Kleines Finale verloren und doch verbessert zum Vorjahr: Die Hagerhof-Basketballmädchen belegen beim Bundesfinale des Schulwettbewerbs Jugend trainiert für Olympia & Paralympics den 4. Platz

Mai heißt für die Hagerhof-Basketballerinnen in der Regel Bundesfinale der Schulen in Berlin. So auch dieses Mal. Durch einen hart umkämpften Sieg im Landesfinale gegen Hagen hatte man im Februar einmal mehr das Ticket gelöst und die Spielerinnen von Nicola Happel und Martin Otto reisten diese Woche durchaus mit geballter Erfahrung in der Bundeshauptstadt an, spielten doch bereits sieben der insgesamt neun Mädchen – nur Lena Lenz und Liselotte Reich standen neu im Kader – schon im vergangen Jahr um die Meisterschaft, die damals mit einem hervorragenden fünften Platz abgeschlossen wurde.

Entsprechend engagiert ging man von Beginn an zu Werke. Die Gruppenauslosung der Vorrunde meinte es diesmal gut mit den Honneferinnen, denn alle Turnierfavoriten waren „fein säuberlich“ auf die insgesamt vier Gruppen verteilt. Gegen die Schulen aus Rostock (49:28), Halle (44:28) und Nördlingen (50:32) gelang ein perfekter Einstieg in das Turnier mit dem Gruppensieg als Lohn der Arbeit. In der Zwischenrunde spielten dann die acht besten Teams noch einmal zwei weitere Gruppe aus, Ziel war also mindestens Platz 2, um das Halbfinale zu erreichen.

Die Entscheidung dafür sollte direkt im ersten Spiel gegen die Hessen-Vertreterinnen des Gymnasiums Oberursel fallen. In einem dramatischen und leidenschaftlich geführten Spiel mit vielen Führungswechseln hatten die Gegnerinnen den letzten Angriff, aber die Hagerverteidigung stand und somit auch die Halbfinalteilnahme. Ein schöner 33:32 Erfolg. Im noch folgenden, aber nicht mehr bedeutendem Zwischenrundenspiel gegen Ludwigsburg war schnell klar, wer später den Meistertitel mit nach Hause nehmen würde und so nutzte Trainerin Nicola Happel bei der deutlichen 48:11 Niederlage die Gelegenheit, all ihren Akteurinnen reichlich Spielzeit zu geben, mit der vollen Konzentration bereits auf das Abendspiel gegen Hamburg um den Einzug ins Finale.

Dort merkte man beiden Teams an, was auf dem Spiel stand. Es dauerte einige Zeit, bis der erste Feldkorb des Spiels fiel, die Hamburgerinnen fanden dann – lautstark und begeistert unterstützt von 60 mitgereisten Mitschüler:innen – etwas schneller Zugriff und konnten sich so einen ersten Vorsprung erspielen, der auch erst einmal konstant blieb, weil die Hager-Distanzwürfe ihr Ziel verfehlten. Aber mit engagierter Verteidigung erarbeitete man sich vor der Pause dann auch bessere und hochprozentigere Abschlüsse bei den Tempogegenzügen, so dass der Ausgleich in der Luft lag. Aber die zweite Halbzeit begann wie die erste, mit Würfen, die ihr Ziel nicht fanden. Die insgesamt sehr groß und gut als Team aufspielenden Norddeutschen bestimmten fortan das Geschehen, so dass am Ende ein deutliches 17:34 Ergebnis auf der Anzeigetafel stand.

Im Spiel um Platz 3 ging es dann heute Mittag zum Abschluss (wie bereits im letzten Jahr im Spiel um Platz 5) gegen das Gymnasium Damme aus Niedersachsen, diesmal mit besserem Start und Ende für die Niedersachsen, denn die Hagerhofwürfe wollten zu Beginn einfach nicht fallen. So mussten die Happel-Schützlinge kontinuierlich einem Rückstand hinterherlaufen, was Kraft und Nerven kostete. Als man dann fünf Minuten vor Ende der Partie beim Stande von 23:24 erstmals die Möglichkeit zur Führung auf der Wurfhand hatte, überlegte es sich der Basketball, drehte dann aber doch aus dem Korb heraus. Stattdessen verwandelten die Niedersachsen zwei Dreier als Knock-Out-Punch in den darauffolgenden Angriffen und ließen für den verdienten Erfolg danach nichts mehr anbrennen.

Trainerin Nicola Happel: „Wenn wir an unserem Limit gespielt hätten, wäre in ein, zwei Spielen vielleicht etwas mehr drin gewesen. Aber Platz 4 ist ein sehr gutes Ergebnis für uns. Das Team ist immer noch jung, nächstes Jahr verlieren wir keine Spielerin, während bei den anderen Teams viele Top-Spielerinnen altersbedingt aus der Wettkampfklasse II herausfallen. Dann hoffe ich, können wir neben einer spielerischen Weiterentwicklung auch von einem Plus an Erfahrung aus diesem Jahr profitieren. Darauf freuen wir uns und dafür werden wir arbeiten.“

Die Hager-Mädchen verpassten durch die Niederlage im abschließenden Spiel zwar den Sprung auf das Siegerpodest, erreichten aber mit Platz 4 eine noch bessere Platzierung als beim Bundesfinale 2022 und haben damit einmal mehr den Hagerhof auf der deutschen Schulsportbühne super vertreten. Herzlichen Glückwunsch an das Team und vielen Dank für das Engagement an das Trainerduo Nicola Happel und Martin Otto.

Das Finale und damit den Deutschen Schulmeistertitel gewann am Ende Ludwigsburg souverän mit einem 54:40 Endspielerfolg über Hamburg. Herzlichen Glückwunsch!

Für Schloss Hagerhof in der Wettkampfklasse II (Jahrgang 2006 – 2009) spielten:
Hannah Düster, Lilly Flemming, Emilia Heinen, Linda Lenz, Lieselotte Reich, Nela Ridda, Haby Sadio, Kate Scheibli, Laura-Sophie Telke, Nicola Happel (Trainerin), Martin Otto (Trainer), Johannes Sünnen (Betreuer)

Ergebnisse Vorrunde:
Schloss Hagerhof – Werkstattschule in Rostock 49:28
Schloss Hagerhof – Sportschule Halle 44:28
Schloss Hagerhof – Theodor Heuss Gymnasium Nördlingen 50:32

Zwischenrunde:
Schloss Hagerhof – Gymnasium Oberursel 33:32
Schloss Hagerhof – Otto-Hahn-Gymnasium Ludwigsburg 11:48

Halbfinale:
Schloss Hagerhof – Stadtteilschule Alter Teichweg Hamburg 17:34

Spiel um Platz 3:
Schloss Hagerhof – Gymnasium Damme 27:35

Alle Ergebnisse vom Bundesfinale der Mädchen gibt es: hier.

Text und Fotos: Michael Wichterich