Erste Hilfe im Unterricht: Man kann nichts falsch machen

Prüfen, Rufen, Drücken. Das haben alle Kinder der fünften Klasse nun verstanden. Prüfen, Rufen, Drücken. Die Notärztin Dr. Christiane Puck wiederholt die drei Worte kontinuierlich wie ein Mantra. Immerhin geht es um ein sehr ernstes Thema.

Dr. Puck erklärt den Kindern die Wichtigkeit der Ersten Hilfe.

Die ausgebildete Anästhesistin bringt Kindern bei, wie sie im Ernstfall ein Menschenleben retten können und ist mit ihren Erste-Hilfe-Kursen bundesweit unterwegs.

In diesem Fall hören die Schüler*innen der 5c aus der Klasse von Christian Reinschmidt am heimischen PC oder iPad zu. Einige Fünftklässler*innen berichten am Anfang des Lehrgangs von selbst erlebten Notfällen und wie sie reagiert haben. Dr. Christiane Puck ermutigt: „Man kann nichts falsch machen, außer man macht nichts.“ Ein Video demonstriert noch einmal die Reanimation bei einem Herzkreislaufstillstand: Erst Prüfen – ist die Person ansprechbar? Dann Rufen – mit dem Handy die 112 wählen oder nach Hilfe schreien. Anschließend Drücken – mit der Herzmassage anfangen.

Jetzt sind die Kinder dran: Alle holen ihre Stofftiere raus und während die Ärztin die Druckmassage am Dummy „Harry“ zeigt, probieren die Schüler*innen das Vorgemachte an ihren Kuscheltieren im heimischen Zimmer aus. Da werden Pinguine, Dachse und selbst Flamingos wiederbelebt.

Dr. Puck zeigt die Bedienung eines Defibrillators.

Die Vermittlung dieses Wissens ist der Notfallärztin ein großes Anliegen, dafür hat sie eigens den Verein „DocPuck zeigt es“ gegründet. „Über 10.000 Menschenleben könnten jedes Jahr in Deutschland gerettet werden, wenn bei akuten medizinischen Notfällen direkt vor Ort Erste-Hilfe geleistet würde. Allerdings fühlt sich nur jeder Vierte dazu imstande“, so die Ärztin. Als Vorbild sieht sie Skandinavien, wo der Nachwuchs bereits in der Grundschule Erste Hilfe erlernt.

Prüfen. Rufen. Drücken. Die Kinder haben es verstanden.

Text und Fotos: Claudia Hennerkes

 

Alle Artikel zum Thema Homeschooling im Lockdown

Gibt es soziale Gerechtigkeit? Ein Interview mit Schülervertreter Felix Geiser

Felix Geiser ist Gymnasiast der 12. Klasse am Schloss Hagerhof, gewählter Schülervertreter und überhaupt ein sehr engagierter Abiturient in spe. Felix ist vielseitig interessiert. Seine Themen sind Ökologie und hier die Nachhaltigkeit im Speziellen, Partizipation und Mitsprache sowie soziale Gerechtigkeit.

Soziale Gerechtigkeit ist für den 17-Jährigen nicht nur eine Floskel – er möchte etwas bewirken. Sein ehrenamtliches Engagement, die 100 Stunden (der Zwölftklässler kommt mittlerweile auf stolze 400 freiwillige Stunden) Social Services, die fest in den Hagerhof-Statuten verankert sind, verband er mit einem Aufenthalt in Ghana. Dort unterrichtete der Gymnasiast an einer Schule Mathe, Naturwissenschaften, Sport, Geschichte und Englisch – eine zweiwöchige Erfahrung, die ihm Dinge noch mehr ins Bewusstsein rücken ließ und in seiner Überzeugung bestärkt, „unsere unglaublich diverse Welt, gilt es zu schützen, sei es nun durch eine nachhaltige Klima- oder Entwicklungspolitik.“

 

Zum UN-Welttag am vergangenen Samstag hier ein paar Gedanken von unserem Schüler:

Wie würdest du den Begriff der sozialen Gerechtigkeit beschreiben?

„Bei der sozialen Gerechtigkeit geht es um die faire und angemessene Verteilung von Ressourcen in einer bestimmten Gruppe von Menschen. Die betrachtete Gruppe lässt sich je nach Fragestellung variieren, zum Beispiel eine Stadt, ein Land oder die ganze Weltbevölkerung. Soziale Gerechtigkeit ist erreicht, wenn die Menschen, unabhängig von ihrem gesellschaftlichen Status, ihrer Herkunft oder Ähnlichem die Ressourcen bekommen, die sie ihren Bedürfnissen nach benötigen.“

Findest du, dass es weltweite soziale Gerechtigkeit gibt?

„Nein, weltweite soziale Gerechtigkeit gibt es zurzeit nicht und wird es mit unserem jetzigen System auch leider nie geben. Die Privilegien, welche wir in Deutschland wahrnehmen, gründen auf der Ausbeutung von Staaten des globalen Südens. Damit wir bei Real oder Netto für wenige Cent eine Tafel Schokolade kaufen können, gibt es in anderen Ländern Kakaobauern, die am untersten Ende des Existenzminimums leben und selbst noch nie ihre eigene Ware probieren durften oder konnten. Fast alles, was wir tun, ist weltpolitisch gesehen nicht gerecht. Um diese Gerechtigkeit zu erreichen, müssten wir selbst auf sehr viele Privilegien verzichten, doch dazu sind die wenigsten von uns bereit. Man kann und muss also leider sagen: Wenn wir, die Menschen der westlichen Länder, unseren Lebensstandard aufrechterhalten wollen, wird es nie globale soziale Gerechtigkeit geben. Denn es sollte allen klar sein, dass der ungehemmte Kapitalismus für die Worte „sozial“ und „Gerechtigkeit“ ganz und gar keinen Platz lässt.

Dass nicht alle Menschen auf der Welt so leben können wie wir, zeigt sich unter anderem am durchschnittlichen ökologischen Fußabdruck Deutschlands oder an unserem landeseigenen Country Overshoot Day, der 2020 auf den 3. Mai fiel. Das bedeutet, dass wir in unserem Land bereits am 3. Mai alle Ressourcen verbraucht hatten, die uns unter Nachhaltigkeitsaspekten für das gesamte Jahr zustehen. Die restlichen acht Monate leben wir dann auf Kosten unserer Zukunft, weil wir dann die Ressourcen vom nächsten Jahr verbrauchen. Da wir auch im Jahr 2021 wieder viel zu viel verbrauchen werden, schieben wir unser Problem einfach immer weiter in die Zukunft. Doch damit schaden wir eben nicht nur der ganzen Welt, sondern schränken auch andere Länder in ihrer Entwicklung ein. Denn die Ressourcen, welche wir nutzen, stehen ihnen nicht mehr zur Verfügung.“

Was ist dein Empfinden: Glaubst du, die Menschen in Ghana fühlen sich „ungerecht behandelt?“

„Es ist schwierig zu sagen, da die meisten von diesen Menschen noch nicht einmal wissen, wie genau die Menschen in den westlichen Ländern leben. Eins ist jedoch klar: Sie gehen davon aus, dass es dort unglaublich viel besser ist als bei ihnen selbst. Wenn man durch die Straßen Ghanas geht, bekommt man das durch eine seltsame Stimmung mit, ob man nun will oder nicht. Man wird von allen angeschaut und Straßenhändler sprechen einen andauernd an, um etwas zu verkaufen. Kinder winken einem zu oder wollen „mit dir befreundet sein“, für alle dort bist du der reiche Weiße. Zweimal wurde ich sogar von Vätern angesprochen, die mir anboten, ihre Tochter zur Frau zu nehmen, damit ich sie mit nach Europa nehmen könnte. Trotzdem glaube ich nicht, dass sich die Menschen ungerecht behandelt fühlen, auch wenn das natürlich der Fall ist. Sie wirken oft sogar zufriedener als wir mit dem, was sie haben. Warum aber glauben wir hier in Deutschland ein Recht auf so viele Dinge zu haben, welches diese Menschen nicht haben? Auf diese Frage gibt es keine vernünftige Antwort, wir alle haben einfach nur Glück gehabt, hier geboren worden zu sein.“

Was müssen/was können wir tun, um zumindest einen Anfang im Hinblick auf die faire Weltverteilung von Rechten, Möglichkeiten und Ressourcen zu machen?

Erst einmal können und sollten wir selbst manchmal einfach etwas kürzertreten. Wir sollten dankbar für das sein, was wir hier haben und einsehen, dass unsere Geburt in diesem Land einfach nur ein glücklicher Zufall ist. Durch dieses Privileg tragen wir meines Erachtens auch eine große Verantwortung. Wir müssen uns nicht um unser Essen sorgen, wir müssen nicht darüber nachdenken, wann es das letzte Mal geregnet hat und ob wir am nächsten Tag genug Wasser haben werden. Diese Bevorzugung verpflichtet uns meiner Meinung nach, uns verstärkt für die Verbesserung der Lebensverhältnisse der weniger Privilegierten einzusetzen. Neben der persönlichen Lebensführung funktioniert das insbesondere über politische Einflussnahme. Jeder von uns ist gehalten, sich im Rahmen seiner Möglichkeiten für mehr soziale Gerechtigkeit einzusetzen, sei es über die Teilnahme an Petitionen oder Kampagnen oder über die Beteiligung an demokratischen Wahlen. Wir können uns passiv und aktiv für mehr Gerechtigkeit in der Welt einsetzen, unseren Konsum beschränken oder nachhaltig und bewusst umstellen. Ganz klar ist natürlich: Je mehr, desto besser.“

Könntest du dir vorstellen, selbst auch ein wenig dazu beizutragen? Und wenn ja, wie?

„Wie schon zuvor genannt ist Konsum hierbei ein sehr großes Thema. Die meisten von uns haben das Privileg z.B. beim Einkaufen auch etwas mehr Geld ausgeben zu können, um dann nachhaltig produzierte Produkte zu kaufen, bei denen auch auf die Produktionsbedingungen und auf faire Löhne geachtet wurde. Um es hier nur einmal kurz anzuschneiden, „Fairtrade“ alleine ist da leider nicht alles. Ein weiterer großer Punkt ist der Klimawandel. Die Länder des globalen Südens werden von diesem früher und deutlich stärker getroffen, obwohl sie selbst eine signifikant geringe Verantwortung durch den Ausstoß von Treibhausgasen haben. Also sollten wir uns alle an die eigene Nase fassen, unser eigenes Handeln reflektieren und uns und allen Menschen auf dieser Welt eine bestmögliche Zukunftsperspektive „erarbeiten“. Wir müssen uns unserer Verantwortung bewusst werden und uns dieser stellen. Wir haben die Freiheit und die Möglichkeiten, das Leben von vielen Menschen zum besseren hin zu verändern. Und es ist unsere menschliche Pflicht, diese Möglichkeiten wahrzunehmen.“

Interview: Claudia Hennerkes, Fotos: Felix Geiser

Diskutieren erwünscht – Politik via Internet

Diskutieren erwünscht! Jens-Carl Priggemeier fordert seine Sechstklässler*innen dazu auf, alle Gedanken zum neuen Unterrichtsthema Nachhaltigkeit und Umweltschutz in einer Mindmap zu notieren.

CO2, Klima, Eisbären, Bienen, Plastikmüll, E-Autos, Öltanker, Fahrradfahren, globale Erwärmung, Trockenheit, Treibhausgase, Ölverbrennung, Sauerstoff… Es sind eine Menge Stichwörter, die den Schüler*innen im Politik-Unterricht einfallen. Und über (fast) jedes einzelne wird in der Stunde munter diskutiert. Warum waren nochmal die Insekten so wichtig? Fritz fällt ein, dass sie Teil der Nahrungskette sind. Hä? Die Mitschüler*innen überschlagen sich. Und wie war das mit dem Bestäuben? Und warum ist das so essenziell?

Sind denn Elektro-Autos wirklich besser für die Umwelt? Die Schüler*innen sind sich nicht einig. Was passiert, wenn die Ozonschicht kaputt ist? Wird es dann wärmer oder erstmal kälter? Karl kennt die Antwort. Im Eifer des Gefechts registrieren die Kinder gar nicht, dass die Stunde wie im Flug vergangen ist. Alle haben sich die Köpfe heiß geredet und ruckizucki erklingt der imaginäre Gong.

Na, da wird in den kommenden Stunden sicher auch keine Langeweile aufkommen, bei solch einem brisanten Thema…

Text und Fotos: Claudia Hennerkes

Alle Artikel zum Thema Homeschooling im Lockdown

Kunst – ein kreativer Prozess am Bildschirm und doch analog

„Ist das so richtig?“, James hält sein Blatt in die Kamera. Zu sehen ist der Umriss einer Hand. Um sie herum ganz viele Linien, die sich über die Finger und die Hand wölben. Linie für Linie muss gezeichnet werden – erst gerade, dann mit Bogen. Auf diese Weise entsteht eine optische Täuschung, eine visuelle Illusion.

Das Objekt (hier: die Hände der Schüler*innen) soll hinterher so aussehen, als ob es tatsächlich, also in 3D auf dem Papier liegt. Eine ganz schön knifflige Aufgabe für einige Schüler*innen der fünften Klasse. Unsere Kunstlehrerin Anke Noreike hat alle Hände voll zu tun, um die ganzen Anfragen der Kinder zu beantworten.

Immerhin nehmen an ihrem Unterricht 22 Lernwillige teil, die es gilt, via Bildschirm so gut es eben geht unter Kontrolle zu halten. Künstlerin Anke Noreike hat ihre Eleven im Visier. Während die einen bereits fertig gemalt und gezeichnet haben, sind die anderen noch mit dem Aufgabenverständnis beschäftigt. Der sprichwörtliche Sack Flöhe kommt einem in den Sinn. Aber bei allem Durcheinander registriert man doch die Lebhaftigkeit der Schüler*innen und deren großes Interesse am Unterrichtsstoff. Egal, ob im Klassenzimmer oder am heimischen PC oder iPad. Einige Schüler*innen behaupten gar, dass der Unterricht via Bildschirm wesentlich ruhiger und entspannter ablaufe. Am eigenen Schreibtisch genießt der*die ein*e oder andere Schüler*in die ungewohnte Ruhe.

Am Ende der Stunde präsentieren die Fünftklässer*innen ihre Ergebnisse. Alle haben das Ziel der optischen 3D-Hand gemeistert. Gezeichnet wurde übrigens noch ganz analog auf Papier – auch ganz schön, in dieser digitalen Welt. So lernen die Schüler*innen, dass Kunst auch etwas mit Haptik zu tun hat und sich nicht alles mit einem Wisch wieder beseitigen lässt…

Text und Fotos: Claudia Hennerkes

Alle Artikel zum Thema Homeschooling im Lockdown

So geht Musik: Nicht nur sehen und hören – auch fühlen

Jede*r kennt sie, bei allen stellen sich die Nackenhaare auf, wenn man sie hört: Die fiese Tonfolge, das Theme von Psycho, in der so genannten Shower Scene, in der Norman Bates mit dem gezückten Messer nur schemenhaft hinter dem Duschvorhang zu sehen ist… Hier muss sich niemand die Szene angucken, jede*r weiß auch so, was geschehen wird – man muss nur hinHÖREN. Das perfekte Beispiel für musikalische Analogien oder Figuren.

Ein spannendes Thema, dem sich unser Musiklehrer Gerhard Preuten derzeit in seinem Unterricht der 12. Klasse widmet. Figurenlehre heißt es und umschreibt bestimmte Sequenzen, die unmissverständliche Gefühle bewusst hervorrufen wollen. Feingeist Preuten spricht selbstredend nicht von Psycho, lieber ist ihm Haydns Schöpfung. Das entspricht auch der Zeit des 17. und 18. Jahrhunderts, in der diese Tonfolgen das erste Mal Erwähnung fanden: Der Sinngehalt des Textes wird im Barock musikalisch abgebildet.

Preutens Leidenschaft erleben die Schüler*innen vor dem PC live mit. Wieder und wieder setzt er sich an seinen Flügel und spielt eine Anabasis, eine aufsteigende Tonfolge, eine Fuga (Flucht) oder die Katabasis, das Gegenstück zum Aufstieg, also eine absteigende Tonfolge, die für das Niedrige und Schlechte steht. Mit einer Extra-Kamera haben seine Schüler*innen nicht nur ihren Lehrer vor dem Monitor im Blick, sondern begleiten ihn digital zudem an sein Klavier. Musikunterricht geht, im Gegensatz zu fast allen anderen Stunden, immerhin noch mit bewegten Bildern einher.

Sicher, wir wären alle froh, wenn wir Gerhard Preuten wieder live erleben könnten. Leider ist das im Moment nicht möglich, aber am Hagerhof geben wirklich alle Lehrer*innen und Schüler*innen ihr Bestes, um den Schulbetrieb weiterhin auf hohem Niveau aufrecht zu erhalten.

Einen kleinen musikalischen Gruß haben wir dann auch noch aufgenommen: Herr Preuten spielt für die Hagerhof-Familie den sogenannten Minutenwalzer (Op. 64 Nr.1 in Des-Dur) von Frédéric Chopin.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Text, Fotos und Video: Claudia Hennerkes

Alle Artikel zum Thema Homeschooling im Lockdown

Be(com)ing Nigerian: A Guide

On January 21, 2021, we senior high school students from Schloss Hagerhof had the opportunity to participate in an online lecture, organized by „stimmen afrikas“ focusing on Nigeria with the Nigerian author Elnathan John. He was born in the north of Nigeria and is now active as a writer and journalist, living in Berlin. The reading referred specifically to his book „Be(com)ing Nigerian: AGuide“ that was published in 2019.

Köln, 21.1.2021, stimmen afrikas und sonnenblumen Community, Länderfocus Nigeria, mit dem Autor Elnathan John und dem Deutsche Welle Moderator Abdulraheem Hassan, Foto: Herby Sachs, version-foto

Elnathan John read some passages from his book and addressed the domestic problems that started in colonial times where the British merged three different „nationalities“ into one country or to quote the author: „the British said “let there be Nigeria and then there was Nigeria“. One of his main messages is that you have to know Nigeria’s history to understand its problems. John also draws attention to the problem that people are not allowed to express their opinion freely once it goes against the government and thus increasingly do not dare to use their voice. He also emphasizes that it is important and necessary for the population to take to the streets, because the more people are involved, the more people will join them and raise their voices.

In addition, the author also addresses many other issues, such as the role of the police in Nigeria, or even the class system, which in his opinion does not reflect that no matter how rich you are, you are a health problem away from having to sell your car to help your family. He addresses deliberate grievances in the country, which often do not find their way to Europe. When asked what Elnathan John would like to change in the minds of people, especially in terms of stereotypes or prejudices, he answered that it is about creating a multidimensional image of Nigeria and he wished that more people were interested in the Nigerian languages or in the different cultures. He wants to give Nigeria and its people a voice and the possibility to be more than just residents of an African country in the minds of other people with the prejudices that this term entails. He wants to emphasize the diversity of the country and also convey it to other people, thus addressing an important issue that has also been taken up by many other African writers that of telling more than just one story. It is important for him, which he also repeats several times, that the real change in the country can only come from Nigerians who live there, they must raise their voice.

With the lecture and his interview Elnathan John showed the problems of his home country and brought us students and viewers closer to the country with its sunny and dark sides making us all better understand what it means to be a Nigerian.

Text: Carla Plassmeier and Marie-Sophie Beisel, Year 12

Fotos: Herby Sachs

Von wegen Sitzen – hier bleibt niemand auf seinem Stuhl!

Breakdance via Internet? Geht das? Ja, das geht! Und wie das geht! Unsere motivierte Referendarin Nicola Happel ist erfinderisch und einfallsreich, wenn es um die Vermittlung von Sporteinheiten im Homeschooling geht.

Die jüngeren Fünftklässler*innen dürfen sich im digitalen Unterricht im Seilspringen (Rope Skipping) üben und in zusätzlichen koordinativen Wettbewerben messen. Festgehalten werden die Einheiten in kleinen selbst produzierten Videosequenzen, die anschließend via Zoom und Teams aus- und bewertet werden.

Das Ergebnisvideo ist auch bei allen anderen Einheiten die erste Wahl. Denn was ist sinnvoller als Bewegung auch im bewegten Bild festzuhalten?

Richtig anspruchsvoll wird es im Breakdance der 10. Klassen: Sie erarbeiten sich nach und nach verschiedene Schritte und letztendlich eine individuelle Choreographie, die sich aus verschiedenen Stilelementen des Breakdances zusammensetzt. Beginnend mit dem Toprocking, der Bewegung im Stehen, über den Freeze, dem eingefrorenen Move und gipfelnd in den Powermoves, die jede*r Breakdance-Betrachter*in im Kopf hat: Drehen auf dem Kopf und um die eigene Achse. Was manchmal so einfach aussieht, erfordert echte Körperbeherrschung. Wichtig bei allen Tanzelementen ist letztendlich der eigene Style. Der im Breakdance alles entscheidende Battle findet im Fernunterricht dann seinen Platz am Bildschirm.

Zur Verbesserung der eigenen Ausdauer macht der Kurs Sport/Biologie bei Nicola Happel ein so genanntes Intervall Training. Kurze, starke Belastungsreize wechseln sich ab mit moderaten Phasen. Ein Training, das Schnelligkeit, Ausdauer und Sauerstoffversorgung anregen soll. Der Clou an der Sache: Unsere Referendarin lässt die Schüler*innen zu Hause für das Krafttraining Gewichte mit Alltagsgegenständen wie beispielsweise einem Schulrucksack auswechseln. Alles dokumentiert auf einem Video, gemeinsam angeschaut und ausgewertet.

Und weil das Beste bekanntlich zum Schluss kommt. Hier die Challenge für die Ballsportler*innen: Man nehme eine Socke, rolle sie zu einem Ball und versuche sie auf einen Mülleimer in fünf Metern Entfernung zu treffen. Das Ganze als Video. Herrlich, wie viel Einfallsreichtum zu ideenreichen Lösungen führen!

Text: Claudia Hennerkes

Fotos und Videos: Schloss Hagerhof 

Zum Mitmachen – Das Workout-Game

Alle Artikel zum Thema Homeschooling im Lockdown

Zwischen Turnübungen und Termen – Mathe auf Distanz

Der Fernunterricht geht in die Verlängerung. Wie gehen Lehrer*innen und Schüler*innen mit dem zweiten Lockdown um? Wie funktioniert der Unterricht im Homeschooling?

Ein schlichtes Ei sorgt in dieser Mathe-Stunde für einiges Kopfzerbrechen. Wie lässt sich das Volumen des Eies berechnen? Die 16 Schüler*innen aus dem Leistungskurs von Anne Ludwig haben verschiedene Herangehensweisen. Der so genannte Rotationskörper wird von Emma zunächst gedanklich in Scheiben geschnitten und jede Scheibe für sich einzeln berechnet, Carla und Lena hingegen schlagen einen anderen Weg ein. Mittels einer Steckbriefaufgabe wird eine Funktion gesucht. Ahmed, Max und Roman kommen noch auf ganz andere effektive Lösungsansätze.

Via Videochat stellen die Schüler*innen des Leistungskurses ihre Aufzeichnungen vor, erörtern Methoden, Ansätze und Lösungen. Alle diskutieren fleißig mit – von Langeweile keine Spur. Der Distanzunterricht, der uns sicher noch eine ganze Weile begleiten wird, wird von Lehrer*innen und Schüler*innen gleichermaßen im besten Sinne kreativ gestaltet. Nachdem die Fragen rund um das Ei geklärt sind, wird noch eine Partie gequizzt. Der Methodenmix macht’s, so bleiben die Schüler*innen bei der Sache.

Um ihre volle Aufmerksamkeit zu gewinnen setzt Kathrin Petermann am Anfang ihrer Mathe-Stunde zunächst auf ein paar Fitnessübungen. Das macht den Kopf frei und gibt Energie für den Unterricht am PC oder iPad. Anschließend geht es an die Planung der kommenden Stunden. Kathrin Petermann hat sich überlegt, die Schüler*innen der achten Klasse ein kleines Stop-Motion-Video drehen zu lassen. Ein Video bei dem viele Einzelbilder aneinandergereiht wie ein richtiger Film aussehen.

Selbstverständlich darf der Bezug zum Fach nicht fehlen: Die Schüler*innen werden in den nächsten Wochen versuchen, über Terme, Gleichungen, binomische Formeln und lineare Funktionen jeweils einen eigenen kleinen Film anzufertigen. Im Fernunterricht wird die Vorgehensweise besprochen: Wie sieht die Handlung aus? Was muss der Arbeitsplan beinhalten und wie funktioniert ein gutes Storyboard? Zum Schluss sollen viele kurze Erklärvideos von drei bis fünf Minuten Länge dabei entstehen (Beispieles.u.). Am Ende der vereinbarten Zeit werden die Ergebnisse gezeigt. Alles via Internet – Lehrer*innen und Schüler*innen von Schloss Hagerhof gehen diesen außergewöhnlichen Weg gemeinsam – und haben sich außergewöhnlich gut vorbereitet.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Text: Claudia Hennerkes

Fotos und Videos: Schloss Hagerhof

 

Alle Artikel zum Thema Homeschooling im Lockdown