Orange Bank: Gewalt beginnt, wo Menschen ungleich betrachtet werden

Da steht sie nun: die orange Bank in unserem Hagerhof-Park. Sie ist nicht zu übersehen. Und genau das ist Sinn und Zweck des Ganzen: Die orangefarbene Bank soll weithin sichtbar sein, soll ein Problem unserer Gesellschaft ins Blickfeld rücken, soll ein Mahnmal gegen Gewalt an Frauen sein.

114 Hölzer standen am Anfang nebst passenden Schrauben.

Der 25. November, der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen, erinnert seit 40 Jahren daran, dass Frauen und Mädchen überall auf der Welt Gewalt und Unterdrückung erleben. Dafür muss man nicht weit über den Tellerrand gucken: Allein im Rhein-Sieg-Kreis und in Bonn wurden im vergangenen Jahr 1.020 Fälle häuslicher Gewalt an Frauen gemeldet. Die Zahl der Gewalttaten steigt. Im vergangenen Jahr gab es 139 Tötungsdelikte (2019: 117) gegen Frauen in Deutschland. Jede dritte Frau wird in ihrem Leben Opfer körperlicher und/oder sexualisierter Gewalt. Das zeigt, dass Gewalt gegen Frauen kein privates Problem, sondern ein gesellschaftlich-strukturelles ist. Zahlreiche Projekte machen in diesen Tagen in der Region darauf aufmerksam – das Land NRW hat eine Aktionswoche dazu ausgerufen.

Gar nicht so einfach: Schüler:innen bauen die Bank zusammen.

Der Runde Tisch gegen Häusliche Gewalt des Rhein-Sieg-Kreises beteiligt sich mit der Aktion Orange Bank: In allen Kommunen werden orange Bänke als sichtbares Signal aufgestellt, als eindeutiges NEIN gegen Gewalt gegen Frauen. Koordiniert wurde das Projekt in Bad Honnef von der Gleichstellungsbeauftragten Iris Schwarz und dem Frauenzentrum Bad Honnef (Christine Hütten und Anouk Sterr). Bürgermeister Otto Neuhoff wirbt für „ein besseres Miteinander“ und sieht die Schulen als „besten Platz, um die guten Dinge im Leben zu lernen.“ In der Stadt kann man nun drei dieser Bänke sehen und eine davon steht eben bei uns am Hagerhof. „Damit wollen wir ein Bewusstsein für das Problem schaffen“, so Schulleiter Dr. Sven Neufert.

Da hieß es: den Überblick behalten.

Die Bank wurde in einem Workshop von Schüler:innen und ihrer Kunstlehrerin Anke Noreike geschmirgelt, geschliffen, gestrichen, gestaltet und aufgebaut. Ein Projekt, das alle Beteiligten zum Nachdenken gebracht hat. „Wir haben gemerkt, dass das Thema gar nicht so weit weg ist und sehr offen darüber gesprochen“, berichtet Alina Gnad über die Zeit. „Es hat uns für die Problematik sensibilisiert.“ Ihre Mitschülerin Laura Schelo ergänzt: „Wir wollten das Thema noch erweitern und allgemein ein Zeichen gegen Gewalt an Menschen setzen.“ Das macht die Beschriftung auf der Bank deutlich: Gewalt beginnt, wo Menschen ungleich betrachtet werden. Die silberne Silhouette eines Kopfes symbolisiert dabei die Gewalt in einer Beziehung, während Orange als Farbe für Gewaltfreiheit steht. Ein Orange, das nicht zu übersehen ist.

Das Bild zeigt von links nach rechts: Iris Schwarz, Anke Noreike, Alina Gnad, Laura Schelo, Zarah Werner, Otto Neuhoff, Amelie Plag, Christine Hütten, Dr. Sven Neufert, Anouk Sterr, Sarah Cremer und Tanja Aufdermauer (Jugendzentren Bad Honnef).

Text und Fotos: Claudia Hennerkes

Die Saison ist eröffnet: Skifahren hat am Hagerhof eine lange Tradition

Skifahren ist seine Leidenschaft: Helmut Bamberger, heute im Ruhestand, davor 34 Jahre Lehrer für Philosophie, Deutsch und Sport am Hagerhof, betreut seit mehr als 30 Jahren unseren Schul-Skikeller und das noch immer mit viel Begeisterung.

Als er 1985 an den Hagerhof kam, organisierte er im gleichen Jahr die erste Skisportwoche im Januar, die sich heute als Schul-Skiwoche für die achten Klassen etabliert hat. Gleichzeitig gründete er den Skikeller, in dem sich Schüler:innen für eine schmale (D-)Mark die komplette Ausrüstung für den Winterurlaub ausleihen konnten. Den Anfang machten zwölf Paar Skier, finanziert vom Förderverein.

Von den Ausleihgebühren wurden immer wieder Neuanschaffungen getätigt. Mittlerweile sind aus den zwölf Paar Skiern mehr als 300 geworden. Nebst passenden Schuhen, Stöcken und Helmen.

Helmut Bamberger erzählt von den traditionsreichen Skifahrten hier am Hagerhof:

Gruppenfoto der Schul-Skiwoche 2020 am Hochzeigerhaus im Pitztal (Tirol)

Bereits seit 1985 ist die Schul-Skiwoche fester Bestandteil des Unterrichts am Schloss Hagerhof. Innerhalb eines Projektes bereiten die Schüler:innen die Fahrt vor, führen sie durch und werten sie abschließend aus.

Es fahren stets die Klassen 8 von Gymnasium und Realschule und der Leistungskurs Sport der Jahrgangsstufe 11. So kommen etwa 85 Schüler:innen zusammen, die eine Woche während der Schulzeit zusammen auf einer Skihütte inmitten eines Skigebietes verbringen. Der Skikurs wird von schuleigenen kompetenten Lehrkräften durchgeführt. Die Schüler:innen erleben so ihre Lehrer:innen in einer neuen Rolle, was immer wieder für ein freudiges Staunen sorgt, wenn man einen aus dem Klassenraum bekannte/n Lehrer:in auf Skiern in einer grandiosen Berglandschaft einfach neu erlebt. Die Skikurse werden sowohl für die reinen Anfänger:innen, als auch die etwas Fortgeschrittenen bis hin zu den Könnern durchgeführt. Hier lernt jede/r Schüler:in etwas dazu. Besonders die Schüler:innen, die das erste Mal auf Skiern stehen, erleben diese großartige Sportart und die Bewältigung unterschiedlicher Pisten mit immer neuen Bewegungserfahrungen hautnah, bewältigen angstbesetzte Situationen und haben sehr viele Erfolgserlebnisse.

Wir kennen in Bad Honnef kaum noch richtige Wintertage und genau diese Woche erlebt man im Januar in 2000 Metern Höhe; und so wird auch die Zeit nach dem Skilaufen draußen vor der Hütte genutzt zu Schneeballschlachten, Schlittenfahren oder einfach nur zum Toben im Schnee.

Das Hochzeigerhaus im Pitztal (Tirol)

Dass dies nicht nur ein einmaliges Erlebnis für die Schüler:innen ist, braucht ebenso wenig herausgestellt zu werden wie die unzähligen Erfahrungen, die eine neue Sportart in einer neuen Umgebung ermöglichen. Somit stellt diese Fahrt innerhalb unseres Schulkonzeptes eine fantastische Möglichkeit dar, die Persönlichkeitsentwicklung zu unterstützen.

Der Abendbereich wird zum einen durch eine abwechslungsreiche Ski-Theorie gesteuert, in der sowohl die FIS-Regeln (Verhaltensregeln des Internationalen Ski-Verbandes für Skifahrer:innen und Snowboarder:innen), die ein gemeinsames und sicheres Skilaufen ermöglichen als auch Themen durchgesprochen, die über die Lawinenkunde, das Sporttreiben in großer Höhe und die Reflexion eigener Entwicklungen im Skilauf (Video-Analysen) umfassen.

Hinzu kommt eine theoretische Praxis, in der es gilt, seine Skiausrüstung zu begreifen und richtig zu bearbeiten. Hierzu zählen Kenntnisse über den Skischuh und seinen funktionellen Gebrauch, der alpine Ski mit seiner Sicherheitsbindung und natürlich die Arbeiten am Ski-Belag und den Skikanten. Der Schul-Skikeller hat hierzu seinen mobilen Skikeller dabei, mit dem alle Arbeiten am Ski (Kanten schleifen, Schäden ausbessern und Belag wachsen und strukturieren) durch die Schüler:innen am eigenen Ski durchgeführt werden können.

Ergänzt werden diese skitheoretisch-praktischen Abende durch Spiele-Abende. Eine eigens mit traditionellen und modernen Spielen gefüllte Spiele-Kiste sorgt immer wieder für Furore. Den oder die Lehrer:in im Mühle-Spiel schlagen oder eine lange Schach-Partie spielen sind ebenso angesagt wie Mensch-ärgere-dich-nicht, Halma oder Phase 10, um nur einige Spiele zu nennen. Diese heute eher unbekannte Situation für Schüler:innen des reinen Spielens über einen Abend lang, führt alljährlich zur allabendlichen Frage: Wann können wir heute wieder spielen?

Rifugio Orso Bruno (Trentino)

Die Studienfahrt des Leistungskurses Sport 

Die Skifahrt als Studienfahrt Sport ist ebenfalls seit den 90er Jahren fester Bestandteil des Fahrtprogramms am Hagerhof.

Hier werden sportartspezifische Themen zum Skilaufen genauso reflektiert wie grundlegende Fragestellungen aus dem Themenspeicher des Leistungskurses Sport. Hier wird die intensive Auseinandersetzung mit einer Fragestellung ermöglicht, die nicht wie im Regelunterricht nach 90 Minuten beendet werden muss, sondern in einer offenen Zeitgestaltung eine tiefe Bearbeitung erlaubt. Daneben übernehmen einzelne Leistungskurs-Schüler:innen auch einige Theorie-Veranstaltungen für die Schüler:innen der achten Klasse, was immer wieder von den Jüngeren begrüßt wird.

Der Skikurs orientiert sich an der Schulskiwoche für den/die Anfänger:in bis hin zum/zur Könner:in. Allerdings fließen hier altersgerechte Methoden als auch Reflexionen in den Unterricht ein.

Am Ende der Hüttenwoche übernehmen die Schüler:innen des Leistungskurses Sport für einen Tag die Rolle der Skilehrer:innen und die Schüler:innen der achten Klasse, mit denen sie gemeinsam Skifahren. Dies ist sowohl ein großartiges Erlebnis für alle Schüler:innen als auch eine gewollte Erfahrung, wenn ältere und jüngere Schüler:innen gemeinsam lernen und arbeiten.

Text und Fotos: Helmut Bamberger

Foodsharing einmal anders: Fallobst – zu schade für den Mülleimer

Nicht nur in den Supermärkten werden zahlreiche Lebensmittel weggeschmissen, auch auf unseren Feldern verrotten täglich große Mengen Früchte und Gemüse. Jetzt im Herbst liegen z.B. die Obstwiesen voller Falläpfel, die meist bestenfalls im Kompost landen.

Doch dass man daraus durchaus noch etwas Leckeres gewinnen kann, stellte jetzt die Umwelt-Gruppe des Hagerhofs unter Beweis: Ein Korb voller Falläpfel stand am Anfang, und viele Helferhände verwandelten sie in köstlichen Apfelsaft.

Zunächst werden die Falläpfel sorgfältig gewaschen, dann geschnitten und der Obstmühle übergeben.

Zunächst stand das Waschen der Früchte an, danach wurden sie zerteilt und die angestoßenen Stellen sorgfältig entfernt. Das lästige Schälen war hingegen nicht notwendig. Als nächstes landeten die Fruchtstücke in der Obstmühle, mit deren Hilfe die Kinder durch kräftiges Drehen eine Maische, also einen Obstbrei herstellten. Dieser wiederum gelangte schließlich in die Kelter, d.h. in die Apfelpresse; natürlich nicht elektrisch, sondern von zwei tatkräftigen Kids händisch angetrieben. Der süße Most wurde in Krügen aufgefangen und gleich auf Gläser verteilt, denn eins war natürlich klar: Alle wollten sofort von dem köstlichen Saft probieren.

In der Obstmühle werden die Äpfel zu Brei zermahlen. Diese Maische wird anschließend in einer Kelter gepresst und der leckere Apfelsaft gerecht auf die Gläser verteilt.

Und wie der gemundet hat: Weil er nämlich nicht pasteurisiert, d.h. nach dem Rezept von Louis Pasteur auf mindestens 72°C erwärmt wurde, waren noch alle sonst flüchtigen Geschmackskomponenten vorhanden. Die einhellige Meinung: Ein ganz besonderer Genuss und unbedingt nachahmenswert.

Alle Jläser huh!

Text und Fotos: Dr. Dirk Krämer

Hagerhof Champions-Cup: St. Josef holt sich den größten Pokal

Hoch her ging es bei der sechsten Auflage des Hagerhof Champions-Cup an diesem Wochenende. Sechs nordrhein-westfälische Internats- und Schulmannschaften waren ins Schloss gekommen, um den begehrten Pokal mit nach Hause zu nehmen: Das Internat Schloss Buldern (Kreis Coesfeld), das Internat Schloss Loburg (Kreis Warendorf), das Internat Schloss Wittgenstein (Kreis Siegen) und zwei Mannschaften der Realschule St. Josef aus Bad Honnef.

Nach zwei Corona-bedingten Ausfalljahren stand den Schüler:innen die Begeisterung ins Gesicht geschrieben. Da war auch der weite Weg ins Siebengebirge für Loburg und Buldern kein Thema. Gespielt wurde in der neuen Turnhalle. In der Vorrunde wetteiferten die Mannschaften, deren Spieler alle zwischen 13 und 18 Jahre alt waren, jeweils zehn Minuten gegeneinander (jeder gegen jeden). Dabei hatte Wolfgang Kleinsorgen, Erzieher bei uns im Internat, die Zeit fest im Blick.

Initiator des Hagerhof-Cups ist Antonio Gonzales, der die Jungs auch gleichzeitig trainiert. Er weiß: „Seit 2013 bestreiten wir unsere regelmäßigen Fußballturniere ob hier oder woanders. Das hat schon sehr viel Tradition und Leidenschaft.“ Und das merkte man: Bei den insgesamt 15 Vorrundenspielen traf Temperament auf noch mehr Temperament.

Nach dem Reglement trugen die vier besten Mannschaften jeweils das Endspiel um Platz 3 und 1 aus: Loburg spielte gegen St. Josef 2 um den 3. Platz und lieferte sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen, in dem St. Josef am Ende die Nase vorne behielt (4:2). Eine spannende und vor allem an Schnelligkeit kaum zu überbietende Partie boten sich die Mannschaften von Buldern und St. Josef (1.). Nach einer Verlängerung siegte die Honnefer Mannschaft mit 4:2 Toren.

So sehen Sieger:innen aus: Die 1. Mannschaft von St. Josef.

Der beste Torschütze kam ebenfalls von der Honnefer Realschule (Salvatore Gambino), Valencius Kerkhoff (Buldern) wurde bester Torwart und zur fairsten Mannschaft wurden die Spieler aus Wittgenstein gekürt.

Übrigens: Es war ein durch und durch ereignisreicher Tag – auch wenn sich die Gastgeber mit einem eher undankbaren 5. Platz zufrieden geben mussten…

Text und Fotos: Claudia Hennerkes

Ein ganz besonders leckerer Tag: Die Klasse 6c backte Weckmänner

Traditionell wird bei uns um den Martinstag am 11. November der Weckmann, ein stilisierter Mann aus Hefeteig, gebacken. Die Klasse 6c ging dafür in dieser Woche zur Bäckerei Becker in Bad Honnef. Daniel Witt Vázquez erzählt von dem besonderen Tag:

Am 10. November ging die Klasse 6c in Begleitung von Eva Harbecke und Marie Münzner in die Bäckerei Becker…der Bäcker, um Weckmänner zu backen. Und so haben wir gebacken: Zunächst nimmt man zwei Teigbälle und rollt sie zu einer Wurst zusammen.

Einige wichtige Zutaten für das Hefegebäck.

Dann mussten wir ein bisschen warten. Danach formten wir oben einen Hals und die Schultern. Nach einer Weile muss man mit einem Messer die Beine formen, ebenso wie die Arme. Als vorletzte Tätigkeit legten wir die Pfeife in die Arme und bestrichen alles mit Eigelb.

Noch ohne Beine: Die Weckmänner sind fast nicht zu erkennen.

Am Ende benutzt man die Rosinen als Augen und streut den Zucker über den gesamten Weckmann. Zum Schluss genossen wir den frisch gebackenen Weckmann und gingen wieder zurück in die Schule.

Fertig ist das leckere Gebäck.

Text: Daniel Witt Vázquez, Fotos: Schloss Hagerhof

Mit einem Koffer voller Ideen zurück zum Hagerhof – Nina Hanke und Kathrin Petermann absolvieren Montessori-Fortbildung

Unsere beiden Lehrerinnen Nina Hanke und Kathrin Petermann machten sich im Sommer 2019 auf den Weg zur Akademie Biberkor am Starnberger See, um den neu entwickelten Sekundarstufenkurs zu besuchen. In den folgenden 2,5 Jahren haben die beiden während der Ferienzeit in verschiedenen Modulen die Prinzipien Maria Montessoris für die Sekundarstufe I und II kennengelernt, reflektiert und diskutiert. Neben den theoretischen Grundlagen der Montessoripädagogik, haben unsere frisch diplomierten Lehrerinnen vor allem durch Selbsterfahrungen und den gewinnbringenden Austausch mit Kolleg:innen aus ganz Deutschland neue Erkenntnisse, Einsichten und Wissen erlangt.

Das Diplom in der Tasche: Nina Hanke (li.) und Kathrin Petermann.

Der Kurs, dessen Schwerpunkt vor allem auf der Veränderung der inneren Haltung von Pädagog:innen lag, umfasste die Module: Theorie & Praxis zu Kindheit – Jugend – Erwachsensein, Projektarbeit in der Sekundarstufe, Friedenserziehung, Naturwissen schaffen und Technologie, Arbeit auf dem Land/Erdkinderplan, Körper – Tanz – Musik, Die Bedeutung der Mathematik in Bezug auf Persönlichkeitsentfaltung, (Fremd-) Sprache, Kunst, Sprache und Selbstausdruck von Emotion und Kognition. Den Rahmen für diese Module bot die Projektarbeit und deren Umsetzung in der Sekundarstufe.

Mit dem Diplom-Zeugnis und einem Koffer voller Ideen sind die beiden nun bestens ausgerüstet, um neue Impulse für unser pädagogisches Konzept einzubringen.

Text: Nina Hanke, Kathrin Petermann, Foto: Schlos Hagerhof

Ein Blick hinter die Kulissen von Schloss Hagerhof

An diesem Samstag gab es viel zu entdecken: Trotz der speziellen Bedingungen im zweiten Corona-Jahr stieß unser Tag der offenen Tür am vergangenen Wochenende auf große Resonanz. Insbesondere  zukünftige Fünftklässler:innen und ihre Eltern interessierten sich für Schloss Hagerhof. Auf dem Weg durch unsere Schule wurden Eltern und Kinder von unseren Hager-Guides begleitet.

Realschulkoordinatorin Eva Harbecke erläutert den Einstieg in die Erprobungsstufe.

Eva Harbecke weiß, dass die Erkundung der Hagerhof-Umgebung, die ziemlich am Anfang der 5. Klasse auf dem Stundenplan steht, nicht nur für Begeisterung sorgt: „Am Anfang ekeln sich die Schüler:innen oft vor den Kröten…“ am Ende halten sie sie in den Händen und küssen sie quasi, in der Hoffnung auf den verwunschenen Prinzen. Mit allen Sinnen lernen – dafür steht der Hagerhof.

In der Pausenhalle führte Matthias Sieber, stellvertretender Schulleiter, die ersten Gespräche.

Jean-Pierre hat sein Betriebspraktikum in der 9. Klasse bei Autohaus Schorn in Rheinbreitbach gemacht, Nele seines bei einem Kieferorthopäden in Bad Honnef. Beide haben in den drei Wochen viel mitgenommen und berichteten am Tag der offenen Tür über ihre Erfahrungen. Genauso wie Oline und Lia. Die beiden Schülerinnen informierten die Besucher:innen über das landwirtschaftliche Praktikum, das in der achten Klasse stattfindet und den Jugendlichen mit körperlichen und handwerklichen Aktivitäten gänzlich andere Herausforderungen abverlangt als der „Betrieb“ Schule.

Adrian und Hagen, beide 10. Klasse, demonstrierten kommenden Oberstufenschüler:innen den Unterricht via Apps mit dem IPad. „Alle haben im Lockdown gemeckert“, so Adrian, „aber wir waren gut aufgestellt und hatten einen kurzen Draht zu allen Lehrer:innen.“

Bestaunt werden konnten am Tag der offenen Tür auch viele Kunstwerke der Schüler:innen.

Neben den wachgeküssten Fröschen interessierten sich die Kinder für unsere weithin bekannte Musical- und Musikschule, die von Gerhard Preuten und (digital) Marie-Dorothea Wählt-Beste vorgestellt wurde. Wer sich gegen unsere Tennistrainerin Violeta Rankic messen wollte, hatte dazu in der neuen Sporthalle Gelegenheit. Dort wurden unsere Leistungssportarten Basketball, Tennis und Golf nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch vorgeführt.

Das gezeigte Lernmaterial fand reges Interesse.

Schloss Hagerhof ist eben eine ganz besondere Schule mit ganz besonderen Ansprüchen. Weil in der Schulzeit die Weichen für ein erfolgreiches und erfülltes Leben gestellt werden, verfolgen wir einen ganzheitlichen Erziehungsansatz. Intellektuelle, körperliche und musische Begabungen sollen in unserer einzigartigen Bildungseinrichtung gleichermaßen gefördert werden.

Viele Facetten – widergespiegelt am Tag der offenen Tür.

Text und Fotos: Claudia Hennerkes

Kinderliteraturpreis vor historischer Kulisse verliehen

Eine strahlende Siegerin bei strahlendem Sonnenschein: Merle Nicklaus aus Meinerzhagen hat mit ihrem Poetry-Slam Alles auf Hoffnung die Jury überzeugt und den diesjährigen Casimir Kinderliteraturpreis für Kinder von sechs bis zwölf Jahren gewonnen. Überreicht wurde die Auszeichnung des bundesweit mit 800 Euro höchst dotierten Kinderliteraturpreises von Klaus-Jürgen Philipp, Sponsor und Geschäftsführer im Hause Rabenhorst.

Auf Schloss Arenfels wurde der Casimir Kinderliteraturpreis verliehen. Es kamen mehr als 100 Gäste. Carsten Krause führte durch die Veranstaltung.

Vor historischer Kulisse auf Schloss Arenfels in Bad Hönningen führte Initiator und Organisator Carsten Krause kurzweilig durch die Veranstaltung, zu der mehr als einhundert Gäste erschienen waren. Musikalisch umrahmt wurde das Programm von Musicalsängerin Petra Frisch (Schloss Hagerhof) nebst Matthias Strucken und seiner Jazz-Band Crazy Strings.

Eine Erwachsenenjury mit prominenter Besetzung wie Detlev Jöcker, Carmen Thomas, Sandra Nasic und eine Kinderjury vom Hagerhof hatten die Qual der Wahl: Unter mehr als 1000 Einsendungen – von der Geschichte, über Lieder bis hin zu Gedichten – überzeugte die 12-Jährige mit ihrem (Kunst-)Werk.

Der zweite Platz ging an Jana Heller aus Rheinbreitbach mit Keimende Hoffnung und wurde von Hagerhof-Geschäftsführer Michael Laufer überreicht. Den dritten Platz belegte Emma Gabriel aus Attendorn (Mut zur Hoffnung). Dass viele Manuskripte den Begriff Hoffnung implizierten, kam nicht von ungefähr, schließlich wurde zum hoffnungsvollen Leben, Denken und Schreiben aufgerufen.

Preisträger:innen und Teilnehmer:innen beim diesjährigen Kinderliteraturpreis.

Von den 50 Texten, die in die Endauswahl kamen, wird es einen Sammelband geben, der Ende Oktober erscheint. Hagerhofer Kunstschüler:innen liefern die Illustrationen dazu. Ein Hörbuch mit den Stimmen der Juror:innen ist für die Vorweihnachtszeit geplant.

Text: Claudia Hennerkes, Fotos: Wolfgang Tischler