Hackdays auf Schloss Hagerhof – Make your school!

„Das war wirklich cool“, urteilten die jungen Leute zum Abschluss der Hackdays. Drei Tage lang hatten sie intensiv gearbeitet – sie zerbrachen sich den Kopf über neue Ideen zur Verbesserung des Schulalltags, diskutierten, schrieben, zeichneten, wählten aus und verwarfen, und dann ging es erst richtig los mit dem Programmieren, Löten, Hämmern, Bohren und Schrauben.

Das Ergebnis: 7 tolle Prototypen. Unsere Schülerin Janine Höcherl war nicht nur mit Feuereifer dabei, sondern fasste auch ihre Eindrücke in einem kleinen Artikel zusammen:

Aus den Medien sind uns allen sicherlich die „Lifehacks“ bekannt – wie sich aus alltäglichen Gegenständen, wie z.B. dem Deckel von einer Plastikflasche und Bastelkleber, etwas Neues kreieren lässt, etwas gänzlich Unerwartetes, das unser Leben erleichtert – vielleicht ein selbst gebauter Türstopper aus recyceltem Material?           

Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt und das ist auch gut so, denn mit unserer Kreativität und unserem Engagement können wir etwas bewirken. Mögliche Probleme zu realisieren, zu analysieren und zu beheben mit einfallsreichen Ideen und Hacks, das ist die Kunst, die unsere Zukunft prägen wird. Das wird unsere Entwicklung sein.

Mit Hackdays ist im näheren Sinne dasselbe gemeint. Es handelt sich hierbei um ein Projekt, das keinen Kleber, sondern Kabel und elektrische Kontakte verwendet. Man arbeitet mit Technik, mit Freunden und mit Leidenschaft an einer Lösung für unsere Schule, die sich – nebenbei erwähnt – gerade im Digitalisierungsprozess befindet.

So haben wir als Schüler*innen der Privatschule Schloss Hagerhof die Möglichkeit gehabt, durch das Projekt „Make your school“ unsere Schule mitzugestalten, indem wir Prototypen für unsere Schule entwickeln durften. Die Plätze waren begrenzt. Rund 30 Mitschüler aus allen Jahrgangsstufen, beginnend von der 8. Klasse, ergriffen diese Chance. Die Tage wurden durch fünf Mentoren sowie Herrn Dr. Krämer und Herrn Christians professionell begleitet.

Die Arbeitsintensität war hoch, aber auch für komplette Einsteiger geeignet. Mit Impulsvorträgen und kommunikativem Miteinander steigerten wir uns von Skizzen auf dem Collegeblock bis zur Endpräsentation eines funktionstüchtigen Prototyps, der gute Chancen auf eine Umsetzung in unserer Schule hat.

Die Ideenvielfalt reichte vom sprechenden Mülleimer über einen Luftqualitätssensor für die Klassenräume bis zum selbstfahrenden „Kehrblech“ und zum digitalen Abstimmungsapparat.  

Im Endeffekt sind sehr sinnvolle und gut durchdachte Ideen herausgekommen, # made by students. Wir als Schule wollen Innovation, und wir als Schüler können mit unseren Ideen und unserem Engagement dazu beitragen. Ich kann die Hackdays nur weiter empfehlen.

Janine Höcherl, Jgst. 11

Zum Ablauf der Hackdays:

Make Your School – Eure Ideenwerkstatt ist ein Projekt, das Wissenschaft im Dialog gemeinsam mit der Klaus Tschira Stiftung im Schuljahr 2016/2017 ins Leben gerufen hat. Unsere Lehrer Dr. Dirk Krämer und Nils Christians haben sich bei einem speziell entwickelten Training auf die Hackdays vorbereitet. Begleitet werden sie von Mentorinnen und Mentoren aus Informatik, Design, Elektrotechnik und Maschinenbau. Jeden Morgen der dreitägigen Veranstaltung gibt es einen Impulsvortrag.

Wir haben dafür zwei Leute aus Wissenschaft und Praxis eingeladen: Jaroslav Pullmann vom Fraunhofer-Institut, der im lebhaften Dialog die Schülerinnen und Schüler zu begeistern wusste (siehe Foto oben), sowie Thomas Lazar von unserem Kooperationspartner ABB Bad Honnef.

Die erste Phase verläuft überwiegend kommunikativ. In kleinen Gruppen tragen die Jugendlichen Probleme aus dem Schulalltag zusammen.

Anschließend wählen sie ein Problem aus und suchen nach einer technischen Lösung. Die verschiedenen Lösungsansätze werden im Plenum vorgestellt und diskutiert: Welche Lösungsvorschläge sollen realisiert werden?

Dann geht’s ans Eingemachte: Wie könnte man einen Prototyp bauen? Die nötigen Geräte und Werkzeuge wie Raspberry Pis (Einplatinen-Computer), Arduinos (Microcontrollerboard), Sensoren, Kabel etc. finden die SchülerInnen in mitgelieferten Materialkoffern.

Tief konzentriert tüfteln und basteln die jungen Leute ihre Prototypen zusammen. Am dritten Tag gibt es in der Aula eine große Präsentationsrunde mit Eltern und Pressevertreter. Die fantastischen Prototypen: Der #UAUT (Unterrichts-Anwesenheit und Thermostat) zeigt an, ob in einem Raum gerade unterrichtet wird, und gleichzeitig, wie hoch dort die Luftfeuchtigkeit ist. Mit “Rate Your School Great Again” kann die Qualität einer Veranstaltung oder des Mensaessens bewertet werden. Der “Peeve’s Bin” ist ein Mülleimer, der mittels eines Sensors einen Vorbeilaufenden erkennt und ihn zum „Füttern“ und Leeren auffordert. Das Team Greenhouse hat ein System entwickelt, das den Kohlendioxidgehalt im Klassenraum misst und mittels Signalton zum Lüften auffordert. Publikumsliebling war der niedlich gestaltete Easyclean, der selbstfahrend mit zwei Bürstenkehrern Abfall auf dem Boden zusammenkehrt.

Als Anerkennung für diese beeindruckenden Leistungen erhalten die Jugendlichen ein Zertifikat und eine Tasche. „So etwas sollten wir öfter machen dürfen“, ist die einhellige Meinung.

Mehr zu den Hackdays und einen Bericht über die Hackdays auf Schloss Hagerhof finden Sie hier.