Realschüler:innen feiern ihren Abschluss: „Wagt, gegen den Strom zu schwimmen“

Da haben es die Herren der Schöpfung doch in der Tat ein bisschen leichter. Während es die Jungs im obligatorischen Zweiteiler „auf“ Turnschuh locker angehen ließen, quälten sich einige Mädchen bereits vor der Veranstaltung mit Fußweh. Zu hoch der Absatz, zu spitz der Schuh. Naja. Wer schön sein will, muss eben leiden…

Und schön waren sie allesamt: Sie kamen durchweg im feinen Zwirn – die Realschüler:innen, die heute Nachmittag ihre Abschlusszeugnisse überreicht bekamen. Alle Schüler:innen nahmen mit Eltern, Geschwistern und Verwandten in der festlich geschmückten Turnhalle Platz. Nach dem virtuosen Einstieg von Liina Lander am Flügel, kündigte Schulleiter Dr. Sven Neufert an, dass er seine Rede von 30 auf 15 Minuten gekürzt und immer eine „Notfallflasche“ im Visier hätte. Er spielte damit auf die schier unerträgliche Schwüle an diesem Nachmittag an.

„Das hier heute ist kein Selbstläufer“, so Neufert, „weder für die Schüler:innen noch für die Lehrer:innen. Zwei lange Corona-Jahre mit vielen Problematiken haben Spuren hinterlassen. Dafür darf sich der Jahrgang umso mehr über das Ergebnis freuen: Von 34 Schüler:innen haben 31 den Realschulabschluss geschafft, 23 davon sogar mit der Qualifikation für den Besuch der gymnasialen Oberstufe. Mindestens 14 Absolvent:innen werden den Weg weiter am Hagerhof gehen.

Schülervertreterin Valeria Grimberg und Schülervertreter Schako Hamagauhar.

In seiner Rede erinnert sich der Schulleiter an seine eigene Realschulzeit, an peinliche und an schöne Augenblicke. Besonders eine Begebenheit hat sich ihm ins Gedächtnis gebrannt. Die Lehren, die Neufert daraus zieht, gibt er an die Schüler:innen weiter: „Handelt kontrolliert, seid selbständig und lasst euch nicht anstiften. Es wird immer wieder Augenblicke geben, in denen ihr vernünftig und willensstark sein könnt, um anderen Menschen zu helfen und unvernünftigen Wahnsinn zu stoppen.“ Sein Appell an den eigenen Verstand und gegen Opportunismus untermauert er mit plastischen Bildern.

Valeria Grimberg und Schako Hamagauhar, Schülervertreterin und Schülervertreter, haben ebenfalls einen Wunsch an das junge Publikum: „Lasst eure Träume Realität werden.“ Mit ein bisschen Wehmut blicken sie zurück: „Wir sind zu einer kleinen Familie zusammengewachsen.“ Nun geht es für die Absolvent:innen in die Welt. Das meinen auch die Klassenlehrer:innen Annika Schleburg, Martin Lehnert und Peter Stehr, die unisono sagen: „Leinen los. Schiff ahoi.“ Schiffe sind nicht für den Hafen gemacht. „Ja, ihr werdet euren Weg gehen“, das sieht Silke Kornstädt ebenfalls, die die Rede der Eltern hält. „Aber aus eigener Erfahrung weiß ich, dass dieser nicht immer geradeaus geht.“ Zwischendurch gab es zarte und eindrucksvolle Töne von Iabel Anhäuser (Violine), Mark Braun (Violoncello) und Gerhard Preuten (Flügel).

Stimmgewaltig: Petra Frisch (li) und Ronja Hähr.

Untermalt wurde der (heiße) Nachmittag von den beiden Sängerinnen Petra Frisch und Ronja Hähr, die stimmgewaltig einige Stücke ihres Musical-Repertoires zum Besten gaben. Traditionell unterstützt von Gerhard Preuten am Klavier und inszeniert und arrangiert von dessen Frau Marian Ilgauds-Preuten.

Text und Fotos: Claudia Hennerkes

Isabel Anhäuser spielte die Violine.

Mark Braun am Violoncello.

Wir gratulieren unseren Realschulabsolvent:innen:

Mehdi Allibe, Julia Balasus (1,6), Mark-Jason Busch, Fiona Frey, Jacob Friemel, Simon Gehrmann, Giuliana Geibel, Simon Grahlow, Valeria Grimberg, Timon Hähr, Isabella Halm, Schako Hamagauhar, Lisanne Herpertz, Jenan Kajtazovic, Hans Kornstädt, Franziska Kowatsch, Silas Lindlahr, Bennet Mertins, Nico Morlang (1,2), Emilia Müller, Christopher Nolden, Luca Paska, Heidi Plag, Carla Rosin, Gardina Sadik Daud, Jamie Sains, Jeremy Schiemann, Felician Schlesinger, Sophie Schmidt, Simon Luca Sieben, Hannah Tack, Emely-Sophie Türk (1,4), Aaron Walkembach