Insektenhotel für Hohenhonnef – ein erster Schritt auf dem Bienenweg

Im letzten Jahr hatte das Netzwerk Bad Honnef lernt Nachhaltigkeit aus Partnern der Stadt und der Schulen anlässlich des nationalen Nachhaltigkeitstags die Initiative ‚Bad Honnef summt‘ ins Leben gerufen und schon einige kleine Projekte verwirklicht. Ziel dieses Projekts ist es, dem gravierenden Verlust der Biodiversität, vor allem der Insekten, lokal etwas entgegen zu setzen. Daher beschloss das Netzwerk Anfang des Jahres, einen Weg durch Bad Honnef zu konzipieren, der an verschiedenen Stationen exemplarisch die Bedeutung  von Wiesen, Wildbienen oder Streuobstwiesen aufzeigt und auch zum Nachahmen einladen soll. Von den zur Zeit geplanten elf Stationen wurde nun die erste, ein Insektenhotel auf einer selten gemähten Blumenwiese, eingeweiht.

Das Gestell in den Ausmaßen 1,5 x 2 m wurde aus massiven Bohlen und starken Einlegeböden von der Technikklasse 10 des Realschulzweigs geplant und realisiert. Dazu gehörte natürlich auch der Transport auf die Freifläche des Wasserwerks unterhalb von Hohenhonnef und die Verankerung im Boden mittels Beton. Besonderes Highlight stellt das Kassettendach dar, das eine Bepflanzung mit Sukkulenten ermöglicht.

Ende März fand die Fertigstellung und Einweihung dieser Station statt. Dazu hatte die Ganztagstruppe Umwelt/Wald  im Vorfeld zahlreiches Material zum Füllen des Gestells vorbereitet: Hohle Bambus- und Fenchelstängel gesägt, Schilfmatten zu  Bündeln zusammen geschnürt und massive Holzstücke mit verschiedenen Bohrungen versehen. Auch eine kleine Lehmwand mit Weidengeflecht durfte nicht fehlen. Wildbienen nehmen bekanntlich gerne solche Nisthilfen für ihre Brutzellen an, aber auch andere Insekten wie Halmwespen oder Käfer und Spinnen sind willkommen. Auf dem frisch mit Mauerpfeffer, Thymian und Hauswurz bepflanzen Dach wurden zudem leere Schneckenhäuser verteilt, denn auch die werden von einigen selteneren Arten zur Eiablage genutzt.

Mit von der Partie war auch die Klasse 8 der Drachenfelsschule mit ihrer Lehrerin Cornelia Weiß, die in ihrem Drachenparadies seit Jahren einheimische Stauden ziehen, um ihre mitgebrachten Ableger von Johanniskraut, wildem Salbei oder Taubenskabiose in die Wiese einzupflanzen. Natürlich hat die BHAG als Eigentümer der Wiese eine Nutzungsänderung vorgenommen: Künftig wird sie nur noch zweimal pro Jahr gemäht, so dass für die Insekten der Tisch reich gedeckt bleibt.

Die Anlage wird noch durch ein Schild ergänzt, das dem Betrachter nähere Informationen sowie über einen QR-Code Tipps für die Praxis geben wird.

Foto: Zur feierlichen Eröffnung waren neben Vertretern der lokalen Presse auch Bürgermeister Otto Neuhoff, Daniela Paffhausen von der BHAG, die Netzwerkkoordinatorin Marlies Loevenich und Philipp Siegel vom Fachdienst Umwelt und Stadtgrün der Stadt Bad Honnef gekommen (Foto: Christine Pfalz).