Unsere Schüler:innen suchen Arbeitgeber:innen am Tag für Afrika

Nach zwei schwierigeren Jahren legen sich unsere Schüler:innen am Montag, den 20. Juni 2022 wieder richtig ins Zeug: Während sich die Hagerhof-Lehrer:innen den Zeugniskonferenzen widmen, gehen unsere Schüler:innen den ganzen Tag arbeiten und spenden den erwirtschafteten Lohn für Kinder und Jugendliche in unserem Partnerland Burkina Faso.

Bereits seit 1996 pflegt der Hagerhof eine Entwicklungspartnerschaft mit dem Dorf Kienfangue in dem westafrikanischen Staat Burkina Faso, was übersetzt soviel wie Land, des aufrichtigen Menschen, heißt. Dort wird von den Spenden insbesondere Schulmaterial angeschafft sowie die Behandlung der dortigen Kinder in einer Gesundheitsstation finanziert.

In diesem Jahr ist eine Unterstützung ganz besonders wichtig, denn zur noch nicht überstandenen Pandemie kommt jetzt die extreme Teuerung der Grundnahrungsmittel hinzu, die (auch) in Burkina Faso die Armen der Ärmsten besonders hart trifft. Nach einem Militärputsch Anfang des Jahres werden staatliche Kooperationen auf ein Mindestmaß zurückgefahren – und damit auch die Hilfsangebote an das afrikanische Land.

Am Tag für Afrika sind unsere Hagerhof-Jugendlichen bei selbst ausgewählten Arbeitgeber:innen tätig, die hiermit gesucht werden. Jürgen Berg, Leiter der AG Entwicklungspolitik, hat die aktuellen Informationen zusammengefasst und bittet um die Unterstützung der Dienstgeber:innen auf Zeit: Bitte füllen Sie dieses Formular aus und schicken es per Mail zurück an Berg@hagerhof.de.

Mit Ruhe zum Sieg: Luis Reina wird NRW-Landesmeister

Im entscheidenden Moment hat er die Ruhe bewahrt: Luis Reina setzte sich am vergangenen Wochenende in einem spannenden Stechen auf dem Golfplatz Essen-Oefte gegen seinen Mitspieler durch. Damit gewinnt er die NRW Landesmeisterschaften in der Altersklasse unter 16. Am zweiten Extra-Loch konnte der 15-Jährige, den Titel mit einem Birdie für sich verbuchen.

Ein toller Erfolg für den Hagerhof-Schüler, der seit seinem fünften Lebensjahr Golf spielt. Um seinem Sport gerecht zu werden und gleichzeitig die Schule nicht zu vernachlässigen, müssen alle an einem Strang ziehen – Eltern, Lehrer:innen und in diesem Fall Luis zusammen arbeiten. Mit unserem Schulkonzept funktioniert der systematische Ausbau der Fähigkeiten über das Leistungssporttraining.

Bei den NRW-Meisterschaften der Altersklasse bis 16 Jahren blieb es bis zum Schluss spannend: die Entscheidung fiel erst in einem Stechen am zweiten Extra-Loch. Hagerhof-Schüler Luis lag nach zwei Runden schlaggleich an der Spitze mit Nick Arnold vom Dortmunder GC. Beide hatten jeweils eine Runde mit 74 und eine Runde mit 77 Schlägen absolviert. Luis aktueller Heimatclub ist der Düsseldorfer GC, bei dem er neben der Jungenmannschaft auch in der 2. Bundesliga Herren spielt. Wir gratulieren!

Text: Claudia Hennerkes, Fotos: Schloss Hagerhof

Jeder kann etwas tun – das Eine-Welt-Mobil hält am Hagerhof

„Erschreckend.“ Justin bringt die bittere Wahrheit auf den Punkt: In der vergangenen Woche reisten zwei Referentinnen des Eine-Welt-Mobils an den Hagerhof, um unseren Achklässler:innen den Klimawandel und Klimaschutz anschaulich zu demonstrieren. Das erschreckende Ergebnis: Im Durchschnitt verbrauchen die Schüler:innen fast 3,5 Erden, wenn jeder oder jede so leben würde, wie er oder sie.

Justin, Finlay, Arda und Lara beäugen die Lebensmittel im Supermarkt.

Das betrifft natürlich nicht nur unsere Schüler:innen. Das trifft auf die allermeisten Kinder und Jugendlichen und selbstverständlich auch Erwachsenen in Deutschland und anderen Industrienationen zu. Woran liegt es? Fliegen, Autofahren, Konsum, Essverhalten, Streaming – alles spielt eine Rolle. Und wie wird es ermittelt? Stefanie Zanger und Laura Winkler vom Eine-Welt-Mobil führen es den Achtklässler:innen drastisch vor Augen. Per Test wird das (Klima-) Verhalten geprüft. Wie oft fliegst du im Jahr? Wirst du mit dem Auto zur Schule gebracht? Isst du viel Fleisch und woher kommen deine Lebensmittel? Mit einem Punktesystem wird die Auswertung in greifbaren „Erden“ berechnet. Kaum ein:e Schüler:in, die unter dem Schnitt von 3,5 lag. Lediglich eine einzige Schülerin verbraucht im Schnitt unter einer Erde.

Jeder Einkauf hat eine CO2-Bilanz.

Der Unterschied ist kaum zu übersehen: Links die Bilanz des klimafeindlichen Einkaufs, rechts die des klimafreundlichen.

Das Eine-Welt-Mobil ist ein Kleintransporter voller Lernspiele, Modelle und Informationen rund ums Thema Klimawandel und Flucht. Die Kampagne des Eine-Welt-Netzes in NRW fährt Kindergärten und Schulen an, klärt über den Zusammenhang von Klimaveränderungen und Lebensstil auf. Dabei soll das Verständnis für die komplexen Zusammenhänge in Mensch-Umwelt – sowie Nord-Süd-Beziehungen gefördert werden.

Beispielsweise beim Einkauf im Supermarkt: Die Schüler:innen haben die Aufgabe zunächst besonders klimafeindlich einzukaufen. Äpfel aus Neuseeland, Erdbeeren aus südlichen Gefilden, Saft aus exotischen Früchten, bedrucktes Toilettenpapier und gebleichtes Papier. Schlecht. Ganz schlecht. Der CO2-Verbrauch exorbitant. Anschließend sollen die Jugendlichen möglichst klimafreundlich einkaufen. Äpfel aus der Region, keine Kuh-, sondern Hafermilch, recyceltes Papier, Zucchini und Kürbis aus der Region. Gar nicht so schwer und im Vergleich wesentlich gesünder für unsere Erde. Ein bisschen Verzicht schlägt sich gleich auffällig in der CO2-Bilanz nieder.

Das Eine-Welt-Mobil.

Zum Schluss die Aufklärung über saisonale Lebensmittel. Heute ist es selbstverständlich, dass der Supermarkt Erdbeeren im Winter anbietet. Was zu Großmutters Zeiten noch völlig undenkbar gewesen wäre. Leider kommen die Erdbeeren eben nicht aus Deutschland, sondern aus fernen Ländern mit dem Flugzeug. Das muss nicht sein – so sahen es auch die Schüler:innen. Gemeinsam entwarf man einen Speiseplan, der ausschließlich aus saisonalem Gemüse und Obst, nebst regionalen Produkten bestand. Lecker!

Sicher, wir können unsere Fehler nicht mehr rückgängig machen. Aber wir können versuchen, bewusster zu leben und damit die Zukunft unseres Planeten sichern. Jeder trägt dazu bei – das wurde beim Projekt „Eine-Welt-Mobil“ deutlich.

Text und Fotos: Claudia Hennerkes

Juniorwahl am Hagerhof – FDP hat die Nase vorn

Ginge es nach den Schüler:innen des Hagerhofs, wäre die NRW-Landtagswahl von Sonntag deutlich anders ausgegangen: Bei der Juniorwahl in der vergangenen Woche hatte die FDP mit mehr als 33 Prozent deutlich die Nase vorn, danach kamen Grüne und die beiden eigentlich großen Volksparteien. Zumindest galt das für die Oberstufenschüler:innen.

Seit 1999 dürfen die Kleinen genauso wie die Großen wählen. Die Juniorwahl ist ein Projekt zur politischen Bildung, das Kindern und Jugendlichen das Erleben und Erlernen von Demokratie ermöglichen und sie auf die zukünftige politische Partizipation vorbereiten möchte. Zunächst steht das Thema „Demokratie und Wahlen“ auf dem Stundenplan – abschließend geht es dann an die Wahlurne. Deutschlandweit findet sie immer parallel zu jeweiligen Kommunal-, Landtags-, Bundes- und Europawahl statt. Träger ist der Verein Kumulus aus Berlin, der auch das Wahlequipment für die Schulen stellt.

Schaut man auf die NRW-Landtagswahl am Sonntag, kamen die Unter- und Mittelstufenschüler:innen dem landesweiten Trend schon deutlich näher. Dort lag die CDU bei den Zweitstimmen (Parteistimme) knapp unter 30 Prozent, bei den Erststimmen (Kandidatenwahl) sogar mehr als 38 Prozent – Kandidat Jonathan Grundwald kommt offenbar bei den Jungwählern an.

Bundesweit haben seit 1999 insgesamt mehr als drei Millionen Schüler:innen an der Juniorwahl teilgenommen. Sonntag waren es landesweit etwa 150.000 Jugendliche und knapp 900 Schulen, die sich an dem Projekt beteiligt haben. Am Hager durften 535 Schüler:innen wählen und während die Wahlbeteiligung in der Oberstufe mit etwa 70 Prozent auffällig über der historisch niedrigen  im Land von 55,5 Prozent lag, war sie bei der Unter- und Oberstufe signifikant darunter.

Text: Claudia Hennerkes, Fotos: Schloss Hagerhof

Make your School – Hackdays am Hagerhof: In drei Tagen von der Idee zum Prototypen

Jetzt schnell noch das letzte Kabel andrahten und in der Werkstatt kurz das untere Brett anschrauben – fertig ist das gute Stück. In den vergangenen Tagen rauchten bei einigen unserer Schüler:innen die Köpfe: Die Hackdays hielten Einzug an Schloss Hagerhof.

Viele innovative Ideen kamen am ersten Tag zusammen.

Beim Projekt Make your School – Eure Ideenwerkstatt können und sollen Schüler:innen ihr schulisches Umfeld mitgestalten. Was macht eine gute Schule aus? Was geht mir auf die Nerven und könnte viel besser funktionieren? Und wie kann man die Probleme und Herausforderungen mithilfe von digitalen und technischen Hilfsmitteln lösen? Im Rahmen von Hackdays, die deutschlandweit stattfinden, werden neue Impulse für den Schulalltag gesetzt. Der Begriff Hack steht für kreative und originelle Problemlösungen mit viel Experimentierfreude. Gemeinsam wird in Gruppen diskutiert, experimentiert, gebastelt, entwickelt und getüftelt. Dabei stehen den Jugendlichen Materialien wie Werkzeuge, Sensor Kits oder Mikrocontroller zur Verfügung.

Felix, Simon und Marc (v.l.) programmierten ein Smart-Learning-System.

31 experimentierfreudige Jugendliche von der 7. bis zur 11. Klasse hatten sich für die Veranstaltung angemeldet. Initiiert von Hagerhof-Lehrer Nils Christians und Dr. Dirk Krämer. Drei Mentoren begleiteten die Wissbegierigen bei ihren Projekten. Neun Teams setzten ihre innovativen Ideen in den vergangenen drei Tagen um und entwickelten erste Prototypen. Freitag wurden die Ergebnisse aus der Ideenwerkstatt Lehrer:innen, Eltern, Schüler:innen und Interessierten präsentiert.

May und Koda (v.l) entwickelten einen Flaschen-Halter, der ans Trinken erinnert.

Annabel, Lilly und Joshua zum Beispiel. Sie konstruierten und programmierten „Smart-Art“, eine Box, die auf Temperaturen mit verschiedenen Farben reagiert und gute Laune verbreiten soll: Ist es kalt, färbt sich der Kasten bläulich ein, wird es im Raum hingegen warm leuchtet ein Signalrot. Bei Pausenende erinnert es die Schülerschaft mit einem Ton daran, wieder in die Klassenräume zu strömen. Oder das fahrbare Pizza-Taxi, konzipiert von Aurel und Fritz: Weil die Schüler:innen das Schulgelände nicht verlassen dürfen, soll es bei großem Hunger für Nachschub sorgen. Noch nicht ganz ausgereift, aber das kann ja noch werden…

Pizza ist da! Das Pizza-Taxi von Aurel und Fritz.

„Hier kommt es nicht auf Perfektion an“, beschreibt Mentor Stefan seine Aufgabe. Der Fachinformatiker und Veranstaltungstechniker sieht vielmehr die Motivation und die Begeisterung der Schüler:innen an erster Stelle. Er selber fährt in fast alle Ecken Deutschlands, um den Jugendlichen bei ihren Plänen an der Seite zu stehen. Und das in diesem Jahr bereits das sechste Mal.

Der „Anschreier“ animiert Autofahrer, die Ruhe zu bewahren.

Seine Mitmentoren sind ebenfalls begeisterte Tüftler im IT-Bereich. Marcus kommt eigentlich aus Bonn, ist für seinen Job allerdings nach Berlin gezogen. Dort ist er Experte für künstliche Intelligenz und berät Unternehmen, aber auch Künstler in diesem Bereich. „Spannend“, wie er selber sagt. Und diese Begeisterung möchte er jungen Menschen vermitteln. David aus Siegen ist bei den Hackdays ganz in seinem Element: Wenn er nicht für die Veranstaltung unterwegs ist arbeitet er an IT-Lösungen in der Fab Lab, einer offenen Kreativwerkstatt in seiner Stadt.

Viel los auf dem Markt der Möglichkeiten. (Foto: Thomas Scheben)

Hagerhof-Geschäftsführer Michael Wichterich zeigte sich mächtig gespannt auf all die Projekte, die sich die Schüler:innen ausgedacht hatten und begutachtete neugierig die Errungenschaften auf dem Markt der Möglichkeiten. Aber: Die Hackdays sollen am Hagerhof nicht das Ende der Möglichkeiten bleiben. Bereits nach den Sommerferien ist hier ein Makerspace geplant, der den Schüler:innen sowohl im Ganztag als auch im Internat die Gelegenheit gibt, ganzjährig Projekte zu entwickeln. Der Makerspace wird sich als fester Bestandteil des Unterrichts etablieren. Zudem soll die Werkstatt, ganz im Sinne der Nachhaltigkeit, als Repair-Café fungieren: Kaputte Geräte wieder in Stand zu setzen, ist das Ziel.

Mentor Stefan, Dr. Dirk Krämer, Nils Christians, Bettina Wallor, Hagerhof-Geschäftsführer Michael Wichterich und die Mentoren Marcus und David (v.l) bei der Eröffnung der Messe „Markt der Möglichkeiten.“

Bettina Wallor, pädagogische Mitarbeiterin im regionalen Bildungsbüro des Rhein-Sieg-Kreises, war beeindruckt: „Ihr habt nicht nur tolle Sachen entwickelt, sondern gleichzeitig euch selbst.“ Ein Erfahrungsschatz den die Jugendlichen aus den vergangenen Tagen mitnehmen. Das Projekt wird erstmalig im Rhein-Sieg-Kries vom zdi-Netzwerk MINT koordiniert. Zdi – die Landesinitiative Zukunft durch Innovation – möchte, gemeinsam mit Wissenschaft im Dialog, einen Beitrag zur Verbesserung der digitalen Bildung an Schulen leisten. Unterstützt wird die Initiative von der Klaus Tschira Stiftung.

Lilly, Joshua (v.l.) und Annabel (im Hintergrund) entwickelten den Smart-Art.

Am Ende des Tages waren alle Schüler:innen stolz auf ihre Prototypen: Den Flaschenhalter, der mit einer Vibration ans Trinken erinnert. Das automatisierte Kehrblech. Ein Signalsystem für die Öffnung zu unseren Sportanlagen. Das Gerät, welches den CO2-Gehalt der Luft misst und so zum Lüften aufruft. Den „Anschreier“, der Autofahrer bei Aufregung während der Fahrt beruhigen soll. Und ein selbst programmiertes W-Lan-Management-System für den Hagerhof. Nicht zu vergessen: Eine eigens konzipiertes Smart-Learning-System, mit dem Schüler:innen ganz nach ihrem Wissensstand in Zukunft lernen sollen. Die Webseite steht bereits in den Startlöchern.

Werkzeug, Motoren, Kabel und Sensoren wurden zur Verfügung gestellt.

Neun großartige Projekte mit denen die Schule der Zukunft rosig aussehen könnte – ganz im Sinne der Schüler:innen und übrigens ganz im Geiste Maria Montessoris, die Lernen als eigenaktiven Vorgang sah.

Text und Fotos: Claudia Hennerkes

 

Tag des offenen Internats – Schloss Hagerhof öffnete seine Tore

Das war mehr als eine wunderbare Einladung: Die Sonne strahlte vom wolkenlosen Himmel und lud alle Internats-Interessenten zu uns ein. Gestern hatten wir Tag des offenen Internats, der seit Corona erstmalig wieder in (fast) alter Gewohnheit ablief – und Schloss Hagerhof durfte zeigen, was in ihm steckt. Neben dem historischen Schloss und den weitläufigen Parkanlagen bietet unser Internat noch jede Menge mehr.

Internatsleiterin Yvonne Schmidt (re.) und Mitarbeiterin Johanna Kirchberg.

Familien aus ganz Deutschland machten sich ein Bild von unseren Räumlichkeiten, den Park- und Sportanlagen, den Klassenräumen und natürlich von unserem Montessori-Konzept. Aus erster Hand erfuhren Sie, wie es ist, an Schloss Hagerhof zu Hause zu sein. Lehrer:innen und Schüler:innen standen Rede und Antwort bei anschaulichen Rundgängen.


Lukas aus der 9. Klasse zum Beispiel, (Noch-)Bewohner der Remise, führte die Wissbegierigen durch sein Zuhause. Die frisch renovierten Mädchen- und Jungen-Zimmer, den neu gestalteten Kreativraum, die Küche, in der alle Bewohner oft zusammen kochen oder Marmelade selbst herstellen. Anschließend ging es auf die große Runde durch die Klassenräume, die Turnhallen über den frisch installierten Activity-Park bis hin zu den eigenen Sportplätzen. Alles wurde genauestens inspiziert.

Bei unseren Mitmach-Aktionen kamen auch die Erzieher:innen ins Schwitzen (hier Antonio Gonzalez).

Unser Internat bietet bis zu 120 Mädchen und Jungen ab der 5. Klasse bis zum Schulabschluss in verschiedenen Häusern und Wohngruppen eine „Heimat auf Zeit“. Hier sollen sich alle Schüler:innen wohl und gut aufgehoben fühlen.

Die Remise ist für die jüngeren Kinder und Jugendlichen unter ihnen. Gemeinsam mit den Erzieher:innen wird das Frühstück und Abendessen in der eigenen Küche vorbereitet. Das Wohnzimmer bietet Behaglichkeit für bis zu 22 Mädchen und Jungen, die hier in ihrem eigenen Haus wohnen.

Yassin Idbihi bittet zum Basketball-Check-In.

Das wunderschöne, alte Fachwerkhaus ist für die älteren Bewohner:innen, die hier neben dem Gruppenleben auch viele Rückzugsorte für sich entdecken können. Das Haupthaus hingegen, das den direkten Zugang zu Schule hat, wird von den Großen gerne als „Epizentrum“ des Internats bezeichnet. Es liegt oberhalb der Klassenräume und des Lehrerzimmers. Aufenthaltsraum und Küche machen das Ganze zum wohnlichen Erlebnis.

Hagerhof-Geschäftsführer Michael Wichterich (li.) begleitet die Familien über den Hagerhof.

Am Tag der offenen Tür wurden Eltern und Kinder auch über unser besonderes Konzept der Montessori-Pädagogik informiert. Mit Hilfe von einem verständnisvollen, erfahrenen und hoch motiviertem Erzieher:innen-Team ist es unser Ziel, in einem vielseitigen Angebot das Gemeinschaftsleben zu üben und gleichzeitig die individuelle Persönlichkeit des Einzelnen zu stärken. Menschen jeden Geschlechts können sich am Schloss Hagerhof gleichermaßen entfalten und finden in dem schützenden, konsequenten und dennoch die Selbstständigkeit des Einzelnen fördernden Rahmen des Internats die besten Voraussetzungen.

In der Turnhalle zeigte unser Trainer und ehemaliger Basketball-Profi Yassin Idbihi, wie Leistungssport und Schule im besten Sinne miteinander verbunden werden. Violeta Rankic, Leiterin des Leistungssportbereichs Tennis, informierte über die Möglichkeiten, den Ballsport in den Schulalltag zu integrieren. Das Trainingsprogramm in unseren drei Leistungssportarten Basketball, Tennis und Golf wird individuell mit dem Stundenplan der Schüler:innen abgestimmt.

Violeta Rankic (li.) zeigt Interssierten unsere Außensportanlagen.

Nicht zuletzt konnten sich die Familien davon überzeugen, dass Küchenchef Ralf Raakow das Kantinenessen immer wieder neu erfindet: Englische, italienische und vegane Wochen zieren regelmäßig den Speiseplan. Selbstverständlich gibt es täglich fleischlose Alternativen – Wünsche von Schüler:innen sind immer herzlich willkommen und werden gemeinsam geplant und realisiert.

Internatsschüler Leon (re.) erzählt aus seinem Alltag.

Einblicke mit Ausblick – allen Mitwirkenden ein herzliches Dankeschön für diesen gelungenen Tag!

Text und Fotos: Claudia Hennerkes

Meistertitel nicht verteidigt und doch gewonnen

Die Hagerhof-Basketballmädchen belegen Platz 5 beim Finale des Schulwettbewerbs Jugend trainiert für Olympia & Paralympics.

Als amtierende Deutsche Schulmeisterinnen sind unsere Mädchen diese Woche nach Berlin gefahren. Wobei amtierend nicht unbedingt mit aktuell zu verwechseln ist, denn das prestigeträchtige Bundesfinale der deutschen Schulmeisterschaften fand coronabedingt zuletzt 2019 statt. Mit dabei aus dem alten Erfolgskader war diesmal nur Sahra Cissé, neben Finja Linden die zweite Kapitänin und Spielerin des ältesten Jahrgangs 2005. Überhaupt stellte der Hagerhof in diesem Jahr die jüngste Mannschaft des Turniers. Durchaus eine Herausforderung für die beiden Chefinnen: „Wir hatten wirklich Respekt – nicht nur vor dem Berlin-Trip an sich, sondern insgesamt seit Anfang der Saison aufgrund unserer vom Alter her so heterogen Truppe. Aber wir haben diese Herausforderung angenommen und wirklich sehr gut zusammengearbeitet. Uns Beiden hat es viel Spaß gemacht, die Jüngeren zu führen.“

Das jüngste Team im Bundesfinale: die WKII von Schloss Hagerhof

In der Tat war in den insgesamt sechs Spielen nicht viel von einem Altersunterschied zu den anderen Teams zu sehen. Die von Nicola Happel und Martin Otto trainierten Basketballerinnen legten los wie die Feuerwehr und ließen in ihrem Auftaktmatch dem Angergymnasium aus Jena keine Chance (51:13), um gleich darauf gegen Bremen nachzulegen (29:15). Aber es war klar, dass die beiden größten Brocken noch kommen, und das bereits in der Vorrunde. Diese wird traditionell ausgelost und so kam es, dass die drei besten Teams des Turniers bereits in der Gruppenphase aufeinandertrafen. Das Spiel gegen das Otto-Hahn-Gymnasium aus Ludwigsburg wurde als das entscheidende für Platz 2 in der Tabelle und somit zum Erreichen des Halbfinals auserkoren.

Entsprechend engagiert trat das Team gegen die zwar nur zu sechst, aber mit zwei Nationalspielerinnen angereisten Baden-Württembergerinnen auf. Und es wurde kein Spiel für schwache Nerven. Die Führung wechselte ständig, keine Mannschaft konnte sich entscheidend absetzen, aber kurz vor Schluss beim Stand von 24:21 schien der Hagerhof auf der Siegerstraße. Doch ein Dreier der Ludwigsburgerinnen erzwang die Verlängerung, in der man beiden Teams deutlich anmerken konnte, wie anstrengend schon die reguläre Spielzeit gewesen war. Ludwigsburg legte vor, Bad Honnef nach. Mit dem letzten Angriff hatte man den Sieg in der Hand, der Ball schaute beim Dreierversuch kurz in den Korb, entschied sich dann aber gegen die möglichen Siegpunkte.

Die Enttäuschung war entsprechend groß, aber den Kopf in den Sand stecken galt nicht. Das eigentlich Unmögliche sollte dann eben gegen den haushohen Favoriten Berlin – die Ludwigsburg bereits im Vorfeld recht deutlich geschlagen hatten – erreicht werden. Von Beginn an setze man die Bundeshauptstädterinnen unter Druck, die sichtlich überrascht waren von der engagierten Hagerhof-Spielweise. Beherzt im Rebound und beim Distanzwurf, erarbeitete man sich eine kleine Führung zur Halbzeit (16:8). Aber in der Pause ordnete der Berliner Trainer seine Schülerinnen, die entsprechend in den folgenden zehn Minuten kontinuierlich Ihre Altersvorteile aus- und den Vorsprung kleinspielten. Es blieb eng bis in die Schlussminute, in der Berlin dann zum ersten Mal in Führung ging und diese routiniert verteidigte. Am Ende stand es 27:29 aus Hagersicht.

Trainerin Nicola Happel: „Ich bin absolut stolz auf unser Team, wie sie sich auf dem Feld gemeinsam und für den Hagerhof präsentiert haben. Die Spiele gegen die Favoritinnen haben wir spannend und eng gestaltet. Ich hätte allen Spielerinnen einen Medaillenplatz gegönnt, aber ich bin wirklich stolz darauf, wie unsere jungen Spielerinnen die Härte gegen gestandene Juniorennationalspielerinnen angenommen haben. Das Quäntchen Erfahrung hat uns in den Schlusssekunden gefehlt, um die richtigen Entscheidungen zu treffen, aber die harte und akribische Arbeit hat sich dennoch gelohnt. Jede Spielerin hat Ihren Anteil zu diesem Erfolg beigetragen.“

Im Spiel um Platz 5 ging es dann zum Abschluss gegen das Gymnasium Damme aus Niedersachsen, die in ihrer Gruppe ebenfalls den dritten Platz belegten. Nicola Happel und Martin Otto nutzen das Match noch einmal, um allen Spielerinnen reichlich Einsatzzeiten zu geben und gemeinsam einen schönen Abschluss auf das Parkett zu legen. Beim 39:25 Erfolg ließen die Mädchen von Anfang an nichts anbrennen.

Finja und Sahra waren sich am Ende einig: „Der fünfte Platz spiegelt irgendwie nicht ganz unsere Leistung wider, denn wir haben den beiden Turnierfavoritinnen sehr gut Paroli geboten. Wir würden auch nicht sagen, dass wir verloren haben, denn ein bisschen fühlen wir uns wie die Sieger der Herzen, weil wir gesehen haben, wie alle mitgelitten, mitgefiebert und wirklich alles gegeben haben. Emotional sind wir gewachsen. Während des gesamten Turniers hatten wir viel Spaß und haben viel zusammen gelacht. Wir haben unser Ding gemacht und dabei neue Leute aus anderen Teams kennengelernt, mit denen wir uns super verstanden haben. Das gehört zu diesem Wettbewerb ebenso dazu wie der Sport selbst.“

„Das Tolle an unserer Schulmannschaft, die wir dieses Jahr ins Rennen geschickt haben, ist, dass wir auch im kommenden Jahr fast wieder geschlossen antreten und noch einmal die Chance bekommen, uns für Berlin zu qualifizieren. Dann wollen wir zeigen, was wir in einem weiteren Jahr dazulernen können. Die Mädchen setzen sich das schon jetzt als Ziel.“

Geschlossen, bis eben auf die beiden Kapitäninnen Finja und Sahra, deren Schul-Basketballkarriere mit dem Höhepunkt Berlin endet. Der Hagerhof bedankt sich bei Beiden nicht nur für ihre basketballerischen Leistungen in den vielen Jahren, sondern insbesondere dafür, dass sie die Schule immer toll repräsentiert haben.

Das Finale und damit den Deutschen Schulmeistertitel gewann am Ende Berlin mit einem 36:25 Endspielsieg über Ludwigsburg. Herzlichen Glückwunsch! – und bis zum nächsten Jahr, wenn die Hagerhof-Mädchen dann vielleicht mit einem echten Plus an Erfahrung wieder nach Berlin fahren.

Für Schloss Hagerhof in der Wettkampfklasse II (Jahrgang 2005 – 2008) spielten:

Sahra Cissé, Hannah Düster, Lilly Flemming, Emilia Heinen, Finja Linden, Nela Ridda, Haby Sadio, Kate Scheibli, Laura-Sophie Telke, Nicola Happel (Trainerin), Martin Otto (Trainer), Maya Stahmer (Betreuerin)

 

Ergebnisse Vorrunde:

Schloss Hagerhof – Angergymnasium Jena 51:13

Schloss Hagerhof – Oberschule Bremen 29:15

Schloss Hagerhof – Otto-Hahn-Gymnasium Ludwigsburg 27:28 n.V.

Schloss Hagerhof – Gymnasium Völklingen 60:9

Schloss Hagerhof – Schul- u. Leistungssportzentrum Berlin 27:29

 

Spiel um Platz 5:

Schloss Hagerhof – Gymnasium Damme 39:24

 

Alle Ergebnisse vom Bundesfinale der Mädchen gibt es hier

 

Text: Schloss Hagerhof, Fotos: Daniel Scheibli

Super RTL zeigt einen (nicht ganz) normalen Tag im Internat – Petra Frisch verbindet Lernen und Leidenschaft

Unsere Internatsschülerin Petra Frisch lebt für die Musik. Um genau zu sein: für das Musical. Deshalb ist sie bei uns auf Schloss Hagerhof. Seit zwei Jahren lebt und lernt sie hier: Morgens in die Schule, nachmittags Gesang, Schauspiel, Tanz. Für sie ein ganz normaler Tag im Internat. Für andere Kinder und Jugendliche ein spannendes, außergewöhnliches Leben. Das findet auch ein Redaktionsteam, das Petra Frisch vor Ort einen Tag lang begleitet hat. Am morgigen Samstag wird die Schülerin in der Sendung Geolino TV um 8 Uhr bei Super RTL zu sehen sein.

„Ich liebe den Vorhang und den Applaus. Seit ich denken kann, hat sich bei mir alles um Musik gedreht“, sagt die Gymnasiastin, die bereits einiges an Musical-Erfahrung mitbringt. Für ihre Ausbildung nimmt sie in Kauf, nicht jeden Tag bei der Familie sein zu können. Die nämlich ist in Baden-Württemberg ansässig. Eine schwierige Entscheidung, die sie bisher keinen Tag bereut hat. Damit hat sicher auch ihre mittlerweile beste Freundin Sidney zu tun, die das gemeinsame Zimmer mit Petra teilt.

Petras Welt: Die Bühne.

Ihren Traum, Musical-Darstellerin zu werden, muss sie sich hart erarbeiten. Da ist es perfekt, dass sich im Internat Lernen und Leidenschaft miteinander verbinden lassen. Eine Hauptrolle in Les Miserables oder Mary Poppins – Petras große Sehnsucht. „Am Schloss Hagerhof habe ich Profis um mich, die mich im Singen und Tanzen unterrichten und auch super fördern. So komme ich meinem Ziel immer näher.“

Ein Tag im Internat – das RTL-Team ist dabei.

Dem Team von Super RTL berichtet sie noch stolz von ihrem nächsten Schritt: In vier Monaten wird die 16-Jährige nach Kanada an eine spezielle High-School mit Musicalzweig gehen. „Ich bin die Einzige, die aus dem Ausland zugelassen wurde. Da heißt es üben, üben, üben.“ Wer übrigens nicht so früh aufstehen will, dem sei gesagt, dass die Sendung direkt nach der Ausstrahlung auch auf YouTube oder auf Geolino TV zu sehen sein wird.

Text: Claudia Hennerkes, Fotos: Schloss Hagerhof/Claudia Hennerkes

Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin: Basketball-Mädchen spielen im Deutschlandfinale

Morgen geht es offiziell los. Unsere Basketball-Mädchen in der Wettkampfklasse II fahren nach Berlin und vertreten das Land NRW beim Deutschlandfinale von Jugend trainiert für Olympia.

Die Basketball-Mannschaft mit Martin Otto und Nicola Happel.

Nachdem in den Jahren 2020 und 2021 pandemiebedingt keine Bundesfinals in Berlin stattfinden konnten und der Schulsportwettbewerb in seiner klassischen Form auch auf Regional- und Landesebene beinahe vollständig zum Erliegen gekommen war, findet vom 3. bis 5. Mai zum ersten Mal seit 2019 wieder ein Frühjahrsfinale statt.

Unsere Sportlerinnen hatten im Februar im Schul-Landesfinale in Duisburg eine Spitzenleistung erbracht und gewannen nach einer insgesamt sehr guten Tagesleistung im Endspiel gegen das Otto-Hahn-Gymnasium Herne. Für Martin Otto ist es erstmalig als Assistant Coach ein kleines Novum – seine Hagerhof-Kollegin Nicola Happel hat das Ruder als Head Coach in die Hand genommen. Die Mannschaft tritt als Titelverteidiger an: Vor knapp 1100 Tagen gewann der Hagerhof 2019 das Deutschlandfinale.

Übergabe der neuen Trainingsjacken mit Hagerhof-Geschäftsführer Michael Wichterich.

Insgesamt gehen in den kommenden Tagen 278 Schulmannschaften an den Start in den olympischen Sportarten Badminton, Basketball, Geräteturnen, Handball, Tischtennis und Volleyball sowie den paralympischen Sportarten Goalball, Rollstuhlbasketball und Para Tischtennis. Sie kämpfen um Medaillen in 24 Wettkampfklassen.

Wir drücken unseren Mädchen ganz feste die Daumen!

Text: Claudia Hennerkes, Fotos: Schloss Hagerhof