Erste Hilfe im Unterricht: Man kann nichts falsch machen

Prüfen, Rufen, Drücken. Das haben alle Kinder der fünften Klasse nun verstanden. Prüfen, Rufen, Drücken. Die Notärztin Dr. Christiane Puck wiederholt die drei Worte kontinuierlich wie ein Mantra. Immerhin geht es um ein sehr ernstes Thema.

Dr. Puck erklärt den Kindern die Wichtigkeit der Ersten Hilfe.

Die ausgebildete Anästhesistin bringt Kindern bei, wie sie im Ernstfall ein Menschenleben retten können und ist mit ihren Erste-Hilfe-Kursen bundesweit unterwegs.

In diesem Fall hören die Schüler*innen der 5c aus der Klasse von Christian Reinschmidt am heimischen PC oder iPad zu. Einige Fünftklässler*innen berichten am Anfang des Lehrgangs von selbst erlebten Notfällen und wie sie reagiert haben. Dr. Christiane Puck ermutigt: „Man kann nichts falsch machen, außer man macht nichts.“ Ein Video demonstriert noch einmal die Reanimation bei einem Herzkreislaufstillstand: Erst Prüfen – ist die Person ansprechbar? Dann Rufen – mit dem Handy die 112 wählen oder nach Hilfe schreien. Anschließend Drücken – mit der Herzmassage anfangen.

Jetzt sind die Kinder dran: Alle holen ihre Stofftiere raus und während die Ärztin die Druckmassage am Dummy „Harry“ zeigt, probieren die Schüler*innen das Vorgemachte an ihren Kuscheltieren im heimischen Zimmer aus. Da werden Pinguine, Dachse und selbst Flamingos wiederbelebt.

Dr. Puck zeigt die Bedienung eines Defibrillators.

Die Vermittlung dieses Wissens ist der Notfallärztin ein großes Anliegen, dafür hat sie eigens den Verein „DocPuck zeigt es“ gegründet. „Über 10.000 Menschenleben könnten jedes Jahr in Deutschland gerettet werden, wenn bei akuten medizinischen Notfällen direkt vor Ort Erste-Hilfe geleistet würde. Allerdings fühlt sich nur jeder Vierte dazu imstande“, so die Ärztin. Als Vorbild sieht sie Skandinavien, wo der Nachwuchs bereits in der Grundschule Erste Hilfe erlernt.

Prüfen. Rufen. Drücken. Die Kinder haben es verstanden.

Text und Fotos: Claudia Hennerkes

 

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