begriff ZONTA etwa mit „ehrenhaft“ übersetzt werden, er stammt aus der Sprache der Sioux. ZONTA International ist ein Verbund berufstätiger, erfolgreicher Frauen, die sich für die Unabhängigkeit des weiblichen Geschlechts einsetzt. Ziel ist es, den Anteil von Frauen in verantwortlichen Führungspositionen zu erhöhen.

Seit sie fünf Jahre alt ist, begleitet Abhilasha ihre Mutter, die als Ärztin für Interplast Germany seit 2009 nach Puma, einem kleinen Dorf in Tansania, fährt. Dort operiert sie, im Rahmen der Hilfsorganisation, Menschen, die vorwiegend durch Unfälle und Kriegsfolgen schwer verletzt wurden. Schon als kleiner Pänz schloss die heute 17-Jährige Freundschaften in dem ostafrikanischen Staat und lernte sukzessive auch deren Sprache, Kisuaheli. Vor drei Jahren begegnete sie der NGO „Oblige for vulnerable children“, eine tansanische Organisation, die sich für schutzbedürftige Kinder im Land einsetzt. Gemeinsam mit den Verantwortlichen verteilte die Schülerin Schulsachen, Kleidung und Hygieneartikel an Kinder und Erwachsene: „Besonders beeindruckt hat mich, dass Menschen, die selbst nichts haben, anderen helfen, die noch ärmer sind…“

Begonnen hat ihr Engagement hier am Hagerhof. Mit Unterstützung von Lehrer:innen und Mitschüler:innen startete sie vor einigen Jahren ein Spendenprojekt für Kinder in Tansania. Fleißig wurden Mäppchen und Stifte gesammelt. Daneben verkaufte sie auf unserem Schulfest tansanischen Tee und Zuckerrohr, um damit eine Schule in Puma zu unterstützen. „Ich war und bin wirklich stolz, sagen zu können, dass ich auf so eine tolle Schule gehe“, erklärt die Gymnasiastin. „Erst durch die Mitwirkung von Lehrer:innen und Schüler:innen habe ich das Selbstbewusstsein bekommen, diese Dinge anzugehen.“

Hinschauen und aktiv werden – Abhilasha hat sich den ZONTA-Preis, der demnächst in unserem Hause verliehen wird, redlich verdient. Und bei ihrem großartigen Engagement hat sie sogar gute Chancen auf der internationalen Ebene des ZONTA-Clubs weiterzukommen. Wir wünschen ihr viel Glück!

Text: Claudia Hennerkes, Fotos: privat

 

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Wie lebe und arbeite ich morgen? TouchTomorrow gibt Denkanstöße

Der TouchTomorrow Truck steckt voller medialer und interaktiver Technologien.

Erstaunlich, was den Jugendlichen alles zum Thema MINT einfällt. Bei MINT (die Kurzbezeichnung für die Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) würden einem selbst vielleicht Maschinen, Autos, PCs oder Handys in den Sinn kommen. Die Schüler*innen des achten Jahrgangs haben aber noch viel mehr auf dem Schirm: Deos, Pfannen, Stifte, Cremes – praktisch alles, was im Alltag um einen herumschwirrt. MINT ist eben überall.

Das machen auch die Referent*innen im TouchTomorrow Stream deutlich, der jetzt im Rahmen des Hagerhof-Berufswahlkonzeptes stattgefunden hat. Seit knapp drei Jahren bietet die Dr. Hans Riegel-Stiftung zusammen mit dem Institut der Deutschen Wirtschaft Köln das mobile Angebot TouchTomorrow an, bei dem Schüler*innen durch das Erleben von Zukunftstechnologien für Berufswege im MINT-Bereich begeistert werden sollen. Mit dem Erleben ist das dann allerdings in Corona-Zeiten so eine Sache: Normalerweise fährt ein Truck, vollgestopft mit jeder Menge multimedialer und interaktiver Technologie, an die Schulen – im Moment muss ein Stream reichen.

Noch ist er Zukunftsmusik: Der geplante Hyperloop (hier die Röhre) vereint Magnetkraft und Vakuum.

Trotzdem: Die Jugendlichen erfahren viel Neues über die Welt von morgen. Neben Elektrofahrzeugen und Wasserstoffautos erklärt Lina Braun von der Stiftung, den Hyperloop – ein Verkehrssystem, das ein Magnetfeld kombiniert mit einem Vakuum in Zukunft nahezu Schallgeschwindigkeit erreichen soll. In einem Quiz können die Schüler*innen ihr Know-how über einige MINT-Bereiche testen und werden dazu ermuntert, sich noch mehr Wissen anzueignen: Das MINT-Navi auf der TouchTomorrow-Seite liefert die nötigen Informationen zum Thema in der eigenen Region – egal, ob Ausbildung oder Studium. Speziell im MINT-Bereich kann jeder Teil der Veränderung sein: Die Zukunft erkennt man nicht, man schafft sie. Sagen die Referent*innen.

Text und Fotos: Claudia Hennerkes

Der digitalisierte Hagerhof – eine Elternperspektive

Familie Diekmann hat sich eingegroovt. Myrna Diekmann, Mama von Luis und Tim aus der fünften Klasse hier am Hagerhof, kann der momentanen Situation (fast) nur positive Seiten abgewinnen: „Wir haben einen total strukturierten Tagesablauf. Nach dem Aufstehen und Fertigmachen, wird gefrühstückt und um Punkt 8.30 Uhr sitzt jeder in seinem Zimmer vor dem eigenen PC oder iPad.“

Tim sitzt in seinem Zimmer und verfolgt den Unterricht am Bildschirm.

Das gilt auch für die Zwillinge, die nicht gemeinsam, sondern jeder für sich den Unterricht via Bildschirm bestreiten. Mama Myrna arbeitet ebenfalls am heimischen Rechner für die Telekom. Um zwölf Uhr wird zusammen Mittag gegessen und um 14 Uhr ist Schulschluss, dann geht es ab in die Natur. „Nur ab und zu muss ich meine Jungs ein bisschen anschubsen, aber im Großen und Ganzen funktioniert das Homeschooling weitestgehend ohne mich.“

Auch Luis sitzt an seinem Schreibtisch und verfolgt den Unterricht am Bildschirm.

Ähnlich läuft es bei Familie Gutermuth. Die drei Kinder, Alina Sophie (Q1), Antonia (10. Klasse) und Max (6. Klasse) arbeiten weitestgehend selbstständig ihre Stunden ab. Mama Johanna Gutermuth ist froh, „dass der Unterricht im zweiten Lockdown viel besser organisiert ist.“ Sie findet es vor allem gut und richtig, dass auch die Nebenfächer wie Sport, Musik und Religion gelehrt werden. Kümmern müsse sie sich kaum – nur das Mittagessen muss pünktlich auf dem Tisch stehen, sonst wird es knapp mit der Zeit.

Luis und Vivian Petschik gehen in die 10. Klasse hier am Hagerhof. Papa Christian zeigt sich im zweiten Lockdown zufrieden über die ungewohnte Schulsituation: „Der Weg, den die Schule mit der Digitalisierung schon vor Jahren eingeschlagen hat, zahlt sich jetzt aus.“ Und Familie Petschik weiß, wovon sie spricht: Christian Petschik hat ein eigenes Software-Unternehmen, seine Frau ist SAP-Beraterin. Positiv findet der Familienvater zusätzlich, dass der Unterricht nun in der zweiten Lockdown-Phase von den Kindern als verbindlich gesehen wird. „Schüler und Lehrer sind besser vorbereitet. Die Kinderkrankheiten sind weg.“

Nur eine Sache gibt es, die alle Eltern und sicher auch die Kinder wieder für wünschenswert halten: Die sozialen Kontakte. Weil Schule natürlich nicht nur Unterricht ist, sondern vor allem auch ein wunderbares Miteinander.

Text und Fotos: Claudia Hennerkes

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