Der digitalisierte Hagerhof – eine Elternperspektive

Familie Diekmann hat sich eingegroovt. Myrna Diekmann, Mama von Luis und Tim aus der fünften Klasse hier am Hagerhof, kann der momentanen Situation (fast) nur positive Seiten abgewinnen: „Wir haben einen total strukturierten Tagesablauf. Nach dem Aufstehen und Fertigmachen, wird gefrühstückt und um Punkt 8.30 Uhr sitzt jeder in seinem Zimmer vor dem eigenen PC oder iPad.“

Tim sitzt in seinem Zimmer und verfolgt den Unterricht am Bildschirm.

Das gilt auch für die Zwillinge, die nicht gemeinsam, sondern jeder für sich den Unterricht via Bildschirm bestreiten. Mama Myrna arbeitet ebenfalls am heimischen Rechner für die Telekom. Um zwölf Uhr wird zusammen Mittag gegessen und um 14 Uhr ist Schulschluss, dann geht es ab in die Natur. „Nur ab und zu muss ich meine Jungs ein bisschen anschubsen, aber im Großen und Ganzen funktioniert das Homeschooling weitestgehend ohne mich.“

Auch Luis sitzt an seinem Schreibtisch und verfolgt den Unterricht am Bildschirm.

Ähnlich läuft es bei Familie Gutermuth. Die drei Kinder, Alina Sophie (Q1), Antonia (10. Klasse) und Max (6. Klasse) arbeiten weitestgehend selbstständig ihre Stunden ab. Mama Johanna Gutermuth ist froh, „dass der Unterricht im zweiten Lockdown viel besser organisiert ist.“ Sie findet es vor allem gut und richtig, dass auch die Nebenfächer wie Sport, Musik und Religion gelehrt werden. Kümmern müsse sie sich kaum – nur das Mittagessen muss pünktlich auf dem Tisch stehen, sonst wird es knapp mit der Zeit.

Luis und Vivian Petschik gehen in die 10. Klasse hier am Hagerhof. Papa Christian zeigt sich im zweiten Lockdown zufrieden über die ungewohnte Schulsituation: „Der Weg, den die Schule mit der Digitalisierung schon vor Jahren eingeschlagen hat, zahlt sich jetzt aus.“ Und Familie Petschik weiß, wovon sie spricht: Christian Petschik hat ein eigenes Software-Unternehmen, seine Frau ist SAP-Beraterin. Positiv findet der Familienvater zusätzlich, dass der Unterricht nun in der zweiten Lockdown-Phase von den Kindern als verbindlich gesehen wird. „Schüler und Lehrer sind besser vorbereitet. Die Kinderkrankheiten sind weg.“

Nur eine Sache gibt es, die alle Eltern und sicher auch die Kinder wieder für wünschenswert halten: Die sozialen Kontakte. Weil Schule natürlich nicht nur Unterricht ist, sondern vor allem auch ein wunderbares Miteinander.

Text und Fotos: Claudia Hennerkes

Alle Artikel zum Thema Homeschooling im Lockdown