Physikkurse als Helfer:innen beim Forschertag an der Löwenburgschule

Nun schon zum sechsten Mal beteiligten sich Schüler:innen aus den Physikkursen der Jahrgangsstufen 10 und 11 an dem jährlich veranstalteten Forschertag der Löwenburgschule in Bad Honnef. An diesem Tag können sich die kleinen Forscher aus den Klassen 1 bis 4 für ein naturwissenschaftliches Thema entscheiden, über das sie mehr lernen wollen.

Mit selbst gebastelten Fallexperimenten kann man seine Reaktionszeit auf eine Hundertstel Sekunde messen.

In diesem Jahr konnten wir gleich zwei Themen anbieten, die von Vertreter:innen jeweils eines Kurses betreut wurden: Im Zentrum unseres ersten Angebots für die Schüler:innen stand der Mensch. In mehreren Stationen konnten die Kinder anhand kleiner Experimente Rätselhaftes über ihre Sinne erfahren und auch allerlei dazu basteln. So wurde ausprobiert, wie man Schall mit Hilfe eines Latexhandschuhs und Sandkörnern sichtbar machen kann oder wie sich der Ton einer Stimmgabel verstärken lässt.

Schall kann man spüren und auch sichtbar machen.

Die unsichtbaren „Thermometer“ in der Haut wurden entdeckt und dabei auch gezeigt, dass man nicht überall die Temperatur spüren kann. Das Auge und seine Geheimnisse konnte in mehreren Versuchen erforscht werden, z.B. tauchte bei Sicht durch ein Rohr ein seltsames Loch in der Hand auf; die Farben von Wörtern sind schwer anzugeben, wenn die Worte selbst andere Farben bezeichnen und auch die schnelle Bewegung der Augäpfel ist merkwürdigerweise im Spiegel nicht zu sehen. Erstaunliches bot auch ein Klappspiegel, der es einem Schotten (wegen seines Geizes, Anm. Red.) ermöglicht, bis zum 14. Geburtstag seines Kindes stets nur eine Kerze zu verwenden. Mit selbstgebastelten Fallexperimenten konnten die jungen Forscher sogar ihre Reaktionszeit messen, und natürlich durfte auch ein Bechertelefon nicht fehlen, mit dem man bis zu 4 Kinder gleichzeitig verbinden kann.

Der sparsame Schotte kann für den Geburtstag seines Sohnes eine einzige Kerze über viele Jahre nutzen.

Eine zweite Gruppe von Schüler:innen hatte das spannende Thema „Was uns die Steine erzählen. Wir hören Spannendes über den Untergang der Saurier und experimentieren, warum es Erdbeben gibt“ gewählt.

Hier konnten die kleinen Forscher:innen an Modellen ausprobieren, wie seitliche Kräfte die Steine verbiegen und aufsteigen lassen können, wie Kontinente  schwimmen und dass die Avocado ein gutes Modell für den inneren Aufbau der Erde abgibt. Dazu lauschten die Kids der Geschichte von „Bad Honnefs wundersamer Reise“, die vor 400 Mio. Jahren unter Wasser und südlich des Äquators beginnt und durch Wüsten, Dschungel und Eis bis heute anhält.

Metall verschwindet im Sand, wenn er erschüttert wird – der Kern der Erde besteht aus Eisen.

Anhand von Originalsteinen wurde erforscht, wie aus Materialien wie Sand, Schlamm oder Torf harte Gesteine werden und wie diese sich unter Druck weiter umwandeln können. Natürlich durften auch Versteinerungen nicht fehlen, deren ursprüngliches Aussehen Verwunderung auslöste. Ein Material passte nicht in den Klassenraum und musste auf dem Schulhof ausprobiert werden: Wenn man einen Maßstab von 1 cm = 1 Mio. Jahre wählt, kann man die ganze Erdgeschichte anhand eines langen Maßbandes und entsprechender Figuren ausbreiten. Die Saurier starben übrigens vor nur 66 cm, während die Geschichte des Lebens viele Meter lang ist. Spontan äußerte sich eine kleine Forscherin begeistert: „Ich möchte Paläontologin werden!“

Das Rauschen einer Muschel kann nicht aus dem Meer stammen, wenn ein Becher es auch tut.

Nicht nur die jungen Forscher, auch unsere Jugendlichen waren von den Erfahrungen dieses Tages begeistert, so dass Schloss Hagerhof wohl auch nächstes Jahr wieder am Forschertag teilnehmen wird.

Text und Fotos: Dr. Dirk Krämer