Der Hagerhof nimmt Abschied von Brigitte Nölken

Mit Bedauern haben wir, das Leitungsteam und das Kollegium von Schloss Hagerhof, in der vergangenen Woche zur Kenntnis genommen, dass unsere ehemalige Realschulkoordinatorin, Brigitte Nölken, gestorben ist. Brigitte Nölken hat unsere Schule in ihrer jetzigen Form maßgeblich geprägt und den Realschulzweig aufgebaut und etabliert.

„Ich hatte das große Glück, Brigitte Nölken noch zwei Jahre vor ihrem Ruhestand erleben zu dürfen. An unserer ehemaligen Realschulkoordinatorin hat mich die resolute Herzlichkeit beeindruckt. Frau Nölken liebte Kinder und hatte ein besonderes Händchen für diejenigen, die bei anderen Kolleginnen und Kollegen als schwierig galten. Mit leidenschaftlicher Unbedingtheit formte sie ihr Realschulteam“, würdigt Schulleiter Dr. Sven Neufert die Verstorbene. „Wenn sie ein neues Projekt in Angriff nahm, scheute sie nicht vor direkten Worten und klaren Anweisungen zurück, blieb dabei aber stets im Dienst der Sache. Gerade diese Mischung aus pädagogischem Herzblut, menschlicher Zugewandtheit und natürlicher Autorität hat ihr in der Aufbauphase unseres Realschulzweigs eine zentrale Rolle zugewiesen. Wir werden Brigitte Nölken an unserer Schule in ehrendem Angedenken behalten.“

Dr. Gudula Meisterjahn-Knebel, ehemalige Schulleiterin, erinnert sich ebenfalls gerne: „Sie war eine Frau, die anpackt, voller Tatendrang und für uns in dem Moment genau die richtige Wahl. Ich habe sie schalten und walten lassen, weil ich einhundert Prozent Vertrauen hatte.“ Nölken war 2007 zum Hagerhof gekommen, „unglücklich über ihre bisherige Arbeit im staatlichen Schulsystem.“ Die Montessori-Ausbildung hatte sie, parallel zum Lehramtsstudium, schon sehr früh absolviert, in der Hoffnung irgendwann alternative Wege gehen zu können.

Als besonders bemerkenswert empfand Dr. Gudula Meisterjahn-Knebel das riesengroße Herz von Brigitte Nölken. „Sie hat sofort gesehen, wenn Kinder Probleme hatten; hat sie sich zur Seite genommen und geholfen, wo es ging. Gerade die besonders Benachteiligten konnten sich immer auf sie verlassen.“ Das setzte sich auch in ihrem Privatleben fort: Dort engagierte sie sich seit vielen Jahren in der Flüchtlingshilfe.

Brigitte Nölken hat bei uns die Fächer Deutsch, Musik und katholische Religion unterrichtet. Und diese Kombination, so Dr. Meisterjahn-Knebel, erkläre ihre Person: Nächstenliebe war für die Wachtbergerin keine bloße Floskel. „Das, was sie unterrichtet hat, hat sie gelebt. Sie war eine echte Pädagogin. Im besten Sinne des Wortes.“

Wir werden Frau Nölken in guter Erinnerung behalten und sind ihr dankbar für die bei uns geleistete Aufbauarbeit. Unsere Gedanken sind in diesen Stunden bei Ihrer Familie.