Wandertag ohne Plastikmüll

Es ist eine alte Tradition, dass am Ende der ersten Schulwoche sich die gesamte Schülerschaft auf den Weg zur Erpeler Ley macht, um dort einen Tag voller Spiel, Spaß und Naturerleben zu verbringen. Krönender Abschluss für die jüngeren Klassen ist die abschließende Heimreise mit einem Rheindampfer zur Insel Grafenwerth.

Für das leibliche Wohl ist stets gut gesorgt; so gibt es eine Frühstücksstation im Ort Bruchhausen, der auf der Wanderung passiert wird. Am Zielpunkt auf der Erpeler Ley versorgt uns dann der Küchenwagen von Schloss Hagerhof mit einem köstlichen Chili con Carne.

Doch einen Wermutstropfen hatte bis jetzt diese Veranstaltung: Es wurde jede Menge Müll produziert, angefangen von Tetrapak-Trinkpäckchen über Verpackungen bis hin zu Plastikbechern und Wegwerfgeschirr für das Chili.

„So kann das nicht weiter gehen!“, dachten sich die Teilnehmer des Projektkurses ‚Globale Probleme‘ und schmiedeten einen Plan zur Umsetzung eines Müll-freien Wandertags, den sie noch vor den Ferien der Schulleitung und der Küche unterbreiteten.

So kam es, dass in diesem Jahr jeder Schüler und jede Schülerin einen eigenen Teller, Besteck und einen Trinkbecher mitführten – an dieser Stelle auch ein herzliches Dankeschön an die Eltern und die Erzieher*innen – und auf diese Weise keinen Müll mehr produzierten. Statt der sonst üblichen Snacks gab es in der Frühstücksstation Obst, welches lediglich kompostierbare Abfälle erzeugt.

Auf die Neuerung angesprochen, zeigten durchweg alle Schüler*Innen großes Verständnis für diese Regelung. Bilanz: Die Müllmenge hat sich um etwa 90% reduziert! Es zeigt sich, dass nicht viele Änderungen nötig sind, um sich ökologischer zu verhalten. Manchmal bedarf es nur eines kleinen Anstoßes.

Dr. Dirk Krämer

Fotos: Janine Höcherl (Jgst. 12), Dr. Dirk Krämer