Ein gut besuchter Tag der offenen Tür an Schloss Hagerhof

Wow! So schnell konnten wir unsere Türen gar nicht öffnen… Schon vor Beginn der Veranstaltung glich unsere Schule einem Ameisenhaufen. Eltern, Schüler:innen, Lehrer:innen, Kinder, Jugendliche und überhaupt Interessierte kamen an den Hagerhof, um sich am heutigen Tag der offenen Tür ein Bild von Schloss Hagerhof zu machen.

Gelegenheit gab es dazu reichlich: In fast allen Schulräumen, Klassenzimmern, in der Aula und in der Pausenhalle, in der Turnhalle und der Bibliothek, im Kaminzimmer und dem Musikraum, im Gartenzimmer, Schlosskeller und auf der Schlossterrasse, im Internat und im Foyer – überall konnte man sich mit Informationen und Eindrücken versorgen. „…also, das ist hier der alte Kern der Schule…“, unsere Hager-Guides lotsten die Gäste durch das ehemalige Weingut, durch die Remise und das altehrwürdige Fachwerkhaus, um anschließend die Räumlichkeiten der Erprobungs-, Mittel- und Oberstufen zu zeigen. Schulleiter Dr. Sven Neufert charakterisierte die Unterschiede des Hagerhofs zu anderen Schulen: „Nach Maria Montessori ist nicht Wissen, sondern Handeln das große Ziel.“ Entsprechend gebe es viele Angebote, die stark praxisorientiert sind. Ein weiteres Stichwort: Individualisierung – jeder wird dort abgeholt, wo er steht.

Soweit die Theorie – danach durfte ganz praktisch überall mal reingeschnuppert werden. Im Musiktrakt gab es ein Instrumentenkarussell in klein, außerdem offene Proben der Broadway Singers, der Bigband und des Unterstufenchors. In den Klassenräumen gab es Demonstrationen zur Freien Arbeit, den FreiDays und der Digitalisierung. Fahrten und Austauschprogramme, Praktika und bürgerschaftliches Engagement, Kreatives Schreiben und Leseförderung, Schule der Zukunft und Nachhaltigkeit, AGs wie Umwelt, Garten, Imkerei, Kochen, Burkina Faso und Sanitätsdienst – jede Menge Informationen galt es zu verarbeiten. Zwischendurch durften sich die Kinder in der Turnhalle austoben und in der Sporthalle vielleicht ihren neuen Lieblingssport entdecken. Jetzt kann das Gesehene erstmal sacken und dann führt es hoffentlich zu der richtigen Entscheidung.

Impressionen vom Tag:

Toni Gutermuth und Jürgen Roth im Musikzimmer.

Gabriel (li.) aus der Q1 und Laurenz aus der 6. Klasse zeigten ihre Cellos interessierten Kindern und Jugendlichen…

…genauso wie Joshua aus der 5., der seine Trompetenkünste zeigt.

Marie-Dorothea Wählt-Beste bei den Gesangsproben im Gartenzimmer.

Sarah recherchiert für ein Tierlexikon in der Bibliothek.

Kunstwerke aus Burkina Faso.

Viel bestaunt: die Kunstwerke unserer Schüler:innen.

Nachhaltigkeit ist ein großes Thema an unserer Schule und sorgte für einiges Interesse.

Junis (li.) und Elias arbeiten an einem Bienenhotel.

Fritz demonstriert die leichte Handhabung der Apfelschälmaschine.

Sarah zeigt, wie man jemandem in Not hilft.

Der vierjährige Toni hat keine Angst vorm Klettern…

…dicht gefolgt von seinem kleinen Bruder Theo.

In der Sporthalle konnte man Tennis spielen,…

golfen…

…und Jagd auf Basketballkörbe machen.

Natalia Kazakova leitet das Orchester.

Ein riesengroßes Buffet lockte in den Schlosskeller.

Chillen war natürlich auch erlaubt.

Jochen Bachmann repräsentierte den Bereich bürgerschaftliches Engagement.

Mit langer Tradition: das Betriebspraktikum.

Karl (li) und Clara mit ihren selbst gemachten Kerzen aus der Imkerei.

Unsere Imkerei unter der Leitung von Joachim Harting stellt heiß begehrte Sachen her.

Und eigene Bienen haben wir auch.

Hospitieren, diskutieren, avisieren – die Sekundarstufenkonferenz bringt Montessoriexpert:innen zusammen

Weiterbildung, Austausch, Impulse, Ideen, Überlegungen, Gedanken, Leitsätze – alles Schlagwörter, die in der Überschrift für die Sekundarstufenkonferenz auftauchen könnten. Regelmäßig tauschen sich Pädagog:innen in den Konferenzen über eigene Erfahrungen in ihren Montessori-Umgebungen für Jugendliche aus und nehmen neue Erkenntnisse mit nach Hause. Die Begegnungen sollen frische Impulse geben und Inhalte ausformulieren. Ziel ist es, Lernumgebungen zu schaffen, die den Anforderungen der Jugendlichen wirklich gerecht wird. In der vergangenen Woche war der Hagerhof Gastgeber der Sekundarstufenkonferenz.

Dr. Dirk Krämer veranschaulicht u.a. das Konzept der FreiDays.

In der Sekundarstufe beginnt mit der Pubertät ein ganz besonderer Lebensabschnitt, dem Maria Montessori eine ganz besondere Lernumgebung zuschrieb. Diese soll alle Aspekte des Erwachsenenlebens widerspiegeln und Gelegenheiten bieten, akademischen Interessen zu folgen. Das Angebot an Montessori-Sekundarstufen in Deutschland ist vielfältig. Dabei gibt es regionale Unterschiede und zusätzlich schulinterne Eigenheiten. Die Sekundarstufenkonferenz beschäftigt sich mit der (zweijährigen) Ausbildung in der Montessoripädagogik: bereits seit 1976 gibt es den Ausbildungsgang des Montessori-Sekundarstufen-Zertifikats nach den Grundsätzen der Ausbildungskurse der Deutschen Montessori-Vereinigung (DMV).

Im Vortrag von Dr. Sven Neufert erklärt dieser das Raumkonzept nach Rosan Bosch im geplanten Neubau.

Die angereisten Montessoriexpert:innen hospitierten zunächst in Kleingruppen in den Klassen. Anschließend stellten die Hagerhof-Lehrer Dr. Dirk Krämer, Nils Christians und Schulleiter Dr. Sven Neufert verschiedene Aspekte des Schulkonzepts vor: Freiarbeit, FreiDays, Partizipation, Nachhaltigkeit, Netzwerke, Soziale Arbeit und Schulentwicklungsteams. Genug Stoff, um darüber zu diskutieren. Am Nachmittag dann konnten sich die Gäste ein sehr praktisches Bild von den Projekten der frisch eingerichteten FreiDays machen.

Die Teilnehmer:innen der Sekundarstufenkonferenz.

Text und Fotos: Claudia Hennerkes

Neues Konzept für Hagerhof-Umweltbeauftragte

Heute Morgen im Büro –  der erste Griff geht an den Thermostat der Heizung. Brrr. Draußen sind es gerade einmal 4 Grad Celsius. Die Heizungssaison hat definitiv begonnen. Bisher zeigte sich der Oktober mit ungewohnt hohen Temperaturen – in der vergangenen Woche dann der Temperatursturz. Zeit für unsere Umweltbeauftragen: Eine Initiative (wie sollte es anders sein?) von Hagerhof-Lehrer Dr. Dirk Krämer, unserem grünen Gewissen. 2022 führte die Energiekrise zu größeren Problemen, an deren Bewältigung, so die Aufgabenstellung, die Umweltbeauftragen mit einem neuen Konzept einen wichtigen Anteil leisten sollten und sollen.

Jede Klasse, so der Plan, benennt zwei Schüler:innen, die sich insbesondere für die Mülltrennung und die Energieversorgung und den sparsamen Umgang mit dieser kümmern. Eigentlich gibt es dieses Amt bereits seit der Jahrtausendwende, allerdings hatte das Ansehen der benannten Kinder und Jugendlichen in den vergangenen Jahren ein bisschen gelitten. Nun hat dieser „Nebenjob“ seit 2022 wieder an Attraktivität gewonnen. Unter anderem dadurch, dass die Beauftragten während des Jahres von allen anderen Ordnungsdiensten befreit sind. Außerdem werden sie eigens für ihren Job geschult. In einem externen Workshop erfahren sie grundlegende Fakten zu den Hintergründen (Klimawandel, Energiesparen u.a.) sowie eigene Handlungsmöglichkeiten im Sinne einer Multiplikatoren-Schulung (Klimabotschafter:innen).

Fenster offen und Heizung an? Ganz schlecht!

Unsere diesjährigen Umweltbeauftragten sorgen dafür, dass ressourcenschonend(er) im Klassenraum gelebt und gearbeitet wird. Beispielsweise dadurch, dass das Licht gelöscht wird, wenn niemand im Raum ist; dass keine unnötigen Geräte laufen (Beamer, IPads etc.); dass die Zimmer stoßgelüftet werden, die Türen und Fenster geschlossen bleiben und die Heizungsthermostate – und da wären wir wieder bei heute Morgen – nicht über die Stufe 3 aufgedreht werden. Wärmer sollte es für eine gute Konzentration sowieso nicht sein. Um ihre Aufgaben zu erfüllen, werden den Beauftragten auch einige Rechte zugeschrieben. Aber eigentlich ist das große Ganze dahinter am allerwichtigsten: Nämlich der größtmögliche Schutz der Umwelt und das, was jeder Einzelne dafür tun kann.

Text und Fotos: Claudia Hennerkes

Grundschüler:innen besuchen die Hagerhof-Imkerei

Am Tag vor den Herbstferien bekam die Imkerei an Schloss Hagerhof Besuch von zwei Grundschulklassen: die 4a und 4b der Grundschule Sankt Martinus hatten zuvor bei ihrer Sachkundelehrerin Carmen Roschlau das Thema Bienen in der Freiarbeit behandelt und tolle Materialien auf dem Tag der offenen Tür ausgestellt. Grund genug, auch einmal in die Bienenpraxis hineinzuschnuppern!

Hagerhof-Lehrer und Imker Joachim Harting und Mia Flemming sowie Malte Quest aus der Imkerei AG gaben einen Überblick über die Geräte unserer Imkerei (Honigschleuder, Bienenbeute, Wachsschmelzkessel) und das Leben der Bienen. Josefine Wierges und Ronja Huppertz erklärten die Wachsverarbeitung und zeigten ihre neuesten Kerzenproduktionen im Rahmen der FreiDays. Dann ging es zum Bienenstand: Fast alle trauten sich, den Honig direkt aus der bienenbesetzten Wabe zu naschen: gestochen wurde natürlich niemand! Zum Schluss gab es dann noch einmal einen dicken Löffel Honig für jeden aus dem großen Honigeimer – hmm, lecker.

Ein schöner Tag für die Kinder der 4. Klassen von Sankt Martinus, vielleicht sehen wir ja schon einige der Schüler:innen am Tag der offenen Tür in der Imkerei wieder: zur Kerzenherstellung. Wir freuen uns auf euch.

 

 

Ein ungewöhnliches Talent: Harfenistin Isabelle Wirtgen

Disziplin ist ihre Disziplin. Isabelle Wirtgen, Schülerin am Hagerhof, räumt seit vielen Jahren einen Preis nach dem anderen ab. Und das in einer sehr, sehr speziellen Disziplin: Sie ist Harfenspielerin und regelmäßige Teilnehmer- und Gewinnerin bei verschiedenen Musikwettbewerben, allen voran Jugend musiziert.

Die 17-Jährige spielt seit Kindesbeinen an Klavier, so wie ihre große Schwester. Bereits im Kindergartenalter beherrscht sie die schwarzen und weißen Tasten wie keine andere – und schon gar nicht in ihrem Alter. Kaum ging sie in die Grundschule (Löwenburgschule in Bad Honnef) widmete sie sich ihrem ausgefallenen Instrument, der Harfe. Eine „gewöhnliche“ Geige kam nicht in Frage. Sie war fasziniert von der gold-verzierten, mondänen Harfe und fand sie irgendwie „cool“. Ab der weiterführenden Schule ging es für Isabelle zu den ersten Wettbewerben. Die Regional- und Landeswettbewerbe von Jugend musiziert sind für sie längst fester Bestandteil ihrer musikalischen Agenda im Jahr. Zunächst spielt sie eine Hakenharfe, auf der alle Saiten mit Halbtonklappen ausgestattet sind, so dass sie verkürzt und um einen halben Ton erhöht werden können. Mittlerweile sitzt die Musikerin an einer Konzert- bzw. Pedalharfe. Das anspruchsvollere Instrument ist nicht nur ungleich viel teurer, sondern erfordert auch viel mehr zeitlichen Übungseinsatz, um das erweiterte Repertoire zu erlernen. Isabelle kauft die Harfen im Übrigen hier ganz in der Nähe bei Salvi Music in Remagen – ein glücklicher Zufall, denn das Zupfinstrument bekommt man nicht im Musikladen von nebenan.

Nachdem sie im vergangenen Jahr beim Landeswettbewerb im März den 1. Preis in ihrer Kategorie gewonnen hatte, sahnte Isabelle, gemeinsam mit ihrer Duo-Partnerin Katharina Bockemühl von der Musikschule Bad Honnef, ebenfalls den 1. Preis ab. Beim 59. Bundeswettbewerb Jugend musiziert 2022 erreichte das Duo 24 Punkte in der Altersgruppe IV. Der traditionsreiche Wettbewerb für die musikalische Nachwuchsförderung in Deutschland feiert in diesem Jahr sein 60. Bestehen. Seit der Gründung 1963 haben fast eine Million Kinder und Jugendliche teilgenommen. Hagerhof-Schülerin Isabelle erspielte sich auch im Jubiläumsjahr den ersten Platz in ihrer Kategorie. Und noch hat sie Luft nach oben: teilnehmen dürfen Jugendliche bis zu ihrem 21. Lebensjahr. Wenn Isabelle übrigens nicht gerade an der Harfe sitzt, dann kann man sie hier in der Stadt sonst auch im Ballettunterricht sehen. Zweimal in der Woche tanzt sie zu klassischer Musik – wahrscheinlich mit Harfe.

Text: Claudia Hennerkes, Fotos: Schloss Hagerhof

Eine Reise mit Christian Preuß durch das Universum

Sensationell. Das gab es praktisch noch nie. Unsere Schüler:innen verzichteten freiwillig auf ihre 10-Uhr-Pause. Und das hatte gute Gründe: Christian Preuß nahm die Fünft- und Sechstklässler:innen mit auf eine Reise ins Universum – da kann man die Pause glatt schon mal vergessen. Oder, um es mit den Worten von Schulleiter Dr. Sven Neufert auszudrücken: „Selten waren 90 Minuten Vortrag so interaktiv und so unterhaltsam. Am Ende dieser Weltraumreise leuchteten viele Augen unserer Schüler:innen fasziniert.“

Neil Armstrong 1969 der sagt: „One small step…“

Christian Preuß ist Hobbyastronom aus Bad Honnef und Initiator und Mitbegründer der Sternwarte Siebengebirge, die seit 2015 existiert. Seit Kindheitstagen begeistert er sich für den Sternenhimmel. Mit einem handlichen Fernglas des Vaters unternimmt er die ersten Gehversuche im Reich der Planeten und Galaxien. Die Begeisterung für die Sterne hat ihn bis heute nicht verlassen und das merkt man seinem Vortrag an: Schnell schafft er es, die Kinder in seinen Bann zu ziehen. Anschaulich verdeutlicht Preuß Entfernungen und Relationen im Universum, erklärt Sonnensysteme, Planeten, Monde, Milchstraßen und Galaxien.

Christian Preuß (li.) nimmt seine Zuhörer:innen mit ins All: Nicole Westig, MdB, Marco Alfter, Geschäftsführender Vorstand der Dr. Hans Riegel Stiftung, Dr. Sven Neufert, Schulleiter Hagerhof und Friedhelm Ost, ehemaliger Staatssekretär und Vorsitzender des Aalkönigkomitees (v.l.).

Die großen Fragen dabei: Wo ist unser Platz im All? Gibt es andere Lebewesen? Die Kinder platzen vor Neugierde. Sah man die meiste Zeit der menschlichen Geschichte die Erde als Mittelpunkt des Universums an, wissen wir erst seit dem 16. Jahrhundert, dass unser Planet zusammen mit den anderen Planeten des Sonnensystems um die Sonne zieht. Damit galt die Sonne lange Zeit als Mittelpunkt des Universums. Heute wissen wir, dass unser Sonnensystem in einem Spiralarm der Milchstraße wohnt und nur eine von vielen Milliarden Galaxien ist. Unvorstellbar, dass Milliarden von Sternen eigene Planeten haben und, „dass es“, so Preuß, „mehr Sterne im Weltall als Sandkörner an unseren Stränden gibt. Und wer kann dann noch glauben, dass wir der einzige Planet mit Lebewesen sind?“ Eine Vorstellung, die nicht nur die Jüngsten unter den Zuhörer:innen fasziniert.

Die Erde in der Relation zur Sonne.

Mit dem Projekt „Bad Honnefer Sterne“ will die Sternwarte Siebengebirge Honnefer Schüler:innen für astronomischen Zusammenhänge begeistern. Unterstützt und gefördert wird das Projekt vom Bad Honnefer Aalkönigskomitee und der Hans-Riegel-Stiftung, umgesetzt mit der Begeisterung des Hobbyastronomen Christian Preuß, der sagt: „Wir sind ein Teil und nicht nur Beobachter:innen des Universums. Wir sind das Universum, was über sich selber nachdenken kann. Unabhängig wer, was oder wo wir sind: Wir teilen alle denselben Himmel und sind aus dem gleichen Sternenstaub gemacht.“ Dr. Sven Neufert setzt nach: „Der Blick von Herrn Preuß von außen auf diesen Planeten hilft den Kindern und uns Erwachsenen zu verstehen: Wir als Menschen sind gemeinschaftlich für dieses ‚Raumschiff Erde‘ verantwortlich. Wir haben kein zweites.“

Juri Alexejewitsch Gagarin war ein sowjetischer Kosmonaut und der erste Mensch im Weltraum.

Text und Fotos: Claudia Hennerkes

Unsere neue Schülervertretung startet mit viel Tempo

Das ging jetzt Schlag auf Schlag. Vor zwei Wochen stellten sich unsere SV-Anwärter:innen den Fragen der Schüler:innen, stellten ihre Konzepte für  eigene Partizipationsideen vor. In der vergangenen Woche dann die Wahl und heute Morgen bereits die erste Schülerratssitzung mit Stufen- und Klassensprecher:innen.

Hannah Düster (10b), Linda Thimm (9c), Linda Lenz (9a) und Liesel Reich (9a) sind die neuen Schülervertreterinnen (SV). Mit Linda Thimm ist obendrein eine Internatsvertreterin dabei. Bereits in der Vorstellungsrunde Anfang September hatten die Vier sehr konkrete Pläne für Verbesserungsvorschläge: Hitze, Bälle, Stühle, Zehnte – so die Schlagworte.

Liesel Reich (o.l.), Linda Lenz (o.r.), Linda Thimm (u.l.) und Hannah Düster sind die neue Schülervertretung.

Über eine neue Hitzeregelung ist man gerade in die erste „Verhandlungsrunde“ gegangen: Weil es hitzefrei (ab 28 Grad Celsius) bei uns an der Schule nicht gibt, sollen Alternativen geschaffen werden. Vorstellbar seien beispielsweise Online-Unterricht, eine Notbetreuung für Kinder, die nicht nach Hause können, Unterricht im Park (weil die Klassenräume so heiß sind) oder auch Fächeraustausch (zum Beispiel Kreatives anstatt Mathe).

Mit der neuen SV dürften besonders die Fünft- bis Achtklässler:innen auf eine etwaige Neuerung gespannt sein. Bisher sind die Bälle, die für die Pausen ausgegeben werden, nicht so einfach zu erreichen. Der Plan der SV: eine wasserfeste Kiste auf dem Sportplatz.

Beim dritten Punkt, den Stühlen für die Pausenhalle, ist man schon einen Schritt weiter. Hannah, Linda, Liesel und Linda möchten, dass dort viel mehr und auch bequemere Stühle aufgestellt werden. „Damit wir in der Pausenhalle konzentrierter arbeiten können“, erklärt Hannah. Dafür sind bereits sehr konkrete Lösungen angedacht und mit der Schulleitung besprochen.

Der vierte Punkt – die Zehnte – betrifft ebendiese: die Zehntklässler:innen. Durch die Umstellung von G8 zu G9 gehören die jetzigen Zehnten wieder in die Sek I und haben weniger „Rechte“ als ihre Vorgänger:innen. Das empfinden viele Schüler:innen als ungerecht – ist aber in diesem Fall nicht zu ändern.

Zurück zu heute Morgen: Auch hier geben die Vier ein gutes Tempo vor. „Damit nicht wieder alles kurz vor knapp geplant wird“, so Hannah, habe man jetzt schon die wichtigsten Termine wie den Weihnachtsmarkt, die Oster- und Valentinsaktion, Nikolaus und Halloween festgezurrt. Entsprechende Planungsgruppen stehen in den Startlöchern.

Anke Noreike und Jens Priggemeier standen lange an der Seite der Schülervertreter:innen.

Zum Schluss noch eine wichtige Neuerung: Unsere Schülervertretung arbeitet immer sehr eng mit den SV-Lehrer:innen zusammen. Das waren in den vergangenen 20 (sic) Jahren Anke Noreike und Jens Priggemeier (10 Jahre), die in diesem Jahr nicht mehr zur Wahl standen. Manuel Mavany und Nicola Happel haben 2023 ihre Ämter übernommen.

Text: Claudia Hennerkes, Fotos: Schloss Hagerhof

Ehemalige werden geehrt und schwelgen in alten Zeiten

„Vieles ist geblieben: Wir haben immer noch eine/n Dr. als Schulleiter und als Geschäftsführer fungiert immer noch ein Michael“, augenzwinkernd begrüßt Michael Wichterich die ehemaligen Schüler:innen und Lehrer:innen, die gestern Abend den Weg zum Hagerhof fanden. Traditionell treffen sich nach unserem Hagerhof-Fest alle Ehemaligen, die an unserer Schule erfolgreich ihren Abschluss absolviert haben.

Michael Wichterich begrüßt die Ehamliegen.

Dr. Sven Neufert erinnert sich an alte Zeiten.

Im Mittelpunkt standen gestern diejenigen, die vor 25 Jahren, also 1998 ihr Abitur bei uns schafften plus die noch vergleichsweise jungen Absolvent:innen, die 2013 das Abi und erstmalig auch den Realschulabschluss in der Tasche hatten. Schulleiter Dr. Sven Neufert, der ebenfalls vor 25 Jahren sein Abitur bestand, kann sich noch sehr gut an die Zeit erinnern: „Es war die Zeit der 56k-Modems, des Nokia Handys und der gebrannten CD-Roms. Es sah alles gut aus: Guildo Horn sicherte sich den siebten Platz des Grand Prix – aus heutiger Sicht nicht der schlechteste. Grenzkontrollen entfielen in Folge des Schengener Abkommens und die 15 Mitgliedsstaaten mit dem Euro wurden benannt.“ Aber: Die Brüche, die auf die Probleme von übermorgen verwiesen und vorerst nicht erkannt wurden, waren schon da. Erstmalig hörte man von Bin Laden, Google wurde gegründet – Zeitenwende; wenn auch vorerst verhalten.

Schön, Euch mal wieder zu sehen…

Toni Gutermuth und Olivia Schmitt (v.l.).

Friedrich Braukmann, ehemaliger Hagerhof-Lehrer, Tutor und Koordinator, überreichte, ebenfalls schon traditionell die Hagerhoftaler in Silber und Gold an die Ehemaligen sowie jeweils eine dicke Chronik von Schloss Hagerhof. Diese Ehrung der Jubilar:innen sein schon etwas ganz Besonderes, so Michael Wichterich: „Wo gibt es das, dass sich eine Schule für ihre ehemaligen Schüler:innen interessiert?“

Friedrich Braukmann übergab die Hagertaler.

Eröffnet wurde der Abend übrigens von unserem allerorts erprobten und für erfolgreich befundenen Dreamteam der Musikschule Olivia Schmitt, Toni Gutermuth und Jürgen Roth. Im stilvollen Ambiente des Kaminzimmers gaben sie A-Capella und Klavier begleitete Stücke zum Besten. Anschließend ging man zum gemütlichen Teil über – schließlich war man hier, um über die alten Zeiten zu plaudern.

Text und Fotos: Claudia Hennerkes

Ein Sommernachtstraum: das traditionelle Hagerhof-Fest

Schon bei den Vorbereitungen lief einem das Wasser im Mund zusammen. Ab 12 Uhr heute Mittag strömten Schüler:innen, Eltern, Lehrer:innen und Mitarbeiter:innen von allen Seiten auf das Hagerhof-Areal, um den Jahrmarkt der Spiele und kulinarischen Verführungen vorzubereiten. Da wurden noch die letzten Torten verziert und Kuchen gebacken, die Gulaschsuppe verfeinert, die Popkornmaschine und Slushmaschine angeschmissen, das Gemüse für die Wraps geschnitten, der Crêpes-Teig gerührt und die Kürbissuppe abgeschmeckt. Auf dem Pausenhof entwickelte sich eine Musikbühne, am Sekretariat entstand kurzerhand eine Cocktailbar aus Holzpaletten, gegenüber drapierte die Entwicklungspolitik-AG die herbstlichen-hübschen Kürbisse – sozusagen als Appetizer für die selbst gekochte Suppe.

Der Besucherstrom riss an diesem, übrigens wie immer sonnigen, Tag nicht ab. Oft wussten die Eltern nicht, was sie denn als erstes angucken sollten oder wollten: Sie folgten ihren Kindern in die Räumlichkeiten des Schulgebäudes, hielten inne bei Gesangs- und Instrumentalpräsentationen der Musik- und Musicalschule, schlürften kurz einen selbst gezauberten Cocktail, um sich dann in die Schlange für Bratwurst und Pommes zu stellen. Zwischendurch ließen sie ihre Jüngsten von unseren Schülerinnen in bunten Farben schminken und schickten die Mittleren zum Glücksrad oder Golfen derweil ihre Ältesten auf eine Torwand schossen. Mittendrin eine Aufführung von Lehrer Carsten Krause und seiner Schauspieltruppe, die Shakespeares Szenen eines Sommernachtstraums interpretierten und eine Basketball Challenge. Alles in allem ein überaus gelungenes Fest für Groß und Klein.

Bei all den Attraktionen auf dem Schulgelände: Das immer noch Schönste an unserem Hagerhof-Fest, dem Jahrmarkt der Spiele und Freu(n)de, ist die Geselligkeit, das Miteinander, die alte Verbundenheit in großer Runde. Ehemalige, Eltern, Schüler:innen, Mitarbeiter:innen, Freund:innen und schlicht Interessierte kommen zusammen, um einen wunderbar bunten Nachmittag hier am Hagerhof zu verbringen.

Hier ein paar Impressionen:

Hagerhof-Verzierung auf einer Torte.

Der letzte Schliff für die Schwarzwälder Kirsch: Julian bei der Arbeit.

Mal eben eine Bar aus Paletten zimmern.

Das Schild für die Cocktailbar darf auch nicht fehlen.

Benet (li.) und Max lassen sich die weltbeste Kürbissuppe schmecken.

Ein umfangreiches Musikprogramm begleitete den Nachmittag.

Krista, Jan und Ursula (v.l.) kredenzen eine phantastische Gulaschsuppe.

Ein Sommernachtstraum.

Zieht durch wie eine Große: die fünfjährige Moana.

Extrem gesund: frisch gepresster O-Saft.

Unsere ehemalige Schulleiterin Dr. Meisterjahn-Knebel im Gespräch.

Unsere Gäste aus Burkina Faso.

Die Slushmaschine gab es von der BHAG geliehen und die 7c von Karin Kotte spendet ihre Einnahmen an unsere Partnerprojekte in Burkina Faso.

Dr. Sven Neufert staunt bei einem Zaubertrick nicht schlecht.

Text und Fotos: Claudia Hennerkes

 

Gäste aus Burkina Faso besuchen Schloss Hagerhof

…einen Antrag auf Erteilung eines Antragformulars, zur Bestätigung der Nichtigkeit des Durchschriftexemplars… Wer denkt, das können nur die deutschen Behörden, hat weit gefehlt. Auch andere Länder können Formulare. So wie die Erteilung der Visa unserer Gäste aus Burkina Faso. Bis vorgestern stand ihr Besuch wegen bürokratischer Hürden noch in den Sternen. Gestern dann sind sie glücklicherweise doch noch in Brüssel gelandet und wir freuen uns sehr!

Die vierköpfige Delegation vom Lycée Departementale aus Komsilga in Burkina Faso wurde gestern Abend aus Belgien von Hagerhof-Lehrer Jürgen Berg abgeholt und zu den Gastfamilien gebracht: Souleymane Ouédraogo, Deutschlehrer vom Lycée, Weed-Taré Rosalie Ilboudo Tiemtoré, ebenfalls Deutschlehrerin und stellvertretende Schulleiterin eines Internats vor Ort, sowie Wendmanegde Josias Ouédraogo, Schüler, und Tonghinmanéguédé Diane Simporé, Schülerin am Lycee. Für zehn Tage werden sie unsere Gäste sein und hier am Hagerhof im Unterricht hospitieren.

Dr. Sven Neufert und Jürgen Berg (re.) mit dem Besuch aus Burkina Faso: Weed-Taré Rosalie Ilboudo Tiemtoré, Souleymane Ouédraogo, Wendmanegde Josias Ouédraogo und Tonghinmanéguédé Diane Simporé (v.l.).

Seit vielen Jahren schon besteht eine besondere Verbindung zu dem westafrikanischen Land. Seit 1996 pflegt Schloss Hagerhof eine Entwicklungspartnerschaft mit dem Dorf Kienfangue und unterstützt dort Kinder und Jugendliche in den beiden Volksschulen. Fest etabliert ist ein Tag, an dem unsere Schüler:innen für die afrikanischen Kinder arbeiten. Darüber hinaus initiiert unsere AG Entwicklungspolitik unter der Leitung von Jürgen Berg immer wieder einzelne Projekte, um finanzielle Unterstützung zu leisten. Mit dem Lycée ist auf nahe Sicht ebenfalls eine Schulpartnerschaft geplant. Das erklärte Schulleiter Dr. Sven Neufert bei der heutigen Begrüßung der Gäste.

„Das wird zunächst eine virtuelle Zusammenarbeit sein“, so Neufert, „denn die politische Situation vor Ort ist nicht einfach.“ Militärputsch, islamistische Terrorgruppen, Überfälle auf die Bevölkerung – das Land kommt nicht zur Ruhe. Von 20 Millionen Einwohnern sind knapp zwei Millionen auf der Flucht, darunter viele Kinder. Umso bemerkenswerter findet Deutschlehrer Souleymane Ouédraogo, dass der Hagerhof eine Partnerschaft mit dem Lycée anstrebt: „Das ist nicht selbstverständlich“, erklärt er. Seine Kollegin Weed-Taré Rosalie Ilboudo Tiemtoré bedankt sich ebenfalls beim Kollegium „für diese Chance“.

In den kommenden Tagen steht für die beiden Lehrer:innen und die Schüler:innen neben der Hospitation auch das Hagerhoffest, ein Ausflug nach Köln, Zeit mit der Gastfamilie, gemeinsames Boulespielen, die Besichtigung von Bonn und gemeinsames Kochen auf dem Programm. Wir wünschen ihnen einen erlebnis- und erfolgreichen Aufenthalt hier bei uns an Schloss Hagerhof.

Text und Foto: Claudia Hennerkes