Ein Schüler berichtet über Fridays for Future in Bonn

Seit mehreren Monaten demonstrieren zahlreiche Jugendliche unter dem Motto Fridays for Future freitags für Klimaschutz statt in die Schule zu gehen. Auch in Bonn gab es bislang zwei Demonstrationen von Fridays for Future, die letzte war am 15.3.2019. An diesem Tag haben weltweit über eine Millionen Jugendliche in über 125 Ländern für mehr Klimaschutz demonstriert – weltweit die größte Demonstration seit dem Vietnamkrieg.

Allein in Deutschland gab es über 300.000 Demonstranten in 230 Orten, eine davon war trotz Regen mit über 5.000 Teilnehmern in Bonn. Dort waren auch ein paar wenige Schüler (5-10) und ein Lehrer vom Hagerhof dabei. Es ging um 9.30 auf dem Münsterplatz los, der durch die 5000 Demonstranten schon fast überfüllt war. Die Organisatoren hatten einen kleinen LKW gemietet, dessen Ladefläche zeitgleich als Bühne diente. Auf dem Münsterplatz hielten erste Demonstranten Reden, darunter auch ein Schüler vom Hagerhof. Von dort ging es unter Rufen wie „Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr unsere Zukunft klaut“, „Hopp, hopp, Kohle Stopp“ und „Hambi bleibt, RWE enteignen“ und mit zahlreichen Plakaten wie „Grünkohl statt Braunkohle“, „Klimawandel nur in der Klimapolitik“ und „Das Klima ist aussichtsloser als mein Abitur“ durch die Bonner Innenstadt, so auch an zahlreichen Gebäuden von Banken vorbei. Die Zuschauer, die innerhalb der Banken standen, wirkten dabei etwas entgeistert und erschrocken. Am Bonner Hauptbahnhof unterbrachen die Bauarbeiter ihre Arbeit, einer schloss sich auch der Demonstration an. Vom Hauptbahnhof ging es weiter zur nächsten Kundgebung auf dem Friedensplatz, wo auch Vertreter von Scientist for Future sprachen. Daraufhin ging es weiter zum Bertha-von-Suttner-Platz, wo es eine weitere Kundgebung vor dem Gebäude der EU-Regionalverwaltung gab. Jedoch machte sich dort niemand die Mühe, aus dem Fenster zu schauen. Von dort ging es zum Münsterplatz zurück, wo die Demonstration um 13.00 endete.

Trotz des regnerischen Wetters gab es alleine in Bonn über 5000 Teilnehmer. Das beweist, wie wichtig vielen jungen Menschen ein effektiver Klimaschutz ist (jedoch leider nur fünf bis zehn Schülern vom Hagerhof). Doch bislang hat die Politik noch nicht gehandelt und steuert weiterhin auf die pessimistischsten Zukunftszenarien hin. Doch „Weltuntergänge sind auch schlecht für die Wirtschaft“.

Aus der Sicht der meisten Politiker und Behörden gilt eine Teilnahme bei einer Fridays for Future – Demonstration als „Schule schwänzen“. Ich denke jedoch, dass die Demonstrationen durch diesen Regelbruch Aufmerksamkeit erzeugen und damit auch die Politiker unter Druck setzen. Deshalb ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis die Politiker handeln werden und Klimaschutz zu ihrem Thema machen.

Die nächsten Demonstrationen von Fridays for Future in Bonn sind übrigens am 26.4. (in den Osterferien) und am 24.5.2019. Hoffentlich werden sich bis dahin mehr Hagerhofschüler über das Thema Gedanken machen und zu den Demonstrationen gehen.

Ein anonymer Schüler

Dazu die Ergebnisse einer Umfrage, die unsere Schülerin Janine Höcherl spontan organisiert und ausgewertet hat:

Unsere Umwelt ist gefährdet, 3 Fragen in 20 Minuten mit über 60 Antworten

Unsere Umfrage am Hagerhof zu den Schülerstreiks umfasste drei Fragen mit einer positiven („ja“) oder negativen („nein“) Antwortmöglichkeit. Wir erfuhren die Stimmungslage einiger Schüler am Dienstag den 12/03/2019, also kurz vor dem letzten globalen Schülerstreik um 14:25  bis 14:45 h; das entspricht den 20 Minuten, in den wir etwa 60 unserer Mitschüler nach ihrem Standpunkt fragten.

„Der Countdown ist gezählt.“ (Zitat, so eine Schülerin der 11. Stufe) Hierbei ist nicht der Countdown an Silvester der letzten Jahre gemeint, sondern der unseres KLIMAS. UNSERE Umwelt ist gefährdet.

UNSER Planet, unsere Welt, unsere Heimat, unser Zuhause, … ist der entscheidende Ausgangspunkt unserer Zukunft. Ob groß oder klein, wir leben alle auf demselben Planeten. Ausschlaggebend für diese Umfrage war die starke Kritik zu den freitäglichen Schülerstreiks.

Schüler*innen gehen auf die Straße, um ihre Stimmen zu erheben für die Umwelt und wollen somit auf die grundlegende Problematik aufmerksam machen.

Dafür und dagegen Sprecher äußerten sich schon mehrfach zu dem Thema.

Die Motivationen scheinen vielseitig zu sein, das war in unserer Umfrage definitiv erkennbar.

Diese Diskussionen haben wir im Projektkurs Globale Probleme (Stufe 11) verfolgt. Wir hatten das Anliegen herauszufinden, inwieweit das aktuelle Thema die Schüler*innen an unserer Privatschule nun erreicht hat.

Die Ergebnisse unserer Umfrage sind nun hier aufgezeigt:
Befragt wurden Schüler*innen von der 7. Klasse aufwärts. Für weitere Details wenden Sie sich bitte an unseren Projektkurs.

A: Hast du schon mal etwas über die Schülerstreiks gehört?

B: Hast du tendenziell Interesse an den Thema?

C: Findest du die Kritiken zu den Schülerstreiks gerechtfertigt?

(Janine Höcherl, Jahrgangsstufe 11)

 

Schüleraustausch: Wageningen/Niederlanden – „ereignis- und erkenntnisreich“

Vom 18.03 bis zum 22.03.19 haben wir, 14 Schüler und Schülerinnen aus der Stufe 9, am Schüleraustausch nach Wageningen in den Niederlanden teilgenommen.

Wir sind am 18.03.19 von Bad Honnef aus nach Wageningen mit dem Zug gefahren, in Wageningen sind wir mittags angekommen. Als Erstes haben wir die Schule unserer Austauschschüler ,,Pantrijn“ besucht, dort wurden für uns Kennenlernspiele veranstaltet, damit wir mehr über unsere Austauschschüler erfahren. Außerdem haben wir in kleinen Gruppen eine Schulrallye durchgeführt, um einen Einblick in die Schule zu bekommen. Dabei ist mir aufgefallen, dass die Schule mit digitaler Technik noch besser ausgerüstet war als unsere, ich habe viele Klassen mit Whiteboards und Laptops entdeckt. Am Nachmittag sind wir bei den Gastfamilien eingezogen. Ich habe von Anfang an einen sehr positiven Eindruck von meiner Gastfamilie bekommen. Diese fünf Tage lebte ich mit meinen Gasteltern, meiner Austauschschülerin und mit meiner jüngeren Gastschwester zusammen.

Am nächsten Tag haben wir alle, die am Austausch teilgenommen haben, einen Ausflug nach Amsterdam gemacht, dort besuchten wir das Vincent van Gogh Museum. Im weiteren Verlauf des Tages haben wir außerdem das Anne-Frank-Haus besucht. Dieser Besuch hat einen starken Eindruck hinterlassen, da die Geschichte von Anne Frank mich sehr beeindruckt hat und ich das Museum sehr interessant fand.

Am dritten Tag haben wir eine kleine Fahrradtour von der Schule bis zum Grebbeberg gemacht. Ich habe unmittelbar erlebt, dass man in den Niederlanden auf zwei Rädern genauso gut wie auf vier Rädern von A nach B kommt.

Vor Ort wurde uns von der Schlacht am Grebbeberg berichtet, diese Schlacht war in der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Zuletzt sollten wir in Vierer-Gruppen einen Kurzfilm mit dem Thema ,,Schlacht am Grebbeberg“ drehen.

Am folgenden Tag machten wir einen Ausflug in den Freizeitpark ,,Efteling“, dies war ein sehr schöner, entspannter und spaßiger Tag.

Am letzten Tag trafen wir uns alle gemeinsam an der Schule, dort wurden die Kurzfilme von der Schlacht am Grebbeberg von den Gruppen vorgestellt.

Nun kam es zum Zeitpunkt, wo der Austausch nach Wageningen zum Ende kommen musste. Wir mussten uns alle von unseren Austauschschülern verabschieden, dies fand ich sehr schade, da mir die fünf Tage sehr viel Spaß gemacht haben und ich gerne weitere Tage geblieben wäre.

Insgesamt war der Austausch sehr ereignisreich und erkenntnisreich. In der Zeit habe ich viel über die Geschichte und Lebensweise in der Niederlande erfahren. Ich würde gerne ein wiederholtes Mal in die Niederlande verreisen, um weitere schöne Erinnerungen zu sammeln. 

Text: Emily Blackburn / Kl. 9

Fotos: Lisa-Marie Peltzer