Geht doch: Schloss Hagerhof hat das Klimaschutzziel 2020 erreicht!

Sie erinnern sich? Die Klimakonferenz in Paris 2015 war auch für Schloss Hagerhof ein guter Anlass, um ein zukunftsweisendes Ziel zu formulieren: die Reduktion der Treibhausgasemissionen um 40 % gegenüber dem Jahr 1990 bis 2020. Nun haben wir  dieses Ziel erreicht!

Natürlich wollen wir uns darauf nicht ausruhen, natürlich bedarf es enormer weiterer Anstrengungen, natürlich können wir das Klima nur schützen, wenn zumindest die meisten Politiker, Unternehmer und Konsumenten sich dafür einsetzen. Mit Spannung und Sorge schauen wir deshalb nach Madrid, wo die UN bis zum 13. Dezember um Maßnahmen gegen den rasant fortschreitenden Klimawandel ringt. Doch lohnt auch der Blick auf unseren Erfolg, um zu sehen, wie Klimaschutz in einem mittelständischen Unternehmen gelingen kann.

Schloss Hagerhof hat bereits in der Vergangenheit nicht nur in seiner schulischen Arbeit – Agenda-Schule seit 2003 –, sondern auch in Form von Investitionen in Klima-schützende Maßnahmen viel erreicht:

  • Seit 1999 betreiben wir ein eigenes Blockheizkraftwerk, das Strom und Wärme für Schule und Internat erzeugt und überschüssigen Strom ins Netz einspeist.
  • Alle Erweiterungen der Gebäude wurden mit gutem Wärmeschutz ausgeführt.
  • Bewegungssensoren, Thermostatventile und hydraulischer Abgleich führten zu weiteren Einsparungen.

Mit all diesen Maßnahmen konnten wir in den vergangenen Jahren unsere Treibhausgasemissionen immerhin bereits über 30% gegenüber dem Jahr 1990 senken (siehe Diagramm). Es blieb allerdings noch genug zu tun. Doch zunächst sah es gar nicht so rosig aus: Im Winterhalbjahr 2017/18 stand unser Blockheizkraftwerk wegen eines Betriebsschadens längere Zeit still, sodass wir in dieser Zeit keinen eigenen elektrischen Strom produzieren konnten und für die Wärmegewinnung auf unseren zweiten, konventionellen Gasbrenner angewiesen waren.

 Nachdem unsere Emissionen 2014 schon einmal die -40%-Marke unterschritten hatten, gab es in den Folgejahren weitere Rückschritte: Aufgrund steigender Schülerzahlen und vor allem durch die fortschreitende Digitalisierung der Schule wuchsen unsere CO2-Emissionen wieder. Doch dieser Anstieg konnte nun erfolgreich gestoppt werden.

Was die Bilanz jedoch nachhaltig verbesserte, war der Wechsel unserer Stromversorgung vom konventionellen Strommix hin zu einem Tarif mit 100% zertifiziertem Ökostrom, so dass nun nur noch die Emissionen durch die Verbrennung des Erdgases zu Buche schlagen. Das Tüpfelchen auf dem „i“ brachte der Austausch der alten Turnhallenbeleuchtung von ca. 7000 Watt durch moderne LED-Strahler, die nur noch rund ein Fünftel dieser Energie benötigen und pro Jahr etwa 14 t CO2 einsparen.

Nach Ausrechnen der Energiekosten und der CO2-Emissionen des Jahres 2018 zeigte unsere langfristige Strategie einen durchschlagenden Erfolg: Das Klimaziel ist erreicht.

Sie ahnen es: All diese Veränderungen ließen sich nur mit umfangreichen Umbaumaßnahmen erzielen. Wir danken an dieser Stelle unserem Geschäftsführer Michael Laufer für eine Reihe mutiger Entscheidungen und unseren Gesellschaftern für die enormen finanziellen Aufwendungen. Wir sehen aber auch, dass immer mehr Eltern und Schüler/innen diese Strategie mittragen. Mussten wir vor einigen Jahren noch viel Überzeugungsarbeit etwa für energiebewusstes Lüften der Internatszimmer und Klassenräume leisten, so bemerken wir nun auch ein Umdenken vieler Schüler/innen. Die Umweltbeauftragten jeder Klasse werfen ein Auge auf das Heiz- und Lüftungsverhalten und auch im vielgenutzten Foyer wird bei Minusgraden die Tür öfter geschlossen: „Mach zu, wir wollen doch nicht den Schulhof heizen!“

Angesichts der dramatischen Klimaveränderungen weltweit werden wir auch künftig in den Bestrebungen, unseren CO2-Footprint zu verringern, nicht nachlassen und bitten weiterhin um Ihre und eure Unterstützung.

Dr. Dirk Krämer und Martina Rohfleisch