Hallo Bauer, wie geht denn eigentlich Bio? Ein Pilotprojekt

…und auch das hat eine lange Tradition im Hause Hagerhof: das landwirtschaftliche Praktikum zu Beginn der achten Klasse. „Die Verantwortung des Menschen für die Natur verstehen wir als Teil der kosmischen Erziehung im Sinne Montessoris“, so Schulleiter Dr. Sven Neufert. Neben einer Umwelt- und einer Garten-AG, dem Tag der Biodiversität und den selbst angelegten Streuobstwiesen nebst Bienenhotels, kam jetzt ein weiteres Projekt hinzu: „Hallo Bauer, wie geht denn Bio?“ ist ein landesweites digitales Pilotprojekt, das hier an unserer Schule startete.

Schüler:innen und Lehrer:innen lassen sich von Klaus Bird den landwirtschaftlichen Biobetrieb erklären.

Organisiert wird das Ganze von der Landesvereinigung Ökologischer Landbau NRW (LVÖ), die sich eine engere Verzahnung von Digitalisierung und Bildung für nachhaltige Entwicklung verspricht. Seit einigen Wochen hatten sich die Schüler:innen der 7a auf das Praktikum vorbereitet und intensiv mit den Themen nachhaltige und ökologische Landwirtschaft beschäftigt. Angeleitet wurden sie dabei von ihrem Biologielehrer und Projektleiter Martin Lehnert.

Live aus Kamp-Lintfort: Klaus Bird stellte sich den Fragen der Schüler:innen.

Ganz konkret widmeten sie sich dem Betrieb von Landwirt Klaus Bird, dessen Biolandhof Gut Frohnenbruch in Kamp-Lintfort zu finden ist. Und dann lernten sie „ihren“ Landwirt in einer digitalen Fragestunde live kennen. Während Bird zwischen seinen freilaufenden Hühnern vor einem mobilen Stall die Kamera schwenkte, beantwortete er die Fragen der Schüler:innen im Klassenraum. „Wieviel Platz haben die Tiere im Hühnermobil?“ oder „Wie viele Eier legen die Hühner und sind die sauer, wenn man ihnen die Eier wegnimmt?“

Glückliche Hühner auf einer Wiese.

Dass es einen eklatanten Unterschied zwischen konventioneller und ökologischer Landwirtschaft gibt, wussten die Kinder bereits seit ihren Vorbereitungen. Der dreizehnjährige Neo, der selbst Hühner hat, weiß es zu schätzen, „wenn man gut mit Tieren und Pflanzen umgeht.“ Das unterstützt auch seine Mitschülerin Maja: „Unsere Generation muss über Nachhaltigkeit nachdenken, damit wir eine Zukunft haben.“

Nach den Sommerferien soll das Projekt zunächst an sieben weiteren Schulen in NRW fortgesetzt werden. Peter Schmidt von der LVÖ betont: „Die digitale Umsetzung kann das Riechen und Schmecken in einem realen Betrieb nicht ersetzen. Dennoch ist es eine Ergänzung.“

 

Text und Fotos: Claudia Hennerkes