Das große Finale auf der Schlossterrasse

Entspannter Ausklang auf der Schlossterrasse. Heute versammelte sich noch einmal das Kollegium des Hagerhofs, um den Beginn der Sommerferien einzuläuten. In seinem Rückblick auf das vergangene Jahr spricht Schulleiter Dr. Sven Neufert, von einem der schwierigsten in der Geschichte des Hagerhofs und dankt allen Anwesenden für den „enormen Kraftakt und die riesen Leistung.“

Schulleiter Dr. Sven Neufert (li.) und Geschäftsführer Michael Wichterich bedanken sich beim Kollegium für das vergangene Jahr.

Jubiläum: Aleks Pawlik betreut und organisiert das Basektball-Camp seit 20 Jahren am Hagerhof.

Vorher – Nachher: Christian Reinschmidt am Anfang seiner Hagerhof-Karriere und heute.

Findet immer die passenden Worte: Dr. Sven Neufert ehrt Gerhard Preuten für sein Engagement an der Schule.

Das Kollegium singt für den scheidenden Musiklehrer.

Ein Finale ganz nach seinem Geschmack: Gerhard Preuten, der heute nach fast dreißigjähriger Zugehörigkeit seinen letzten Tag am Hagerhof hatte, ließ noch ein letztes Mal seine Eleven auf der (Schul-) Bühne auftreten. Ehemalige und aktuelle Musical-Schüler:innen sangen Stücke aus Jekyll and Hyde und Mean Girls. Das geladene Publikum feierte die jungen Talente – sicherlich auch mit gemischten Gefühlen. Vereinzelt liefen Tränen, als sich Orchestermitglieder, Sänger:innen und andere Weggefährt:innen von Gerhard Preuten und seiner Frau Mariana verabschiedeten, die wortwörtlich Geschichte am Hagerhof geschrieben haben.

Max, ehemaliger Musical-Schüler, gab ein Stück aus Jekyll & Hyde zum Besten.

Vom Glück, das Leben und die Liebe zu vereinen

Glück gehabt. Wenn man dem bisherigen Leben von Gerhard Preuten eine Überschrift verpassen müsste, dann diese. Glück gehabt. Das betont der Musiklehrer stets, wenn er über seine Vergangenheit spricht.

Über seine Kindheit mit Eltern, die ihn geliebt und in all seinen Plänen unterstützt haben. Und selbstverständlich auch über die vergangenen 30 Jahre, die er hier am Hagerhof verbracht hat. Er hat, zusammen mit seiner Frau, die musikalische Vergangenheit des Hagerhofs maßgeblich geprägt. Zum Schuljahresende geht Gerhard Preuten nun in den verdienten Ruhestand.

In Solingen groß geworden, studierte er Schulmusik, Klavierpädagogik und Sozialwissenschaften an der Folkwang Hochschule für Musik in Essen. Der unbedingte Wunsch Klavierlehrer zu werden, wurde von seinem Vorbild und Mentor Heinrich Ludwig Rittmeyer (Düsseldorf) grandios getragen. Der Konzertpianist bestärkte den jungen Preuten in dessen Wunsch und zeigte ihm den richtigen Weg. „Ihm habe ich viel zu verdanken.“

Nach einigen Jahren der freiberuflichen Tätigkeit als Klavierlehrer kam er 1992 an unsere Schule. Die einzigartige Umgebung des einstigen Weinguts mit seinen prächtigen Parkanlagen und den altehrwürdigen Räumlichkeiten, inspirierten den Musiklehrer. Hier ließe sich etwas aufbauen, das sah er direkt. Für diesen Spirit pendelte er mehr als zwei Jahre mit Bus und Bahn morgens und abends von Wuppertal nach Honnef.

Aber das ganz große Glück wartete noch: Mariana Ilgauds, die damals bereits einige Musikprojekte am Hagerhof ins Leben gerufen hatte, suchte eine Klavierbegleitung für ihre Musicaldarbietungen. Gerhard Preuten war nicht nur Feuer und Flamme für die Inszenierung, sondern vor allem für die aparte Opernsängerin. Im Jahr 2000 wurde an Schloss Hagerhof Hochzeit gefeiert.

Zusammen bauten sie den Musik- und Musicalbereich an unserer Schule auf. Hatte man „anfangs ein Klavier und fünf Stabspiele“, so Preuten, wurde die Musiksammlung sukzessive erweitert. Mit Konzerten und Spendenaktionen stockten die zwei engagierten Musikpädagogen das Instrumentarium auf, genauso wie die Requisiten, die oft selbst entworfen und geschneidert wurden. Die erfolgreiche Zusammenarbeit der beiden produzierte Musical für Musical, Aufführung für Aufführung, oft im voll besetzten Honnefer Kurhaus. Alle Arrangements wurden (anfangs noch per Hand) von Preuten selbst geschrieben. „Wir haben ein bisschen am Lack der Profis gekratzt.“

„Die Gründung der Musikschule, der Musicalschule, die vielen Aufführungen, Konzerte, Reisen mit den Ensembles, die Geschichten und Abenteuer, alles zusammen mit ihr (Mariana), war eine sehr intensive und erfüllende Zeit für mich“, kann sich der Lehrer bis heute begeistern. Ein Leben, das er zweifellos gelebt und geliebt hat. Glück gehabt.

Wir wünschen Gerhard Preuten weiterhin eine produktive und erfolgreiche Zeit gemeinsam mit seiner Frau Mariana.

Text und Fotos: Claudia Hennerkes

 

Achtung, fertig los: Der Ferienspaß geht in die fünfte Runde

Das wird ein schöner Tag: Zum fünften Mal veranstaltet der Hagerhof für alle Grundschüler:innen, die in die dritte oder vierte Klasse kommen, den Hagerhofer Ferienspaß. Am 9. August darf von 10 bis 17 Uhr gebastelt, gemalt, musiziert, getobt, erkundet werden. Die Kinder können Kunstwerke kreativ gestalten oder in unserer Werkstatt tüfteln, sie probieren sich als Schriftsteller:innen oder toben sich auf unseren Sportplätzen bei Basket-, Beachvolley-, Fußball oder Tischtennis aus. Vielleicht zieht sie aber auch die geheimnisvolle Schlossanlage nebst Parkareal magisch an – Zeit für Erkundungen.

Basteln, Malen, Schreiben, Erkunden, Spielen, Toben – beim Ferienspaß ist alles drin.

Für leckeres Essen und Getränke sorgt das Hagerhofer Küchenteam. Ab 16 Uhr wird gemeinsam mit den Eltern gegrillt.

Hier könnt ihr euch anmelden. Wir freuen uns auf euch!

Abi 2022: Der coolste und attraktivste Jahrgang aller Zeiten

Um es vorweg zu nehmen: Die Überschrift ist ein Zitat der zwei Schülervertreterinnen. Aber dazu später. Heute folgte der zweite Streich der Entlassfeiern. Die Abiturient:innen feierten bei uns am Hagerhof und nahmen ihre Zeugnisse entgegen. Ohne Frage: Attraktiv waren sie allesamt mit ihren Kleidern und hochgesteckten Frisuren, mit den Anzügen, schnieken Hemden und Krawatten.

Aber nicht nur Attraktivität zählt zu den Attributen dieses Jahrgangs. Auch Klugheit gehört dazu: Von 56 Schüler:innen schafften 54 das Abi, zwei die Fachhochschulreife. 19 von ihnen sogar mit einer Eins vor dem Komma, zwei verlassen unsere Schule gar mit einem glatten Einser-Schnitt. Also ein kluger Jahrgang? Schulleiter Dr. Sven Neufert formulierte es so: „Die einen sind sehr klug und fleißig; die anderen waren so klug, ihren mangelnden Fleiß dadurch zu kompensieren, dass sie an den entscheidenden Stellen (aber auch nur da!) lieferten.“

Den Einstieg in die Feierstunde bestritt, wie bereits gestern, Liina Lander, die mit ihrer Fingerfertigkeit am Klavier begeisterte. In der anschließenden Rede unseres Schulleiters fand dieser nachdenkliche Worte für den Abschlussjahrgang: „Time’s are changing. Wir erleben eine Zeitenwende“, und ging damit auf den Krieg in der Ukraine und ein Zitat von Olaf Scholz ein. „Auch wenn Eure Eltern und wir immer so tun, als wenn wir wüssten, was Sache ist, entgleitet uns momentan die Gegenwart und die Zukunft wird immer fragiler.“

Liina Lander am Klavier.

Stimmgewaltig: Antonia Gutermuth.

Dann wird er konkret: „Denn es kommt eine Zeit auf uns zu, in der wir in den Widerstand gehen müssen. Gefahren drohen nicht allein von außen durch die russische und chinesische Autokratie, sondern auch von innen.“ Für seine ehemaligen Schüler:innen wünscht sich Neufert, dass Sie insbesondere zwei der von Timothy Snyder, einem amerikanischen Professor, Lektionen für den Widerstand beherzigen. Erstens: Glaube an die Wahrheit und zweitens: Frage nach und überprüfe.

Bevor sich Dimitrie Miron an die Zeit mit den Abiturient:innen erinnerte, gab es gefühlvolle Klänge von Antonia Gutermuth, die „Meine Insel“ von Sarah Connor am Klavier und mit kraftvoller Stimmer vortrug. Mit Miron, Tutor des Jahrgangs, ging es wieder in die Realität zurück. Humorig erinnert er sich an die eher schwierigen vergangenen drei Jahre: „Aus 80 Millionen Bundestrainern sind 80 Millionen Virologen geworden…“ Besonders lobend stellt er die Leistungen seiner Kolleg:innen hervor: „Kolleg:innen, die vor der Pandemie das Internet einfach einmal ausdrucken lassen wollten, haben sich gut in die digitalen Prozesse eingearbeitet.“ Nicht zuletzt, weil die Digitalisierung, dank Neufert, bereits vor Corona u.a. mit eigenen IPads an Schloss Hagerhof Einzug hielt.

Hielt eine humorige Rede: Dimitrie Miron.

Lobte die frühzeitige Digitalisierung am Hagerhof: Uwe Kulessa.

Diese Tatsache empfand auch Uwe Kulessa, der die Rede der Eltern hielt, als Glücksfall. Damit hätten die Schüler:innen einen entscheidenden Vorsprung gehabt. Er endete mit einem Zitat von Konfuzius, das er dem Jahrgang mit auf den Weg gab: „Wähle einen Beruf, den du liebst und du brauchst keinen einzigen Tag in deinem Leben zu arbeiten.“ Glücklich der, der es umzusetzen vermag.

Annika Kulessa (li.) und Nele Licharz.

Beeindruckendes Duo: Shelya Mostafapour und Gerhard Preuten.

Am Lack der ganz Großen kratzten unsere zwei Musical-Schülerinnen Petra Frisch und Ronja Hähr mit ihren Auftritten. Stimmgewaltig gaben sie Stücke aus „Mean Girls“ zum Besten, die vom Publikum mit viel Applaus honoriert wurden. Gerhard Preuten und Shelya Mostafapour trugen zur Kurzweiligkeit als Duett am Klavier und Saxophon mit „Chant du Ménestrel“ bei.

Petra Frisch.

Ronja Hähr.

Und dann gab es ja noch die Ansprache der zwei Schülervertreterinnen Annika Kulessa und Nele Licharz, die den Jahrgang als den coolsten und attraktivsten titulierten. Auch sie resümierten: „Eigentlich haben wir uns vor zwei Jahren gefreut, dass die Osterferien vorgezogen wurden…“ Aber die Realität hatte sie schnell eingeholt. Umso mehr wissen sie es zu schätzen, dass dieses der erste Jahrgang nach Corona ist, der wieder richtig feiern darf. Oder um es mit Mirons Worten zu sagen: „Lasst es krachen!“

Auf der Schlossterrasse sorgten Ralf Raakow und sein Team für das leibliche Wohl der Gäste.

Text und Fotos: Claudia Hennerkes

Wir gratulieren unseren Abiturient:innen:

Paul Ahlke (1,1), Ahmed Asad, Carlotta Bach (1,0), Carla Barth, Noe Baucks, Jan Henning Bauer, Laura Benecke, Emily Blackburn, Lasse Bomberg, Sarah Brauer, Maximilian Braun, Lars Brodisch, Roman Dicks, Emma Donauer, Ayleen Dumrath, Paula Ellenbürger, Ella Eulitz, Noa Marie Exenberger, Clara Maria Frey, Fabian Garbermann, Leonard Gast, Tom Gotterbe, Alina Sophie Gutermuth, Ronja Hähr, David Halm, Max Hammerstein (1,0), Sarah Hoffmann, Jan Jagla, Niklas Jahn, Julian Kneilmann, Aleksandra Kogut, Kenan Kropp, Annika Kulessa (1,1), Nele Licharz (1,1), Selin Müh, Luca Müller, Laura Nobereit, Sophie Nolden, Lisa Marie Peltzer, Maxima Mercedes Piler, Ben Radetzky, Mateo Radtke, Macy Ridder, Jannis Rühl, Constantin Sandler, Carolin Schmitz, Sira-Marie Schmitz (1,1), Aileen Schöne-Warnefeld, Paul Schumann, Lena Scubiac, Emili Udich, Cedric Wetsch, Nora Wolf, Sabine-Dijana Wolff

 

Realschüler:innen feiern ihren Abschluss: „Wagt, gegen den Strom zu schwimmen“

Da haben es die Herren der Schöpfung doch in der Tat ein bisschen leichter. Während es die Jungs im obligatorischen Zweiteiler „auf“ Turnschuh locker angehen ließen, quälten sich einige Mädchen bereits vor der Veranstaltung mit Fußweh. Zu hoch der Absatz, zu spitz der Schuh. Naja. Wer schön sein will, muss eben leiden…

Und schön waren sie allesamt: Sie kamen durchweg im feinen Zwirn – die Realschüler:innen, die heute Nachmittag ihre Abschlusszeugnisse überreicht bekamen. Alle Schüler:innen nahmen mit Eltern, Geschwistern und Verwandten in der festlich geschmückten Turnhalle Platz. Nach dem virtuosen Einstieg von Liina Lander am Flügel, kündigte Schulleiter Dr. Sven Neufert an, dass er seine Rede von 30 auf 15 Minuten gekürzt und immer eine „Notfallflasche“ im Visier hätte. Er spielte damit auf die schier unerträgliche Schwüle an diesem Nachmittag an.

„Das hier heute ist kein Selbstläufer“, so Neufert, „weder für die Schüler:innen noch für die Lehrer:innen. Zwei lange Corona-Jahre mit vielen Problematiken haben Spuren hinterlassen. Dafür darf sich der Jahrgang umso mehr über das Ergebnis freuen: Von 34 Schüler:innen haben 31 den Realschulabschluss geschafft, 23 davon sogar mit der Qualifikation für den Besuch der gymnasialen Oberstufe. Mindestens 14 Absolvent:innen werden den Weg weiter am Hagerhof gehen.

Schülervertreterin Valeria Grimberg und Schülervertreter Schako Hamagauhar.

In seiner Rede erinnert sich der Schulleiter an seine eigene Realschulzeit, an peinliche und an schöne Augenblicke. Besonders eine Begebenheit hat sich ihm ins Gedächtnis gebrannt. Die Lehren, die Neufert daraus zieht, gibt er an die Schüler:innen weiter: „Handelt kontrolliert, seid selbständig und lasst euch nicht anstiften. Es wird immer wieder Augenblicke geben, in denen ihr vernünftig und willensstark sein könnt, um anderen Menschen zu helfen und unvernünftigen Wahnsinn zu stoppen.“ Sein Appell an den eigenen Verstand und gegen Opportunismus untermauert er mit plastischen Bildern.

Valeria Grimberg und Schako Hamagauhar, Schülervertreterin und Schülervertreter, haben ebenfalls einen Wunsch an das junge Publikum: „Lasst eure Träume Realität werden.“ Mit ein bisschen Wehmut blicken sie zurück: „Wir sind zu einer kleinen Familie zusammengewachsen.“ Nun geht es für die Absolvent:innen in die Welt. Das meinen auch die Klassenlehrer:innen Annika Schleburg, Martin Lehnert und Peter Stehr, die unisono sagen: „Leinen los. Schiff ahoi.“ Schiffe sind nicht für den Hafen gemacht. „Ja, ihr werdet euren Weg gehen“, das sieht Silke Kornstädt ebenfalls, die die Rede der Eltern hält. „Aber aus eigener Erfahrung weiß ich, dass dieser nicht immer geradeaus geht.“ Zwischendurch gab es zarte und eindrucksvolle Töne von Iabel Anhäuser (Violine), Mark Braun (Violoncello) und Gerhard Preuten (Flügel).

Stimmgewaltig: Petra Frisch (li) und Ronja Hähr.

Untermalt wurde der (heiße) Nachmittag von den beiden Sängerinnen Petra Frisch und Ronja Hähr, die stimmgewaltig einige Stücke ihres Musical-Repertoires zum Besten gaben. Traditionell unterstützt von Gerhard Preuten am Klavier und inszeniert und arrangiert von dessen Frau Marian Ilgauds-Preuten.

Text und Fotos: Claudia Hennerkes

Isabel Anhäuser spielte die Violine.

Mark Braun am Violoncello.

Wir gratulieren unseren Realschulabsolvent:innen:

Mehdi Allibe, Julia Balasus (1,6), Mark-Jason Busch, Fiona Frey, Jacob Friemel, Simon Gehrmann, Giuliana Geibel, Simon Grahlow, Valeria Grimberg, Timon Hähr, Isabella Halm, Schako Hamagauhar, Lisanne Herpertz, Jenan Kajtazovic, Hans Kornstädt, Franziska Kowatsch, Silas Lindlahr, Bennet Mertins, Nico Morlang (1,2), Emilia Müller, Christopher Nolden, Luca Paska, Heidi Plag, Carla Rosin, Gardina Sadik Daud, Jamie Sains, Jeremy Schiemann, Felician Schlesinger, Sophie Schmidt, Simon Luca Sieben, Hannah Tack, Emely-Sophie Türk (1,4), Aaron Walkembach

 

 

 

 

Joseline Albayrak – ein Mädchen mit vielen Talenten

„Klopf mal bitte aufs Mikro“, Denis Stephan gibt letzte Anweisungen, „wir quatschen jetzt ein bisschen.“ Der WDR-Redakteur checkt noch mal seine Mini-Kamera, dann kann es losgehen. „Ist Malen so eine deiner ganz großen Stärken?“, „Wie fühlt es sich an, so viele Begabungen zu haben?“

Denis Stephan dreht für die Lokalzeit Südwestfalen und die angesprochene Interviewpartnerin ist Joseline Albayrak, Schülerin seit der neunten Klasse hier am Hagerhof. Joseline ist ein Multitalent und in diesen Tagen journalistisch heiß begehrt. Die Siegener Zeitung und die Westfalenpost haben bereits große Artikel über die 16-Jährige veröffentlicht, nun eben auch der WDR in seiner Lokalzeit.

Fast einen ganzen Tag lang hat Denis Stephan unsere Schülerin Joseline begleitet.

Grund dafür ist die Zulassung des Ausnahmetalents an der Deutschen Schülerakademie. Die Deutsche Schülerakademie ist ein seit 1988 existierendes außerschulisches Programm zur Förderung besonders begabter und motivierter Oberstufenschüler:innen, das u.a. vom Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt wird. Joselines Zulassung ist also keine Selbstverständlichkeit – überdurchschnittliche Intelligenz, ein außergewöhnlicher Antrieb sowie ein Gutachten der Schule sind vonnöten.

Ein Leichtes für die Elftklässlerin: Mit vier schrieb sie eigene Erzählungen, rechnete in der ersten Klasse im Zahlenbereich bis zu einer Million. Mama und Papa hatten alle Hände voll zu tun, dem schier unendlichen Wissensdrang der Tochter gerecht zu werden. Ein Fulltime-Programm mit Sport-, Kreativ- und Lerneinheiten, über das andere Eltern nur den Kopf schüttelten, sorgte dafür, dass sich die kleine Joseline nicht langweilte. Damit sie „nicht schon wieder eine Klasse überspringt“, musste ein besonderes pädagogisches Konzept her. Das Siegener Elternhaus entschied sich für unser Internat mit Montessori-Pädagogik. „Hier kann ich meine Themengebiete, die mich interessieren, in den Lernzeiten weiterentwickeln“, so die Schülerin. „Denn Schule hat nicht nur etwas mit Auswendiglernen zu tun, sondern vor allem auch mit Erfahren und Selbsterarbeiten.“

Dazu wird sie auch die 14 Tage in den Sommerferien in der Akademie Schloss Torgelow Gelegenheit haben: Gemeinsam mit anderen Schüler:innen wird sie „innovative molekulare Wege aus neurologischen Erkrankungen“ erkunden. „Die Medizin“, erzählt Josi, wie sie genannt wird, „ist auch ein Bereich, der als Studium näher in Betracht kommt.“ Gar nicht so einfach, sich zu entscheiden, wenn man eigentlich alles irgendwie kann…

Der Bericht über die vielseitigen Talente der Hagerhof-Schülerin wird morgen in der WDR-Lokalzeit Südwestfalen um 19.30 Uhr ausgestrahlt.

Diskussion über die Erderwärmung – Klimakonferenz kommt an den Hagerhof

Pressekonferenzen, Verhandlungen, Interviews und Skandale. Das, was man normalerweise nur aus der Politik kennt, durften die Schüler:innen des Gymnasiums Schloss Hagerhof in der vergangenen Woche hautnah erleben.

Das jährlich durchgeführte Planspiel brachte die 30 Teilnehmer:innen dazu, sich näher mit dem Thema Klima zu beschäftigen. Durch ein Planspiel werden reale Situationen simuliert und Entscheidungsprozesse nachgeahmt. Ziel ist es, dass alle Beteiligten schlussendlich einen gemeinsamen Konsens finden. Am Modell einer (vereinfachten) Faktenlage werden von den Schüler:innen Handlungsentscheidungen gefordert und deren Auswirkungen geprüft. Hagerhof-Lehrer Joachim Harting führt das Planspiel seit mehr als 20 Jahren durch.

Jane (li.) und Laura führten durch das Planspiel.

Die Schüler:innen wurden in sieben verschiedene Gruppen eingeteilt, die wichtige Organe in der „Klimakrise“ nachbildeten. China, Deutschland, OPEC (Organisation of the Petroleum Exporting Countries), AoSIS (Alliance of Small Island States), die Umbrella-Group und die Fridays for Future Bewegung diskutierten, um am Ende der beiden Tage einen gemeinsamen Vertrag der UNEP (United Nation Environment Programm), einer Unterorganisation der UN, zu verhandeln. Die Fragestellung dabei lautete: „Was soll, kann oder muss sich jetzt ändern und wie geht das konkret?“

Pressevertreter:innen von der Welt und dem Generalanzeiger waren anwesend.

Eine Presse, die stetig anregende Artikel veröffentlichte, durfte natürlich auch nicht fehlen. Geleitet wurde der „Klimagipfel“ von Laura Schelo und Jane Baumgärtner, die die Teilnehmenden durch beide Tage führten.

Das Planspiel ist keine neue Aktion am Hagerhof. Schon seit Jahren wird es für Schüler:innen der Stufen neun, zehn und elf angeboten. Das Ziel: eigenständiges Lernen. Die Durchführung des Planspiels erlebte dieses Jahr eine Premiere: Schülerin Laura Schelo verfasste eine Facharbeit über das Spiel, in der sie es von Grund auf erneuerte. In den vorherigen Jahren bekamen die Spieler immer ein sogenanntes Storybook, in dem die Informationen für die einzelnen, fiktiven Gruppen standen und somit sich stetig wiederholte. Doch in der neuen, verbesserten Version gibt es kein Playbook und es werden echte Länder und Gruppen vertreten. Folglich müssen sich die Spieler ihre Informationen selbst zusammensuchen, indem sie Internetrecherche betreiben.

Da sich die Standpunkte der Politik regelmäßig ändern, bleibt das Spiel aktuell und es gibt jedes Jahr neue Informationen – es bleibt also spannend. Außerdem hat Laura Schelo eine so genannte Hauptverhandlungsphase in den Ablauf des Planspiels eingearbeitet. In dieser wird ein Vertrag für alle Parteien diskutiert. Der Vertrag wird von weiteren Verträgen zwischen zweierlei Parteien unterstützt, die in den Verhandlungsphasen geschlossen werden konnten. Des Weiteren kam Laura Schelo auf die Idee, das Thema des Planspieles zu wechseln. Nun soll es sich nicht mehr um einen fiktiven Krieg handeln, stattdessen ist das Thema der Klimawandel.

Das Ergebnis des Planspiels war ein realitätsnahes Spiel. Während das Spiel lief, versetzten sich die Schüler:innen alle in ihre Rollen hinein. Unter neuen Namen zogen sie sich zusammen in Besprechungsräume zurück, um Taktiken zu entwickeln. Bei den Pressekonferenzen sprach jeweils ein Pressesprecher auf der Bühne. Dabei hakten die Reporter:innen mit geschickt formulierten Fragen nach, hitzige Diskussionen entwickelten sich nicht selten, dies nutzte die Presse gerne aus. Nach den Pressekonferenzen war sofort schnelles Tippen auf den Tastaturen zu hören. Unter den Namen und im Stil bekannter Zeitungen wurden die Konferenzen ausgewertet und Skandale veröffentlicht. „Haben die Vertreter von Fridays for Future gerade etwa wirklich Chicken Nuggets gegessen?“ „Ausbrüche bei der Hauptversammlung – Wird China gegen die OPEC in den Krieg ziehen?“ Diese und viele weitere Artikel wurden von der Pressegruppe in Rekordzeit recherchiert, getippt und veröffentlicht.

In den vielen Hauptversammlungen wurde schlussendlich eine gemeinsame Lösung gefunden. Der Vertrag wurde in großer Runde von Vertretern der Gruppen unterschrieben. Alle äußerten sich im Namen der zugewiesenen Rolle, ob ihre Interessen vertreten wurden. Beeindruckend waren die politischen Affinitäten der Teilnehmer:innen. Nicht ein einziges Mal wurden die Rollen gebrochen. Die Absichten der eigenen Rolle durchzusetzen, das stand an höchster Stelle. Noch bei den Nachbesprechungen konnte man die Spannung in der Luft spüren. Die Diskussionsbereitschaft der Teilnehmer:innen war unglaublich, einem Argument folgte das andere, auf jeden kleinsten Fehler des Gegenübers wurde geachtet, um diesen auszunutzen.

Die Entwicklerin des Spiels, Laura Schelo, ist positiv überrascht von den Ergebnissen. „In den vergangenen Tagen haben sich alle super in ihre Rollen eingefügt und in die Verhandlungen gestürzt. Ich bin beeindruckt, wie gut die Gruppen repräsentiert wurden. Meiner Meinung nach ist der letztendlich geschlossene Kompromiss hervorragend ausdiskutiert worden.“

Text: Laura Schelo, Fotos: Claudia Hennerkes

Christian Reinschmidt verlässt den Hagerhof und geht nach Niederpleis

Zurück zu den Wurzeln: Für Christian Reinschmidt sind die kommenden Tage hier die letzten bei uns am Hagerhof. Der Lehrer für Mathe und Geschichte wird die Schule verlassen. Als Referendar hat er an einer Gesamtschule in Siegen gearbeitet und sich nun „ganz bewusst“, wie er sagt, wieder für den Dienst an einer Hauptschule entschieden.

Nach knapp zehn Jahren am Hagerhof wird er nach den großen Ferien an der Gemeinschaftshauptschule in Niederpleis anfangen. An unserer Schule hat sich der 40-Jährige, der ursprünglich aus Siegen kommt und jetzt in Niederkassel wohnt, neben seinen Unterrichtsfächern auch um die Lehrmittelbibliothek und den Schulsanitätsdienst gekümmert.

Wir wünschen Christian Reinschmidt eine erfolgreiche und zufriedene Zukunft an der neuen Schule.

Der kleine Tag – ein Musical von Rolf Zuckowski und Hans Niehaus bei uns am Hagerhof

Danach haben sich alle so sehr gesehnt: Nach Corona dürfen nun endlich wieder Veranstaltungen stattfinden – Konzerte, Theater, Musik, Ausstellungen, Feste und Feiern. Und hier bei uns am Hagerhof: Der kleine Tag. Die Geschichte stammt ursprünglich von Wolfram Eicke. Zusammen mit Rolf Zuckowski und Hans Niehaus entstand daraus ein Kindermusical, das bei uns im Juni aufgeführt wird.

Hagerhof-Lehrer Carsten Krause und Musical-Darstellerin Petra Frisch (Regie und Leitung) haben gemeinsam mit den Schüler:innen Helene, Luna, Jann, Flora, Jette, Helen und Amira das neue Projekt auf die Beine gestellt. Ein halbes Jahr wurde geprobt – jetzt geht es auf die Bühne. Um die Requisiten und das Bühnenbild sorgte sich Isabelle Wirtgen. Premiere ist am Samstag, 25. Juni, um 17 Uhr; am Sonntag, 26. Juni, wird Der kleine Tag ebenfalls bei uns in der Aula gespielt.

Carsten Krause mit (v.l.) Luna, Flora, Amira, Jann, Helene und Helen (vorne).

Ganz weit hinter den Sternen im funkelhellen Lichtreich leben die Tage. Sie sind lebendige Lichtwesen, die nur ein einziges Mal auf die Erde hinab dürfen – danach kehren sie für immer ins Lichtreich zurück. Der kleine Tag kann es kaum abwarten, bis er an der Reihe ist und auf die Erde darf. Gespannt hört er sich die Geschichten über die Erde an, wenn die anderen davon erzählen: Erfindungen, Katastrophen, Krieg und Frieden, Heldentaten, historische Einschnitte. OH, wie aufregend! Der kleine Tag ist überzeugt, dass während seiner Erdenreise etwas ganz Besonderes geschehen wird, etwas, das ihn unvergesslich macht.

Sonst steht sie auf der Bühne. Jetzt übernimmt sie die Regie: Petra Frisch.

Doch leider muss er noch soooo lange bis zu seinem Besuch auf der Erde warten. Und während er so seine Lichtbahnen im Universum zieht, begegnet er dem geheimnisvollen Tag und merkt, dass ein besonderer Tag nicht unbedingt ein guter sein muss: Als Der geheimnisvolle Tag auf der Erde war, wurde die Linse erfunden. Eine Erfindung, die nicht nur in der Brille, sondern eben auch im Zielfernrohr Verwendung findet. War das dann ein guter oder ein schlechter Tag?

Eine spannende Geschichte für Groß und Klein. Wer wissen will, wie es mit dem kleinen Tag weitergeht, sollte sich unbedingt Karten für das Musical sichern.

Tickets gibt es hier.

Text und Foto: Claudia Hennerkes

Wir können auch Fußball! Hagerhof Gesamtsieger beim traditionellen Loburg-Turnier

Ein Internatsfußballturnier mit Tradition: Schloss Loburg hatte zum Wettkampf nach Ostbevern ins Münsterland geladen. Erschienen waren die Mannschaften von Schloss Buldern, Schloss Wittgenstein, Jugendcafé Ostbevern und Schloss Hagerhof. Anders als in den Vorjahren fand das Turnier zum ersten Mal draußen auf einem Kleinspielfeld beim Gastgeber statt. Unsere Mannschaft mit Julia, Veit, Henry und Marc wurde unterstützt durch die Schüler:innen Simon, Aaron, Jouri, Medi und Manuel. Die Hagerhofler:innen hatten Großes vor – schließlich sammelte man beim Traditionswettkampf schon einige Preise. Der erste allerdings war noch nicht dabei. Das sollte sich dieses Jahr ändern…

Der Grundstein dafür wurde im ersten Spiel mit 3:1 gegen Wittgenstein gelegt. Das anschließende 1:0 gegen Ostbevern war knapp, „aber verdient“, wie Trainer und Erzieher Antonio Gonzalez betonte. Der war stolz, „dass die Mannschaft meinen taktischen Anweisungen gefolgt ist und diese auf dem Platz auch umgesetzt hat.“

Im Halbfinale gegen den Gastgeber Loburg entschied am Ende ein Elfmeterschießen das Spiel für den Hagerhof. „Dank der überragenden Leistung unseres Torwarts Manuel und der Nervenstärke unserer Spieler:innen“, so Gonzalez. Die Revanche war also zum Greifen nah, als der Anpfiff gegen Buldern über den Platz gellte. Das Endspiel war an Dramatik kaum zu überbieten – trotzdem blieb es beim Unentschieden. Das Elfmeterschießen musste wieder die Entscheidung bringen. Wieder standen Veit, Henry und Simon nebst Torwart Manuel Gewehr bei Fuß. Kapitän Veit versenkte den ersten Schuss – Buldern allerdings ebenso. Den zweiten Treffer landete Henry im gegnerischen Tor – Buldern hingegen hatte keine Chance bei Manuel, der Schuss Zwei und Drei der Dülmener:innen nicht vorbei ließ.

Da gab es kein Halten mehr: „Wir rannten auf Manuel zu, umarmten uns, tanzten im Kreis und sangen und sangen und sangen“, jubelte der Trainer. „Klasse Jungs und Mädchen. Das habt ihr gut gemacht.

Text: Antonio Gonzalez/Claudia Hennerkes, Fotos: Schloss Hagerhof

Wandertag im Internat – Bruchhausen war das Ziel

Gestern marschierten unsere Internatsschüler:innen nach Bruchhausen zur Laurentius-Grillhütte. Und zwar nicht komfortabel mit dem Bus. Nein. Zu Fuß oder mit dem Rad war man zusammen mit Erzieher:innen unterwegs. Vom Hagerhof-Schulgelände aus ging es am Wandertag Richtung Unkel, um dort gemeinsam zu grillen und den Abend zu verbringen.

Damit auf dem Weg zum Ziel keine Langeweile aufkam, hatte sich Internatssprecher Thorben ein paar Aufgaben für die Kinder und Jugendlichen ausgedacht: Stille Post auf dem Fahrrad zum Beispiel, was gewisse Schwierigkeiten aufkommen ließ. Andere Aufträge waren da leichter zu bewältigen. Für die meisten Lacher sorgten wohl die poetischen Zeilen, die sich die Internatler:innen einfallen lassen sollten und die anschließend in der Laurentius-Hütte mit dem nötigen Ernst rezitiert wurden.

Vor Ort ließ man es sich gutgehen: Küchenchef Ralf Raakow sorgte mit seinem Team für Grillwürstchen, Steaks, Salate, Gemüsespieße und Fladenbrot. Und während die einen am Tisch noch Texas Hold´em spielten, bretterten die anderen mit ihren Rädern die Hügel rauf und runter.