Juniorwahl am Hagerhof – FDP hat die Nase vorn

Ginge es nach den Schüler:innen des Hagerhofs, wäre die NRW-Landtagswahl von Sonntag deutlich anders ausgegangen: Bei der Juniorwahl in der vergangenen Woche hatte die FDP mit mehr als 33 Prozent deutlich die Nase vorn, danach kamen Grüne und die beiden eigentlich großen Volksparteien. Zumindest galt das für die Oberstufenschüler:innen.

Seit 1999 dürfen die Kleinen genauso wie die Großen wählen. Die Juniorwahl ist ein Projekt zur politischen Bildung, das Kindern und Jugendlichen das Erleben und Erlernen von Demokratie ermöglichen und sie auf die zukünftige politische Partizipation vorbereiten möchte. Zunächst steht das Thema „Demokratie und Wahlen“ auf dem Stundenplan – abschließend geht es dann an die Wahlurne. Deutschlandweit findet sie immer parallel zu jeweiligen Kommunal-, Landtags-, Bundes- und Europawahl statt. Träger ist der Verein Kumulus aus Berlin, der auch das Wahlequipment für die Schulen stellt.

Schaut man auf die NRW-Landtagswahl am Sonntag, kamen die Unter- und Mittelstufenschüler:innen dem landesweiten Trend schon deutlich näher. Dort lag die CDU bei den Zweitstimmen (Parteistimme) knapp unter 30 Prozent, bei den Erststimmen (Kandidatenwahl) sogar mehr als 38 Prozent – Kandidat Jonathan Grundwald kommt offenbar bei den Jungwählern an.

Bundesweit haben seit 1999 insgesamt mehr als drei Millionen Schüler:innen an der Juniorwahl teilgenommen. Sonntag waren es landesweit etwa 150.000 Jugendliche und knapp 900 Schulen, die sich an dem Projekt beteiligt haben. Am Hager durften 535 Schüler:innen wählen und während die Wahlbeteiligung in der Oberstufe mit etwa 70 Prozent auffällig über der historisch niedrigen  im Land von 55,5 Prozent lag, war sie bei der Unter- und Oberstufe signifikant darunter.

Text: Claudia Hennerkes, Fotos: Schloss Hagerhof