Astronomie zum Anfassen – Sternfreunde Siebengebirge zu Gast bei uns

Das WDR-Fernsehen war eigens vorbeigekommen, um einen Kurzbericht über diese spektakuläre Veranstaltung für die Lokalnachrichten zu drehen. Auch dieses Mal warteten die drei Experten Thomas Haas, Christian Preuß und Peter Oden mit reichlich Futter für das wissenshungrige Publikum auf.

Extra für ihre Vorführungen hatten sie ihre Instrumente aufgebaut, um den jungen Zuschauern eine eindringliche Vorstellung von der Größe und Komplexität des anspruchsvollen Equipments ernsthafter Amateurastronomen zu vermitteln. Christian Preuß übernahm es, ihre neuste Anschaffung, ein sog. H-Alpha-Teleskop zur Sonnenbeobachtung, zu erklären. Das Besondere an diesem Fernrohr ist ein spezielles Filter, das nur das Licht einer einzigen roten Emissionslinie des Wasserstoffs, Hα genannt, durchlässt und so ungeahnte Details auf der Sonne sichtbar macht, wie z.B. die Protuberanzen, gewaltige Explosionen auf der Sonnenoberfläche, größer als selbst die ganze Erdkugel (siehe Originalfoto).

Anschließend führte Thomas Haas das größte mitgebrachte Spiegelteleskop vor, nicht ohne unerwähnt zu lassen, dass der Verein über ein mit 50 cm noch größeres Fernrohr, von ihnen stolz ‚Drachenauge‘ genannt, verfügt. Auch wurden den Schülerinnen und Schülern angeboten, doch zur nächsten Beobachtungsnacht auf das Drachenfelsplateau zu kommen. Zur schnelleren Kommunikation wurde die Einrichtung einer Benachrichtigungs-App angekündigt, die jeder Interessierte nutzen kann, um keine spontane Beobachtungsnacht zu verpassen. Es wurde deutlich, dass zwar der Durchmesser eines Teleskops die entscheidende Größe ist und nicht die Vergrößerung, doch dass auch kleine Fernrohre ‚ihren Himmel‘ haben und faszinierende Beobachtungen ermöglichen. Angehende Amateure können sich vertrauensvoll zwecks einer eingehenden Beratung an die Sternfreunde wenden.

Peter Oden schließlich entführte die Jugendlichen der Klassen 7 bis 9 aus dem Klassenzimmer in das unendliche All: Thema seines von faszinierenden Fotos begleiteten Vortrags war die Kosmologie, also die Lehre vom Anfang und dem Werden des Weltalls. Dabei waren Zwischenfragen nicht nur erlaubt, sondern ausdrücklich erwünscht, so dass sich ein reger Gedankenaustausch entwickelte und Herr Oden zugeben musste, dass er so viel Sachverstand den zum Teil jungen Zuhörern nicht zugetraut hatte.

Wichtig war allen drei Referenten, immer wieder das Bild des Menschen als ein Teil des Kosmos in das Augenmerk des Publikums zu rücken, und damit auch die Verantwortung von uns Menschen für unsere winzige kosmische Heimat, denn „wir sind alle Sternenstaub“.

(Fotos und Texte: Dr. Dirk Krämer)

Hintergrund: Schon seit mehr als einem Jahr besteht unsere Kooperation mit den versierten Amateurastronomen der Sternwarte Siebengebirge, die sich wiederholt in interessanten Aktionen für unsere Schülerinnen und Schüler niedergeschlagen hat. Dabei folgen sie den Zielen ihres gemeinnützigen Vereins, der sich laut Satzung hehre Aufgaben gestellt hat:

„Die Umsetzung von Erlebnis- und Bildungsprojekten insbesondere für Kinder- und Jugendliche; Entwicklung von Projekten, die das Vermitteln von Wissensinhalten aus Astronomie, Kosmologie und Astrophysik im Alltag integrieren; die Förderung der Resilienz und Sinnsuche von Kindern und Jugendlichen durch die Vermittlung eines tieferen Verständnisses ihrer Rolle und ihres Wertes als Mensch; die Vermittlung eines humanistischen Weltbildes, das Respekt und Achtung vor der Natur und dem mitmenschlichen Zusammenleben erlebbar macht.“