Die neue Schülervertretung stellt sich vor

Unsere Schülervertretung (SV) wird jedes Jahr neu gewählt, damit Schüler:innen weiterhin Schule machen. Partizipation ist ausdrücklich erwünscht – hier sollen Jugendliche Demokratie im Kleinen ausprobieren. Schülervertreterin Laura Schelo stellt die Jugendlichen und ihre Pläne vor:

Auch dieses Schuljahr hat sich eine Gruppe begeisterter Hagerhof-Schüler:innen gefunden, welche sich als SV für die Belange der Schüler:innen am Schloss Hagerhof einsetzen wollen. Zusammen bilden die Schüler Timm und Arthur aus der 7. Jahrgangsstufe mit Anna und Laura sowie der SV-Sprecherin Alina aus der Q1 die diesjährige Schülervertretung.
Sie alle haben verschieden Projekte und Ideen, welche sie bei ihrer Vorstellungsrunde den Schüler:innen präsentiert haben. Bei der ersten Schülerratssitzung, mit anschließendem SV-Workshop, wurden diese und viele andere Themen besprochen und den Klassen- und Stufensprecher:innen vorgestellt. Dabei zeigte sich, dass von den einzelnen SV-Mitgliedern jede:r seine:ihre individuellen Ideen mit einbringt, doch alle zusammen ein hervorragendes Team bilden, welches sich großartig unterstützt.

Unsere neue Schülervertretung: Timm Stopperan und Arthur Sonnenschein (v.l.), hinten: Laura Schelo, Alina Gnad und Anna Weichelt.

So setzt sich die Schülersprecherin Alina, die auch im letzten Schuljahr Mitglied der SV war, für viele traditionelle Aktionen der SV ein und organisiert diese (z.B. Nikolaus- und Valentinstags-Aktion). Doch sie ist auch äußerst engagiert mit neuen Projekten und plant Aktionen wie ihr eigenes Hilfsprojekt für Kinder in Madagaskar. Hiervon werden wir in naher Zukunft wohl noch einiges hören.

Weitere Themen der SV-Mitglieder waren die Renovierung der Jungstoiletten sowie eine gute Kommunikation mit der Küche, um mit dieser neue Projekte umsetzen und besprechen zu können. Auch allgemeine „Renovierungsarbeiten“, wie neue Basketballkorbnetze und neue Stühle für die Pausenhalle wurden angesprochen.
Bei der SV Sitzung wurde einstimmig entschieden, dass sich die Schüler:innen auch gemeinsam an der Rettungsaktion der Schule Nonnenwerth beteiligen wollen.

Im anschließenden SV-Workshop fanden sich die teilnehmenden Klassen- und Stufensprecher:innen mit den SV-Mitgliedern in Gruppen zusammen, sie beratschlagten und diskutierten verschiedene Möglichkeiten, wie sie ihre Interessen umsetzen können.
Alles in allem lässt sich sagen, dass die neue Schülervertretung, gemeinsam mit den Vertrauenslehrer:innen Jens Priggemeier und Anke Noreike, viel für das Schuljahr geplant hat und bereit ist, verschiedenste Projekte umzusetzen.

Text: Laura Schelo, Fotos: Schloss Hagerhof

Advent, Advent, ein Lichtlein brennt – Weihnachtsfeier im Internat

In diesem Jahr mal wieder etwas anders als in den „normalen“ Jahren zuvor: Die Weihnachtsfeier fand auf der Terrasse des Schlossareals statt und nicht in den Räumlichkeiten der Schule. Trotzdem verliehen die Organisator:innen dem Ganzen einen festlichen Rahmen. Ein Feuerchen sorgte nicht nur für Wärme, sondern auch für Behaglichkeit, Bäume waren illuminiert, flackernde Kerzen auf den Tischen und unbestritten die Schüler:innen und Erzieher:innen, die allesamt im feinen Zwirn erschienen. Internatssprecher Björn und Leon hatten sich mit einem Team ins Zeug gelegt, um „alles umzusetzen, was ihr euch wünscht und euch glücklich zu machen.“

Internatsleiterin Yvonne Schmidt zwischen den Internatssprechern Leon (l.) und Björn.

Kurz innehalten, das vergangene Jahr Revue passieren lassen. Internatsleiterin Yvonne Schmidt tat eben dies bei der traditionellen Weihnachtsfeier im Kreise „ihrer“ einhundert Kinder und wurde nachdenklich: „Was hat sich im letzten Jahr verändert? Ein Mann als Kanzler. Eine nicht gekannte Situation für euch. Ein beklemmendes Diskussionsklima – es gibt nur noch Schwarz und Weiß. Corona hat ein bedenkliches Miteinander verursacht.“ Sie appellierte an ihre Schüler:innen: „Ich wünsche mir, dass ihr euren Beitrag für mehr Toleranz in der Gesellschaft leistet. Es ist in Ordnung, wenn andere Menschen anders denken.“

Der Weihnachtsmann hatte einige Überraschungen im Gepäck.

Das mit dem Glücklichmachen ließ sich der angereiste Weihnachtsmann nicht zweimal sagen. Er hatte für jede Internatsgruppe nicht nur ein humoriges Gedicht, sondern auch eine Überraschung im Gepäck. Ob diese allerdings den größten Wünschen der Jugendlichen entsprachen? „Netflix für alle“, „Jedes Bett mit Internet“ oder „keine Schule“ waren definitiv nicht dabei…

Zweifellos dürfen an Weihnachten nicht die dazu gehörigen Klänge und Verse fehlen. Und so sparten die Schüler:innen nicht mit kurzer und etwas längerer Poesie, mit witzigen und besinnlichen Beiträgen. Durch das Programm führten Thorben und Celine. Zu guter Letzt brillierten Petra und Ljubi, sangen Halleluja und All I want for christmas und hinterließen mit ihren außerordentlichen Stimmen, eine eindrucksvolle Stimmung.

Ein Feuer sorgte für Behaglichkeit.

Text und Fotos: Claudia Hennerkes

Montessori-Prinzip und Digitale Schule – Wie wir Maßstäbe für die Zukunft setzen

Abschied von unserem Geschäftsführer Michael Laufer

Tschüss…

Generationswechsel: Viele Jahre lang hat Geschäftsführer Michael Laufer mit Weitsicht und langem Atem Schloss Hagerhof durch Krisen und unruhige Zeiten geführt. Nun hat er als Letzter des „alten“ Leitungsteams seinen Nachfolger, Michael Wichterich, eingearbeitet und richtet zum Abschied das Wort an Sie:

Nach mehr als 27 Jahren in verantwortlicher Position am Schloss Hagerhof, möchte ich mich heute von Ihnen verabschieden und mich für das mir entgegengebrachte Vertrauen herzlich bedanken.

Michael Laufer verlässt den Hagerhof zum Jahresende. Er war 1994 an unsere Schule gekommen und zunächst als Lehrer und Internatsleiter, seit 1996 als Geschäftsführer tätig.

Als ich 1994 zum Schloss Hagerhof kam war nicht abzusehen, dass es uns gelingen würde, Schule und Internat zu retten sowie diese in eine erfolgreiche und sichere Zukunft zu führen. Heute 2021 kann ich nicht ohne Stolz sagen, dass es uns gelungen ist! Daran beteiligt waren in den vergangenen Jahrzehnten zahlreiche Menschen. Zunächst waren es die Eltern der Schülergeneration 1994, die durch ihren finanziellen Einsatz die Schule vor dem Untergang retteten und ihr einen reformpädagogischen Bildungsauftrag mit auf den Weg gaben. In die Tat umgesetzt wurde dieser mit der Übernahme der Schulleitung durch Frau Dr. Meisterjahn-Knebel. Es folgte ein bemerkenswerter Aufschwung der Schüler- und Internatskinderzahlen. Schloss Hagerhof wurde mehr und mehr als Montessori-Schule bekannt und etablierte sich als eine der führenden Schulen mit Internat in Deutschland. Zahlreiche Auszeichnungen und Pressebeiträge bestätigen dies.

Den Schlüssel zum (Hagerhof-) Schloss übergibt Michael Laufer an seinen Nachfolger Michael Wichterich.

Parallel zur schulischen Entwicklung  wird der Hagerhof zu einem Bundesstützpunkt für Basketball-Talente und gewinnt im Jahr 2000 seine erste Deutsche Meisterschaft beim Wettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“ in Berlin. Bis heute folgten vier weitere Meistertitel und drei Teilnahmen bei Weltmeisterschaften als Vertreter Deutschlands.

Gleichzeitig entsteht das größte deutsche Basketball-Camp. Tausende Basketball interessierte Jugendliche besuchten bis heute die Feriencamps und freuten sich über die vielen bekannten Basketballstars aus der NBA und Deutschland.

Neben dem reformpädagogischen und sportlichen Aufschwung entwickelt sich ab dem Jahr 2000 unsere Musicalschule unter der Führung des Ehepaares Preuten. Tolle Musicalaufführungen im Kurhaus von Bad Honnef begeistern sowohl die Hagerhof-Familie als auch  zahlreiche Gäste, die das Kurhaus füllten.

Aktuell muss sich die Hagerhof Schulgemeinde mit den Einschränkungen und Auswirkungen der Corona-Pandemie auseinandersetzen und diese bewältigen. Eine schwierige Situation für alle Beteiligten, egal ob Schüler:innen, Eltern oder Beschäftigte. Die Einführung und Umsetzung der Digitalisierung an unserer Schule, seit der Übernahme der Schulleitung durch Herrn Dr. Neufert zum Schuljahr 2018/19, erweist sich bei der Bewältigung der heutigen Aufgaben als sehr hilfreich und für die Zukunft als wegweisend!

Schulleiter Dr. Sven Neufert überreicht Michael Laufer ein Geschenk.

Mein Dank gilt an dieser Stelle allen, insbesondere den Mitarbeiter:innen und den Eltern, die wieder einmal mit ihrem Beitrag deutlich gemacht haben, wie wichtig ihnen der Hagerhof ist! Ein ganz besonderes Dankeschön geht ebenfalls an Herrn Kessler, den Vorsitzenden unserer Schulpflegschaft, für die gute und einvernehmliche Zusammenarbeit.

Mit meinem Ausscheiden ist der Generationswechsel in unserem Leitungsteam vollzogen.

Herr Dr. Neufert übernahm die Schulleitung, Frau Schmidt die Internatsleitung und Frau Wierges die Verwaltungsleitung. Vielen Dank für die angenehme und konstruktive Zusammenarbeit in den letzten drei Jahren! Es hat mir viel Freude bereitet!

Ich bin dankbar dafür, eine so lange Zeit am Hagerhof  als Geschäftsführer tätig gewesen zu sein und wünsche meinem Nachfolger, Herrn Wichterich, alles Gute, viel Erfolg und eine glückliche Hand im Umgang mit der Hagerhof-Familie sowie für die Zukunft des Hagerhofs!

 

Ihr Michael Laufer

 

Fotos: Schloss Hagerhof

 

Geheimnisvoller Naher Osten: Schüler:innen bauen orientalische Krippen

Der Geburtsort von Jesus ist Bethlehem im Nahen Osten. Bis heute verbinden wir den Orient mit einer geheimnisvollen Mystik, mit Beduinen und Tuaregs, mit wundervoll Arabesk verzierten Gebäuden, die an die Märchen von Tausend und einer Nacht erinnern. Die Schüler:innen des Technikkurses von Nils Christians bringen mit ihren selbst gebauten orientalischen Krippen diese geheimnisvolle Atmosphäre in die Wohnzimmer.

Am Ende muss es passen: Viele Teile werden gefeilt.

Aus Spanplatten, Holzleisten, Pappe, Mörtel und Beize zauberten die Jugendlichen die Hauskrippen, die sich sehr realistisch an die Gebäude des Nahen Ostens orientieren. Mit Eifer wurde gesägt, gefeilt, gehämmert und gespachtelt und zu guter Letzt kamen noch Figuren hinzu.

Noch im Rohbau: Eine orientalische Krippe.

Wie in jedem Jahr können die Krippen gegen eine Spende erstanden werden. Das Geld kommt Kindern und Jugendlichen in Burkina Faso zugute. Für weitere Informationen kann Nils Christians per E-Mail kontaktiert werden.

Fast fertig: Die Krippe nimmt Form an.

Text und Fotos: Claudia Hennerkes

Macht mit! Lebensfreude spenden: Die Aktion Weihnachtskiste

Liebe Schüler:innen, Eltern und Kolleg:innen,

auch in diesem Jahr bittet uns die Bad Honnefer AWO gemeinsam mit der Bad Honnefer Tafel mitzumachen bei der Aktion Weihnachtskiste. Sie sind/Ihr seid aufgerufen, ein Lebensmittelpaket für bedürftige Mitbürger in Bad Honnef zu packen.

Wann und wo gebe ich mein Paket ab?

Bis einschließlich Montag, den 13. Dezember, 16.30 Uhr, können die Päckchen im Foyer rechts neben dem Eingang oder im Ganztagsbüro abgegeben werden. Wir bringen die Pakete dann am Dienstag, den 14. Dezember, zur Honnefer Tafel.

Ein paar Päckchen mit Lebensmitteln sind schon am Hagerhof gelandet. Bis Montag können die Spenden noch abgegeben werden.

Was soll in die Weihnachtskiste?

  • Gut verpackte, haltbare Lebensmittel
  • Besonders gut geeignet sind Kaffee, Speiseöl, Fleisch- und Fischkonserven, Dauerwurst, Nudeln, Reis, Obst- und Gemüsekonserven, Honig, schwarzer Tee und Fertiggerichte.
  • Leicht verderbliche oder zu kühlende Ware sollte nicht mit ins Paket (Eier, Frischwurst etc.).
  • Auch wenn es noch so verlockend ist: Bitte die Kiste nicht mit Schokolade, Süßigkeiten oder Spielzeug füllen. Die Menschen brauchen ganz normale Lebensmittel.

Die Weihnachtskiste sollte nicht verschlossen werden: Das Paket kann weihnachtlich verpackt sein, sollte aber offen bleiben, damit die Tafelmitarbeiter:innen sehen können, ob sich das Paket eher für eine Familie mit Kindern, ein älteres Ehepaar oder eine alleinstehende Person eignet.

Herzlichen Dank für Ihre/Eure Mithilfe!

Jürgen Berg und die FSJler Vito und Sebastian

Foto: Claudia Hennerkes

Das Leben im Internat: Maximilian erzählt

Die Gründe, sein Kind in ein Internat zu schicken, sind vielfältig.  Eltern wollen stets das Beste für ihre Kinder, aber oft fehlt es an Zeit und Energie, Arbeit und Familie unter einen Hut zu bringen. Gerade in der Pubertät vertrauen sich Kinder eher Freunden als den eigenen Eltern an. Als Internat wollen wir den Jugendlichen deshalb eine schützende Umgebung mit einem guten sozialen Umfeld bieten.

Das empfindet auch Maximilian so, der bei uns noch bis zum vergangenen Schuljahr zu Hause war. In einer Ausgabe von DEIN SPIEGEL berichtete er, wie es ihm hier, am Schloss Hagerhof, ergangen ist und wie er den Alltag erlebte:

„Es fiel mir leicht, mich an das Leben hier zu gewöhnen. Ich hatte nie Heimweh, weil man immer jemanden zum Reden hat: Freunde, andere Schulkameraden oder einen der Erzieher.“ Das Elternhaus des 12-Jährigen liegt eineinhalb Autostunden von Bad Honnef entfernt. Ein Internatsleben ist dort nicht fremd: Sowohl der Vater als auch einer der Brüder von Maximilian waren zeitweise in einem Internat.

Maximilian beim Marmeladen-Kochen in der Remise-Küche.

Schloss Hagerhof hat dem Schüler schon beim ersten Termin auf Anhieb gut gefallen. Er spart in seinem Bericht, der in DEIN SPIEGEL von Pelle Kohrs verfasst wurde, andererseits nicht mit Kritik: „…aber die Erwachsenen können auch nerven. Morgens nämlich: Ein Tag fängt immer damit an, dass die Erzieher:innen um sieben Uhr in unser Zimmer kommen, um uns zu wecken.“ Ein Zimmer, das er gemeinsam mit einem anderen Schüler in der Remise bewohnte. Er erzählt von Handy- und Tablet-Zeiten, von der Küche, in der gemeinsam gefrühstückt, gekocht, gebacken und Abendbrot gegessen wird. Von seinem Unterricht, Fußball und Fahrrad fahren, Wandern und Musik und Ausflügen in die Stadt.

„Einmal“, so sagt er, „musste ich den Küchendienst übernehmen, weil ich schon wieder vergessen hatte, meine Schuhe ins Regal einzuräumen.“ Aber „richtig streng“ gehe es bei der Einhaltung der Regeln nicht wirklich zu: „Es gibt auch keine schlimmen Strafen.“

In der heimeligen Remise werden die jüngeren Internatsschüler:innen untergebracht.

Gerade wegen Corona war er froh, am Hagerhof zu sein: „Durch die Pandemie hat sich hier ein bisschen was verändert.“ Dennoch: „Ich kann jeden Tag meine Freunde sehen und viele Dinge unternehmen. Zu Hause würde das nicht gehen, dort würde ich mich bestimmt langweilen. Deswegen gefällt mir das Internatsleben besser.“

DEIN SPIEGEL ist ein Nachrichten- und Wissensmagazin für Kinder, das im Spiegel-Verlag Rudolf Augstein erscheint. Pelle Kohrs ist freier Mitarbeiter dort.

Text und Fotos: Claudia Hennerkes