Netzwerk Bad Honnef lernt Nachhaltigkeit wird ausgezeichnet

In der vergangenen Woche wurde das Netzwerk Bad Honnef lernt Nachhaltigkeit im Rahmen des Landesprogramms Schule der Zukunft ausgezeichnet, „da es auf vorbildliche Weise verschiedene Akteure miteinander in Kontakt bringt, um Bildung für nachhaltige Entwicklung in das Bewusstsein der Bürger in der Region zu rücken.“ Schloss Hagerhof gehört zu den Netzwerkmitgliedern.

Stellvertretend für das Honnefer Netzwerk nahmen Marlies Lövenich als Koordinatorin und Dr. Sven Neufert für den schulischen Bereich die Auszeichnung der Bezirksregierung Köln entgegen. Das Honnefer Netzwerk bündelt Bildungsleistungen rund um das Thema Nachhaltigkeit in der Kommune. Das Landesprogramm Schule der Zukunft unterstützt Schulen dabei, Bildung für nachhaltige Entwicklung, kurz BNE, in den Unterricht und den Alltag zu tragen und zu verankern. Mittlerweile ist Schloss Hagerhof seit 2012 Schule der Zukunft.

Denn Nachhaltigkeit ist im laufenden Hagerhof-Betrieb längst zur Selbstverständlichkeit geworden: Streuobstwiese, Bad Honnef summt, Social Services, Burkina Faso, Amphibienschutz, Fairtrade-Kiosk sind Projekte, die sich an unserer Schule seit Jahren etabliert haben. Aktuell betreiben die Schüler:innen (und natürlich auch Lehrer:innen) das Projekt der Hitzeinseln. In den Tagen vor den Sommerferien wurde von verschiedenen Teams die Lufttemperatur in Bad Honnef ermittelt. Lösungsansätze der Problematik sollen in den Umweltausschuss des Stadtrats eingebracht werden.

All die Ideen, Konzepte und Aktionen wurden von den Jugendlichen selbst auf einem „Markt der Möglichkeiten“ in Köln vorgestellt. Dort informierte sich am Hagerhof-Stand auch Dr. Urban Mauer (Staatssekretär im Ministerium für Schule) über die Netzwerkarbeit. Denn das Landesprogramm ist eine gemeinsame Initiative des Schulministeriums und des Umweltministeriums.

Hier geht es zum Pressebericht der Stadt Bad Honnef.

Text: Claudia Hennerkes, Fotos: Schloss Hagerhof

Unser Hagerhoffest – ein buntes Treiben auf dem Schulgelände

Das war ein wunderbares und buntes Treiben. Interessierte Gäste, Schüler:innen und Lehrer:innen, Familien, Ehemalige – sie alle waren gekommen, um unser traditionelles Hagerhoffest zu feiern. Auf dem gesamten Areal präsentierten die Kinder und Jugendlichen ihre Attraktionen: Laura und Lilly aus der achten Klasse priesen hübsch dekorierte Lebkuchenherzen an, die von den Gästen schön beschriftet wurden.

Adelia und Kayra aus der Sechsten nähten noch während der Veranstaltung aparte Schlüsselanhänger, Haarbänder und kleine Aufbewahrungstäschchen. Am Stand der Q1-Schüler:innen gab es Wraps und gegenüber gegen den Durst erfrischende Cocktails von der EF. Überhaupt musste gestern niemand Hunger leiden: Popcorn, Zuckerwatte, Waffeln, Crepes und Sandwiches lockten die Gäste an die vielen, vielen Stände. Besonders lang war die Schlange am Burger-Stand der 12. Klassen, die sich auch Lukas und Luis in der ostfriesischen Teestube schmecken ließen. „Daumen hoch“, so das einvernehmliche Urteil.

Dominik, der selbst gemachte Marmelade aus Brombeeren, Himbeeren und Mango verkaufte, konnte gar nicht so schnell gucken, so schnell waren die Gläser verkauft. In guter alter Tradition hatten die Internatsschüler:innen die Köstlichkeiten in den vergangenen Tagen in der Remisenküche eingekocht. Romy, Noemi und Mia konnten sich vor Anfragen ebenfalls kaum retten: Sie verkauften den leckeren Blütenhonig aus der hauseigenen Imkerei. Dort, in der Villa Maria, gegenüber vom Schulgebäude, durften die Gäste wohlriechende Kerzen aus Bienenwachs ziehen.

Ein großer Teil der Einnahmen geht, wie in jedem Jahr, an unsere Projektpartner in Burkina Faso. Genauso wie die Spenden am Stand der Entwicklungshilfe AG. Dort gab es neben der besten Kürbissuppe der Welt allerlei farbenfrohen Schmuck aus dem westafrikanischen Land, der großen Anklang fand.

Für Kurzweil sorgten Torwandschießen, Geisterbahn, Wurfbuden (mit fliegendem Plastikhahn), Kinderschminken (das auch die Großen nicht ausließen), Sackhüpfen, Tennisspielen, Nägel klopfen und die Geisterbahn. Für die, teils spektakuläre, Musikuntermalung sorgten die verschiedenen Gesangs- und Instrumentalensembles, initiiert vom Kollegium der Hagerhof-Musikschule.

Aber das wohl Schönste an unserem Hagerhoffest ist alljährlich die Geselligkeit, das Miteinander. Viele ehemalige Schüler:innen und auch frühere Mitarbeiter:innen nahmen die Gelegenheit wahr, mal wieder Hagerhof-Luft zu schnuppern.

Text und Fotos: Claudia Hennerkes

Der Hagerhof nimmt Abschied von Brigitte Nölken

Mit Bedauern haben wir, das Leitungsteam und das Kollegium von Schloss Hagerhof, in der vergangenen Woche zur Kenntnis genommen, dass unsere ehemalige Realschulkoordinatorin, Brigitte Nölken, gestorben ist. Brigitte Nölken hat unsere Schule in ihrer jetzigen Form maßgeblich geprägt und den Realschulzweig aufgebaut und etabliert.

„Ich hatte das große Glück, Brigitte Nölken noch zwei Jahre vor ihrem Ruhestand erleben zu dürfen. An unserer ehemaligen Realschulkoordinatorin hat mich die resolute Herzlichkeit beeindruckt. Frau Nölken liebte Kinder und hatte ein besonderes Händchen für diejenigen, die bei anderen Kolleginnen und Kollegen als schwierig galten. Mit leidenschaftlicher Unbedingtheit formte sie ihr Realschulteam“, würdigt Schulleiter Dr. Sven Neufert die Verstorbene. „Wenn sie ein neues Projekt in Angriff nahm, scheute sie nicht vor direkten Worten und klaren Anweisungen zurück, blieb dabei aber stets im Dienst der Sache. Gerade diese Mischung aus pädagogischem Herzblut, menschlicher Zugewandtheit und natürlicher Autorität hat ihr in der Aufbauphase unseres Realschulzweigs eine zentrale Rolle zugewiesen. Wir werden Brigitte Nölken an unserer Schule in ehrendem Angedenken behalten.“

Dr. Gudula Meisterjahn-Knebel, ehemalige Schulleiterin, erinnert sich ebenfalls gerne: „Sie war eine Frau, die anpackt, voller Tatendrang und für uns in dem Moment genau die richtige Wahl. Ich habe sie schalten und walten lassen, weil ich einhundert Prozent Vertrauen hatte.“ Nölken war 2007 zum Hagerhof gekommen, „unglücklich über ihre bisherige Arbeit im staatlichen Schulsystem.“ Die Montessori-Ausbildung hatte sie, parallel zum Lehramtsstudium, schon sehr früh absolviert, in der Hoffnung irgendwann alternative Wege gehen zu können.

Als besonders bemerkenswert empfand Dr. Gudula Meisterjahn-Knebel das riesengroße Herz von Brigitte Nölken. „Sie hat sofort gesehen, wenn Kinder Probleme hatten; hat sie sich zur Seite genommen und geholfen, wo es ging. Gerade die besonders Benachteiligten konnten sich immer auf sie verlassen.“ Das setzte sich auch in ihrem Privatleben fort: Dort engagierte sie sich seit vielen Jahren in der Flüchtlingshilfe.

Brigitte Nölken hat bei uns die Fächer Deutsch, Musik und katholische Religion unterrichtet. Und diese Kombination, so Dr. Meisterjahn-Knebel, erkläre ihre Person: Nächstenliebe war für die Wachtbergerin keine bloße Floskel. „Das, was sie unterrichtet hat, hat sie gelebt. Sie war eine echte Pädagogin. Im besten Sinne des Wortes.“

Wir werden Frau Nölken in guter Erinnerung behalten und sind ihr dankbar für die bei uns geleistete Aufbauarbeit. Unsere Gedanken sind in diesen Stunden bei Ihrer Familie.

Einladung zum diesjährigen Hagerhoffest

Endlich dürfen wir wieder! Und freuen uns riesig!

Wir laden Sie herzlich ein zu unserem traditionellen Hagerhoffest am Samstag, den 24. September, von 14 bis 18 Uhr. Unsere Schüler:innen bereiten seit Tagen mit Feuereifer die anstehenden Attraktionen vor. Ein Tipp vorweg: Lassen Sie das Mittagessen ausfallen und bringen Sie Hunger mit.

Sie dürfen sich auf selbst gemachte Zuckerwatte, frisch gebackene Waffeln und lecker belegte Crêpes freuen. Außerdem warten unsere Schüler:innen mit Hot dogs, Wraps, Sandwiches, Burgern und weiteren Köstlichkeiten auf – inspiriert auch von Schulfahrten und Austauschreisen. Selbstredend gibt es wie immer auch die weltbeste Kürbissuppe, gekocht von unserer Entwicklungspolitik-AG.

Kurzweil bieten die bunten Stationen, verteilt über das gesamte Hagerhof-Areal: Sackhüpfen, Wurfbude, Kinderschminken, Flohmarkt und Verkauf von Selbstgemachtem, das Shuffle Board, die Geisterbahn und eine Tombola mit attraktiven Preisen. Auf der Schlossterrasse wird es Live-Musik geben. Lassen Sie sich überraschen!

Eingeladen sind alle jetzigen, ehemaligen und zukünftigen Schüler:innen, Mitarbeiter:innen und Freund:innen von Schloss Hagerhof sowie alle, die schon immer mal Schloss Hagerhof kennenlernen wollten.

Übrigens: Man munkelt, dass es zum Hagerhoffest noch niemals geregnet hat. Also egal, was der Wetterbericht sagt – bei uns scheint die Sonne!

Eine Bitte haben wir noch: Am schönsten wäre es natürlich, wenn Sie mit dem Fahrrad kämen – das Wetter gibt es her! Sollten Sie dennoch mit dem Auto anreisen, bitten wir Sie, AUSSCHLIEßLICH den Parkplatz der Fortbildungsakademie der Finanzverwaltung NRW (FortAFin) am Limbicher Weg 55 zu benutzen. Herzlichen DANK dafür!

Eine Reise durch die Welt der Musikinstrumente

Wie kommt eigentlich aus so einer Trompete der Ton raus? Jürgen Roth sieht die Kinder fragend an. Indem man reinbläst. Klar, die Kinder nicken wissend. Jürgen Roth pustet in die Trompete – kein Ton. Indem man gleichzeitig die Knöpfe drückt? Ach so. Jetzt kennen die Kinder die Lösung. Jürgen Roth pustet und drückt zeitgleich die Ventile – kein Ton. „Du musst doller pusten.“ Der Musiklehrer gibt alles – die Trompete schweigt.

Dann spitzt er die Lippen und erzeugt ein leises Summen, ganz ohne Instrument, setzt die Trompete an, pustet, und siehe da – ein Ton!  Die Kinder staunen nicht schlecht. Jürgen Roth erklärt: „Die Trompete verstärkt nur den Ton, den wir mit den Lippen erzeugen. Das ist bei jedem Blechblasinstrument so.“

In unserem Instrumentenkarussell, initiiert von Musiklehrer Jürgen Roth und seinem Kollegium, traten die Kinder aus der fünften und sechsten Klasse eine Reise durch die Welt der Musik an. Fast im gesamten Fachwerkhaus hallten zarte, leise, laute, wilde und auch schräge Töne in den alten Gemäuern. Saxophon, Posaune, Violine, Cello, Schlagzeug, Gitarre und Querflöte – die Kids probierten unter Anleitung der Musiklehrer:innen alle Instrumente aus und beurteilten sie anschließend auf einem Laufzettel. Darauf standen am Ende Attribute wie „cool“ und „mega“, aber auch „langweilig“ oder schlicht „schwer“. Einige Instrumente wurden mit Smileys bedacht. Und das waren nicht immer die, von denen man annehmen würde, dass sie auf Anhieb gefallen.

Lehrende und Lernende zeigten sich am Ende gleichermaßen zufrieden mit der Instrumenten-Vorstellungsrunde. „Denn unsere Kinder brauchen Musik.“ Schließlich ist sie die schönste Sprache der Welt. (Diese können unsere Schüler:innen ganz bequem in der hauseigenen Musikschule erlernen. Für Rückfragen dazu einfach eine Mail an roth@hagerhof.de)

Text und Fotos: Claudia Hennerkes

Dragons- und Hagerhof-Kids beim Minifestival des Deutschen Basketball Bundes

Am vergangenen Wochenende stand für alle basketballbegeisterten Dragons- und Hagerhof-Kids (12 Jahre und jünger) etwas Außergewöhnliches auf dem Programm. Der Deutsche Basketball Bund hatte einmal mehr eingeladen zum traditionellen Minifestival, das dieses Jahr im Rahmen der Basketball-Europameisterschaftsvorrunde zum ersten Mal in Köln stattfand und dort von den ortsansässigen RheinStars vorbildlich organisiert wurde.

Bereits am Freitagnachmittag machten sich insgesamt 32 Mädels und Jungs, begleitet von acht Betreuer:innen, bei bestem Wetter vom Rhöndorfer Bahnhof auf den Weg in die Domstadt. Mit im Gepäck: Basketballschuhe, Hagerhof T-Shirts, Schlafsäcke und jede Menge Vorfreude. Das Besondere an dem Festival: es stehen keine Vereine oder sportlicher Erfolg im Mittelpunkt, sondern der Spaß am Spiel und die Förderung des sozialen Umgangs der Kinder untereinander. Denn um die Kontakte untereinander zu fördern, werden vor Ort die Mannschaften unter allen 100 Teilnehmenden vereinsneutral gebildet!

Neben den Trainingseinheiten und Basketballspielen wurden zahlreiche sportliche und weitere Aktivitäten angeboten. Höhepunkt war der gemeinsame Besuch des deutschen Vorrundenspiels gegen Bosnien und Herzegowina. Die Nationalmannschaft um Dennis Schröder, Franz Wagner und Maodo Lô gewann das packende und intensive Spiel mit 92:82 vor ausverkaufter Lanxess-Arena. Die Stimmung in der Halle war unbeschreiblich, natürlich auch bei allen teilnehmenden Kindern, deren Jubel und mit viel Herzblut selbstgebastelten Plakate es sogar in die Highlights von Magenta Sport schafften. So viel Eifer war den Kommentator:innen nicht entgangen. Übrigens wurden die Festivalteilnehmer:innen stilvoll in den Nationalmannschaftsbussen zur Halle geshuttelt – auch ein besonderes Erlebnis.

Als dann auch die eigenen Spiele gespielt waren und der Sonntag sich dem Ende näherte, wurden alle Kids geehrt und mit kleinen Geschenken vom Deutschen Basketball Bund verabschiedet. Der Dragons Nachwuchskoordinator & Projektleiter „Hager Grundschulliga“ Lotola Otshumbe freute sich zwar auch über die Urkunden und Basketball-Giveaways für seine Schützlinge, vielmehr aber über die großartige Zeit zusammen: „Es war ein tolles Wochenende für unsere Kinder, sportlich wie sozial. Wir haben alle viel gelernt. Und auch das hautnahe Dabeisein bei den Profis hat nochmal zusätzliche Motivation gebracht, da bin ich sicher. “

Text: Michael Wichterich, Fotos: Schloss Hagerhof

Der Natur ein Stückchen näher – das landwirtschaftliche Praktikum

Konzentriert schneidet Ben die Stiele der großen Funkienblätter ab. Sorgfältig sortiert er sie in die Vase, die vor ihm auf dem Tisch steht. Das hat fast schon etwas Meditatives. Ben Schneider ist Schüler der achten Klasse am Hagerhof-Gymnasium und liebt die Arbeit bei Thomas Roscher, Florist und Blumenladeninhaber in Rottbitze. Kein Wunder: Den ganzen Tag ist Ben umgeben von außergewöhnlich hübschen und duftenden Pflanzen. Nicht, dass es im Laden nicht auch einmal hektisch zuginge. Schließlich bedient man allerlei Events wie Hochzeiten oder andere Festivitäten, aber Thomas Roscher nimmt sich die Zeit und zieht Qualität der Quantität vor, auch im Vertrieb. Schon längst hat er den Run auf die günstigen Blumen aus Holland drangegeben. Er kauft bewusst nur von regionalen Händlern. Dafür steht er morgens um drei Uhr auf, um auf den Kölner Großmarkt zu fahren. Dort kauft man Tulpen aus dem Vorgebirge und nicht aus Amsterdam.

Unsere Schüler:innen absolvieren in ihrer Schulzeit ein Betriebs- und das Sozialpraktikum. In der achten Klasse starten sie mit dem landwirtschaftlichen Praktikum – ein Schulkonzept, das in dieser Form eher selten existiert. Verantwortung für die Gesellschaft und die Umwelt lauten die Stichwörter. Dabei sind die Jugendlichen in der Wahl ihrer Arbeitsstätte relativ frei: Ob Pferdehof, Biobetrieb, Gemüsebau oder Baumdienst – unsere Kinder lernen für zwei Wochen, sich in und mit der Natur zu bewegen.

So besinnlich wie es in Aegidienberg zugeht, so turbulent ist es in Rheinbreitbach. Dort hat Noah Arends seinen Praktikumsplatz bei Lutz Klein, einem Forstwirt und Schäfer, gefunden. Ursprünglich betrieb der 35-Jährige, gemeinsam mit seinem Bruder, einen Baumdienst. Heute widmet er sich voll und ganz seinen Schafen. Und der 13-Jährige ist mittenmang. Morgens in der Früh geht der erste Weg Richtung Stall. Dort sind die Tiere untergebracht, die im Moment nicht ganz fit sind. Sie müssen mit Wasser und neuem Stroh versorgt werden, manche auch mit Medikamenten. Anschließend wird nach den anderen Schafen auf der Weide geguckt. Zu tun gibt es genug.

Die Schafe von Lutz Klein werden für die Landschaftspflege und den Naturschutz, beispielsweise für große Areale regionaler Firmen wie Rabenhorst oder den Wintermühlenhof, eingesetzt. „Ich werde quasi dafür bezahlt, dass meine Tiere fressen“, schmunzelt er. Ganz so einfach ist es natürlich nicht. Schäfer müssen sich mit der Aufzucht der Tiere, der Weidewirtschaft und Futtergewinnung, der Haltung, dem Stallbau und auch mit Hygieneregeln auskennen. Noah jedenfalls gefällt es auf dem Hof: „Ich durfte schon mit dem kleinen Traktor fahren.“ Und der Schäfer setzt nach: „Man sieht ja seine Entwicklung hier in der Zeit.“ Das landwirtschaftliche Praktikum rückt alle Schüler:innen ein Stückchen näher an die Natur.

Text und Fotos: Claudia Hennerkes

Fünftklässler:innen tanzen sich durch die Projektwoche

Das ist Lebensfreude pur. Schon von Weitem hörte man das Rufen, Klatschen, Springen, Singen und Lachen der Kinder im Pausenhof. „Bad Honnef tanzt“ hatte am Schloss Hagerhof Einzug gehalten. Die Projektwoche zum Thema Frieden mit 60 Schüler:innen der fünften Klassen ging in der vergangenen Woche zu Ende. Unglaublich, was die Kids in diesen paar Tagen, gemeinsam mit Choreografin und „Bad Honnef tanzt“-Leiterin Anna-Lu Masch, auf die Beine gestellt haben: Während die eine Gruppe Hip Hop unter der Anleitung von TK Madaka tanzte, bastelten die anderen an der großen Friedenstaube, bemalten T-Shirts oder sangen einen eigens komponierten Friedenssong ein.

Vor zehn Jahren gründete Anna-Lu Masch das Projekt „Bad Honnef tanzt“ mit dem Ziel, allen Menschen, ob groß oder klein, jenseits aller sozialer Barrieren „eine intensive, kulturelle Teilhabe an Kultur, Tanz und Bühne zu ermöglichen.“ Was zunächst als Experiment im Kleinen begann, begeistert(e) mittlerweile tausende Kinder und Jugendliche und besitzt eine Strahlkraft weit über die Region hinaus. „Bad Honnef tanzt“ stärkt alle Sinne und drückt aus, was Menschen gut tut: Bewegung, Gemeinschaft, Miteinander. „Es geht uns nicht darum, nur irgendwelche Schritte und Posen einzuüben“, so Masch. Vielmehr sollen sich die Kinder beim Tanzen selbst erleben und spüren. „Einmal auf der Bühne stehen, das ist ein Erlebnis, das man nie vergisst. Es ist mir wichtig, dass ich den Kindern dieses Geschenk machen kann.“ Denn abgesehen von den teilnehmenden Schüler:innen kommen jährlich gut eintausend Festivalbesucher, um die verschiedenen Tanzgruppen zu bestaunen und anzufeuern.

Leni aus der 5b macht das Projekt nicht zum ersten Mal mit und kennt deshalb bereits einige Abläufe. Ihre Freundin Freja hingegen ist das erste Mal dabei und absolut begeistert: „Das hat richtig Spaß gemacht“, sie klatscht in die Hände. „Okee…die Tanzschritte bei TK waren auch ein bisschen anstrengend.“ Aber – es hat sich gelohnt: Am vorletzten Tag wurde ein Video zum Thema Frieden gedreht. Jedes Kind formulierte seine Gedanken. Herausgekommen ist ein wunderschöner Film, der nicht nur den Verlauf der Woche dokumentiert, sondern auch ein wenig zum Nachdenken anregt. Denn: Ohne Frieden, kein Leben.

Wer sich das Erlernte der Kinder anschauen möchte, der sollte morgen beim Festumzug des Lebensfreudefestivals in Bad Honnef dabei sein. Am Rathausplatz wird der Zug, auch mit den „Bad Honnef tanzt“-Teilnehmenden, um 13:30 Uhr Richtung Reitersdorfer Park starten.

Text und Fotos: Claudia Hennerkes/Schloss Hagerhof

Jürgen Roth gibt seit August den Ton an – Musikschule und Fachbereich mit neuer Leitung 

Die ersten Gespräche sind erfolgversprechend gelaufen – mit externen und internen Musiklehrkräften und selbstverständlich auch mit seinem Vorgänger: Jürgen Roth hat im August ein großes Erbe angetreten. Er übernimmt die Musikschule an Schloss Hagerhof und hat zudem die Fachbereichsleitung Musik inne. Schon jetzt hat der gebürtige Offenbacher kräftig im Potpourri der Möglichkeiten mitgemischt – Diskussionen zu heißen Eisen initiiert („Layla“), bei Bad Honnef tanzt den Projektchor am Klavier unterstützt und ein Instrumentenkarussell für die Klasse 5 und 6 organisiert, bei dem die externen Musikkolleg:innen, allesamt Profis, ihre Instrumente vorstellen. Ein starkes Tempo zum Einstieg.

Sein liebstes Instrument ist die Trompete.

Vollkommen normal für Jürgen Roth: Mit großem Engagement will er Kinder und Jugendliche für seine Leidenschaft, die Musik, begeistern. Das tat der 44-Jährige in den vergangenen 16 Jahren am Gymnasium auf Nonnenwerth. Und nun bei uns.

Roth hat Musikpädagogik an der Musikhochschule in Köln studiert, im Hauptfach Trompete, seinem Lieblingsinstrument. Unbestritten beherrscht er daneben andere Blechblasinstrumente wie Posaune, Horn und das eher unbekannte Euphonium, einem der Tuba ähnlichem Bügelhorn. Klar, kann er auch Tasten – aber die Blechinstrumente haben es ihm schon früh angetan. Bis heute. Auf der Bühne bedient der Wahl-Kölner gleich mehrere Musik-Genres u.a. mit dem Blechbläser-Quartett „Heilig’s Blechle“ oder auch dem Bonn-Jazz-Orchester.  

Übergabegespräche in freundschaftlicher Atmosphäre: Jürgen Roth mit Gerhard Preuten.

Für den Hagerhof hat er sich ganz bewusst entschieden. „Man hat nur Gutes über den Musikbereich gehört.“ Entsprechend möchte er das Rad nicht neu erfinden. Mit seinen neuen Kolleg:innen sieht er sich gut aufgestellt: „Ich bin total optimistisch, dass wir viel auf die Beine stellen werden – das Team ist sehr engagiert. Gerade erst haben wir den Konzertkalender für dieses Schuljahr verabschiedet. Die Rahmenbedingungen sind hier wirklich super und wir haben viel vor!“ Geplant sind neben dem vorgegebenen Unterrichtsstoff einige Musik-Projekte, darunter ein Weihnachtskonzert, ein Crossover-Projekt mit Musik, Tanz und Darstellendem Spiel, vielleicht sogar die Etablierung einer Big-Band hier am Hager. Diese würde sehr gut ins Musikportfolio, neben Orchester und Chor, passen.  Als „Teambuilding-Event“ für die Schüler:innen und deren Lehrer:innen der Musik- und Musicalschule ist erstmal am 28. Oktober ein gemeinsamer Besuch des Musicals „Chicago“ geplant. Nach 2,5 Jahren Corona ein kleiner Lohn für das Durchhaltevermögen der Kids in Sachen „Musik“ und vielleicht auch ein Blick in die Zukunft.

Jürgen Roth (li.) mit dem Team von „Bad Honnef tanzt.“

„Wir wollen den Kindern und Jugendlichen zeigen, dass sich Einsatz und Hingabe immer auszahlen – unabhängig des Leistungsstandes und den eigenen Zielen. Jerry van Rooyen, bei dem Roth Privatunterricht in Arrangement bekam, sagte immer: „Barbra Streisand ist auch nicht eines morgens aufgewacht und hat ihre Stimme im Briefkasten gefunden“, erzählt der Trompeter lachend. Das magische an der Musik (parallel zu vielen anderen Dingen im Leben) ist ja: je mehr man kann, desto mehr Spaß hat man auch daran.

Text und Fotos: Claudia Hennerkes

 

Neue Kolleg:innen: Judith Hilgers und Manuel Mavany

Nun wollen wir Ihnen und Euch noch zwei junge Kolleg:innen vorstellen, die direkt nach ihrem Referendariat hier bei uns an der Schule angefangen haben:

Manuel Mavany

Mit viel Elan startet Manuel Mavany in seinen neuen Lebensabschnitt. Nach seinem Studium in Marburg schlägt es ihn wieder zurück in sein altes Heimat-(Bundes-)Land NRW. Der gebürtige Sauerländer wird hier am Hagerhof Erdkunde und Sport unterrichten. Spannend, dass die Schwerpunkte unserer Schule quasi deckungsgleich mit denen seiner Studienfächer waren: BNE im Bereich Erdkunde und Basketball im sportlichen Sektor stehen bei dem 29-Jährigen schon lange im Mittelpunkt. Zusätzlich empfand der Bad Honnefer das freie und selbständige Lernen für sich immer als Bereicherung und will dieses, ganz im Sinne der Montessori-Pädagogik, auch als Lehrer weitervermitteln. Am Lehrerdasein reizt ihn besonders, „dass Schule wie ein lebendiger Organismus ist. Kein Stillstand und stetige Veränderung.“

 

Judith Hilgers

Gute Erinnerungen? „Na klar!“ Wenn Judith Hilgers an ihre Internatszeit hier am Hagerhof zurückdenkt, leuchten die Augen. „Bis heute habe ich Freundschaften, die immer noch bestehen.“ Seit August schaut sich die 28-Jährige das Schulgeschehen allerdings aus einer anderen Perspektive an: Die Königswintererin hat zum neuen Schuljahr als Deutsch- und Englisch-Lehrerin angefangen und möchte nach der Zertifizierung in Zukunft zusätzlich evangelische Religion anbieten. Etwas eigenartig findet sie es zwar schon, dass die einstigen Lehrer:innen, die heutigen Kolleg:innen sind, „aber daran werde ich mich wohl gewöhnen.“ Eigenverantwortung, Selbständigkeit, soziales Miteinander: Die Werte, die sie hier aus eigenen Internatszeiten mitgenommen hat, möchte sie nun auch an ihre Schüler:innen weitergeben. 

Text und Fotos: Claudia Hennerkes