80 Jahre Pogromnacht – Hagerhof-Schüler setzen ein Zeichen

Liegt es am „runden“ Jahrestag oder dem Wiedererstarken rechtsextremer Kräfte in unseren Tagen? Mehr Menschen als in den Jahren zuvor versammelten sich am Abend des 9. November 2018 an der Synagogentafel in der Bad Honnef Kirchstraße, wo u.a. unser Leistungskurs Geschichte der Jahrgangsstufe 12 an Leid und Zerstörung in der Pogromnacht 1938 erinnerte.

Über 1.000 Synagogen, Tausende jüdischer Geschäfte und Wohnungen wurden in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 im Deutschen Reich niedergebrannt, darunter auch die Honnefer Synagoge an der Linzer Straße. Die Erinnerung an diese Gewaltexzesse wachzuhalten, ist gerade in unseren Tagen Gebot der Zeit, betonte Bürgermeister Otto Neuhoff und fragte sich, wieso sich auf der Straße und in sozialen Medien wieder ein Hass auf andere zeige, obwohl es den Menschen so gut ginge wie nie.

Schüler des Leistungskurses Geschichte 12 unter der Leitung von Claudia Schwarz verlasen eindringlich einen Text des deutsch-amerikanischen Schriftstellers Konrad Heiden, der ein früher Beobachter und entschiedener Gegner Adolf Hitlers war und nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten ins Exil ging.

Im Unterricht reflektierten die Schüler die Geschehnisse der Novemberpogrome und sammelten ihre Eindrücke in Stichworten:

– „schlimmste Form des Hasses gebenüber Unschuldigen, aufgrund ihres Glaubens wurden Häuser und Synagogen zerstört“

– „Zerstörung von Existenzen ohne jeden Grund“

– „dunkelste Ära der deutschen Geschichte und gleichzeitig Erinnerung, wie der Abgrund des Menschseins aussieht“

– „trauriger und schmerzvoller Tag“

– „ein Tag der Erinnerung, der sich gegen das Vergessen richtet und sicherstellen soll, dass sich Geschichte nicht wiederholt“

– „Ermordung des deutschen Gesandten war nur ein Vorwand für die Gewaltorgie an jüdischen Mitbürgern“

– „der Tag, an dem deutlich wurde, wofür der Nationalsozialismus steht, das hätte nicht passieren dürfen“

– „ein Schandfleck der deutschen Geschichte, der zeigt, was passiert, wenn man den Rechtsradikalen die Macht überlässt“

– „Ausschluss eines Teils des deutschen Volkes aus der Volksgemeinschaft“

– „ein Tag der zeigt, was geschehen kann, wenn es keine kritische Reflexion gibt“

– „Mahnung für uns, sich aktiv an der Demokratie zu beteiligen, wählen zu gehen, die politische Debatte suchen“