Abi 2022: Der coolste und attraktivste Jahrgang aller Zeiten

Um es vorweg zu nehmen: Die Überschrift ist ein Zitat der zwei Schülervertreterinnen. Aber dazu später. Heute folgte der zweite Streich der Entlassfeiern. Die Abiturient:innen feierten bei uns am Hagerhof und nahmen ihre Zeugnisse entgegen. Ohne Frage: Attraktiv waren sie allesamt mit ihren Kleidern und hochgesteckten Frisuren, mit den Anzügen, schnieken Hemden und Krawatten.

Aber nicht nur Attraktivität zählt zu den Attributen dieses Jahrgangs. Auch Klugheit gehört dazu: Von 56 Schüler:innen schafften 54 das Abi, zwei die Fachhochschulreife. 19 von ihnen sogar mit einer Eins vor dem Komma, zwei verlassen unsere Schule gar mit einem glatten Einser-Schnitt. Also ein kluger Jahrgang? Schulleiter Dr. Sven Neufert formulierte es so: „Die einen sind sehr klug und fleißig; die anderen waren so klug, ihren mangelnden Fleiß dadurch zu kompensieren, dass sie an den entscheidenden Stellen (aber auch nur da!) lieferten.“

Den Einstieg in die Feierstunde bestritt, wie bereits gestern, Liina Lander, die mit ihrer Fingerfertigkeit am Klavier begeisterte. In der anschließenden Rede unseres Schulleiters fand dieser nachdenkliche Worte für den Abschlussjahrgang: „Time’s are changing. Wir erleben eine Zeitenwende“, und ging damit auf den Krieg in der Ukraine und ein Zitat von Olaf Scholz ein. „Auch wenn Eure Eltern und wir immer so tun, als wenn wir wüssten, was Sache ist, entgleitet uns momentan die Gegenwart und die Zukunft wird immer fragiler.“

Liina Lander am Klavier.

Stimmgewaltig: Antonia Gutermuth.

Dann wird er konkret: „Denn es kommt eine Zeit auf uns zu, in der wir in den Widerstand gehen müssen. Gefahren drohen nicht allein von außen durch die russische und chinesische Autokratie, sondern auch von innen.“ Für seine ehemaligen Schüler:innen wünscht sich Neufert, dass Sie insbesondere zwei der von Timothy Snyder, einem amerikanischen Professor, Lektionen für den Widerstand beherzigen. Erstens: Glaube an die Wahrheit und zweitens: Frage nach und überprüfe.

Bevor sich Dimitrie Miron an die Zeit mit den Abiturient:innen erinnerte, gab es gefühlvolle Klänge von Antonia Gutermuth, die „Meine Insel“ von Sarah Connor am Klavier und mit kraftvoller Stimmer vortrug. Mit Miron, Tutor des Jahrgangs, ging es wieder in die Realität zurück. Humorig erinnert er sich an die eher schwierigen vergangenen drei Jahre: „Aus 80 Millionen Bundestrainern sind 80 Millionen Virologen geworden…“ Besonders lobend stellt er die Leistungen seiner Kolleg:innen hervor: „Kolleg:innen, die vor der Pandemie das Internet einfach einmal ausdrucken lassen wollten, haben sich gut in die digitalen Prozesse eingearbeitet.“ Nicht zuletzt, weil die Digitalisierung, dank Neufert, bereits vor Corona u.a. mit eigenen IPads an Schloss Hagerhof Einzug hielt.

Hielt eine humorige Rede: Dimitrie Miron.

Lobte die frühzeitige Digitalisierung am Hagerhof: Uwe Kulessa.

Diese Tatsache empfand auch Uwe Kulessa, der die Rede der Eltern hielt, als Glücksfall. Damit hätten die Schüler:innen einen entscheidenden Vorsprung gehabt. Er endete mit einem Zitat von Konfuzius, das er dem Jahrgang mit auf den Weg gab: „Wähle einen Beruf, den du liebst und du brauchst keinen einzigen Tag in deinem Leben zu arbeiten.“ Glücklich der, der es umzusetzen vermag.

Annika Kulessa (li.) und Nele Licharz.

Beeindruckendes Duo: Shelya Mostafapour und Gerhard Preuten.

Am Lack der ganz Großen kratzten unsere zwei Musical-Schülerinnen Petra Frisch und Ronja Hähr mit ihren Auftritten. Stimmgewaltig gaben sie Stücke aus „Mean Girls“ zum Besten, die vom Publikum mit viel Applaus honoriert wurden. Gerhard Preuten und Shelya Mostafapour trugen zur Kurzweiligkeit als Duett am Klavier und Saxophon mit „Chant du Ménestrel“ bei.

Petra Frisch.

Ronja Hähr.

Und dann gab es ja noch die Ansprache der zwei Schülervertreterinnen Annika Kulessa und Nele Licharz, die den Jahrgang als den coolsten und attraktivsten titulierten. Auch sie resümierten: „Eigentlich haben wir uns vor zwei Jahren gefreut, dass die Osterferien vorgezogen wurden…“ Aber die Realität hatte sie schnell eingeholt. Umso mehr wissen sie es zu schätzen, dass dieses der erste Jahrgang nach Corona ist, der wieder richtig feiern darf. Oder um es mit Mirons Worten zu sagen: „Lasst es krachen!“

Auf der Schlossterrasse sorgten Ralf Raakow und sein Team für das leibliche Wohl der Gäste.

Text und Fotos: Claudia Hennerkes

Wir gratulieren unseren Abiturient:innen:

Paul Ahlke (1,1), Ahmed Asad, Carlotta Bach (1,0), Carla Barth, Noe Baucks, Jan Henning Bauer, Laura Benecke, Emily Blackburn, Lasse Bomberg, Sarah Brauer, Maximilian Braun, Lars Brodisch, Roman Dicks, Emma Donauer, Ayleen Dumrath, Paula Ellenbürger, Ella Eulitz, Noa Marie Exenberger, Clara Maria Frey, Fabian Garbermann, Leonard Gast, Tom Gotterbe, Alina Sophie Gutermuth, Ronja Hähr, David Halm, Max Hammerstein (1,0), Sarah Hoffmann, Jan Jagla, Niklas Jahn, Julian Kneilmann, Aleksandra Kogut, Kenan Kropp, Annika Kulessa (1,1), Nele Licharz (1,1), Selin Müh, Luca Müller, Laura Nobereit, Sophie Nolden, Lisa Marie Peltzer, Maxima Mercedes Piler, Ben Radetzky, Mateo Radtke, Macy Ridder, Jannis Rühl, Constantin Sandler, Carolin Schmitz, Sira-Marie Schmitz (1,1), Aileen Schöne-Warnefeld, Paul Schumann, Lena Scubiac, Emili Udich, Cedric Wetsch, Nora Wolf, Sabine-Dijana Wolff