Michael Wichterich und Schloss Hagerhof – Eine ganz besondere Verbindung

Schloss Hagerhof ist für ihn ein besonderer Ort. Michael Wichterich, neuer Geschäftsführer des Hagerhof Schulträgers, hat seit mehr als 20 Jahren eine starke Bindung zu unserer Einrichtung. Die Symbiose aus Schule, Internat und Basketball spiegelt gewissermaßen die Vergangenheit des 49-Jährigen in seinen Facetten wider.

Denn Basketball ist der Sport, für den der ehemalige Sportmanager steht und in diesen Kreisen ist der gebürtige Bonner weithin bekannt: In Bad Godesberg groß geworden spielte er dort für den Godesberger TV in der 2. Basketball-Bundesliga, wechselte nach seinem Abitur nach München und stieg später, in der Saison 1994/95, mit den Dragons Rhöndorf in die 1. Basketball-Bundesliga auf. Begleitend dazu studierte Wichterich von 1993 bis 1999 Volkswirtschaft an der Rheinischen Friedrich-Wilhelm-Universität in Bonn – froh darüber, dass es bereits damals ein Credit-Points-System an der Uni gab, so dass er Leistungssport und Studium erfolgreich unter einen Hut bringen konnte. Ein bisschen wehmütig blickt Wichterich auf seine Zeit in der 1. Liga bei den Honnefer Drachen zurück: „Damals herrschte sportliche Aufbruchstimmung und in der Halle eine unvergleichliche Atmosphäre, insbesondere bei den Lokalderbys. Eine großartige Zeit.“

Bei den Dragons blieb er bis 2002 aktiv am Ball. Nach seiner Laufbahn als Spieler übernahm er im Anschluss nahtlos die Geschäftsführung der Rhöndorfer Basketballer und „schon zu dieser Zeit konnte man die zu Saisonbeginn neu zuziehenden Spieler begeistern, wenn man sie bei Erstankunft durch den nördlichen Teil Honnefs, vorbei an den Villen der Rhöndorfer Straße bis zum eindrucksvollen Hagerhof-Areal zum ersten Kennenlernen chauffierte.“, so Michael Wichterich. Dieser Eindruck hat sich bis heute bei dem ehemaligen Sportfunktionär festgesetzt: „Von Atmosphäre und Flair, insbesondere aber durch seine Menschen, ist der Hagerhof einzigartig.“

Als Geschäftsführer der Rhöndorfer in den späteren Jahren ehrenamtlich tätig, arbeitete der mittlerweile 49-Jährige hauptberuflich bei einem Online-Shop für fair gehandelte Textilien und war dort für den Bereich Unternehmenskommunikation und Social Compliance verantwortlich. 2013 dann „der Job, den ich immer machen wollte.“ Wolfgang Wiedlich, Präsident des Bundesligisten Telekom Baskets Bonn, bot ihm den Posten des Geschäftsführers Sport an. Acht Jahre blieb er dort. „Eine tolle und besondere Zeit“, resümiert Wichterich. Aber auch anstrengend: Viele Wochenenden, viele Länder, viele Zeitzonen, viele Nachtschichten. „Alles nur machbar mit einem guten Team abseits des Parketts. Und wir hatten sehr gute Leute.“ Dennoch eine Tätigkeit, die man nicht ewig machen kann.

Im vergangenen Herbst wechselt Wichterich wieder die Rheinseite und tritt nun die Nachfolge unseres langjährigen Geschäftsführers Michael Laufer an. Durch die Kooperation der Rhöndorfer Dragons, der Telekom Baskets und dem Hagerhof-Basketball-Internat und Leistungssport-Stützpunkt stand man immer in Verbindung. Schwer beeindruckt, was Michael Laufer „in den vergangenen 25 Jahren auf die Beine gestellt hat“, sieht Wichterich „Sinn und Charme“ in seiner neuen Aufgabe. Für den Hagerhof wünscht sich der neue Geschäftsführer eine Mischung aus Kontinuität und Neuem: „Das klare pädagogische Konzept von Dr. Neufert unterstützen, das Internat stärken und das große Potenzial außerschulischer Aktivitäten weiter fördern. Aber wir stehen auch vor große Herausforderungen, Schule als Ganzes befindet sich nicht zuletzt durch die Pandemie im Wandel. Beim Thema Digitalisierung hat sich der Hagerhof in den letzten Jahren einen Vorsprung erarbeitet, den es beständig auszubauen gilt. Und rechtzeitig vor dem G9-Start wollen wir auch in den anderen Bereichen unserer Infrastruktur einen vergleichbaren Standard etablieren.“

Text und Fotos: Claudia Hennerkes