FAQ

Hier finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen (Frequently Asked Questions – FAQ) übersichtlich nach Themenbereichen sortiert.

Dieser Bereich befindet sich derzeit im Aufbau und wird laufend aktualisiert.

Das iPad als digitaler Lernbegleiter am Schloss Hagerhof

Für Eilige: Die ersten vier Antworten betreffen die wichtigsten organisatorischen Fragen.

Für Interessierte: Die folgenden Antworten beschäftigen sich ausführlicher mit weiterführenden pädagogischen Fragen rund um das iPad als digitalem Lernbegleiter am Schloss Hagerhof.

Weiterführende Informationen: Unser im März 2018 verabschiedetes Medienkonzept zeigt, wie wir die Geräte im Unterricht einsetzen wollen. Es wird auf der Grundlage unserer Evaluation fortgeschrieben. Sie können es hier online abrufen:

Jede:r Schüler:in benötigt für den Unterricht ein aktuelles Apple iPad mit Tastatur und Stift (Apple oder anderes Fabrikat) und mindestens 64 GB Arbeitsspeicher, das Sie bitte im Fachhandel kaufen sollten. Zu empfehlen ist auch die Anschaffung einer Schutzhülle.

Das Gerät wird über das Device Enrollment Programme (DEP) unserer Schule verwaltet, in das dieses für eine Gebühr von 25,- Euro in das DEP eingepflegt werden. Hierzu meldet sich ihr Kind bitte bei Herrn Steeg im Computerraum zu den Zeiten, in denen dieser dort Aufsicht führt.

Auch ein bereits vorhandenes iPad kann verwendet werden, muss aber ebenfalls in das DEP eingepflegt werden.

Das Gerät, das Sie kaufen, gehört Ihnen bzw. Ihrem Kind und kann entsprechend auch von Ihnen/Ihrem Kind für private Zwecke genutzt werden. Da es über das Device Enrollment Programme (DEP) von Schloss Hagerhof erworben wurde, wird es allerdings immer dann über uns verwaltet, wenn das Gerät sich in Reichweite unseres WLAN-Netzes befindet. Wir können über das Mobile Device Management (MDM) Apps/Programme auf das Gerät spielen. Der Lehrende kann in keinem Fall auf private Daten des Gerätes zugreifen; der Lehrende kann innerhalb unseres WLAN-Netzes nur bestimmen, mit welchen Apps/Programmen gearbeitet wird bzw. er kann den Zugriff auf das Gerät sperren.

Apple erfüllt in vollem Umfang die Anforderungen der DSGVO und hat sich verpflichtet, den Standards des Student Privacy Pledge zu genügen, einer Selbstverpflichtung von Technologieunternehmen, Daten von Schüler:innen und Student:innen nur so weit zu nutzen, wie es für die Bildungsaufgaben der Schule notwendig ist. Die für schulische Zwecke benötigten Apps/Programme können über unser MDM auf die Geräte Ihrer Kinder geladen werden. Ein eigener privater iTunes-Login/Account ist deshalb nicht notwendig, es ist aber möglich ihn einzurichten.

Die Geräte werden über ein Mobile Device Management (MDM) gesteuert, das ein gezieltes Lernen mit den Apps/Programmen zulässt, die vom Lehrenden freigeschaltet werden. Unser WLAN-Netz besitzt einen Jugendschutz-Filter. Wir besprechen mit den Schüler:innen zu Anfang des nächsten Schuljahres eine Nutzungsvereinbarung, in der die Aufgaben, Rechte und Pflichten für Schüler:innen, Lehrer:innen und Eltern festgeschrieben sind, die einen reibungslosen Betrieb gewährleisten.

Die Gefahr, dass die Geräte entwendet werden, ist gering: iPads können über die Aktivierungssperre von Apple per Fernzugriff unbrauchbar gemacht werden.

Wir haben uns für das iPad nach reiflichem Vergleich verschiedener anderer Endgeräte und vor dem Hintergrund der Erfahrung vieler anderer Schulen entschieden. Die Medienberatung des Kompetenzteams NRW, große Schulträger:innen wie die Städte Köln und Düsseldorf, aber auch kleinere produktive Projekte wie das „Hennefer Modell“ oder das vom Bundesministerium ausgezeichnete Projekt des Gymnasiums Würselen setzen mit sehr guten Erfahrungen auf das iPad als den Schulstandard für Tablet-Computer.

iPads sind leichte, hervorragend mobil einsetzbare multimediale digitale Werkzeuge, die bei Bedarf mit weiteren Peripherie-Geräten (Bluetooth-Tastatur, Apple Pen) ergänzt werden können. Mit einer entsprechenden Schutzhülle ist die Hardware äußerst robust, das Betriebssystem iOS läuft sehr stabil und ist wartungsarm. Sowohl die Verwaltungssoftware für diese Geräte (Mobile Device Management) als auch das Programm-Angebot für den Bildungsbereich sind überzeugend. Die Akku-Laufzeit der iPads erlaubt eine sichere Nutzung über den ganzen Schultag. Über Apple AirDrop kann jederzeit in Sekundenschnelle eine Verbindung zwischen den verschiedenen iPads hergestellt werden, auch außerhalb des WLAN-Netzes.

Wir haben uns für eine 1:1-Ausstattung entschieden, damit wir wirklich produktiv und jederzeit mit diesen Geräten arbeiten können. Einzelne Laptop-Wagen ermöglichen keinen Einsatz von Geräten als eigenem Lernbegleiter. Sie wären lediglich ein mobiles Pendant zu unserem Computer-Raum, der schon jetzt überlastet ist und kaum das parallele Arbeiten verschiedener Lerngruppen erlaubt. Sie sind zudem kein zuverlässiger Partner, den Ihre Kinder auch zu Hause für die Fertigstellung ihrer Arbeiten benutzen können. Nur ein Gerät im persönlichen Besitz wird zu einem wirklichen Lernbegleiter, zu dem Ihr Kind eine persönliche Beziehung aufbaut und den es wertschätzend behandelt.

Die Montessori-Pädagogik setzt darauf, dass die:der Einzelne sich in Freiheit und selbstbestimmt in ihrem:seinem eigenen Lerntempo mit der Welt auseinandersetzt. Der Erwachsene soll dabei diese Entwicklung beobachten und Hilfestellungen geben, das Kind aber nicht in seinem Entwicklungsprozess stören. Der Erwachsene als Lernbegleiter schafft die für das Kind passende Lernumgebung, die zur Selbsttätigkeit des Kindes anregt. Das Kind bittet den Erwachsenen: „Hilf mir, es selbst zu tun.“

Ein digitaler Lernbegleiter kann bei der Personalisierung von Lerninhalten helfen, indem individuelle Module und Lernpfade zur Verfügung gestellt werden; die Kollaboration und der Austausch zwischen den Schüler:innen werden durch digitale Endgeräte und Office365 als Software-Plattform vereinfacht. Für Montessori war das Material immer nur ein „Schlüssel zur Welt“, nicht die Welt selbst. Immer dann, wenn wir die Welt nicht in die Schule holen oder die Schüler:innen in die Welt führen können, bieten auch digitale Endgeräte eine wichtige Möglichkeit des Weltzugangs und der Weltdarstellung. Für eine solche Nutzung technologischer Möglichkeiten zeigte sich Montessori stets offen. Sie verband damit aber die Aufforderung, dass der Mensch sich die Entwicklungen der Zivilisation für humane Zwecke zunutze machen sollte und sich nicht maschineller Logik unterordnen dürfe. Diesem Prinzip Montessoris, reflektiert und emanzipiert mit den technischen Möglichkeiten umzugehen, die uns zur Verfügung stehen, fühlen wir uns zutiefst verpflichtet. Mediennutzung und Medienkritik werden in unserem Medienkonzept zusammen gedacht.

Im einführenden Kapitel „Leitbild und Vision“ unseres Medienkonzepts, stellen wir klar, dass wir keine „iPad“-Schule werden wollen. Die Sinnesmaterialien nach Montessori, eine anregende haptisch erfahrbare vorbereitete Lernumgebung, die unmittelbare Naturerfahrung auf unserem Schulgelände (Schulgarten, Streuobstwiese, Feuchtbiotop), die Benutzung analoger Werkzeuge in den Fächern Gestaltung und Technik, das Spielen von Musikinstrumenten, die Erfahrung und Ausbildung des eigenen Körpers in unserer vielfältigen Sportförderung oder im theatralen Spiel (Musical-Aufführungen, Darstellendes Spiel), bleiben für uns zentrale Elemente in der Persönlichkeitsentwicklung unserer Schüler:innen. Die Tastatur oder Spracheingabe stellt lediglich ein ergänzendes Element beim Erstellen von Texten dar. Wir halten den Zusammenhang von Hand und Gehirn und damit einen hohen Anteil von mit der Hand verfassten Texten weiterhin für zentral.

Augenblicklich steht im Bildungswesen ein sogenannter Leitmedienwechsel an.[1] Die öffentliche Hand und Schulbuchverlage stellen sich auf eine mittelfristige Digitalisierung des analogen Schulbuchs ein (NRWs digitale Schulplattform „Logineo“).

Es entstehen herausragende Projekte wie z. B. das „mBook Geschichte“, das vom Institut für digitales Lernen und vom Fachbereich Geschichtsdidaktik der Universität Eichstätt konzipiert und evaluiert wird und 2016 vom Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung zum Schulbuch des Jahres gekürt wurde.

Die Einführung von iPads an Kölner Schulen wird wissenschaftlich begleitet von Prof. André Bresges vom Institut für Physik und ihre Didaktik der Universität Köln; ein von ihm vorgelegter Bericht über den Einsatz von iPads an Kölner Schulen[2] ist ermutigend und zeigt, dass innovative Projekte umgesetzt werden konnten, die bis vor Kurzem undenkbar gewesen wären. Zahlreiche kleinere Studien[3] belegen das Potential von iPads als digitalem Lernbegleiter, sofern sie nicht nur als Ersatz für analoge Medien eingesetzt werden. Die Auswertung dieser Studien und empirisch valider Befragungen – etwa des Monitors Digitale Bildung der Bertelsmann-Stiftung – legen nahe: Zentral ist, wie gut unsere Lehrkräfte ausgebildet sind und wie reflektiert sie digitale Endgeräte einsetzen.[4] Eine didaktisch durchdachte vorbereitete Lernumgebung wird durch den Einsatz digitaler Endgeräte an sinnvollen Stellen noch besser, eine schlecht organisierte und/oder inhaltlich schlecht vorbereitete Lernumgebung wird nicht allein von einem veränderten Medieneinsatz profitieren. Die Frage ist also weniger, wie gut iPads für den Unterricht sind, sondern wie gut wir sie einsetzen.

Dass Medienkompetenz in Zeiten von „fake news“ zu einer zentralen Kompetenz für unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt wird, ist allgemein anerkannt.[5] Die JIM-Studien[6] zeigen jährlich eindrucksvoll, wie hoch die Durchdringung des Alltags von Kindern/Jugendlichen mit digitalen Endgeräten ist und wie stark sie sich mittlerweile nur noch über sie informieren.

Wenn die Schule diese Lebenswirklichkeit nicht in ihren Alltag integriert und einen reflektierten Umgang mit Medien auch mit Hilfe digitaler Endgeräte thematisiert, wird sie eines ihrer zentralen Bildungsziele – die Herausbildung eines mündigen Staatsbürgers – verfehlen.

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[1] Vgl. für eine Zusammenfassung dieser Entwicklung mit vielen weiterführenden Literaturhinweisen das von wissenschaftlichen Mitarbeiter:innen der Pädagogischen Hochschule Schwyz verfasste Dossier: Lehrmittel in einer digitalen Welt, hg. v. der Interkantonalen Lehrmittelzentrale ilz, Rapperswil 2018, abzurufen unter: www.ilz.ch, zuletzt abgerufen am 03.12.2018

[2] A. Bresges u. a.: iPads an Kölner Schulen, Köln 2015, abzurufen unter: https://kups.ub.uni-koeln.de/6113/4/iPads_in_Schools_of_Cologne.pdf, zuletzt abgerufen am 03.12.2018

[3] Vgl. etwa den Überblick in Bresges u. a.: iPads an Kölner Schule, S. 6-7.

[4] Vgl. Monitor Digitale Bildung. Die Schulen im digitalen Zeitalter, hg. von der Bertelsmann-Stiftung, Gütersloh 2017.

[5] Vgl. dazu Medienkompetenz. Herausforderung für Politik, politische Bildung und Medienbildung, hg. v. Harald Gapski/ Monika Oberle/ Walter Staufer, Bonn 2017

[6] In der Studie „Jugend, Information, Medien“ (JIM) wird seit 1998 der Umgang Jugendlicher (12-19 Jahre) mit Medien empirisch erhoben. Die neueste Studie von 2018 ist abzurufen unter www.mpfs.de/studien/jim-studie/2018/, zuletzt abgerufen am 03.12.2018.

Wir wollen keine „iPad-Schule“ werden, sondern stehen mit unserem Konzept für eine verantwortungsvolle Abwechslung von Medien/Weltzugängen, die optimal für die Ausbildung der Persönlichkeit Ihres Kindes ist. Gesundheitliche Fragen der Benutzung dieser Geräte nehmen wir ernst. Es gibt ergonomische Empfehlungen zur Nutzung des iPads, die mit Ihren Kindern besprochen werden. Wir werden einen Blaulichtfilter auf den Geräten einführen, um die Augen zu schonen. Da es im Internet viele verzerrende Artikel zu dem Thema „WLAN-Strahlung“ gibt, möchten wir auf Folgendes hinweisen: Bei WLAN handelt es sich nicht um gefährliche ionisierende Strahlung, sondern um elektromagnetische Strahlung, die in ihrem Charakter eher dem sichtbaren Licht entspricht. Unsere Access Points (AP) sind so angebracht, dass das nächste Kind noch mindestens zwei Meter entfernt von ihnen sitzt. Jeder AP strahlt dabei im hauptsächlich genutzten 2.4GHz-Band nur etwa mit 5 % der Leistung eines gewöhnlichen Smartphones. Damit bewegen wir uns weit unterhalb der vom Bundesamt für Strahlenschutz empfohlenen SAR-Grenzwerte (Spezifische Absorptionsrate). Wir benutzen Office365 in einer Version, die jederzeit auch das Offline-Arbeiten ermöglicht.

Das iPad muss zur Abmeldung aus der Hagerhof-MDM-Umgebung aus dem System entfernt werden. Dazu muss das Jamf School Profil (ehemals Zuludesk) vom iPad wieder gelöscht werden. Zusätzlich muss es noch aus dem ASM (Apple School Manager) entfernt werden. Um diese Schritte durchführen zu können, muss die Seriennummer des iPads in der Gerätezuweisung eingegeben werden. Dort wird dann das iPad von allen Verbindungen getrennt.

Die Profilzuordnung vom Hagerhof-MDM wird gelöscht und das iPad freigegeben. Über die Seriennummer ist das iPad der:dem Schüler:in/Besitzer:in zugeordnet. Die notwendigen Aktionen zum Entfernen sind nur möglich, wenn das iPad den Befehl über das Internet empfangen kann. Entweder noch im WLAN am Hagerhof oder auch Zuhause, im privaten WLAN der Schüler:innen.

Die Schüler:innen müssen sich entweder direkt zur Abmeldung mit dem iPad bei Herrn Steeg melden oder die Seriennummer an ihn übermitteln, damit er die Schritte durchführen kann. Die Seriennummer ist auf dem iPad zu finden unter: Einstellungen – Allgemein – Info – Seriennummer

Sobald das iPad erfolgreich entfernt wurde, kann der WLAN-Schalter am iPad wieder benutzt werden. Dies wurde vorher von Jamf School unterbunden.

In seltenen Fällen bleibt in den Einstellungen ein Texthinweis auf dem iPad sichtbar, der nur durch das optionale Zurücksetzen des iPads vom Gerät entfernt wird. Dies ist nur eine Grafik, die Apple nicht vom Gerät entfernen konnte.

Der Text lautet: Dieses iPad wird vom Gymnasium Schloss Hagerhof verwaltet.

Ein Zugriff besteht nach der Entfernung des iPads aus dem MDM nicht mehr.