„So isst die Welt“ – Unterrichtsprojekt der 5b

„Eine ganze Welt in einem Klassenzimmer!“ Die Besucher der Projektpräsentation in der Klasse 5b waren begeistert, und das lag nicht nur an den kulinarischen Köstlichkeiten – vom japanischen Matcha-Teekuchen bis zum australischen Kängurufleisch.

„Jeder Mensch muss essen – doch wieviel und was in den verschiedenen Ländern auf den Tisch kommt, ist sehr unterschiedlich. Mit diesem Unterrichtsprojekt regen wir die Schülerinnen und Schüler dazu an, einmal über den eigenen Tellerrand zu gucken und sich einen kleinen Eindruck von der naturräumlichen und kulturellen Vielfalt auf der Welt zu erarbeiten.“

Die beiden Klassenlehrer Susanne Bohnau und Olaf Dörr haben schon viele gute Erfahrungen mit diesem Projekt gemacht. Dieses Mal haben sich die jungen Essensforscher von Schloss Hagerhof jedoch derart in ihr Thema gestürzt, dass Lehrer und Besucher der Präsentation gleichermaßen überrascht sind.

An jedem Tisch präsentiert eine Schülergruppe nicht nur köstliches, selbstgekochtes Essen aus dem Land ihrer Wahl, sondern auch jede Menge authentische Requisiten und Hintergrundinformationen.

Vier eifrige Mädchen – die blonden Haare mit Holzstäbchen hochgesteckt – haben nicht nur Sushi gewickelt, sondern bieten die leckeren Häppchen vor einer Tafel mit Informationen zu japanischen Sehenswürdigkeiten und Traditionen an – eine schön gestaltete kleine Ausstellung mit einem blauseidenen Kimono, einem weißen Papierschirm und einer goldenen Winkekatze.

Abenteuerlich wirkt die australische Ecke mit getrocknetem Krokodilfleisch, einem exotischen Obstsalat und Marshmellowmaden – Crocodile Dundee lässt grüßen. „Mein Onkel lebt dort und bringt uns schon einmal etwas mit“, erzählt eine Schülerin und deutet cool auf ihren Hut und ein Didgeridoo, dem traditionellen Blasinstrument der Aborigines.

Ganz aus eigenem Antrieb hat sich ein Schüler für die Beschäftigung mit Ägypten entschieden: „Ich habe ein Foto der Al-Azhar-Universität in Kairo gesehen und fand, dass sie sehr schön aussieht. Dort gab es schon vor über 1000 Jahren wissenschaftliche Studien. Dann habe ich festgestellt, dass die Landwirtschaft dort ganz anders ist als hier und sich die Menschen ganz anders ernähren als wir.“ Der Hit an diesem Tisch: Tee aus frischer Pfefferminze in orientalischen Gläsern serviert.

Gleich daneben und auch sehr lecker: ein chinesisches Reisgericht, nachhaltig angerichtet in Bambusschalen. Mmmmmh.

Gut duftet es ebenfalls an der türkischen Theke. „Schauen Sie mal hier!“ Die Schüler deuten auf ihre graphisch dargestellten Auswertungen: „In der Türkei ist der Anteil an Fastfood und Fertiggerichten besonders niedrig, hier wird fast alles frisch gekocht.“ „Und ich habe noch ganz viel über die Türkei gelernt“, berichtet ein anderer. „Die Tulpe z. B. stammt daher, und das Trojanische Pferd auch!“

Zum Schluss gibt es nach all den Gaumenfreuden und Augenweiden noch einen Ohrenschmaus: Greta spielt auf ihrer Blockflöte die japanische Nationalhymne – ein Fest für alle Sinne.

(Martina Rohfleisch)

Wir danken herzlich auch den Eltern, Großeltern und anderen Verwandten und Freunden unserer Schüler und Schülerinnen, die dieses Unterrichtsprojekt mit vielen Impulsen und tatkräftiger Unterstützung zum Erfolg geführt haben!