Kunst oder Zensur – Musikschüler:innen diskutieren über ein „heißes“ Thema

Hagerhof – aber fair! Unter diesem Titel diskutierte der Musik-Grundkurs der Klasse 12 von Musiklehrer Jürgen Roth in zwei angeregten Talkrunden über das Thema „Sollte der Song Layla verboten werden oder ist er von der Kunstfreiheit geschützt?“

Dazu kam es, weil die Schüler:innen in der ersten Stunde nach den Ferien den Wunsch äußerten, einmal das Thema „Kunst und Zensur“ im Unterricht zu besprechen.  Von da war es nur ein relativ kurzer Weg zu dem stark umstrittenen Sommerhit des Jahres 2022, dessen sexistische Passagen für aufgeregte Gemüter und für viele Äußerungen pro vs. contra eines Verbotes sorgte; selbst der Bundesjustizminister mischte sich in die Diskussion ein. Auf vielen Volksfesten wurde der Titel diesen Sommer in Folge aus dem Programm verbannt.

Gemäß dem Vorbild „Hart aber fair“ setzten sich die kursinternen Talkrunden aus einer Moderatorin/einem Moderator sowie einer heterogenen Talkrunde zusammen:  dem fiktiven Anwalt der Verfasser des Stückes, dem Elternteil einer 12-jährigen Tochter, einer Veranstaltungsmanagerin sowie natürlich dem „Faktenchecker“, der u.a. die Definition von „Kunstfreiheit“ in der Sendung erläuterte. Die einzelnen Rollen bzw. die Argumente der Figuren mussten individuell recherchiert werden. Das generelle Ambiente ähnelte dem Motto „Talk am Kamin“- mitunter wurden auch sehr hitzig die Argumente ausgetauscht.

Als Fazit wurde eine Empfehlung der Moderator:innen formuliert, dass das Lied öffentlich nicht vor 22 Uhr gespielt werden sollte, ein generelles Verbot jedoch wohl eher kontraproduktiv sei und zudem verfassungsrechtlich vermutlich auch gar nicht gedeckt.

Als „Belohnung“ für die Arbeit ging es dann für den Kurs in die Oper Bonn, in der das Musical „Chicago“ eine stark umjubelte Wiederaufnahme gab.

Text und Fotos: Schloss Hagerhof