Klimaexpedition am Hagerhof – Geoscopia zeigt Perspektiven auf

Globale Zusammenhänge lokal verstehen. Das hat sich die Firma Geoscopia aus Bochum auf ihre Fahnen geschrieben. Anhand von Live-Satellitenbildern demonstrieren die Naturwissenschaftler:innen des Unternehmens, wie sich menschliches Handeln auf die Erde auswirkt. Dieses Wissen haben sie nun auch in die Klassenzimmer des Hagerhofs getragen – initiiert von unserem Lehrer Dr. Dirk Krämer, der darüber berichtet:

Nachdem alle Plätze dieses spannenden Online-Workshops schon vergeben waren, konnten wir uns glücklich schätzen, über die Vermittlung der NUA (Natur- und Umweltschutz Akademie NRW) doch noch vier Termine für die Jahrgangsstufe 6 sowie die 5b bekommen zu haben.

Das Bild zeigt den gesamten Flugverkehr auf der Welt.

Und Michael Geisler von der Firma Geoscopia enttäuschte die Jugendlichen nicht: Obwohl sonst live und mit einer Schüsselantenne für Wettersatelliten vor Ort, schlug Umweltpädagoge Geisler online mit seiner einfühlsamen Art und ausgewiesenen Expertise sofort alle in seinen Bann. Zunächst sammelte die Gruppe aktuelle Fragen, die den Schüler:innen zum Thema Klimawandel unter den Nägeln brannten. Und das waren nicht gerade wenig, war das Thema doch schon wiederholt im Unterricht angeklungen. Im Anschluss führte Michael Geisler anhand von vielen Beispielen und sehr aufschlussreichen Bildern durch die angefragten Themen, wobei er selbst komplizierteste Sachverhalte darzustellen vermochte.

Ein Blick auf unsere Erde.

So klärte er die Rolle des Wasserdampfs, des CO2 und des Methans bei der Erwärmung des Weltklimas. Natürlich wurde in diesem Zusammenhang auch deutlich, worin der Unterschied zwischen Klima und Wetter besteht. Weitere Geheimnisse wurden bezüglich des rapide schmelzenden Eises am Nordpol gelüftet: Für alle überraschend: Dieses schwimmende Eis erhöht beim Schmelzen den Wasserstand nicht, Probleme macht nur das Eis, welches auf Land liegt und abschmilzt, also beispielsweise auf Grönland: Würde diese Insel mit ihrem drei Kilometer dicken Eispanzer komplett abtauen, erhöhte sich der Meeresspiegel um sieben Meter, was den Verlust ganzer Länder wie Holland oder Bangladesch zur Folge hätte. Zudem liegen fast alle Millionenstädte am Meer, wie der Umweltpädagoge durch eine Weltraum-Perspektive dokumentieren konnte. Auch Temperaturmessungen aus dem Weltraum oder Animationen von täglichen Flugbewegungen zeigten die Probleme auf ungewöhnliche Weise.

Aber auch unser alltägliches Verhalten wurde hinterfragt: Wie ist es mit dem Autofahren und den Urlaubsflügen, was macht es aus, wenn wir nur noch Elektroautos verwenden würden, ist es gut, mit dem Fahrrad zu kommen oder hat das alles keinen Sinn? Gerade im letzten Teil seiner Ausführungen ging es um die ganz persönliche Einstellung zum Klimawandel. Und genau da konnte Michael Geisler den Zuhörer:innen Mut machen und sie ermutigen, selbst kleine Schritte zu verwirklichen, denn es kommt auf jeden an, wie schon Greta Thunberg versicherte: „Nobody ist too small to make a difference!“.

Michael Geisler von Geoscopia.

Pädagoge Geisler war über die Tiefe der Fragen und die Ernsthaftigkeit der Diskussionen positiv überrascht; zum Teil, so konstatierte er, war er mit seinem Niveau im Bereich der Klasse 8 unterwegs. Die Kids und die betreuenden Lehrer:innen zeigten sich ebenfalls durch die Bank begeistert, so dass wir als Fazit ziehen: Dies wird nicht die letzte Veranstaltung von Geoscopia am Hagerhof sein.

Text: Dr. Dirk Krämer, Fotos: Geoscopia